Recovery- Sinn oder Unsinn

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  • Dieses Thema hat 13 Antworten und 7 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert vor 3 Jahre, 8 Monate von Anonym.
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  • #110433
    Anonym

      Recovery kommt aus der  Betroffenenbewegung. Es läutet einen Prozess ein, in der man glaubt dass Heilung/Genesung/ Wohlbefinden gelingen kann.

      Ich hab mich letzten mit einer Freundin unterhalten. Sie schmetterte mir entgegen, sie glaubt nicht an „Heilung“ von psy. Erkrankungen. Bum.

      Was denkt ihr?

      Hab ja letztens die Frage nach, für immer krank gestellt. Dieses Mal aus der anderen Perspektive :-)

       

      #110449
      Anonym

        Na klar funktioniert Recovery. Ich war erst in einer Recovery-Gruppe in der Klinik. Da hatte ich aber Stress mit einem aus der Gruppe, weil der immer seine eigenen Probleme auf mich projizierte. Dann war ich noch in einer anderen Recovery-Gruppe, die von einer Genesungsbegleiterin bei Ivita geleitet wurde. Diese Gruppe war sehr gut und hat mir viel gebracht. Ich würde bei so einer guten Gruppe immer wieder mitmachen und kann es jedem empfehlen.

        Meiner Ansicht nach ist die Frage, ob man “gesund” werden kann, einfach die falsche Frage. Denn es kann nach der Psychose-Erfahrung nicht darum gehen, wieder einen Zustand wie vor der Psychose zu erreichen. Zum Einen hat man nämlich die Psychose-Erfahrung gemacht, und zum Anderen kann es nicht wünschenswert sein, den Zustand vor der Psychose wieder zu erreichen, weil dieser Zustand es war, der eben gerade zu der Psychose geführt hat. Wir sind alle Individuen, mit einer ganz eigenen Geschichte, und die sind auch alle nicht vergleichbar. Insofern sind auch die Wege zu einer Heilung unterschiedlich, aber es kann sicher nicht sein, den Zustand vor der Psychose wieder zu erreichen. Man hat nur ein Leben und die Psychose gehört eben zu meinem Lebensweg dazu, allerdings definiere ich mich nicht durch die Psychose.

        #110451
        Anonym

          Danke @Solarfire.

          Ich definiere mich zu sehr über diese Erkrankung. Meine Freundin meinte neulich sie will mir nicht meine Symptome nehmen. …

          Wie @Bernadett das neulich so treffend beschrieben hat, die gemütliche Decke.

          Deshalb bin ich wohl auf der Suche, mich auch anderswo geborgen zu fühlen.

          Die Krankenrolle habe ich gut ausgefüllt. Vielleicht ändere ich deshalb gerade diese Rolle für mich.

          #110453
          Anonym

            Ja, @Ladybird, natürlich hat man Symptome, aber man ist eben nicht die Krankheit. Zum Beispiel hilft es auch sehr, sich mal alle seine Stärken aufzuschreiben und sich die mal zu vergegenwärtigen. Natürlich habe ich jede Menge Schwächen, und klar, möchte ich daran arbeiten, aber ich habe eben auch Stärken. Diese auszubauen, das macht einen viel weniger krank, und ich bin eben nicht nur der Kranke, sondern eben auch der Gesunde. Da gibt es auch viel, was ich gut kann.

            Und wie überhaupt im Leben hilft es da, nicht immer nur auf das Negative zu schauen sondern auch das Positive zu sehen. Schwächen hat jeder, mal die eine, mal die andere. Stärken hat aber auch jeder.

            Liebe Grüße

            Solarfire.

            #110461

            Ich definiere mich zu sehr über diese Erkrankung. Meine Freundin meinte neulich sie will mir nicht meine Symptome nehmen. … Wie @Bernadett das neulich so treffend beschrieben hat, die gemütliche Decke.

            Das hier spielt bei dir auch eine große Rolle:

            #110500
            Anonym

              Ja das machen. Aber ich denke Recovery ist ein Prozess. Da kann man nicht sagen, so ich bin jetzt gesund, oder erholt, das tangiert mich nicht mehr.

              Es ist ein wachsen. Mit oder trotz der Erkrankung. So sehe ich das zumindest.

              Das man nicht handlungsunfähig ist hab ich gelernt, und auch ganz gut umgesetzt zumindest das letzte Jahr. Allerdings muss ich mit den Positiven Symptomen aufpassen. Weil mein Elan, ja auch davon kommen könnte. Und wenn es verpufft dann wäre ich sehr traurig, weil ich hoffe es bleibt etwas gutes. Etwas gesundes.

