Psychose als Selbstschutz?

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  • Dieses Thema hat 61 Antworten sowie 13 Teilnehmer und wurde zuletzt vor vor 6 Jahren, 7 Monate von Anonym aktualisiert.
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  • #16270
    Anonym

      Also, wenn man durch ausführliche Infos zum Krankheitsbild „einfach geheilt“ werden könnte, gäbe es sehr viele Psychotiker weniger. Dann wird unterstellt, dass man sich mithilfe von Psychosen Anforderungen bzw. Menschen entziehen will und Rücksichtnahme erzwingt. Und dann soll das alles nach 3 Sitzungen weg sein, weil mich jemand über diese meine Strategie informiert hat. Gleichzeitig soll es aber auch auf Vulnerabilität gegründet sein und die kann ich mir ja nun wirklich nicht aussuchen. Also ich komm da nicht ganz mit. Ist das logisch?

      Ne, Nevermind, du hast mich nicht verstanden und wahrscheinlich habe ich mich nicht ausführlich genug ausgedrückt. Es geht nicht um die Infos zur Krankheit, sondern um die Information, die die Krankheit verursacht hat.
      Er schreibt, in dem Fall dieses Mannes, dass es die Lebensumstände und die dominante Mutter waren, die ihn in eine Psychose flüchten ließen.
      Leider kann ich das gesamte Kapitel hier nicht abschreiben, das wäre Zuviel. Aber ich habe nun mal nur dieses Beispiel. Wir wissen selbst, dass die Ursachen für diese Krankheit so unterschiedlich sind, wie die Menschen, die sie entwickeln.

      #16272
      Anonym

        Ich bin eigentlich prinzipiell offen und dankbar für neue, positive Erklärungsansätze zu Psychosen. Aber hier steht mir zu sehr das Ego des Autoren im Vordergrund. Vielleicht muss man das Buch aber auch wirklich selbst gelesen haben, um sich ein Urteil zu erlauben. Insofern – schweig ich jetzt. ;-)

        #16273

        Die Ursachen für Psychosen sind ja multifaktoriell, das heißt, dass nicht bei jedem dieselbe Ursache bestehen muss. Verletzlichkeit kann schon durch Ursachen im Mutterleib, oder durch Geschehnisse in der Kindheit oder im Erwachsenenalter geprägt werden.

        Dazu ist vielleicht es hilfreich, sich mal über den Begriff Engramm zu informieren: http://lexikon.stangl.eu/72/engramm/

        Je mehr sich in solchen Gedächtnisspuren im Lauf des Lebens kumuliert, um so wahrscheinlicher wird eine Psychose.

        Selbst wenn man bei vielen Menschen Ursachen für eine erhöhte Verletzlichkeit offenlegen kann, gibt es sicher auch eine Anzahl, wo diese Ursachen sich gar nicht mehr auflösen lassen, eventuell weil sie z.B. unheilbar körperlich begründet sind.


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        #16274
        Anonym

          Ne, Nevermind, ich finde deine Beiträge total gut. Aber wenn du willst..

          Übrigens finde ich es total logisch, sich in eine Krankheit zu flüchten, wenn mir der Stress mal wieder viel zu viel wird, und wenn ich da eine Vulnerabilität habe, naja, dann ist es doch logisch, dass ich mich da zurückziehe oder sogar mit Krankheit reagiere und mich vor diesem Stress eben schütze. Und dann ist die Psychose eine Schutzfunktion vor zu viel Stress.

          #16276
          Anonym

            Oh, unsere Posts haben sich überschnitten. Ja, jetzt verstehe ich es besser. Das habe ich im Grunde auch immer gedacht, dass Psychose quasi eine (unbewusste) Strategie ist, mit unlösbaren Konflikten umzugehen. Aber es redet ja keiner mit einem darüber- weder Psychiater noch Psychologen. Die einen stellen lieber Rezepte aus, die anderen behandeln einen wie ein rohes Ei, damit man nicht rückfällig wird. So kommt man natürlich nicht „dahinter“.

            #16277
            Anonym

              Hallo Lightness,

              ich finde das mit dem Selbstschutz genau passend. Scheint ein interessantes Buch zu sein.

              Viele Grüße
              Grenfell

              #16279

              Ich denke, es spielt halt auch einfach etwas Pech mit rein. Der eine entwickelt ne Psychose, der andere mit den gleichen Voraussetzungen eine Zwangsneurose. Warum auch immer…

              #16281
              Anonym

                Nevermind
                Ja und genau das macht er. Er redet über die Ursachen und versucht da den Stress rauszunehmen, indem er es erst mal anspricht und dann neu also stressfrei bewertet.

                #16283
                Anonym

                  Schlendrian
                  Ich glaube mit Pech hat das nichts zu tun. Ich glaube die Psyche verhält sich nach einem total logischen Muster,nur das Verhalten der Betroffenen variiert.
                  Es ist interessant, sich das neurotische Verhalten anzugucken und dann Rückschlüsse auf den auslösenden Stressfaktor zu ziehen. ZB beim Nägelkauen.

