Worüber würdet ihr in einer Selbsthilfegruppe sprechen wollen

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  • Dieses Thema hat 14 Antworten und 7 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert vor 3 Jahre, 8 Monate von Anonym.
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  • #116955
    Anonym

      Morgen,

      Ich will nicht alles komplett verplanen und Freiräume lassen. Allerdings finde ich einen roten Faden gut.

      Gerade wenn sich die Gruppe noch nicht kennt:

      – Kennenlernen ( ich bevorzuge da ein Spiel, aber ich bin auch Logopädin, wir spielen gern. Könnte für einige schon doof sein)

      – dann würde ich Gruppenregeln aufstellen, die in der Gruppe gesammelt würden, ich finde es hat mehr Verbindlichkeit, wenn die Gruppe sich die Regeln selbst gibt.

      – Joar und wenn dann noch Zeit ist würde ich für das nächste Treffen ein paar Themen vorschlagen und mich dazu vorbereiten (wieder ein Spiel, oder eine Geschichte oder sowas, irgendwas worüber man reden kann)

      – starten würde ich immer mit einem Blitzlicht, so ne Art Befindlichkeitsrunde. Damit auch jeder mal zu Wort kommt, wenn er denn will. Vielleicht ergibt sich ja schon so ein Thema. Das wär natürlich das Beste. :-)

      joar, meine Frage jetzt, worüber würdet ihr Reden wollen?

      Hab halt Angst dass dann schweigen im Walde ist, wenn keiner die Führung übernimmt und ein paar Impulse setzt.

      Oder ist das zu viel für die ersten paar Mal? Und ich sollte die ganze Sache einfach fließen lassen?

      Bin gespannt was ihr so denkt.

       

      #116982
      Anonym

        In meinen zwei Selbsthilfegruppen, eine für Frauen, eine gemischt, gibt es erstmal immer eine Blitzlichtrunde, die möglichst nicht  von anderen unterbrochen werden soll, so kommen auch die schweigsamen oder besser schüchterenen zu Wort.

        Bei der einen ergeben sich daraus immer Themen, bzw. es wird darauf eingegangen, bei der anderen schlagen wir Themen in dieser ersten Runde vor und es wird mit Hand abgestimmt, wenn möglich wird manches auch zusammen genommen.

        Am Ende gibts bei beiden eine Befindlichkeit Abschlußrunde kann ganz kurz sein.

        Regeln bei beiden Gruppen: Handy aus bzw. lautlos, Pünktlich da sein, nicht vor ende rausgehen, die anderen ausreden lassen, daher braucht es eine Moderation.

        Viel Freude mit der Gruppe, lgB

        #116987

        In meiner NeSt-Gruppe damals trafen wir uns in einem Cafe. Ich fand es schön, nebenbei einen Kaffee trinken zu können. Wenn das bei Euch ginge, wäre es vielleicht sehr entspannend für die Leute. Dass außenherum Fremde saßen, die eventuell mithören konnten, über was wir redeten, war für mich sehr belastend.

        In einer anderen Selbsthilfegruppe in einem Nebenraum einer Kirche, hielt der Gruppenleiter erst mal einen Vortrag zu einem bestimmten Thema, über das dann diskutiert werden konnte. Dort kannten sich die Leute schon näher und machten auch private Treffen zur Freizeitgestaltung aus, was für viele, die vielleicht isoliert leben eine schöne Abwechslung ist.

        Du könntest Dir mal durchlesen, wie die Gruppentreffen von EA ablaufen. Vielleicht möchtest Du von denen etwas übernehmen.