              Meine Freunde unterstützen mich, allerdings war ich auch bei meiner letzten Psychose, zumindest davor sehr renitent. Und ich will nicht mit wehenden Fahnen ins Unglück rennen. Deshalb möchte ich aufpassen. Und mich auch hinterfragen. Durfte mir nämlich auch schon anhören, das was ich mache sei krankhaft. Sowas würde man einem ohne Diagnose nicht vorwerfen. Und hat mich sehr zornig gemacht und hat mich auch verletzt. Aber damit muss man sich wohl immer auseinandersetzen.

              #110633
              Anonym

                Ich weiß nicht genau was du unter Recovery verstehst?

                Komplett gesund ist man meiner Meinung nach nicht, wenn man Psychopharmaka nehmen muss oder Symptome hat.

                Aber bei mir ist es so, dass ich mich “wiederhergestellt” fühle, wenn ich fast keine negativen oder positiven Symptome habe im Großen und Ganzen. So kleinere Symptome müssen nicht gleich bedeuten, dass ich krank bin, aber komplett gesund bin ich eben auch nicht.

                Komplett gesund ist jemand der weder Einschränkungen hat, auch keine Medikamente nimmt und so belastbar ist wie jemand ohne Krankheit.

                Somit ist das praktisch sehr schwer zu erreichen für die meisten. Das Ding ist ja das, dass es eben viele Menschen gibt, die so mittendrin sind, zwischen krank und gesund. Das ganze lässt sich nicht in schwarz und weiß denken.

                Aber dass ich mich komplett mit meiner Krankheit identifiziere und das eines meiner größten Teile meines Selbstbildes ist, das schließt eben dann auch wieder Recovery aus, bei mir ist Recovery, wenn man sein Selbstbild hauptsächlich unabhängig von der Krankheit definiert und das ist praktisch immer möglich, selbst für schwerer betroffene.

                Ich bin nicht die Behinderung, ich bin ein Mensch mit Behinderung. Meine Behinderung ist nicht das was mich ausmacht, es ist nur eine Randerscheinung und sollte für die meisten Menschen einfach irrelevant sein und für mich auch.

                Sicher ist es schwer das ganze mit sich auszumachen, besonders wenn man dann ständig anders lebt als andere, wenn man vielleicht besondere Bedürfnisse hat und nicht mehr so viel schafft. Aber ein gesundes Selbstbild ist nun mal nicht möglich, wenn man sich großteils über die Krankheit definiert.

                Man könnte sich auch denken, ja, ich bin schizophren und ich heiße so und so. Aber ist das wirklich das was man sich wünscht. Ich für meinen Teil nicht. Ich denke mir eher so: Ich heiße so und so und ich habe die und die Charaktereigeschaften, die und die Fähigkeiten, beschäftige mich gerne mit dies und jenem. Dass ich schizophren bin ist zwar da, aber ich finde man muss das ja nicht so überbewerten. Man sollte einfach nicht ständig an die Krankheit denken wenn man nicht muss, die Krankheit ist sozusagen irrelevant, es könnte genauso gut eine Nierenkrankheit sein und man würde dann auch nicht ständig an diese Krankheit denken.

                Psychische Krankheiten sollte man in dem Fall auf jeden Fall in den gleichen Topf wie alle anderen Krankheiten tun, dann fällt es einem auch leichter nicht ständig daran zu denken.

                 

                Vielleicht rede ich auch Blödsinn, wer weiß das schon :bye:

                #110638

                Recovery kommt aus der Betroffenenbewegung. Es läutet einen Prozess ein, in der man glaubt dass Heilung/Genesung/ Wohlbefinden gelingen kann. Ich hab mich letzten mit einer Freundin unterhalten. Sie schmetterte mir entgegen, sie glaubt nicht an „Heilung“ von psy. Erkrankungen. Bum. Was denkt ihr? Hab ja letztens die Frage nach, für immer krank gestellt. Dieses Mal aus der anderen Perspektive :-)

                Hi.

                Ich glaube der erste Schritt wäre schon mal das nicht so auf die Goldwaage zu legen sondern wirklich etwas zu tun das in Richtung Besserung, Stabilität etc geht.

