"Schizophrenie gibt es nicht" – Jim van Os

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  • #170941

    Soll ich eimen Thread dazu aufmachen? Wie seht ihr das? Oder wurde nun alles schon gesagt?


    @yvonneee
    Von mir aus kannst du einen neuen Thread aufmachen, wenn du meinst, dass es dir oder anderen helfen könnte. Ich kann nicht vorhersagen, ob es darauf dann noch größere Resonanz gibt, da hier schon einiges gesagt wurde.

    Das Absetzen oder Reduzieren ist ein Thema für sich. Minischritte finde ich dabei auch gut. Wichtig wäre mir aber auch, dass Patienten über die Problematik dabei überhaupt aufgeklärt werden.

    #171026

    Ich hab halt die Erfahrung gemacht, dass zwischenmenschliche und persönliche Probleme erst aus der Krankheit heraus entstehen, also aus seelischem Ungleichgewicht.

    Was bedeutet aber “die Krankheit” für Dich Molly? Das klingt für mich so, als würde “die Krankheit” nicht zu Dir gehören, nicht ein Teil von Deinem Selbst sein, etwas Externes, Fremdes sein?

    Für mich bedeutet das alles Eines, es sind *mein* Geist und *mein* Körper, die im Zusammenwirken diese Symptome erzeugen können.

    Wenn ich keine zwischenmenschlichen und individuellen Probleme lösen könnte, *weil* ich durch meine Vulnerabilität (bzw. Suszeptibilität, wie Prof. van Os sagt) für psychiatrische Symptome eingeschränkt bin, dann müsste es ja bedeuten, dass ich nichts dagegen tun könnte? Also bräuchte ich auch nichts dagegen tun und bliebe passiv usw.?

    Es würde mich nicht wundern, wenn eine solche Überzeugung zu depressiven Symptomen und zu Unzufriedenheiten führt. Ich finde es viel einfacher daran zu glauben, dass ich um mich selbst kümmern kann, dass ich selbst in der Lage bin, meine natürliche Gesundheit wiederherzustellen.

    D. h. ich bin nicht das Opfer meiner Erkrankung und die Krankheit ist nicht schuld, sondern ich habe es selbst in der Hand, mich und mein Leben gesünder zu gestalten. Wenn ich nicht selbst die Initiative ergreifen kann, wird niemand sonst es für mich tun. Also gibt es keine andere Wahl als es selbst zu versuchen und mein Leben selbst zu leben.

    #171857

    Die Krankheit ist für mich seelisches Ungleichgewicht, liebe @Mowa.

    Sie gehört also schon zu mir und um etwas dagegen tun zu können, nehme ich die Medikamente, die meinen Gehirnstoffwechsel in Schach halten, mir somit mehr Stabilität verleihen und halte mich so gut es geht fern von Situationen, die bei mir Stress auslösen.

    Leider geht das mit der Stressvermeidung manchmal eben nicht, weil man manchmal auch keinen Einfluss darauf hat, wie zB. wenn ich mich in jemanden verliebe und mir dann jemand in die Quere kommt. Dann muss ich mit mehr Medikamenten gegensteuern.

    Du siehst, ich kann also schon etwas tun.

     

     


    Ursprüngliche Medikation:400 mg Amisulprid,12,5 mg HCT,10 mg Ramipril
    Ab 04.03.2024:500 mg Amisulprid,5 mg Olanzapin,12,5 mg HCT,10 mg Ramipril
    Ab 15.03.2024: 600 mg Amisulprid,12,5 mg HCT,10 mg Ramipril,4mg Doxagamma
    Ab 22.04.2024, statt 600 mg Amisulprid, 400 und 150 mg
    Ab 02.05. 6 mg Doxagamma und 25 mg HCT, 550 mg Amisulprid und 10 mg Ramipril
    Ab 12.05. noch 500 mg Amisulprid + HCT+Doxa+Rami siehe oben!
    Seit 16.07.24 zusätzlich eine Kaliumbrausetablette tgl.
    Ab 02.11. 450mg, ab 09.11. 400 mg A.

    #171865

    Tatsächlich, meine ich, kann man vielleicht nicht so verallgemeinern.

    Da manche Positiv-Symptomatik sicherlich als “Suszeptibilität” oder “Hyper-Meaning” aufgefasst werden kann, ist das z.B. beim Stimmenhören schon schwieriger, obwohl man da auch möglicherweise eine Haltung entwickeln kann, die das als “zu sich zugehörig” empfinden lässt.

