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Cellardoor.
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20/09/2024 at 14:14 #365588
Einige mögen es kaum glauben, dass Psychologie wissenschaftlich betrachtet als Naturwissenschaft gilt. Tatsächlich trägt man nach einem erfolgreich abgeschlossenen Bachelor-Studium in Psychologie den Titel Bachelor of sciene, da die Psychologie das Erleben messbar macht und wissenschaftlich untersucht.
Als Psychologe ist man nicht automatisch Therapeut – diese Zusatzqualifikation erwerben sich Psychologen oft erst nach einem Master-Studium in klinischer Psychologie und häufig ist diese Zusatzqualifikation auch selbst zu finanzieren, was den quantitativen Mangel an guten Psychologen, mit begründen könnte.
Erst nach einem abgeschlossenen Bachelor- und Masterstudium und einer Therapeutenausbildung, ist ein Psychologe oft soweit aufgestellt, dass er in einer Praxis oder einem Krankenhaus arbeiten könnte.Was sind dann Psychiater?
Zugegeben kann der Wortstamm “Psych” für Verwechslungsgefahr zwischen “Psychologie” und “Psychiatrie” sorgen. Anders, als ein Psychologe, hat ein Psychiater Medizin studiert und sich im Laufe der Staatsexamen für die Fachrichtung der Psychiatrie entschieden. Psychologische Inhalte dürften auch einem Psychiater bekannt sein, da sich sowohl die Medizin, als auch die Psychologie mit der Wahrnehmung und den fünf Sinnen, deren Sinnesorgane und deren Regulierung durch unsere Nerven und durch unser zentrales Nervensystem inhaltlich beschäftigen. Oft verschreibt ein Psychiater in der Praxis eher die Medikamente, während ein Psychologe mittels Techniken Gespräche führt.Letztendlich sind beide Fachrichtungen naturwissenschaftlich. Neben klinischer Psychologie beschäftigt sich die Psychologie auch mit weiteren Themengebieten: Unfallverhütung im Straßenverkehr, Marketing, Benutzerfreundlichkeit technischer Geräte, Organisation von Arbeitnehmern an einem Arbeitsplatz, uvm.
Auch die Medizin beschäftigt sich mit weitaus mehr, als “nur” dem Nervensystem und den Sinneswahrnehmungen. Wir wissen ja, dass wir aus mehreren Organen bestehen, dank Hippokrates und dank durch unsere Vorfahren übermittelte Wissensinhalte, deren Erkenntnisse sich bis in die heutige, moderne Zeit weiter entwickeln.Grob zusammengefasst ist ein Psychiater eher für medizinische Angelegenheiten zuständig, während ein Psychologe sich intensiver mit dem seelischen Erleben befasst.
Das war ein kleiner Crash-Kurs für alle, die sich dafür interessieren. Man fühle sich herzlich dazu eingeladen, eigene Gedanken hier mit einzubringen, den Beitrag zu ergänzen oder sich gegenseitig Fragen zu stellen.
Immer einmal mehr aufstehen, als hinfallen!
20/09/2024 at 15:08 #365598Ja macht einiges Sinn! Psychologen haben meist ein Hardcore Studium hinter sich! Gerade was Statistik betrifft! Brutal schreibe ich nur. Das glaubt man gar nicht, gerade mit dem Klischee ein bisschen reden und so! Ein Psychiater ist halt die oberste Stellschraube. Ein Psychologe schickt einen auch immer zum Psychiater wenn es schlimm wird. Worte etc. sind gut, aber die Basis für alles sind die Medis. Das will man sowohl als Betroffener und auch aus der Außenwelt nicht wahrhaben! Ohne Medis ist man gerade bei Psychosen nicht fähig eine Therapie zu machen, egal welchen Schritt man beschreitet. Sei es die Methode Aderhold, also nicht gleich mit NL’s zu therapieren, sondern erstmal mit Diazepam, oder gleich mit NL! Die Zweifel an allem ist glaube ich ein Krankheitsbild, dass halt so kommt, was eigentlich recht natürlich ist, da man ja seiner eigenen Welt auch misstraut, wegen der Wahrnehmung!
