Selbsthilfe im Forum-was kann es leisten?

Home Foren Selbsthilfe und Genesungsbegleitung (öffentlich) Selbsthilfe im Forum-was kann es leisten?

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  • #60798

    Hallo!

    Ich wollte mal Eure Meinungen dazu wissen. Wie nutzt Ihr das Forum? Nur zum Informationsaustausch oder auch zur Pflege von Kontakten? Gibt es vielleicht etwas, was Ihr Euch noch wünschen würdet? Oder Dinge, die Euch mehr stören?

    lg feli

    #60801

    Selbsthilfe finde ich irgendwie heikel und es steht auch nirgendwo explizit in diesem Forum. Für mich ist es vorrangig ein Informationenaustausch und eine Möglichkeit zu diskutieren. Ich lese weniger die persönlichen Blogs, mehr die allgemeinen Themen.

    #60839

    Hmm, was ist denn so ein Forum anderes als Hilfe zur Selbsthilfe? Ich verspreche mir davon ja, dass ich von den Anderen auch lernen kann. Richtige SHGs zu dem Thema gibt es ja kaum…so bleibt eigentlich nur das Netz. Prof. Klimke hat ja auch schon gefragt, inwieweit digitale Medien auch helfen können besser mit der Erkrankung umzugehen. Ich denke, da haben wir hier im Forum auch noch einiges an Potenzial, weil man ja die Menschen hier mit der Zeit auch ein bissel kennenlernt, oder sehe ich das falsch? Ich glaub auch nicht wirklich, dass hier Jemanden mehr am Ar… vorbei geht, was hier geschrieben wird, oder? Sicher kann man nicht zu Allem was schreiben, aber das Bemühen auch auf Andere einzugehen sehe ich hier schon. Sieht das Jemand anders?

    #60845

    Ich meine, wir sind ja nur Küchenpsychologen und sollten uns nicht gegenseitig behandeln/therapieren.
    Aber so ein Austausch in einem sozialen digitalen Raum kann einem an und für sich schon gut tun und helfen; da geb ich Dir recht.

    #60846

    Aber @Yuri wir können doch gegenseitig von unseren Erfahrungen profitieren. Das hat doch nix mit Therapie zu tun…..z.B. mich interessiert sehr, wie hier Andere mit ihren Krisenmomenten umgehen. Davon kann man doch nur lernen. Was mir z.B. ganz ab geht, ist, mir auch selbst helfen zu können, wenn der Kopf wieder anfängt zu rattern, d.h. ich mich selbst im Kopf faseln höre. Zur Zeit bleibt mir da nur übrig mich einfach hinzulegen und es versuchen vorbei ziehen zu lassen. Andere sind da sicher schon viel weiter mit sich oder kämpfen auch gerade genau damit, so dass man z.B. gemeinsam überlegen könnte. Naja, ist nur so eine Idee, aber sowas würde ich unter Hilfe zur  Selbsthilfe verstehen. Vielleicht bin ich da aber auch zu anspruchsvoll, weiss nicht.

    #60849
    Anonym

      Ich finde nicht, dass Du zu anspruchsvoll bist Feli. Allerdings setzt das voraus, dass Du einen willigen Gegenueber findest, der auch bereit ist auf das Thema detailiert einzugehen und bei einem Thema zu bleiben. Die Probleme aehneln sich ja oftmals, so dass man von der Erfahrung des Anderen durchaus partizipieren koennte. Dies leistet dieses Forum respektive die User aber nach meiner Meinung nur bedingt. Ich finde das Allgemeinplaetze, Oberflaechlichkeit und Abschweifungen viel zu oft vorhanden sind, um wirklich eine konstruktive Auseinandersetzung zuzulassen. Am meisten habe ich nach meiner Ersterkrankung bei PO gelernt. In einer Zeit, wo ein konstruktives und offenes Miteinander und die gegenseitige Unterstuetzung an der Tagesordnung waren. Ist lange her, aber da hatte es echt ein paar pfundige Leute, die auf einem hohen Niveau unterwegs waren. Das hat echt Spass gemacht :) Und mir damals sehr geholfen. Hatte nach dem Krankenhaus von Tuten und Blasen keine Ahnung :)

      #60859
      Anonym

        Für mich ist es ein Erfahrungsaustausch vergleichbar mit einer Selbsthilfegruppe.

        Es stimmt zwar, dass manchmal sehr viel abgeschweift wird und so, aber das Forum ist auch so schwach frequentiert, dass es mir deutlich lieber ist, wenn jemand einfach alltägliches themenfremdes dazu schreibt, als es wird noch weniger geschrieben.

        Für mich ist das Forum eine Riesenstütze, so wie eine Krücke zum gehen, aber ich befürchte manchmal, dass ich so negative Dinge schreibe, dass es die anderen vergiften könnte und ihnen nicht nützt, sondern mehr schadet.

         

        #60868
        Anonym

          #60869

          Hmm, was ist denn so ein Forum anderes als Hilfe zur Selbsthilfe?

          Für mich ist es ein Erfahrungsaustausch vergleichbar mit einer Selbsthilfegruppe.

          Finde ich auch!

