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Pia.
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28/09/2024 at 16:32 #366876
Hallo!
Ich nehme derzeit 150mg Leponex und 3mg Risperdal und komme ganz gut damit klar.
Nun wollte ich Euch fragen, ob man bei einer Umstellung vom Risperdal auf Xeplion, eine deutliche Verbesserung des psychischen Gesamtzustandes erwarten kann.
Hat jemand von Euch von Risperdal auf Xeplion umgestellt und kann positives berichten?
Danke schon mal!
Nussi
28/09/2024 at 16:39 #366878… und komme ganz gut damit klar.
Freu Dich, dass es bei Dir so gut klappt und riskiere nichts, die ganze Herumprobiererei bringt rein gar nichts !
Hauptmedikation: Solian 200 mg
28/09/2024 at 18:19 #366899Hey Horst!
Stimmt schon – man muss auch mal zufrieden sein…
28/09/2024 at 18:27 #366901Hallo @Nussi,
ich habe mal von Risperdal auf Xeplion und dann wieder aus Risperidon umgestellt.
Ich hatte von beidem erhebliche Nebenwirkungen, aber das muss ja nicht bei jedem so sein.
Es kann aber eben so sein, dass man eine Reihe von unerwünschten Nebenwirkungen bekommt und das eventuell auch im Laufe der Zeit, die man ein Medikament nimmt. Nicht alles taucht unbedingt sofort auf.
Den einzigen Vorteil vom Xeplion fand ich, nicht jeden Tag an das NL denken zu müssen.
Du nimmst ja schon ein anderes Medikament, musst also eh jeden Tag an die Einnahme denken.
Das hatte ich dann auch flugs, dass z.B. ein Betablocker dazukam, weil mein Herz das Xeplion nicht gut vertrug, das Risperidon auch nicht, außerdem hatte ich in den höheren Dosierungen von 150, 100, 75, und 50 unfassbare Müdigkeit rund um die Uhr, gegen die kaum anzukommen war und schnell heftige Kraftlosigkeit, schnelle Erschöpfung (was wirklich nicht zu verwechseln ist mit mal normaler Müdigkeit, Überanstrengung, Kraftlosigkeit und Erschöpfung), außerdem dann Schlaflosigkeit.
Es ist eben das Problem, dass falls du das Medikament nicht mehr oder nicht gut verträgst, es ganz schwer ist, es wieder loszuwerden.
Es dauert nach Absetzen des Xeplion 170 bis zu 268 Tage, bis der Wirkstoff aus dem Körper verschwunden ist.
Wenn du aus irgendwelchen Gründen das NL wechseln möchtest, ist das ein echtes Problem, gerade wenn du aus Gründen von Nebenwirkungen wechseln möchtest.
Außerdem kommt es auch auf die Menge an. Nicht Alle benötigen dauerhaft hohe Dosierungen und wenn du reduzieren möchtest, ist das ja nur mit dem vom Hersteller auf dem Markt vorhandenen Dosierungen möglich, wie ich sie oben schon benannt habe und das sind für manche Menschen viel zu große Reduktionsschritte.
Außerdem solltest du bedenken, dass du alle 28 Tage in die Apotheke und zum Arzt musst, um die Spritze auch zu bekommen und dich vorher natürlich drum kümmern, das Rezept auch zu haben.
28 Tage sind schnell um und du hast die Rennerei viel öfter als bei Tabletten.
Wenn du in Urlaub fahren möchtest und in der Zeit deine Spritze dran ist, müsstest du sie dir vorher besorgen und dich erkundigen, welcher Arzt dir am Urlaubsort die Spritze gibt und dafür noch ein Schreiben deines behandelnden Psychaters an den anderen Arzt vorher besorgen.
Falls du arbeitest oder in Zukunft arbeiten möchtest, solltest du bedenken, dass du alle 4 Wochen in der Woche zum Arzt musst, dir die Spritze geben lassen und nicht einfach zu deinen Zeiten eine Tablette nehmen kannst, ohne das dein Chef und deine Arbeitskollegen das mitbekommen.
