Siebenjährige Prodromalphase?

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  • #80848

    Hallo,

    ich leide ja schon seit 2001 an Schizophrenie. Nun hatte ich 1994 bereits eine Krise, aber ohne Schizophrene Symptome. Ich habe mich dann wieder erholt und 1999 mein Studium beendet. Könnte dies der Beginn einer Prodromalphase gewesen sein? Ich frage mich halt manchmal, ob man damals etwas hätte machen können. Mein EEG war damals “auffällig”, aber der Neurologe hat nicht begründet, warum. Kann man über ein EEG eine beginnende Schizophrenie erkennen? Das wäre meine Frage an @Prof. Klimke. Kann es so lange dauern, bis sich eine Schizophrenie entwickelt?

    Edit: Ich habe diese Arbeit gefunden: https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-642-71361-3_20

    Offenbar kann man es erkennen, aber nur unter bestimmten Bedingungen. Bei einem EEG im Ruhezustand kann man offenbar die Lage nicht so genau einschätzen, so habe ich es verstanden.

    • Dieses Thema wurde geändert vor 4 Jahre, 3 Monate von Digger22.
    #80857

    Schizophrenie lässt sich nicht elektrisch diagnostizieren. h.c.Yuri

    #80858
    Anonym

      Hallo @Digger22,

      Die Prodomalphase kann sehr kurz aber auch sehr lang sein. 7 Jahre sind da durchaus möglich.

      Ich hatte während meines Studiums auch eine schwere Trennung von meiner damaligen Freundin zu bewältigen, die mich sehr herunter gezogen hat und wo ich sagen würde, dass ich nach dem, was ich heute weiss, damals schwer depressiv war. Zu dem Zeitpunkt war ich ungefähr 25 Jahre alt.

      Das hat sich dann noch über Jahre weiter gezogen und ich habe halt dann in meinem Beruf Erfolgserlebnisse gehabt, die mich aufgebaut haben. Dann habe ich nach Jahren wieder eine intensive Beziehung gehabt. Als sich meine damalige Freundin von mir dann trennte und eine Beziehung mit meinem besten und einzigen Freund damals anfing, war das damals sehr dramatisch für mich, ich habe die Welt nicht mehr verstanden und ich bin in die Psychose gerutscht. Auch noch so intensives Arbeiten konnte mich davon nicht mehr retten und ich saß irgendwann nur noch tagelang heulend an meinem Schreibtisch am Arbeitsplatz. Ich war damals in einer Unternehmensberatung beschäftigt, und obwohl mein Chef und meine Kollegen großes Verständnis für mich hatten, ging das einfach nicht mehr weiter. Dann habe ich Wahnvorstellungen entwickelt bis zu dem Punkt, an dem ich zusammen mit einem anderen Bekannten von mir zum Arzt gegangen bin, der mir eine Einweisung für die Psychiatrie gegeben hat. Da war ich 30 Jahre alt. So fing meine Krankheitsgeschichte, grob beschrieben, an. Vorher hatte ich nie Berührung mit der Psychiatrie.

      Ich denke, auch da habe ich eine lange Zeit gehabt, in der ich zwar noch irgendwie funktionierte, beruflich sogar überdurchschnittlich gut, aber emotional schon völlig am Rande der Normalität gewesen bin.

       

       

      #80988

      @ypsilon

      Bei mir war es im Alter von 24, als ich die Krise hatte. Meine Schizophrenie brach im Alter von 32 Jahren aus. Ich konnte dann noch eine Weile arbeiten, aber mit Unterbrechungen. Zum Glück für mich hatte ich immer nur zeitlich begrenzte Projekte, nach denen ich mich wieder erholen konnte. Die letzte Arbeit hatte ich im Jahr 2009 mit 39. Danach war ich nur als Autor tätig, aber da kam nicht viel dabei rum. Schließlich landete ich 2010 und 2011 in der Klinik, und kurz danach im selben Jahr kam der Antrag auf Erwerbsminderungsrente in Gang. Das hatte mir damals die ARGE geraten. Seitdem bin habe ich die Rente, hatte aber bis 2017 noch kleinere Schreibaufträge für ein Magazin. Das möchte ich vielleicht wieder aufnehmen, dass ich über die Verdienstgrenze komme, darüber brauche ich mir wohl keine Sorgen machen. Schreiben tue ich immer noch ab und zu, aber mittlerweile ist das nur noch eine Art Hobby.

      #80992
      FMS

        Denke eine Prodromalphase von 7 Jahren ist durchaus möglich und gar nicht so selten.

        Bei mir würde ich eine Zeit von etwa 2 Jahren ansetzen bis die ersten wirklich psychotischen Symptome im Alter von 13 ausbrachen.

        #81013
        Anonym

          Das möchte ich vielleicht wieder aufnehmen, dass ich über die Verdienstgrenze komme, darüber brauche ich mir wohl keine Sorgen machen.

          Dann hast Du eine ganz ähnliche Krankengeschichte wie ich. Ich habe auch bis 2007 noch gearbeitet, naja vorher halt noch Reha. Da war ich 48 Jahre alt. Seitdem habe ich die Rente.

          Nur hast Du beruflich was anderes gemacht als ich. Also, 18 Jahre habe ich mit der Krankheit gearbeitet. Und wenn ich mir das heute anschaue, mit meinem PC-Service, dann muss ich sagen, dass ich einen vollen Job heute wirklich nicht mehr könnte. Ich würde wieder krank werden, da bin ich ganz sicher, weil mir die nötigen Erholungszeiten fehlen würden. 3 Stunden im Durchschnitt täglich, und mehr geht wirklich nicht. Vielleicht mal einen Tag, aber dann bin ich auch die nächsten Tage nicht richtig bei mir. Und wenn sich das dann Tag für Tag wiederholen würde, dann käme ich absolut nicht mehr klar. Also die Ruhe zwischendurch, die brauche ich einfach.

          #81144

          Ich denke, bei mir ist schon in der Kindheit einiges schief gelaufen, wodurch ich Depressionen und Ängste entwickelte.

          In der Pubertät wurde es schlimmer aber ich hab mich bis nach meiner Ausbildung und meinen ersten Jobs irgendwie durchgewurstelt, obwohl ich wohl schon damals ab und zu Stimmen hörte. Ich dachte aber immer, die Leute in meiner Umgebung wollten mich mobben, oder sie redeten einfach nur schlecht über mich.

          Wäre nicht die Geburt meines ersten Kindes dazwischen gekommen, wo ich furchtbare Angst hatte, dass dem Kind etwas passieren könnte und die Stimmen dann auch zu hören waren wenn ich alleine war, wäre das wahrscheinlich noch ewig so weiter gegangen. Um mein Kind nicht zuletzt vor meiner Überforderung zu schützen musste ich etwas unternehmen und so bin ich in die Klinik gegangen, wo ich meine erste Diagnose bekam.

          Die dachten natürlich, das hinge mit der hormonellen Umstellung nach der Geburt zusammen und nannten es Wochenbettpsychose. Dass ich schon vorher krank war, erkannte ich damals noch nicht.:cry:


          Tägliche Medikation:
          400 mg Amisulprid
          12,5 mg HCT
          10 mg Ramipril

          ab 04.03.2024:
          500 mg Amisulprid
          5 mg Olanzapin
          12,5 mg HCT
          10 mg Ramipril

          ab 15.03.2024
          600 mg Amisulprid
          12,5 mg HCT
          10 mg Ramipril
          4mg Doxagamma
          Ab 22.04.2024 400 und 150 mg Amisulprid

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