          So ein Forum ist sogar noch besser als eine real life Selbsthilfegruppe, denn hier kann man quasi zu jeder Tages- oder Nachtzeit recht zeitnah Antwort bekommen wenn es einem schlecht geht, oder man sich einfach mal austauschen will.

          RL-Selbsthilfegruppen haben feste Termine, oft in größeren zeitlichen Abständen, und um hinzugehen muss es einem auch einigermaßen gut gehen. Wenn ich gerade mal wieder paranoid bin und dann auch wirklich Hilfe benötige, ist es mir fast unmöglich zu so einem Treffen zu gehen, ohne total verängstigt zu sein. Da tut mir dann ein direktes Zusammensein mit anderen nicht gut. Ich hab hier auch nichts direkt in der Nähe.

          Das Problem an der Sache mit den Foren ist aber vielleicht, dass man darin heimisch, und die Krankheit oft zum Lebensinhalt oder einer Art Hobby wird, gerade wenn man sonst nicht viel Lebensinhalt hat. Eigentlich sollte man ja versuchen, sich von der Krankheit zu lösen, wenn die Medikamente einigermaßen anschlagen, und ins normale Leben zurückkehren. Ich vermute, je weniger man dann an die Krankheit denkt, desto besser. :scratch:

           


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          #60873

          Ich vermute, je weniger man dann an die Krankheit denkt, desto besser.

          Ja, da ist wohl was dran, Molly. Mir fällt das noch sehr schwer, weil mir leider jetzt nach Jahrzehnten, wo das immer geklappt hat verdammt viel Restsymptomatik geblieben ist. In diesem Sinne bin ich jetzt also sozusagen Anfänger beim Bewältigen der damit verbundenen Probleme. Seit 2 Jahren wird es bei mir eigentlich immer schlimmer-naja, gleichbleibend schlimm halt.

          #60874

          Am meisten geschieht meiner Meinung nach in Einzelgesprächen im Chat (hier leider nicht möglich, darum weiche ich woanders hin aus), wo die Leute sich mit ihren Schwierigkeiten einer Person öffnen, der sie ihr Vertrauen schenken wollen und wo der Gesprächsfaden durch andere nicht unterbrochen wird.

          @serendipity

          Ich finde halt, du versuchst immer wieder, anderen zu deiner religiösen Sicht der Krankheit überzuhelfen, was vielen mit Sicherheit nicht gut tut, weil es nicht wirklich und auf Dauer etwas bringt, selbst wenn du das noch so oft sagst. Im Gegenteil: Es verhindert, dass sich die Leute der Realität stellen.

          Wahrscheinlich weichst du tatsächlich in einen anderen Chat aus, um bei deiner Gehirnwäsche ungestört zu sein. Das hast Du ja auch gerade geschrieben. Jedenfalls sehe ich öfters alleine deinen Namen im Chat und für mich stellt es sich jetzt so dar, dass du dort wartest wie die Spinne im Netz um nach Opfern zu fischen, die bereit sind sich auf deine Bibelverse einzulassen. Besonders hilfreich ist dann natürlich, wenn es keine gegensätzlichen Meinungen durch weitere Gesprächsteilnehmer gibt.

          Sonst machst du ja hier im Forum kaum was.


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          • Diese Antwort wurde geändert vor 4 Jahre, 6 Monate von Molly.
          #60878

          Seit 2 Jahren wird es bei mir eigentlich immer schlimmer-naja, gleichbleibend schlimm halt.

          Liebe @felinor!

          Das gehört jetzt nicht so richtig in diesen Thread, aber ich will trotzdem kurz antworten.

          Wenn man an der eigenen Lebenssituation nichts ändern kann, ist es halt schwierig.

          Ich weiß nicht, aber bei mir war es früher immer so, dass es Dinge in meinem Leben gab, die ich kaum aushalten konnte und die deshalb meine Symptome (die Aussagen der Stimmen) immer wieder getriggert haben. Seit das vorbei ist, bin ich zufrieden, was sich auch auf die Symptomatik auswirkt.

          Natürlich unterstützt mich vordergründig mein Medikament, aber dadurch dass ich ein relativ stressfreies Leben habe, habe ich auch nur wenige Konflikte. Sobald aber wieder Konflikte auftauchen die Ängste auslösen, wie erst die letzten zwei Wochen, drohe ich auch wieder paranoid zu werden obwohl ich die Pillen einwerfe.


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          #60884
          Anonym

            #60887

            @serendipity

            Ich verachte niemanden wegen seinem Glauben, denn jeder darf glauben was er will (Das tue ich ja auch), aber ich hasse es wenn er zum Mittel zum Zweck wird.

             


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            #60903

            Ich finde, es ist schon sehr hilfreich, wenn man weiß, das da draußen noch mehr Menschen sind, die ähnliche Erfahrungen machen oder gemacht haben. Kurz nach meiner ersten Psychose 2002 kannte ich so was noch gar nicht, damals hatte ich nur meinen Therapeuten als Stütze. Aber der hat mir sehr geholfen.  Ich bin erst um 2010 herum auf die ersten Foren gestoßen, damals glaube ich war es ein österreichisches Forum, ich glaube es hieß “psychose-online” oder so ähnlich. Da war auch eine Psychologin involviert. Aber das gibt es seit einigen Jahren nicht mehr.

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