    Dann gibt es aber auch noch die Negativ-Symptomatik, die ja tatsächlich oft auch sowas wie eine “Krankheit” darstellen kann, und die allerdings auch nicht ganz zu trennen ist von den Nebenwirkungen der Medikamente, welche z.B. in meinem Fall mehr eingeschränkt haben, als die Symptome überhaupt.

    Tatsächlich ist es eben sehr schwierig darüber allgemeine Aussagen zu treffen, aber man kann vielleicht Perspektiven austauschen und damit einen für sich passenden Narrativ entwickeln, der einem einen angemessenen Umgang mit der Situation und dem Erlebten erlaubt.

    #171867

    z.B. beim Stimmenhören schon schwieriger, obwohl man da auch möglicherweise eine Haltung entwickeln kann, die das als “zu sich zugehörig” empfinden lässt.

    Das Stimmenhören entwickelt sich bei mir immer je nach Seelenzustand. Bei massivem positivem- oder negativem Stress reden sie mehr und hören sich näher an. Wenn etwas ganz Schlimmes passiert und ich mir gar nicht mehr zu helfen weiß, höre ich auch viel mehr Individuen.


    Ursprüngliche Medikation:400 mg Amisulprid,12,5 mg HCT,10 mg Ramipril
    Ab 04.03.2024:500 mg Amisulprid,5 mg Olanzapin,12,5 mg HCT,10 mg Ramipril
    Ab 15.03.2024: 600 mg Amisulprid,12,5 mg HCT,10 mg Ramipril,4mg Doxagamma
    Ab 22.04.2024, statt 600 mg Amisulprid, 400 und 150 mg
    Ab 02.05. 6 mg Doxagamma und 25 mg HCT, 550 mg Amisulprid und 10 mg Ramipril
    Ab 12.05. noch 500 mg Amisulprid + HCT+Doxa+Rami siehe oben!
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    Ab 02.11. 450mg, ab 09.11. 400 mg A.

    #171916

    Ich hab halt die Erfahrung gemacht, dass zwischenmenschliche und persönliche Probleme erst aus der Krankheit heraus entstehen, also aus seelischem Ungleichgewicht.

    Ich kenne es umgekehrt. Dass die Krankheit wiederum neue Probleme erzeugt ist aber auch klar.

    Dass die Ursachen für “psychotische Symptome” biologisch sein können, kann ich mir auch vorstellen. Es gibt auch Beispiele, wo das recht klar ist, wie bei einem Tumor.

    Tatsächlich ist es eben sehr schwierig darüber allgemeine Aussagen zu treffen, aber man kann vielleicht Perspektiven austauschen und damit einen für sich passenden Narrativ entwickeln, der einem einen angemessenen Umgang mit der Situation und dem Erlebten erlaubt.

    Das bringt es ganz gut auf den Punkt, finde ich. Letztlich webt man ja auch körperliche Erkrankungen in seine Geschichte ein. Auch das sollte möglichst in einer guten Weise geschehen. Mir drängt sich hier auch wieder das Wort Empowerment auf.

    Grundsätzlich hilft es eben auf das zu schauen, was trotzdem möglich ist und nicht nur auf die Einschränkungen.

    #172670

    @Doppereffekt

    Interessantes Zitat aus dieser Arbeit:

    https://www.thelancet.com/journals/lanpsy/article/PIIS2215-0366(21)00256-X/fulltext

     

    General characteristics of the study sample are reported by Tzur Bitan and colleagues. In short, the cohort of 51 078 participants comprised individuals with schizophrenia and controls with a mean age of 51·94 (SD 15·62) years, of whom 31 141 (61·0%) were male and 19 937 (39·0%) were female participants. Most of the sample was from the general Jewish population (75·9%), followed by the Arab population (19·1%) and Jewish Ultraorthodox population (5·1%). Study size was determined based on all available patients with a verified diagnosis at the time of data extraction. Compared with the controls, individuals with schizophrenia were significantly less likely to be married and to belong to the Jewish Ultraorthodox population group, and were more likely to belong to the general Jewish or Arab population group, as well as to have a low or medium socioeconomic status (compared with high). As previously reported, people with schizophrenia were also found to have higher rates of obesity, smoking, diabetes, hyperlipidaemia, and chronic obstructive pulmonary disease.

    #172683

    @nichtraucher Du hast markiert, dass Schizophrene weniger zur Jüdisch Ultraarthodoxen Gruppe gehören. Ich vermute, du willst damit ausdrücken, dass hier Tradition und Gesellschaftsform das Auftreten von Schizophrenie verminderten. Ich sehe das kritisch, da wir realistisch gesehen nicht alle Jüdisch Ultraorthodox werden können.

