Wie hat Eure Psychose begonnen?

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  • Dieses Thema hat 23 Antworten und 11 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert vor 2 Jahre, 10 Monate von Anonym.
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  • #161703
    Anonym

      Bei mir hat wahrscheinlich alles mit Drogen angefangen. Habe insgesamt 3 Jahre lang gekifft, das letzte Jahr aber sehr regelmäßig immer mehr und immer stärkeres Gras. Um November herum bekam ich dann eine Depression. Ich wahr sehr empfindlich und weinerlich. Anfang Dezember habe ich dann aufgehört zu kiffen und was ich glaube, was eine Psychose ist, ging los. Ich hatte Angst vor Geräuschen, musste jedes Mal prüfen ob’s auch real war, was ich höre. Dann habe ich angefangen meinen Namen in Gedanken rufen zu hören, quasi im Kopf aber nicht als Stimme von außen. Die Ängste gingen weiter und ich habe auch angefangen meinen Namen in sämtlichen Geräuschen zu hören (Filterstörung laut Psychiater). Diagnose kam dann ende Januar diesen Jahres.

       

      Erstmal dachte ich, dass das normale Symptome des Entzugs von Cannabis währen, also Ängste, Reizüberflutung weil man sich ja vollgekifft hat vorher und nichts von der Welt wirklich mitbekommen hat, Depressionen usw. Dann hat aber das angebliche “Gedankenlautwerden” angefangen laut Psychiater. Angeblich und in Anführungszeichen, weil ich bis heute nichts im Internet dazu finden konnte, dass auf mich zutrifft. Dieses Gedankenlautwerden ist weniger geworden. Was es ist, ist dass ich ständig “Bring dich um” in Gedanken höre, genau wie ich meinen Namen rufen hörte im Kopf als ob ich das ständig lesen würde im Kopf. Das habe ich teilweise immer noch, ist aber weniger geworden die letzten Tage.

       

      Daneben habe ich noch ständige Kopfschmerzen. Glaube, die kommen von den Tabletten. Wurde von 4mg Risperidon auf 300mg Amisulprid pro Tag umgestellt und es war besser, ist jetzt aber schlechter geworden.

       

      Das und dieses “Gedankenlautwerden” sind meine einzigen Symptome. Ich hatte komischerweise nie wirklich Wahnvorstellungen. Nur kurz Gedanken gehabt, wie “Da könnte ne Kamera drin versteckt sein”, aber war nur ein kurzer Gedanke jeweils und es hat mich auch nicht paranoid gemacht. Hatte aber das Gefühl, wenn ich an jüngeren Leuten (ungefähr meines Alters) vorbei ging, dass die über mich reden könnten oder mich komisch anschauen. Halluzinationen hatte ich nie welche.

       

      Wie ging das bei Euch los? Würde mich über Eure Erfahrungen freuen!

       

      Grüße

      chimander

      #161706

      Hallo,

      bei mir waren es belehrende Stimmen und Beschimpfungen. Bei einem Kurzurlaub im Schwarzwald und einem Joint, der mir den Rest gegeben hat, war ich dann psychotisch. Vorher Schlafentzug gehabt über Wochen. Zuerst wurde ich mit Ripseridon vollgepumpt. Hat aber meine Angst getriggert. Seitdem ich das Olanzapin gehabt habe, ist die Symptomatik besser geworden. Falls Du weitere Fragen hast, kannst ja mir eine PM schreiben.

      #161715

      @Chimander, Du hörst einfach Stimmen! Wenn Du das Medikament weglassen würdest, wäre sicher bald das Vollbild einer Paranoia da, wenn Du ab und zu schon jetzt solche Ideen hast. Du könntest deinen Arzt fragen, ob er es für sinnvoll hält, auf 600 mg Amisulprid hoch zu gehen. Dann wären die Stimmen vielleicht weg. Allerdings drückt das dann auch den inneren Antrieb runter. Müsstest Du mal so drei Monate lang ausprobieren, um zu sehen, wie es wirkt. Es ist halt auch immer die Frage, was schlimmer für Dich ist: Die Stimmen oder die Nebenwirkungen der Medikamente. Mit einem von beidem muss man leider lernen zu leben…

      Ich hab ja 400 mg und habe sehr leise Stimmen, die normalerweise nicht nerven und oft auch so lange weg sind, bis ich wieder an sie denke. Wenn ich außergewöhnlichen Stress habe, kann es aber auch wieder anfluten, sodass ich das Medikament einige Monate erhöhen muss, bis es wieder Okay ist.