        Link: https://www.ea-selbsthilfe.net/wp/wp-content/uploads/302_Hinweise-f%C3%BCr-Neue.pdf


        Tägliche Medikation:
        400 mg Amisulprid
        12,5 mg HCT
        10 mg Ramipril

        ab 04.03.2024:
        500 mg Amisulprid
        5 mg Olanzapin
        12,5 mg HCT
        10 mg Ramipril

        ab 15.03.2024
        600 mg Amisulprid
        12,5 mg HCT
        10 mg Ramipril
        4mg Doxagamma
        Ab 22.04.2024 400 und 150 mg Amisulprid

        #117020
        Anonym

          Ich hatte in meiner Selbsthilfegruppe für Studenten erst eine Blitzlichtrunde, wo jeder sagen konnte, wie es ihm gerade so geht, was ihn bedrückt. Dann haben wir über bestimmte Themen geredet, die meist eher der Bewältigung des Studiums dienten. Ich würde an dem ersten Tag allgemein über selbsthilfe reden und was die Mitpatienten erwarten. Dann fände ich noch so Themen wie „positive Psychologie- wo liegen meine Ressourcen?“ oder „Skurielle/lustige Psychoseerfahrugen“, „Psychose- Heilige Gabe oder Krankheit?“gut . Also Sachen, die wir auch im Forum besprechen… gehe am besten mal die Themen hier im Forum durch. Bietet ja einiges an Input. Leider war in meiner Selbsthilfegruppe von der Uni wenig Platz für die Krankheiten, da Es allgemein für psychisch erkrankte Studierende war und alle andere Krankheiten hatten.

          #117022
          FMS

            Früher hätte ich gesagt, dass ich das mit dem Spiel doof finde. Inzwischen finde ich sowas aber ganz gut, denn es lockert meistens du Runde etwas auf.

            Ich finde es schon wichtig grundlegende Gruppenregeln zu besprechen. Beispielsweise, dass alles, was in der Gruppe gesagt wird, auch in der Gruppe bleibt. Das ist für mich absolut wichtig, weil sonst kann kein Vertrauen entstehen.

            Mit Befindlichkeitsrunden tat ich mich bisher immer schwer – was aber an mangelndem Vertrauen liegt. An sich finde ich das schon wichtig. Weil auch da können schon Themen aufkommen, die man dann später in der Gruppe besprechen kann.

            Leider gibt es hier keine SHG für meine Themen, ich hätte gerne so einen Anlaufpunkt.

            #117033
            Anonym

              Danke für die vielen Infos :heart:

              Werde ein bisschen was vorbereiten und dann mal gucken.

              Die Themen aus dem Forum sind gut. Schau mal was ich da ausbuddeln kann und nutzen.

              Die Verschwiegenheit ist auf Jedenfall Thema.

              Auch wenn es gewünscht ist die DUZ – Kultur, und auch Anonymität. Soweit das mit den Corona Listen eben geht.

              Auch die Regel jeden Aussprechen zu lassen. Meine Angst ist ja dass jemand kommt der möglicherweise Suizidal ist und dann dort den Weg in die Klinik nicht findet. Dort würde ich immer an die Selbstverantwortung appellieren und den Hinweis auf die Klinik geben. Eventuell auch Begleitung anbieten. Oder ist das zu viel, also die Begleitung? Ja vor sowas hab ich echt schiss. Würde auch wenn was passiert das Handtuch schmeißen denk ich. Das wär so der beschissendste Fall.

              #117037
              FMS

                Ja, ich finde Begleitung zu viel, das ist nicht deine Aufgabe, auch wenn ich es mir durchaus schwer vorstelle, wenn man da dann hilflos zusehen muss. Aber ganz hilflos ist man nicht, denn man kann die Person an den sozialpsychiatrischen Dienst verweisen, ihm Hilfe-Telefonnummern an die Hand geben, ihn an Ex-In oder andere ambulante Betreuung verweisen…

                Es gibt viele Möglichkeiten, aber ich denke, wenn du “begleitest”, dann bist du involviert und du kannst dich nicht um jedes Gruppenmitglied so intensiv kümmern. Das geht nicht. Wo sind dann irgendwann die Grenzen? Dem einen hilft man, dem nächsten nicht mehr?