    Im selben Satz wird auch gesagt, dass Schizophrene weniger oft verheiratet sind, wobei sich mir da die Frage von Ursache oder Wirkung stellt.

    Kannst du bitte erläutern, was genau du sagen möchtest und wo du den Zusammenhang zu deinem Threadthema siehst?

    #172684

    Schizophrenie findet oft ihren Ausdruck aus dem kulturellen Umfeld heraus. So bald religiöser Wahn dann  gesellschaftlich anerkannt werden würde, könnte er auch keine Krankheit mehr sein…? In einem religiösen Staat, kann also zB. religiöser Wahn der schon einen gewissen Teil der Schizophrenen einnimmt, auch kein Wahn sein. :unsure:

    Ich will dabei aber hervorheben, dass ich allgemein Atheist und kein Antisemit bin! So was gibt es mit Sicherheit auch in Islamischen Staaten.


    Ursprüngliche Medikation:400 mg Amisulprid,12,5 mg HCT,10 mg Ramipril
    Ab 04.03.2024:500 mg Amisulprid,5 mg Olanzapin,12,5 mg HCT,10 mg Ramipril
    Ab 15.03.2024: 600 mg Amisulprid,12,5 mg HCT,10 mg Ramipril,4mg Doxagamma
    Ab 22.04.2024, statt 600 mg Amisulprid, 400 und 150 mg
    Ab 02.05. 6 mg Doxagamma und 25 mg HCT, 550 mg Amisulprid und 10 mg Ramipril
    Ab 12.05. noch 500 mg Amisulprid + HCT+Doxa+Rami siehe oben!
    Seit 16.07.24 zusätzlich eine Kaliumbrausetablette tgl.
    Ab 02.11. 450mg, ab 09.11. 400 mg A.

    #172774

    Ich vermute, du willst damit ausdrücken, dass hier Tradition und Gesellschaftsform das Auftreten von Schizophrenie verminderten.

     

    Genau das meine ich. Tradition und Struktur geben halt. Und da ich eine ähnliche Neurodiversität bei den Jüdisch Orthodoxen wie beim Rest der Menschen (insbesondere aber der restlichen jüdischen Menschen) vermute, bedeutet dies, dass diese Aufgrund ihrer Lebensweise entweder weniger Risiken eingehen, die zu einem Ausbruch der Krankheit führen können (also neuroprotektiv wirkt), aber es könnte eben auch bedeuten dass die Lebensweise es erlaubt, trotz “leichter” Symptome weiterhin in der gesellschaftlichen Rolle funktional zu bleiben und nicht in dem Maße aus dem sozialen Zusammenhang zu fallen, so dass dem Umfeld eine medizinisch-psychiatrische Invervention nötig erscheint. Also eben dass die Lebensweise dabei unterstützt funktional zu bleiben.

     

    Dies deckt sich zumindest mit meiner eigenen Erfahrung mit Religion und religiöser Praxis.

     

    Im selben Satz wird auch gesagt, dass Schizophrene weniger oft verheiratet sind, wobei sich mir da die Frage von Ursache oder Wirkung stellt.

    Tatsächlich meine ich, dass hier die Schizophrenie die Ursache dafür ist, dass weniger Menschen mit dieser Diagnose verheiratet sind. Ganz einfach wie generell jedes “Gebrechen” und jede “Dysfunktionalität” damit einhergeht, dass man weniger wahrscheinlich verheiratet ist. Ob es nun eine körperliche, geistige oder psychische Behinderung ist, oder auch nur ein “aus der Norm gefallenes” Äußeres.

    Kannst du bitte erläutern, was genau du sagen möchtest und wo du den Zusammenhang zu deinem Threadthema siehst?

    Das habe ich in dem Zusammenhang gepostet, dass eben auch die katholische Pilgerstätte Santiago de Compostella eine fast 10-Fach geringere Inzidenz hat als das “wilde” und “freie” Paris.

    Ich denke, du willst ganz kurz gesagt darauf hinaus, dass bewährte Werte, vor Psychosen schützen, dass diese aber beispielsweise in Paris leicht im Individualismus untergehen.

     

    Es ist aber sicherlich auch interessant im Zusammenhang, seine Suszeptibilität für “Hyper-Meaning” (die ja grundsätzlich aufgrund der Annahme der gleichverteilten Neurodiversität über alle Menschen, unabhängig von der Religiösen Ausrichtung gleich verteilt sein sollte) in einen funktionalen Narrativ einzubinden, da es evtl. das ist, was die Ultraorthodoxen Juden von den anderen unterscheidet.

    #172776

    In einem religiösen Staat, kann also zB. religiöser Wahn der schon einen gewissen Teil der Schizophrenen einnimmt, auch kein Wahn sein.