      Ich wurde nach der Geburt meines ersten Kindes mit Wochenbettpsychose diagnostiziert, aber heute weiß ich, dass es schon Jahre vorher schleichend angefangen hat. Zuerst hatten die Stimmen aber die Identitäten von Leuten in meiner Umgebung, sodass ich immer dachte, die würden schlecht über mich reden. Weil ich dazu aber nie etwas gesagt habe, ist das auch keinem aufgefallen. Ich wurde nur immer depressiver und entwickelte immer mehr Beziehungsdenken.

      Drogen habe ich nie genommen. Habe nicht mal Alkohol getrunken.

      Wenn Du mehr über mich wissen möchtest: Erinnerungen


      Tägliche Medikation:
      400 mg Amisulprid
      12,5 mg HCT
      10 mg Ramipril

      ab 04.03.2024:
      500 mg Amisulprid
      5 mg Olanzapin
      12,5 mg HCT
      10 mg Ramipril

      ab 15.03.2024
      600 mg Amisulprid
      12,5 mg HCT
      10 mg Ramipril
      4mg Doxagamma

      #161743

      Ja ja, sich zukiffen bis zum geht nicht mehr ist oft genug ein Auslöser. Aber so eine Psychose kann auch einfach so kommen. Lass dich einfach nicht irre machen von Gedanken, die du nicht als von Dir selber kommend einstufst.

      Wenn du Dir Zeit nehmen willst, schau dir doch einmal die Blogs von verschiedenen Teilnehmern von Anfang an an, dort findest Du doch recht viel Informationen zu deiner Frage.

      #161758
      Anonym

        @Molly bist du dir sicher, dass es Stimmen sind? Ich höre ja an sich nichts, es ist alles in meinen Gedanken. Es ist auch keine Stimme, die ich klar als männlich oder weiblich einstufen könnte, einen Charakter hat diese Stimme auch nicht. Außerdem sagt diese “Stimme” nur eine einzige Sache (“bring dich um”), weswegen ich auch nicht glaube, dass es eine ist. Mein Psychiater meint es sei Gedankenlautwerden und er hat wohl Erfahrungen mit Psychosen ,da er Stationsarzt war. Ob er richtig liegt, weiß ich leider auch nicht. Ich bin da hin und her.

         

        Noch mehr Medikamente nehmen kommt gar nicht in Frage für mich. Dafür sind die Kopfschmerzen nicht zu ertragen, auch wenn sie nicht so heftig sind nerven die einfach. Es ist ein komisches Gefühl, auch ein leichter Bewegungsdrang. Ich bin froh, dass ich das Medikament laut Empfehlung nur noch 1 Jahr nehmen muss. Wenn ich das früher absetzten kann, umso besser.

        #161760

        Ich finde deine Medikamentierung eigentlich schon ausgesprochen hoch dafür, dass du nie so richtig krass psychotische Symptome hattest. Erhöhen würde ich da nix mehr, sondern gucken, ob man nicht auf ein Präparat alleine wechseln kann.

        Beide Medis sind sehr gut in ihrer antipsychotischen Wirkung als Monotherapie.

        Edit: Ach, übrigens, meine erste Psychose in der Pubertät fing auch mehr oder weniger damit an, dass mir von einer Stimme befohlen wurde, dass ich mich umbringen soll.


        Eine Wunde ist ein Ort, über den das Licht in dich eindringt. (Rumi)

        #161762
        Anonym

          @pink-floyd ich nehme ja nur ein Medikament. Zuerst Risperidon 4mg, danach wurde ich umgestellt auf Amisulprid 300mg, weil die Nebenwirkungen vom Risperidon nicht auszuhalten waren. Aber jetzt nach wenigen Wochen habe ich mit Nebenwirkungen von Amisulprid zu kämpfen (glaube zumindest, dass die von den Medikament kommen, statt von der Psychose selbst).

           

          Wie hast du die Stimme den empfunden? Hast du sie wie eine andere Person, die vor dir steht und mit dir redet, gehört? Oder war das wie bei mir alles in deinen Gedanken? Hat diese Stimme auch andere Dinge gesagt/befohlen?

          #161766

          Achso, dann habe ich das falsch verstanden.
          300 mg Amisulprid ist eher eine nicht ausreichend wirksame Dosis bei Psychosen. Man sagt so Pi mal Daumen, dass es ab 400 mg antipsychotisch wirkt. Davor wirkt es eher gegen die Negativsymptome.