                Am Ende ist es völlig egal in welche Kategorie dein Weg “einzuordnen” ist, es kommt aufs Erleben/damit zurechtkommen an.

                Dass du dich anscheinend sehr über deine Krankheit definierst ist wahrscheinlich die Blockade die dir im Weg steht, denn irgendwann wirds zur Gewohnheit/Gemütlichkeit, dieses typische “drauf ausruhen”. Und je länger der Zustand anhält desto schwieriger kommt man wahrscheinlich wieder davon los. Solltest dabei nicht vergessen dass du selbst nicht die Krankheit bist.

                LG

                #110747
                Anonym

                  Danke @Bartholomew und @Tintenklecks.

                  Ich finde halt die Erkrankung hat mich „geformt“. Ich bin reflektierter geworden. Das ist positiv.

                  Aber auch weniger sorglos und empfindlicher. Das finde ich negativ.

                  Dann noch die geringere Belastbarkeit. Manchmal ist es so „schlimm“ dass ich den Kopf in ein großes Loch stecken will.

                  Gestern habe ich darüber nachgedacht, wieder voll arbeiten zu gehen. Aber ich vermute das ist eine schlechte Idee. Oft hab ich zu viel vor. Weil es ja früher auch ging. Allerdings muss ich mir dann eingestehen dass es momentan der falsche Weg ist. Und ich auf mich aufpassen muss. Das nervt, weil ich mir dann doch ausgebremst vorkomme. Irgendwie ist es verhext für mich eine Balance zu finden. Ich möchte viel, kann aber wenig. Diese Diskrepanz macht mir zu schaffen. Zwischen wollen und können liegt ein Graben. Der manchmal unüberwindbar erscheint.

                  Ein sinnvolles Leben, mit möglichst wenigen Symptomen ist mein Ziel. Die Recoverybrücke über diesen Graben scheint noch unstabil zu sein. Und ich Trau mich manchmal nicht sie zu betreten, weil ich dann doch Angst hab was zu verlieren. Den Stempel/Diagnose/Schutz um mich zurück zunehmen. Das ich das „darf“. Dürfen gesunde ja auch. Irgendwie komme ich mir wertloser vor, wenn ich nichts mache.

                  Ich würde gern ein normales Leben führen, aber auch als ich noch voll arbeiten war, war ich auch nicht zufrieden. Vielleicht ist das mein Schicksal, ewig in Veränderung zu leben.

                  Keine Ahnung. Statt ein kleines bisschen dankbar zu sein, komme ich mir vor, als wär das nicht genug. Als müsste es noch mehr geben.

                  Versteht man das?

                  #110755
                  Anonym

                    Natürlich kann man das verstehen. Du drückst vieles aus, was auch mich in meinem Krankenleben und Erleben begleitet hat und teilweise auch noch immer tut. Ich kann Dir aber versichern, dass das nach meiner Erfahrung ganz normale Prozesse auf dem Weg der Gesundung sind. Und es gibt mehr ( auch für Dich ), aber es sind oft die kleinen, teilweise unmerklichen Schritte, die dann über die Zeit gesehen wieder eine gehörige Strecke auf dem Weg zurück zur ” Normalität” oder in eine etwas andere, positiv besetzte Lebensphase sind. Und da gehört auch Veränderung dazu, das ist mit Sicherheit nicht Dein persönliches Schicksal, sondern dem Flow des Lebens und auch seiner Anforderungen geschuldet. Man sollte das nicht negativ besetzen, sondern annehmen und leben. Dann geht auch vieles ĺeichter von der Hand und man kommt nicht so in einen Zwang rein alles zu zergrübeln und gedanklich in Frage zu stellen. Auch finde ich, dass man dann nicht immer den Vergeich zieht, sondern Situätionen auch akzeptieren lernt, um sie dann in das umzuwandeln, was wieder dem eigenen Charakter und gewolltem Lebensgefühl entspricht. Und das gepaart mit dem, was nach meiner Meinung mit am wichtigsten ist, mit Geduld aber Kontinuität. Dann klappt das Leben danach, oder mit schon.