     

    Richtig, weil dieser dann funktional wäre und eben kein Wahn. Da wäre es vielleicht eher ein Wahn zu glauben man könnte den Sinn des Lebens am Boden eines Cocktailglases finden.

    #172784

    bei mir heißt es halt immer ich solle die Medikamente nehmen um nicht noch eine weitere Psychose zu bekommen, weil mit jeder weiteren Psychose eine Verschlechterung des Gesundheitszustandes einhergeht. Sprich die Gefahr in ein Heim zu kommen, straffällig zu werden, etc. steigt halt immens.

    Aber Medikamente sind halt auch heftig..


    alles was man in die Psychose an Energie reinsteckt bekommt man zurück – Alter Spruch von Psychotikern.

    Das Leben ist schön, von einfach war nie die Rede

    #172798

    weil mit jeder weiteren Psychose eine Verschlechterung des Gesundheitszustandes einhergeht.

    Das kann ich nicht unterschreiben. Meine erste Psychose war durchaus heftiger als alles was danach kam. Lag auch an einer nervenzerbrechenden postpsychotischen Depression, in der ich mich fast umgebracht hätte!

    Außerdem ist es mir ehrlicherweise egal ob ich schizophren genannt werde, oder als Psychotiker abgestempelt werde. Es nützt an der Ausgangssituation nichts, nämlich das man krank ist. Ob ich das schizophren nenne, oder Psychotiker, oder sonst irgend ein Name spielt keine Rolle. Wir sind einfach in der Situation gefangen und definieren uns an unseren Symptomen. Mehr nicht! Es ist also egal wie man das nennt!

    #172799

    Naja, es hat eben was mit Risiko zu tun und damit, dass unsere Kapazitäten beschränkt sind. Man kann nicht alles maximal haben: Spaß, Geld, Gesundheit, Partnerschaft und ein interessantes Leben. Irgendwo muss man Abstriche machen und sich selbst einschränken, damit man in den anderen Dimensionen etwas mehr hat, eben weil man nicht unendlich Kapazität hat und auch weil jeder Mensch eben eine individuelle Kapazität hat. Das kann und sollte man eben auch gesellschaftlich nur minimalst kompensieren. Und deswegen muss man abwägen und priorisieren. Da kann ein professioneller Behandler unterstützen, aber tatsächlich liegt es in der Verantwortung des Betroffenen, was auch van Os propagiert. Dabei muss man halt eben auch betrachten, dass die Kulturkreise sich auch etwas unterscheiden. Wenn in den USA z.B. gesagt wird, man soll für seine Krankheit Verantwortung übernehmen, dann wiegt da die Dimension der “Eigenverantwortung” deutlich stärker, als hier in Deutschland, einfach weil dort das Sozialsystem ein anderes ist. Wie gesagt, man kann nicht erwarten, dass ein professioneller Behandler kommt und einen von allen Problemen befreit. Das wird nicht passieren, es sei denn man wird ein Pflegefall, aber in diesem Fall kann man eben auch nicht mehr so stark in die Verantwortung gehen. Tatsächlich meine ich auch, und das ist ganz generell ein Problem von kreativen Prozessen im Allgemeinen, man kann keine neuen Lösungen erzwingen oder “herzaubern”, man kann sich nur mit dem Problem beschäftigen und dabei die alten, disfunktionalen Lösungen aussortieren, bis sich mit Geduld und Glück eine neue, hoffentlich funktionalere Lösung ergibt. Es funktioniert also nur über die Einschränkung seiner Handlungsoptionen, mit dem Verzicht auf eingefleischtes, disfunktionales Verhalten und auch disfunktionaler Ansichten. Eine andere Möglichkeit, Verantwortung für seine “Suszeptibilität” zu übernehmen sehe ich nicht, aber ich bin da offen für Vorschläge. Wie gesagt die Fragestellung ist: “Was kann ICH tun, damit ich weniger Schwierigkeiten mit meiner psychischen Konstitution bekomme?” und nicht “Was müssen ANDERE tun, damit ich weniger Schwierigkeiten mit meiner psychischen Konstitution bekomme?” – weil das Problem ist auf unserer Seite, und es ist nicht das Problem der anderen. Meine ich zumindest.