Es kommen eben auch Feiertage, an denen eigentlich dein Spritzentermin wäre und alles muss neu geplant werden.
Du könntest auch mal so krank im Bett liegen, dass du nicht zum Arzt könntest, die Spritze geben lassen.
Ein ander Punkt ist, dass die Einstichstelle durchaus jedes Mal ein paar Tage bis Wochen unangenehm weh tun kann, nicht muss. Entzünden könnte sich die Stelle auch.
In den Oberarmen tat mir die Spritze immer lange weh, keine heftigen Schmerzen, aber spürbar unangenehm und ich hatte immer lange Knubbel unter der Haut davon.
Deshalb entschied ich mich, mir die Spritze nur noch in den Po geben zu lassen, immer abwechselnd in die Seiten. Die Seiten müsstest du dir echt merken, sollte man nicht zweimal hintereinander in eine Seite bekommen.
Dann gibt es noch den Aspekt der MTAs. Die meisten sind meiner Erfahrung nach nett und können unterschiedlich gut spritzen, die meisten ziemlich gut.
Manche MTAs haben stigmatisierende Vorurteile, ohne Ahnung von Psychosen und Schozophrenie zu haben und die kennen dich ja nicht persönlich. Schon können dich ein paar diskriminierende, stigmatisierende, unangenehme Sprüche treffen, ohne dass du daran Schuld hättest.
Außerdem kann auch die Spritze ins Popöchen Tage bis Wochen unangenehm weh tun.
Mein Fazit für mich persönlich ist, dass ich nie wieder diese Spritze nehmen würde und ich sehr froh bin, dass ich die häufige Arztrennrei wieder losgeworden bin.
Die unerwünschten Nebenwirkungen vom Xeplion habe ich leider als Langzeitfolgen vom Xeplion auch nach mehr als 1,5 Jahren nach Absetzen, Wechsel auf Amisulprid, immernoch.
Ich hatte das Xeplion volle 5 Jahre, davon 3 Jahre 25 mg.
Ob das Xeplion besser gegen Symptome wirkt als Risperidon, kann ich nicht sagen, weil ich in der Zeit keine Symptome hatte.
Falls du wechseln möchtest: Die Umrechnung ist laut Fachinformation von Janssen 1:1, also 1 mg Risperidon pro Tag = 1 mg Paliperidon pro Tag.
Die Fachinformation in der das steht, hab ich irgendwo im Thread “Methoden zum risikominimierten Reduzieren und Ausschleichen von Psychopharmaka” im Unterforum Therapie hier im Forum verlinkt.
Bedenke vielleicht auch, dass du Xeplion bei Bedarf nur um größere Dosierungen auf- oder abdosieren könntest und Risperidon in viel kleineren Dosierungen. Risperidon gibt es ja außer in Tablettenform auch flüssig, womit man kleinschrittiger dosieren kann.
Wechsel auf ein anderes Medikament ist natürlich wegen der viel geringeren Zeit, die der Wirkstoff einer Tablette im Körper bleibt, im Verhältnis zu der so langen Zeit vom Xeplion, viel einfacher. Du kannst im Voraus nicht unbedingt wissen, ob du das Medikament ewig gut vertragen wirst oder irgendwann wechseln möchtest.
Außerdem wäre es auch z.B. bei einer bestimmten Augenoperation (steht im Beipackzettel) ein mögliches Problem. Ich würde dir empfehlen, dir den Beipackzettel mal im Internet durchzulesen.
Das möchte ich dir nur alles zu bedenken geben. Ich kann selbstverständlich nur von meinen persönlichen Erfahrungen dazu berichten.
28/09/2024 at 18:34 #366904Hey Pia!
Danke für die ausführliche Antwort. Es stimmt – so eine Spritze ist mit erheblichem Aufwand verbunden.
Da das mit dem Reduzieren nur noch schwer möglich ist, bleib ich lieber bei den Pillen.