          Aber wenn du dadurch dauerhaft Kopfschmerzen hast, kann ich verstehen, wenn du da auf keinen FAll mit hochgehen möchtest.

          Also meistens höre ich die Stimmen wie Menschen, die mit mir sprechen. Manchmal höre ich sie aber auch nur im Kopf. Dann ist es eher wie laute Gedanken, nur dass ich nicht das Gefühl habe, dass es von mir kommt, sondern quasi wie “eingesetzt in meinen Kopf” sich anhört/anfühlt.

          Ich habe aber schon einige gehört, die die Stimmen ausschließlich im Kopf hören. Beides kann also zur Psychose gehören.

           


          Eine Wunde ist ein Ort, über den das Licht in dich eindringt. (Rumi)

          #161767
          Anonym

            @pink-floyd Ich war ja extra freiwillig in der Klinik, damit die mich umstellen auf’s neue Medikament. Die Ärzte wollte mich noch ne Woche länger da haben und dementsprechend auch auf 400-600 mg erhöhen, mir ging es aber schon viel besser. Auch mein Psychiater hat nichts gegen diese Dosis gesagt.

             

            Das ist ja interessant, dass durchaus beides vorkommt. Ich will mir irgendwie nicht eingestehen, dass ich auch Stimmen hören könnte, weil diese “Stimme” bei mir nur eine einzige Sache wiederholt. Es fühlt sich eher an wie ein lauter Gedanke, wie ein Gedanke den gerade von innen kommt und raus will. Hören tue ich aber nichts als würde jemand mit mir sprechen.

             

             

             

            #161779

            So wie du es beschreibst, kommt es mir auch nicht wie eine Stimme vor. Aber auch nicht so richtig wie Gedankenlautwerden.

            Vielleicht doch Zwangsgedanken?


            Eine Wunde ist ein Ort, über den das Licht in dich eindringt. (Rumi)

            #161787
            Anonym

              @pink-floyd das ist etwas, was ich mir bisher nicht beantworten konnte. Mein Psychiater sagt es sei Gedankenlautwerden, eine Psychologin im Krankenhaus meinte das selbe. Ich höre meine Gedanken aber nicht wie eine Stimme von außen kommend. Auch ist dieser Gedanke nicht besonders laut in meinem Kopf, sondern es kommt einfach mal ab und zu vor, dass ich “bring dich um” denke bzw. höre, als ob ich’s im Kopf durchlesen würde.

              Ob’s Zwangsgedanken sind weiß ich nicht. Kann ich mir auch irgendwie schlecht vorstellen, denn von allem was ich weiß sind Zwangsgedanken auch mit Zwangshandlungen verbunden, und ich bringe mich ja nicht um. Es ist so frustrierend.

              #161789

              Ob’s Zwangsgedanken sind weiß ich nicht. Kann ich mir auch irgendwie schlecht vorstellen, denn von allem was ich weiß sind Zwangsgedanken auch mit Zwangshandlungen verbunden,

              Zwangshandlungen können nicht mit Zwangsgedanken verglichen werden. Ist eine Extradiagnose. Ich habe keine Zwangshandlungen dafür aber Zwangsgedanken.

              #161790
              Anonym

                @metalhead666 Wie fühlen sich denn die Zwangsgedanken für dich an? Ist es etwas, was du im Kopf aussprichst, als würdest du es mit deiner inneren Stimme lesen oder sind das einfach bildliche Gedanken?

                #161791

                Ja ist nicht ganz so einfach. Ich habe einfach widersinnige Gedanken. Gedanken laut werden kenne ich auch. Seitdem ich aber Clomipramin (trizyklisches Antidepressivum) nehme ist es besser geworden. Allerdings vertrage ich es auch sehr gut.

                #161799
                Anonym

                  Mit dem Gefühl das Leute über mich reden, dann Stimmen hören wobei mir das ja nicht bewußt war und ich fertig war über Wochen herauszubekommen wo die herkamen. Hörte Dialoge zum einen , zum anderen Beschimpfungen gegen mich als Einzelstimme. War echt die Hölle. Nur durch einen Nervenzusammenbruch, erkannte ich das ich zum Arzt muß, nachdem ich mich jemanden anvertraut habe und die erkannte das ich zum Arzt muß. Dann ambulante Psychiatrie und Medis, dann Therapie und Medis.

                  Alles Gute dir, lgB

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