    Danke! Wohl einer der erhellendsten Beiträge! Wobei der letzte Satz so nicht ganz stimmt, man kann sehr wohl die Grenzen ausloten und muss man auch in einem gewissen Alter weil sonst ist man fremdbestimmt, was leider bei psychischen Erkrankungen viel zu oft der Fall ist, kommt mir vor und dieses Grenzen ausloten wird bei einem für einem persönlich ungünstigen Umfeld öfters der Fall sein, vor allem dann wenn die Lebensqualität “massiv” gesunken ist. (Nur meine Gedanken dazu.)
    Vor allem vermute ich, dass dieses Grenzen ausloten viel zu oft unterbunden wird bzw. wenn man in andere Lebensbereiche kommt die Grenzen für einem persönlich ungerecht gesetzt sind, dass aber von den sozialen Umfeld nicht so wahrgenommen wird, kenne da genug Beispiele die dadurch, wenn auch nicht Schizophren, psychisch krank wurden, das Schlimmste ist aber wenn man keine Lösung findet um aus dem Umfeld auszubrechen, denn alle die ich kenne die es geschafft haben, haben sich vom Umfeld gelöst, ich vergleiche es mit Suchtkranken wenn die sich vom Umfeld nicht lösen haben sie meist auch keine Chance auf Genesung.

    Die Sichtweise stammt im Kern von einem Freund, der selbst nicht schizophren aber durch die Umstände auch psychisch krank wurde.

    An einem Selbst liegt es diese Schritte zu gehen und wenn es nicht geht das Umfeld zu verlassen, was aber du Co-Abhängikeit (wie bei Suchtkranken) all zu gerne verhindert wird, wenn man aber die Kraft nicht hat und die nötigen Mittel ist das Spiel verloren. Auch dazu kenne ich mehrere Beispiele.

    Es gibt keine “Schizophrenie” denn die Auslöser sind verschiedenst gelagert, teils soziale Probleme wie hier beschrieben, teils anderes. Bei einer mir Bekannten Person rätsle ich nun schon seit Jahren was der Auslöser ist, ich weiß es bis heute nicht und kann es mir nicht erklären.

    Ich bin kein Psychiater und auch nicht ausgebildet in dem Bereich, das sind nur meine Gedanken dazu, ich werde wohl oder übel jetzt eines besseren belehrt werden. :yahoo: B-)

    Abschließend möchte ich noch bemerken es kommt auf den jeweiligen Menschen an was für ein soziales Umfeld ihm guttut, gab dazu einen Versuch mit eineiigen Zwillingen der nie abgeschlossen/veröffentlicht wurde und Fehler aus der Kindheit sind, glaube ich und dem Versuch nach zu gehen, sehr schwer zu korrigieren.

    Das Hauptproblem in obigem letzten Glaubenssatz sehe ich aber darin, dass wir soziale Wesen sind die ohne den Anderen nicht funktionieren und sich im westlichen System ein egozentrisches Weltbild breitgemacht hat, was nicht schlecht, aber allzu oft auch nicht gut für schwache/sensible/verletzbare Individuen darstellt psychisch, nicht funktional, und daran, dass wir dieses System der Stärksten brauchen um eine Hierarchie und Fortschritt zu schaffen dass bezweifle ich schon seit frühester Jugend. Das Größte Problem war wahrscheinlich, dass sich die ganzen Spieltheoretiker des kalten Krieges in unserem Wirtschaftssystem breit gemacht haben und wir die Blüten dieser Entwicklung seit geraumer Zeit spüren und dies immer mehr in unseren Alltag einfloss, denn die Anzahl der psychischen Erkrankungen (ohne Quelle) allgemein ist stark gestiegen.


    Als Gott das Hirn verteilte war ich gerade etwas essen.
    Emotionbob
    Die Wahrheit ist ich weiß sie nicht!

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    #172839

    Genau das meine ich. Tradition und Struktur geben halt.

    Vielleicht kann man sich das, was einem sinnvoll erscheint abgucken. Ich möchte aber nicht so unfrei leben. Da muss es ein gesundes Mittelmaß geben.

    Wir sind einfach in der Situation gefangen und definieren uns an unseren Symptomen. Mehr nicht! Es ist also egal wie man das nennt!

    Eine Diagnose, mit der ich selbst und andere mehr anfangen könnten, die weniger abstempelt, würde, denke ich, vielen helfen. Ich finde, du unterschätzt da die Macht der Sprache.

    denn alle die ich kenne die es geschafft haben, haben sich vom Umfeld gelöst

    Wenn das die Ursache für die Erkrankung ist, ist es vielleicht sinnvoll. Wenn die Ursache woanders liegt, sollte sie eben dort behoben werden.

    Nichtrauchers Ansatz und auch der von anderen ist ja aber auch, das Umfeld zu verbessern. Das ist sicher ein gutes langfristiges Ziel. Für den einzelnen Betroffenen mag eine Loslösung vom ursächlichen Umfeld allerdings leichter erreichbar sein.

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