                  #16286
                  Anonym

                    „Denn all das, was sich der Mensch selbst antut -und sei es nur unbewusst- kann er besser steuern, als das was er erleiden muss“

                    Das hat glaube ich bei mir eine ganz große Rolle gespielt. Ich war noch nie in einer Beziehung und habe sehr romantische, idealistische Wünsche in meinem Kopf. Als ich mich verliebte, war das anscheinend zu viel an Gefühlen für mich. Ich hatte Angst vor Ablehnung, nicht gut genug zu sein, gleichzeitig auch Angst vor Zuwendung. Daher flüchtete ich mich in eine Phantasiewelt. Es war in gewisser Weise Selbstschutz. Nachdem ich ihn mit wirschen Beschuldigungen voll geschrieben habe, hatte sich die Dache erledigt. Ich hatte verkackt.
                    Das war dann der Grund ein Jahr später für meine zweite Psychose, weil ich nicht wahr haben wollte, dass es jetzt nichts mehr wird.

                    Außerdem glaube ich auch, dass „Psychotiker zutiefst verängstigt“ sind.
                    Ich glaube eine Psychose besteht immer aus zwei Komponenten: Wunsch und Angst. Zumindest ist es bei mir so gewesen.

                    Trotzdem halte ich es für überstürzt zu behaupten, dass Psychosen innerhalb von drei Sitzungen geheilt werden können und Psychotiker nicht krank sind.
                    Ich glaube aber auch, dass viele eigentlich sehr intelligent sind.

                    #16288
                    Anonym

                      Also mit Pech hat das wahrscheinlich wirklich nichts zu tun. Es hat aber sicher auch Gründe, warum Psychologen da so vorsichtig sind. Ich war mal bei einem Neurologen, der sehr aufdeckend und konfrontativ gearbeitet hat. Danach war ich wirklich kurz vorm Rückfall. Das kann halt voll nach hinten losgehen. Durch Recherchen habe ich herausgefunden, dass Leute nach einer Sitzung bei ihm Suizidgdanken hatten. Die Seele ist halt ein zerbrechliches Ding.

                      #16293
                      Anonym

                        Nevermind
                        Ich weiß nicht wie der Winter arbeitet, ich weiß nur dass er die Patienten in Trance versetzt. Und er konfrontiert nicht. Das wäre ja so, als würde ich dir die ganze Schuld für deine Psychose geben. Das ist Quatsch. Ich kann dir ja auch nicht vorwerfen, geboren zu sein.

                        #16316
                        Anonym

                          Dass die Vulnerabilität angeboren ist, wissen ja die meisten, aber wisst ihr auch, wie sie entsteht?

                          Dazu schreibt der Winter auch einiges:

                          Jede Gefühlsregung der werdenden Mutter wird mittels Neurotransmitter über die Nabelschnur an den Fötus weitergeleitet. Das Gehirn des Fötus oder das neuronale Netzwerk bildet sich schon ab der 3. Schwangerschaftswoche. Nun ist es so, dass der Fötus jede Gefühlsregung der Mutter nicht nur mitkriegt, sondern sich auch merkt. Und er merkt sich jede Stresssituation, die die Mutter erlebt hat und identifiziert sich damit. Ich stelle es mir so vor: Je mehr Stress die Mutter hatte, um so mehr Stresshormone werden in das Ungeborene geschickt und das Ungeborene hat dann ein übermäßig großes Erfahrungspotential mit Stresshormonen, die im Körper des Ungeborenen irgendwo gespeichert werden und dann für den Rest des Lebens abrufbar sind. Na und wer viele Stresshormone abgekriegt hat, ist eben vulnerabler als andere.

                          Vulnerabilität kann aber auch erworben sein. Dazu zählen die ersten vier Entwicklungsjahre, in denen das Kind alles glaubt, was die Eltern sagen, und wenn traumatische Erlebnisse durchgemacht werden, wird das Kind in Zukunft sensibler auf Stress reagieren als Kinder ohne Trauma.

                          #16516

                          Also bei mir gibts ja eine Vorerkrankung plus angebl. Empfindlichkeit, die ich aber nicht bestätigen kann, sonst hätt ich so lange nicht durchgehalten. Glaub aber meine Psychose wurde durch ein Thema getriggert, plus Tbl. einfach absetzten, und war vorher schon in einer fiesen Depression. In der ich jetzt abgemildert wieder bin. Glaub auch das man das nicht für alle allgemeingültig sagen kann. :bye:


                          https://butterflys-pearl-kalina.hpage.com/willkommen.html
                          https://hamasi-ben-ihmz-achthamar.hpage.com/willkommen.html

                          D / 50Jahre
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                          #16521
                          Anonym

                            Ich schlage als Therapie ein pränatales Fruchtwasserbecken vor, hihi….

                          Ansicht von 15 Beiträgen – 16 bis 30 (von insgesamt 62)
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