Persönlichkeitseinbußen

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  • #59674

    Mir ist aufgefallen das ich mich seit Erkrankung immer mehr verändere ich bin so ernst geworden und lache kaum noch..

    Auch meine beste Freundin bestätigte dies, sie stand von Anfang an zu mir hat meine schlimmsten Zustände miterlebt aber mittlerweile sagt sie das ich immer stiller werde, das ich kaum noch rede, schnell weg bin und in mich gekehrt bin.

    Das macht mich traurig!

    Ich war eigentlich immer ein lebensfroh er Mensch, aber nach und nach eher das Gegenteil.

    Ich fühle mich sehr unsicher im Umgang mit anderen Menschen.

    Ich fühle mich regelrecht wie eine graue Maus, graue Gedanken, graues Leben.

    Kommt das nun von der Erkrankung an sich oder doch eher von den Medikamenten?


    10mg Zyprexa
    30-40mg promethazin bei Bedarf und 1mg tavor

    #59675

    Wir haben ja auch eine schwere Erkrankung, die uns vieles im Leben kaputt macht, @miina. Ich glaube, da ist es normal, dass man nicht mehr so gut drauf ist. Zudem drücken auch die Medikamente auf die Stimmung.


    Ursprüngliche Medikation:400 mg Amisulprid,12,5 mg HCT,10 mg Ramipril
    Ab 04.03.2024:500 mg Amisulprid,5 mg Olanzapin,12,5 mg HCT,10 mg Ramipril
    Ab 15.03.2024: 600 mg Amisulprid,12,5 mg HCT,10 mg Ramipril,4mg Doxagamma
    Ab 22.04.2024, statt 600 mg Amisulprid, 400 und 150 mg
    Ab 02.05. 6 mg Doxagamma und 25 mg HCT, 550 mg Amisulprid und 10 mg Ramipril
    Ab 12.05. nur noch 500 mg Amisulprid

    #59676

    Kommt das nun von der Erkrankung an sich oder doch eher von den Medikamenten?

    Liebe @Miina

    das ist definitiv beides. Bei mir ist es genauso. Mein Blick wird auch starr. Ich bin ein sehr ernster Mensch geworden. Ich kann auch nicht mehr richtig mitmachen. Es fühlt sich alles sehr steif an. Spontanität ist wie weggeblasen. Humor auch! Echt bescheiden. Aber was will man machen? Ich habe dafür keine Antwort. Es ist halt so. Punkt!!! :unsure:

    #59683

    Das macht mich traurig!

    Ja, mich auch. Aber es nutzt ja nix. Besser ist es wohl auf das positive zu blicken, was einem geblieben ist.

    #59688

    Hallo Miina,

     

    Deine Eindrücke werden sehr viele bestätigen können. Es ist eine schwierige Krankheit, im Gehirn gehen viele Dinge vor sich – man ist müde, kann sich weniger konzentrieren, Interaktionen mit anderen Menschen werden anstrengender, man kann weniger gut arbeiten, viele Leute arbeiten gar nicht mehr auf dem “ersten” Arbeitsmarkt. Depression, sozialer Rückzug sind weitere Stichworte. Die Negativbilanz ist sehr hoch. Aber (!) man ist dieser Erkrankung nicht vollkommen hilflos ausgeliefert und kann auch Dinge in die eigene Hand nehmen. Soziale Interaktion ist sehr sehr wichtig, versuche die Freundschaften, die Du hast, unbedingt weiter zu pflegen. Man muss lernen, sich in der Krankheit einzurichten / sich mit ihr zu arrangieren. Stressmanagement. Regelmäßiger Lebenswandel ohne Exzesse und in einer vertrauten Umgebung, die Sicherheit gibt. Treibst Du Sport, bewegst Du Dich? Gehst Du noch etwas unter Menschen? Es gibt sehr viel Ratgeberliteratur zum Thema Umgang mit Schizophrenie (Literatur zum Thema Depression hilft auch, die Krankheiten haben einige Überschneidungen bei den sogenannten “Negativsymptomen”). Man muss sich mit der Krankheit auseinandersetzen und einen Modus finden. Es ist möglich, ein Leben zu führen, das okay ist. Die Krankheit kann auch abklingen… :rose:

    #59689

    Aber es kann definitiv mega beschissen sein. Richtig beschissen. War bei mir so Januar bis Juni diesen Jahres. Jetzt geht es besser. Ein auf und ab. Wieviele akute Episoden hattest Du bislang? Klingen die aktiven Symptome (Stimmen / Verfolgungswahn) bei Dir ab, und bestehen sie weiter?

    #59691

    Ich kenne das auch. Ich mache mehr die Krankheit dafür verantwortlich, weil es bei meinem Absetzversuch nicht besser wurde. Ich versuche immer mal wieder meine Routine zu durchbrechen und mehr mit Menschen zu machen, was so mittelmäßig klappt.

    #59705
    Anonym

      Mobbing prägt eben jeden anders.