                    #110861
                    Anonym

                      Danke @Bartholomew und @Tintenklecks. Ich finde halt die Erkrankung hat mich „geformt“. Ich bin reflektierter geworden. Das ist positiv. Aber auch weniger sorglos und empfindlicher. Das finde ich negativ. Dann noch die geringere Belastbarkeit. Manchmal ist es so „schlimm“ dass ich den Kopf in ein großes Loch stecken will. Gestern habe ich darüber nachgedacht, wieder voll arbeiten zu gehen. Aber ich vermute das ist eine schlechte Idee. Oft hab ich zu viel vor. Weil es ja früher auch ging. Allerdings muss ich mir dann eingestehen dass es momentan der falsche Weg ist. Und ich auf mich aufpassen muss. Das nervt, weil ich mir dann doch ausgebremst vorkomme. Irgendwie ist es verhext für mich eine Balance zu finden. Ich möchte viel, kann aber wenig. Diese Diskrepanz macht mir zu schaffen. Zwischen wollen und können liegt ein Graben. Der manchmal unüberwindbar erscheint. Ein sinnvolles Leben, mit möglichst wenigen Symptomen ist mein Ziel. Die Recoverybrücke über diesen Graben scheint noch unstabil zu sein. Und ich Trau mich manchmal nicht sie zu betreten, weil ich dann doch Angst hab was zu verlieren. Den Stempel/Diagnose/Schutz um mich zurück zunehmen. Das ich das „darf“. Dürfen gesunde ja auch. Irgendwie komme ich mir wertloser vor, wenn ich nichts mache. Ich würde gern ein normales Leben führen, aber auch als ich noch voll arbeiten war, war ich auch nicht zufrieden. Vielleicht ist das mein Schicksal, ewig in Veränderung zu leben. Keine Ahnung. Statt ein kleines bisschen dankbar zu sein, komme ich mir vor, als wär das nicht genug. Als müsste es noch mehr geben. Versteht man das?

                      Das mit der Arbeit verstehe ich vollkommen, wenn man sich das zutraut, dann gibt es immer noch kleine Schritte und nicht gleich Vollgas Vollzeit von Null auf Vollzeit.

                      Es kann schon auch gut gehen, aber es ist eben unwahrscheinlicher.

                      Für mich sieht der Weg ja erst Mal so aus, dass ich meinen Tag immer besser strukturieren kann, da sind so Dinge wie früh schlafen gehen und zu normalen Zeiten aufstehen erst Mal wichtig. Für mich kann es nur mit Babyschrittchen gehen, ich kann nicht komplett alles auf einmal schaffen.

                      Ich habe in letzter Zeit generell wenig verfolgt und weiß nicht in welchen Bereichen du jetzt Probleme hast.

                      Stehst du zu normalen Zeiten auf, kannst du wirklich mehr als drei Stunden am Tag wirklich ackern? Man kann sich ja auch sein eigenes Trainingsprogramm machen, z.B. Lernen von Sprachen oder sonstigen Fähigkeiten, mit anschließenden Tests. Die man sich eben irgendwie zusammensuchen muss im Internet. Für mich wäre es eine super Sache, wenn ich erst Mal etwas ehrenamtlich machen würde, es müsste doch irgendwas zu finden sein, was mir entspricht, nicht immer passt alles für jeden, ich habe auch schon einen Versuch in die Richtung gemacht und da passte es eben nicht. Struktur in den Tag bringen, tagsüber nicht mehr schlafen, wenn es nicht sein muss. Tagsüber vielleicht nicht fernsehen, ausser eben nebenbei bei sonstigen Aufgaben. Lesen von Romanen kann man auch auf die Abendzeit verschieben, es müsste doch irgendwas produktives geben, dass man tagsüber tun kann. Ich schreibe zum Beispiel leidenschaftlich gerne Tagebuch und ich habe manchmal so Berichte für Freunde zusammengestellt, dass sie sehen, wie ich die zusammen erlebten Situationen erlebt habe.

                       

                      Früher habe ich jedes Lesen von gedrucktem Text in eine Tabelle eingetragen, damit ich sehe, dass ich nicht nur Soaps gesehen habe oder Trash TV konsumiert. Heute denke ich mir, ich bin teilweise noch nicht mal in der früheren Kondition, die letzte Psychose 2008 war wie eine Atombombe für mein Gehirn, ich habe immer noch starke Leistungseinbußen, aber ich mache Fortschritte. Lesen konnte ich eigentlich immer, aber in der Psychose selbst habe ich eben wirklich leichte Lektüren gelesen, nur so Teenieliteratur oder eben Bücher die nicht schwer sind. Mit Philosophie bin ich immer noch nicht komplett wiederhergestellt, aber ich hoffe ich kann auch da wieder Fortschritte machen.