So viel zu meinen Gedanken
20/09/2024 at 15:42 #365600Psychiater denen ich begegnete (und das waren nicht wenige) schauten immer auf Psychologen herab, wenn sie nicht gar Psychologen als minderes Fußvolk titulierten. Jedenfalls ist für mich ein Psychiater mit psychologischer Ausbildung der einzig vernünftige Psychologe den es gibt, denn oft haben Psychologen allerlei Unbedarftes studiert (Sprachen, Philosophie etc.) und machen dann nur den Crashkurs für Psychologie um sich Psychologe zu schimpfen !
Hauptmedikation: Solian 200 mg
20/09/2024 at 16:10 #365606Gerade was Statistik betrifft! Brutal schreibe ich nur.
Das würde ich so unterschreiben. Psychologie kann einem so vorkommen, wie “angewandte Statistik deluxe”.
Psychiater denen ich begegnete (und das waren nicht wenige) schauten immer auf Psychologen herab, wenn sie nicht gar Psychologen als minderes Fußvolk titulierten.
Oh, das ist aus meiner Perspektive für akademische Psychiater schon sehr fragwürdig.
@Horst, darf ich fragen, wieso du Sprachen oder Philosophie als “Unbedarftes” empfindest? Ich empfinde auch diese Fachrichtungen als daseinsberechtigt.Ich kenne das Klischee, dass Personen Psychologie studieren, um eigene Traumata zu heilen und daher “nur Verrückte” Psychologie studieren. Von diesem Klischee halte ich allerdings nichts. Sowohl Psychologie als auch Psychiatrie haben in meinen Augen eine große Rolle in unserer Gesellschaft zu erfüllen.
Immer einmal mehr aufstehen, als hinfallen!
20/09/2024 at 16:16 #365608Liebe @Cellardoor, Sprachen und Philosophie sind sicher hoch interessant, nur wenn man Psychologe werden will sollte man doch Psychologie studieren ? Und wie schon geschrieben erachte ich Psychiater mit Psychologie-Ausbildung am fähigsten im Fach Psychologie.
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20/09/2024 at 16:23 #365609Liebe @Cellardoor, Sprachen und Philosophie sind sicher hoch interessant, nur wenn man Psychologe werden will sollte man doch Psychologie studieren ?
Sicherlich @Horst. Sprachen und Philosophie empfinde ich als nichts Unbedarftes. Daher meine Frage.
Ich hatte mal Psychologie studiert, hatte allerdings den Stress und den Umstand, unter Medikamenten zu studieren, unterschätzt und war erneut krank geworden. Viele meiner Kommilitonen fielen aber nicht in dieses Klischee des “verrückten Psychologen”.
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20/09/2024 at 17:45 #365620Ich habe mich schon immer für Psychologie interessiert. Wahrscheinlich deshalb, weil ich schon früh gemerkt habe, dass etwas mit mir nicht stimmt. Eine Zeit lang wollte ich auch zu den Scientologen. Glücklicherweise hab ich mich das dann doch nicht getraut.
-400 mg Amisulprid, 6 mg Doxazosin, 25 mg HCT und 5 mg Ramipril morgens, Abends 5 mg Ramipril
-Zusätzlich alle zwei Tage eine Kaliumbrausetablette
-Ab und zu A-Z Vitamine und Mineralstoffe ab 50
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-Bei Einschlafschwierigkeiten Hoggar Melatoninspray20/09/2024 at 21:17 #365656Hallo @Molly, ich glaube nicht, dass es eine “Verrücktheits-Voraussetzung” geben muss, um sich für Psychologie zu interessieren. Solche Klischees werden auch gerne mal von missgünstigen Mitmenschen aufgestellt. Ich glaube generell nicht, dass mit irgendjemandem etwas nicht stimmt. Es kann nur nicht jeder mit jedem gut zurecht kommen.
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20/09/2024 at 21:28 #365660Natürlich muss das keine Voraussetzung sein, aber bei mir war es wohl so, Cellardoor! Ich habe mich schon als Kind anders als andere und dadurch auch benachteiligt gefühlt.