      #59706
      Anonym

        Dieser ernste und eher depressive Dauerzustand hat sich bei mir durch Reduktion der Medikamente verbessert.

        Natürlich habe ich mich in den letzten 30 Jahren auch verändert. Eigentlich bin ich viel mehr in mich gekehrt als nach außen lebend. Früher hatte ich immer das Gefühl, dass ich unbedingt andere Leute um mich brauche und habe mich einsam gefühlt. Dann kam eine Phase, in der ich viel allein war, und nach und nach habe ich mich immer weniger einsam gefühlt. Ich kam immer besser mit dem Zustand zurecht. Doch natürlich war der Zustand nicht gut. Dann habe ich die Medikamente reduziert und seitdem ist es so, dass ich alleine zufrieden bin, aber ich nun nach und nach immer mehr Bekannte und Freunde habe. Ich bin auch glücklicher und drehe mich lange nicht mehr um mich selbst. Das ist auch der Sozialarbeiterin in der Klinik aufgefallen. In dem Moment, in dem man in seinen Gedanken nicht mehr nur um sich selbst dreht, wird man offener für das Außen und lässt neue Einflüsse in sich hinein. Dann fängt man auch wieder an, wirklich mit anderen Menschen zu kommunizieren. Und dann wird man glücklicher und ausgeglichener. Man tut also was für sich, wenn man nichts für sich tut sondern aufmerksam auf die Umwelt und die anderen Menschen wird.

         

        #59713

        @cochon dinde

        So richtig akut 2x allerdings zwischendurch mal psychotisch bei absetzversuchen. Hab die Erkrankung denk chronisch.. Es reicht schon wenn ich 1 Tag ohne bin. Bei Stress habe ich trotz Medikamente Symptome.. Positiv Symptome find ich persönlich erträglicher als negative.

         

        @grenfell

        Reduzierung ist ein Traum!

        Ich habe plus depot und oral das ich immer mehr nehmen muss Angstzustände


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        #59715
        Anonym

          Welche Symptome waren das?

          #59726

          Manche bleiben infantil – kindisch und unreif – mit der Krankheit.
          Wenn ich Gleichaltrige sehe, werden die auch ernster und unlustiger oft.
          Unsere eigene Veränderung ist irgendwie schmerzhaft, aber es gibt auch Chancen durch die Metamorphose. Ist nicht alles regressiv durch die Psychosen. Man kann sich auch weiterentwickeln. Viele haben eine direkte/unverblümte Art, die gar nicht so verkehrt ist. Es gibt einige ganz feine Eigenschaften, die durchaus Qualitäten sind, die den Gesundis fehlen, weiß ich genau. Bei uns hat sich nicht so viel Dickicht und Zeugs eingelagert. Wir gehen gleich auf die Knochen und zum Kern. Sehr wirksam!

          #59747

          ja, das kenn ich. Hab früher viel Faxen mitgemacht und heute nervts. Manchmal ertappe ich mich aber auch das ich wo mitlache und es garnicht fühle……wie eingeübt. Das macht mich dann traurig.


          https://butterflys-pearl-kalina.hpage.com/willkommen.html
          https://hamasi-ben-ihmz-achthamar.hpage.com/willkommen.html

          D / 49Jahre
          Quetiapin 200 +400 , Risperidon 2mg, Doxepin 2x 50mg,
          Ofiril 2x 150mg, Bedarf Lorazepam
          L-Thyroxin

          #59786
          Anonym

            Ich kenne das auch, ich vermisse meine alberne Ader. Aber ich bin mir nicht sicher, ob ich nicht mit dem Älterwerden ohnehin ernster geworden wäre. Mittlerweile liegt ja auch eine Scheidung hinter mir (vor der Erkrankung passiert) und die Diagnose selbst, also dieser Schock, hat mich ja auch verändert. Mittlerweile habe ich aber eine gewisse Wohlfühlmitte gefunden. Ich versuche eben, nicht diese Erwartungen an mich zu haben. Es ist jetzt so, wie es ist. Und mit dem Loslassen der Erwartungen bekomme ich etwas Leichtigkeit zurück.

            #59814
            Anonym

              Bei mir ist es wohl genau das Gegenteil.

               

              Ich war innerhalb meiner schlechten Zeit agressiv und habe viel du gelabert und rumgealbert und habe mich tief in die Schulden reingehauen, mein Zimmer sah aus wie ne Ruine und ich habe nur über jedes gleiche Thema geredet wie so ein 12 jähriger , aber damals nahm ich auch noch monströse Mengen an Medis.

               

              Heute bin ich den Normalos gleichzusetzen vom Verhalten verbale Kommunikation und Soziales zwischenmenschmiches können , smalltalk ist für mich eine Leichtigkeit und ich ermüde auch nicht nach einem Stunden Gespräch.

               

              Erstens da ich nur noch eine geringe dosis nehme und zweitens weil risperidon meine kognitiven Fähigkeiten nicht einschränkt.

              Habe  aber auch weder positiv oder negativ Symptome, worüber ich sehr glücklich bin.

               

              LG Marcilie

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