Ich dachte einfach, dass ich bspw. mit der Spritze einen besseren Antrieb hätte. Hab mal jemanden im KH kennenglernt, der meinte, dass die Xeplion Spritze hervorragend sei…
29/09/2024 at 9:59 #366980Hallo Nussi,
es kann doch sein, dass manche Menschen gut mit der Xeplion-Spritze klarkommen.
Es ist halt eine Abhängigkeit von der Spritze und wenn man Nebenwirkungen hat, kann man schlecht wechseln, weil das Zeug auch nach Absetzen so lange im Körper bleibt. Ein Gegenmittel gibt es leider nicht.
Wenn man wechselt, weiß man nicht unbedingt, falls man unerwünschte Wirkungen hat, ob es das neue Medikament ist, oder vielleicht eine Wechselwirkung mit dem Xeplion, weil es ja noch lange im Körper ist, trotz Absetzen.
Auch falls man trotz der Spritze Symptome bekommt, ist man damit viel unflexibler. Es gibt ja leider nur die großen Dosisunterschiede davon und man bekommt beim höher dosieren möglicherweise gleich die doppelte Dosis und das gleich für 28 Tage. Der Hersteller gibt im Internet an, dass es mindestens 4 Monate im Körper bleibt, die anderen Zahlen habe ich von Professor Jim van Os.
Man ist halt mit dem Xeplion viel unflexibler, auf Symptome mit Dosiserhöhung zu reagieren, zu reduzieren oder es evtl. wieder abzusetzen.
Mit dem Risperidon könntest du ja mit deinem behandelnden Arzt auch vorab besprechen, was tun bei Symptomen am Wochenende oder Feiertagen und mit ihm besprechen, wieviel dann erhöhen.
Bei der Spritze geht am Wochenende oder an Feiertagen nichts.
Wenn du deine Medikamente regelmäßig und zuverlässig nimmst, bist du damit halt viel flexibler und könntest evtl. auch mal eben am Telefon mit dem Psychiater oder der Psychiaterin besprechen, was im Falle eines Falles tun.
Manchmal reicht bei Symptomen ja auch, vielleicht nur gering zu erhöhen und für einen kürzeren Zeitraum, statt gleich für viele Wochen oder Monate.
Mit der Xeplion-Spritze hatte ich praktisch garkeinen Antrieb mehr. Die Monate mit den höheren Dosierungen hab ich praktisch verschlafen und es war täglich ein harter Kampf für mich, gegen diese furchtbare Müdigkeit, Kraftlosigkeit und schnelle Erschöpfung an überhaupt noch was geregelt zu kommen. An weiter arbeiten war überhaupt nicht mehr zu denken. Es war für mich persönlich ganz schrecklich, so lahmgelegt zu werden. Ich war vorher eine ganz aktive Frau.
Schönen Sonntag dir.
29/09/2024 at 18:37 #367051Hey Pia!
Danke nochmal für Deine Antwort!
Werde die Spritze nicht nehmen – mit oral kann ich mal wieder eine kleine Reduzierung probieren!
Danke Dir!!
29/09/2024 at 18:49 #367052Gerne, @Nussi.
Ja, gerade wenn du mal reduzieren möchtest, wäre das mit Xeplion ein echtes Problem.
Kennst du dich mit risikominimiertem Reduzieren aus?
Wenn nicht, würde ich dir empfehlen, dich darüber mal zu informieren.
01/10/2024 at 8:07 #367260Ich finde du solltest die Spritze ausprobieren, nur dann weißt du bescheid ob die Spritze besser ist oder nicht.
Ich wünsche allen einen schönen Tag.
03/10/2024 at 15:47 #367597Hab am Dienstag mit meinem NA gesprochen, der meinte, dass es keinen Unterschied macht, ob ich Risperdal nehme, oder Xeplion gespritzt wird.
Mit Risperdal oral bin ich flexibler…
Danke nochmal an alle!!
03/10/2024 at 15:52 #367598Das dachte ich mir schon das das der gleiche Wirkstoff ist.
Ich wünsche allen einen schönen Tag.
03/10/2024 at 17:49 #367612 -
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