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-Bei Einschlafschwierigkeiten Hoggar Melatoninspray20/09/2024 at 23:04 #365679Ja, je nach Uni ist das Psychologiestudium sehr statistiklastig. Das liegt unter anderem daran, dass die Psychologie dadurch versucht wissenschaftlich ernster genommen zu werden, weil eben Befinden, Emotionen und Co. nicht so einfach messbar und quantifizierbar sind wie Blutwerte und andere physiologische Marker.
darum ist die Psychologie händeringend bemüht auf diesem Feld mehr Anerkennung zu erlangen und das finde ich auch gut, weil Physiologie geht nie ohne Psychologie und auch andersrum. Wir bestehen nicht nur aus Körper, sondern auch aus Geist.21/09/2024 at 9:44 #365705@Molly Das kann ich gut nachempfinden, da es mir ähnlich ging, wie dir.
@Mond Deine Meinung kann ich teilen. Die Psychologie als Wissenschaft ist noch nicht so lange an Universitäten etabliert. Und jedes Neue muss sich oft erst einmal bewähren, um allgemeine Akzeptanz zu bekommen.
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21/09/2024 at 21:18 #365788Psychiater denen ich begegnete (und das waren nicht wenige) schauten immer auf Psychologen herab, wenn sie nicht gar Psychologen als minderes Fußvolk titulierten. Jedenfalls ist für mich ein Psychiater mit psychologischer Ausbildung der einzig vernünftige Psychologe den es gibt, denn oft haben Psychologen allerlei Unbedarftes studiert (Sprachen, Philosophie etc.) und machen dann nur den Crashkurs für Psychologie um sich Psychologe zu schimpfen !
<hr />
Hauptmedikation: Solian 200 mgNaja, es mag so Crashkurstypen geben, die in einem dreimonatigen Kurs schnell schnell irgendeine Ausbildung machen und dann wahrscheinlich schon Leute behandeln dürfen.
Aber das sieht man ja dann alles oder kann nach der Ausbildung fragen.
Ich bin etwas skeptisch von Homöopathen für Psychotherapie, weil ich glaube mal gehört zu haben, dass diese Ausbildung nicht wirklich sehr gut sein soll.
Sicher kann es da auch sehr gute geben, aber meiner Meinung nach dann eher trotz der Ausbildung und nicht wegen der Ausbildung.
Psychologen wofür? Wofür braucht ihr eigentlich Psychologen, oder werft ihr Therapeuten auch in dieses Fach?
Ja, prinzipiell stirbt nicht jeder Raucher am Rauchen, aber es gibt eine Tendenz, dass man öfter stirbt als sonst wenn man raucht.
Prinzipiell ist es besser wenn jemand eine Ausbildung hat die fundiert ist, aber deshalb heißt das noch lange nicht dass der wirklich gut ist. Es gibt wirklich üble Kandidaten, selbst erlebt, einer sagte mir ich soll mich doch umbringen wenn ich nicht leben will, bei der zweiten Sitzung mit ihm, ja, es gibt Idioten und Arschlöcher, auch unter Therapeuten, Psychologen, Psychiatern.
Jedenfalls kann es auch sein, dass jemand mit einer Crashausbildung saugut ist, aber die Tendenz ist spricht eher dagegen.
Da muss ich dir recht geben, Ausbildung schadet meistens nicht, sondern ist oft sehr wichtig sogar.
22/09/2024 at 12:58 #365906Es gibt wirklich üble Kandidaten, selbst erlebt, einer sagte mir ich soll mich doch umbringen wenn ich nicht leben will,
Ohje @Snoopy – es tut mir leid, dass du diese Erfahrung machen musstest. Prinzipiell gibt es in jeder Sparte “gute und schlechte Menschen” oder besser gesagt, einem freundlich gesonnene und weniger freundliche gesonnene Menschen.
Diese Crashkurs-Typen können durch ihre Lebenserfahrung oft mehr drauf haben, als studierte Psychiater und Psychologen – genauso aber auch umgekehrt. Ich habe diese Erfahrung einaml gemacht: Zwei Sitzungen bei einer Hypnose-Therapeutin hatten mir bei der Auflösung eines Traumas mehr weiter geholfen, als ein Jahr lang Therapie (tiefenpsychologisch) bei einer Psychiaterin, die eine Therapeutenausbildung gemacht hat. Meine Erfahrungen würde ich aber nicht als universellen Maßstab verwenden.
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