Schizophrenie und die Liebe

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  • Dieses Thema hat 3 Antworten und 4 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert vor 4 Jahre von Mowa.
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  • #92918

    Hallo liebe Forenmitglieder,

    ich wollte fragen, ob ihr trotz Schizophrenie einen Partner habt, der zu euch hält, oder ob sich da etwas mit der Erkrankung geändert hat in Bezug auf Beziehungen.

    Ich habe in der Psychiatrie sogar meinen Freund kennengelernt und es klappt ganz gut, weil wir beide wissen, wie es ist, wenn es uns mal richtig schlecht geht. Auch finde ich, dass wir nicht viel voneinander erwarten.

    Ich hatte aber davor eine Beziehung, wo eh viel erwartet wurde und in der mein Partner nicht mit der Erkrankung klar kam.

    #92950

    Ich war schwanger, bevor wir heirateten. Meine Psychiatriekarriere begann dann mit einer Wochenbettpsychose, die chronifizierte. Mein Mann hielt dann zu mir, bis die Kinder mit 10 und 13 aus dem Gröbsten raus waren. Dann lieferte er mich in der Klinik ab und trennte sich, um sich scheiden zu lassen. Das ist jetzt 15 Jahre her, und ich bin alleine. Ich traue mir keine Beziehung mehr zu.


    Tägliche Medikation:
    400 mg Amisulprid
    12,5 mg HCT
    10 mg Ramipril

    ab 04.03.2024:
    500 mg Amisulprid
    5 mg Olanzapin
    12,5 mg HCT
    10 mg Ramipril

    ab 15.03.2024
    600 mg Amisulprid
    12,5 mg HCT
    10 mg Ramipril
    4mg Doxagamma

    #93005
    Anonym

      War gut vier Jahre mein Thema. Also auch Psychose technisch. Jedenfalls meint das der Arzt. Ich denke eher dass ich mich allein unvollkommen gefühlt hab UND dass ich große Angst hatte niemanden zu finden der mich mit der Schizophrenie lieben kann. Der mich mit der Krankheit annimmt. Weil es ja doch eine gewisse Herausforderung ist.

      Meinen Partner habe ich nach ein paar Monaten eingeweiht. Er ist geblieben und ich konnte eines meiner Grundbedürfnisse erfüllen. Und bin seit gut 1 1/2 Jahren Symptomfrei. Sowohl positiv als auch negativ. Ich denke wenn man sich einlässt und alles gut läuft, dann kann das durchaus stabilisierend wirken. Wenn’s Probleme gibt dann wohl das Gegenteil. Bin froh das es ist wie es ist. :heart:

      #93055

      Auch finde ich, dass wir nicht viel voneinander erwarten.

      Hallo @Sanny1990, wie meinst Du das? Meinst Du, dass Ihr jeweils vom Gegenüber nicht erwartet, dass es gesellschaftliche Normen (Arbeit, Haus, Auto, Familie usw.) erfüllt?

      oder ob sich da etwas mit der Erkrankung geändert hat in Bezug auf Beziehungen.

      Meine Psychoseerfahrung hat die Perspektive auf menschliche Beziehungen sehr verändert, denke ich. Vor meiner ersten Psychose waren psychisch Kranke nicht in meinem “Radar”, denn ich kannte keinen einzigen Menschen mit psychischer Erkrankung.

      Heute sind mir Menschen lieber, die durch schweren Krisen und Kampf mit sich und seinem Umfeld Grenzen ihres Daseins erfahren mussten, ob sie dadurch krank geworden sind oder nicht.

      Bei einer Partnerschaft denke ich, dass die psychische Erkrankung des Partners Vor- und Nachteile haben kann. Das Spektrum, wie ein einzelner Mensch ist und er sich entwickelt (und dann mit einem anderen Menschen eine Partnerschaft eingeht und wie diese sich entwickelt usw.), ist so groß, dass psychische Erkrankungen in den Hintergrund rücken können.

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