                      Sicher ist Arbeit das NonPlusUltra um in einer normalen Gesellschaft angesehen zu sein, aber nicht immer ist das so einfach möglich für alle, manchmal eben gar nicht oder nur sehr eingeschränkt, muss man deshalb gleich schon den Kopf in den Sand stecken und ständig traurig sein und sich in seiner Krankheit eingraben.

                      Für mich gibt es eindeutig immer ein sinnvolles Leben, am idealsten mit einer normalen Arbeit, aber eben auch ohne ist es noch sinnvoll. Man muss eben damit klarkommen, dass man ständig aneckt bei normal arbeitenden Menschen, weil sie sehen oft nicht, dass man nicht kann, die denken sich oft, der ist einfach nur extrem faul und müsste sich nur mal ordentlich zusammenreißen. Das kommt mir öfters unter, bei meinen Bekannten, weil ich selbst kaum noch Freunde habe, die nicht zumindest eine Krankheit haben, ich will mich einfach nicht ständig rechtfertigen. Sicher kann ich mir auch vieles einbilden, zum Teil grenze ich mich einfach selbst ab um nicht Gefahr zu laufen blöd angequatscht zu werden. Das ist aber nicht grundlos so, in meiner Vergangenheit wurde ich mies angequatscht von Leuten von denen ich dachte sie wären meine Freunde. Mittlerweile ist der Kontakt weg und ich gehe eben alternative Wege und sie gehen eben ihre eigenen ohne mich. Das kommt vor und muss nicht immer etwas schlechtes sein. Man fühlt sich doch nicht wohl, wenn jemand einen nicht voll respektiert und einen als faul beschimpft.

                       

                      Arbeit ist leider in unserer Gesellschaft extrem wichtig und ich weiß nicht ob sich das zu meinen Lebzeiten noch ändert, die Hoffnung habe ich ehrlich gesagt nicht. Deshalb versuche ich eben die paar netten Menschen die mich nicht beleidigen und mich nicht mies behandeln zu behalten, ich will doch auch nur akzeptiert werden.

                       

                      Zum Thema Recovery, es ist immer gut in Richtung Gesundung zu gehen und sich nicht mehr viel mit Krankheit zu beschäftigen, weil es den meisten Menschen auch auf die Nerven geht, die nicht gerade selbst damit zu tun haben. Die wollen über normale Themen reden, nicht über Stimmen hören oder Paranoia.

                       

                      Liebe Grüße

                      #110947
                      Anonym

                        Danke @Bartholomew

                        Das irgendwas „bleibt“ kenne ich auch. Und wenn es „nur“ die eigene Unsicherheit ist und der Verlust in das Vertrauen der eigenen Wahrnehmungen und Gedanken.

                        Bei mir ist es so dass ich mir selbst manchmal nicht über den Weg traue, zu gut drauf, zu schlecht drauf, was denkst du da wieder usw.

                        So dass ich oft um mich selbst Kreise. Was echt nervig ist, diese Selbstbeobachtung. Hab aber Angst vor Kontrollverlust und einer erneuten Psychose. Deshalb schau ich so genau auf mich. Um zu schauen ob ich noch in der Spur bin, um zur Not medikamentös oder via Coping zu intervenieren. Ist allerdings nervig und Kräfteraubend.

                        Ich wünschte ich könnte einfach ausgelassen und frei sein. Aber das geht wohl nicht. Manchmal vergesse ich dass ich krank bin, wenn ich Sport mache, wenn ich lese, oder mich gut unterhalte.

                        Die Tagesstruktur funktioniert gut. Hab ja mein Kind, außerdem habe ich nicht mehr das Gefühl etwas zu verpassen wenn ich früh zu Bett gehe. Und dann schlafe ich so 6-8 Stunden. Das ist mir auch wichtig.

                        Und klappt auch gut. Tagesmüdigkeit kenne ich auch, leg mich auch noch mal hin wenn’s möglich ist. Z.Z. bin ich oft aufgewühlt, so dass ich Wachträume. Das stresst, weil man dann nicht richtig ruht. Aber mit Seroquel bekommt man das ganz gut hin. So dass die Gedanken sich entwirren. Versuche noch ein natürliches Mittel zu finden. Die Gedanken zu ordnen.

                         

                        #112425

                        Ich wünsche Dir gute Besserung, liebe Ladybird.

                        #112430
                        Anonym

                          Danke Feli, geht schon ist nur nervig halt.

                        Ansicht von 14 Beiträgen - 1 bis 14 (von insgesamt 14)
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