                Deswegen: Hilfe an die Hand geben, aber sich nicht selbst involvieren.

                #117038

                Bin gespannt was ihr so denkt.

                Ich denke, das “irgendwelche” widrigen Umstände verhindern werden, das diese Selbsthilfegruppe stattfinden wird.

                #117044
                Anonym

                  @FMS Danke. Mit den Grenzen hast du recht. Das wäre zu viel. Ich schätze deine Antwort sehr, weil sie produktiv ist.

                  Mal sehen was ich mit Quertreibern mache. Wird es sicher auch geben. Einfach an die Decke gehen, wird ja sicher nichts nützen.

                  Das mit den Telefonnummern sollte ich wirklich parat haben. Das ist wichtig! Danke

                  #117047
                  Anonym

                    Ist sicherlich wichtig einige Telefonnummern parat zu haben. Ich finde es auch noch ok im Zweifelsfall Panikattacke, Suizidal, Eleptischer Anfall, die Retttung zu rufen.

                    Mir stellt sich aber die Frage warum machen dir insbesondere suizidale Personen so Angst ? Da ich es ja selbst schon öfters war, kann ich es nicht so gut nachvollziehen. Ich hätte eher Angst das jemand agressiv oder psychotisch rumflippt.

                    LgB

                    #117049
                    Anonym

                      Mit aggressiven Menschen kann ich umgehen. Schätze durch den Kampfsport. Das psychotische Rumflippen, man naja dann ist es so. Wenn jemand an Steckdosen lauschen muss. Finde ich das nur befremdlich, aber so lange jemand seinen Film schiebt und niemandem was tut, ist das auch okay. Denke auch die wenigsten sind so instabil und kommen dann in die Gruppe. Vielleicht sollte ich eine angemessene Stabilität als Vorraussetzungen sehen? Könnte man ja in der Gruppe besprechen.

                      #117247

                      Hallo Ladybird,

                      ich weiß nicht ob es für meine Anmerkung schon zu spät ist, aber hast du mal darüber nachgedacht eine “Recovery-Gruppe” daraus zu machen?
                      Ich war in unterschiedlichen Selbsthilfe-Gruppen, auf Trialogen und in einer Recovery-Gruppe und die Recovery-Gruppe hat mir persönlich am allermeisten gebracht.

                      Das Konzept ist, dass es durch Psychiatrie-Erfahrene geleitet wird und man mit Hilfe des Recovery-Ansatzes sich bestimmte Themen erarbeitet. Die Themen sammelt man in der ersten Sitzung. Themen können sein: Empowerment, Ressourcen stärken, Diagnosen, Selbstwertgefühl, Wie spreche ich über meine Erkrankung, aktuelle Situation, Medikation…. das sind jetzt so die Themen die mir auf Anhieb einfallen.
                      Das besondere an der Recovery-Gruppe ist, dass man sich nicht nur austauscht, sondern auch anhand von Arbeitsblättern Themen erarbeitet oder mal kreativ wird: wir haben mal Kollagen gebastelt zum Thema “Diagnose”, man arbeitet viel in Kleingruppen und macht auch Übungen zusammen.
                      Das ist wahrscheinlich vom Aufwand her mehr vorzubereitet, aber es lohnt sich echt! Ich habe sehr profitiert von meiner Gruppe!

                      Lieben Gruß

                      #117251
                      Anonym

                        So eine Recovery Gruppe klingt echt toll, die hätte ich auch gerne wo man wirklich aktiv daran arbeitet gemeinsam. Gute Idee aber einiges mehr an Arbeit.

                        #117274
                        Anonym

                          Ich hatte Bruchstücke von Recovery mit einfließen lassen. Das war mein Plan.

                          Allerdings wäre es besser dann erst das Exin besucht zuhaben, für mehr Input. Mir fehlt es da echt an Erfahrung

                          #117823
                          Anonym

                            Danke @wunder fur deinen Beitrag, wirklich eine schöne Idee

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