Home › Forums › Selbsthilfe und Genesungsbegleitung (öffentlich) › Notizen von Mowa
- This topic has 3129 replies, 60 voices, and was last updated 4 Jahre, 2 Monate ago by
Mowa.
-
AuthorPosts
-
02/12/2020 at 7:26 #134999
Guten Morgen zusammen,
vielen Dank @Oceana, @Bernadette und @erdbeere für Eure Rückmeldungen!
Wie bereits angenommen, sind die virtuellen Sitzungen ziemlich intensiv, und abends bin ich total k.o. Gestern Nachmittag hatten wir noch einen anregenden Austausch über die geschlechtliche Vielfalt, was ich super fand. Ich musste zu Hause PMR machen um mich zu beruhigen – war so aufgedreht.
Jetzt habe ich mich für den neuen Sitzungstag fertig gemacht, auch schon die Gewichtsübungen gemacht :good:
Heute wird wieder spannend, mit viel direktem Austausch über die halbinternen Seminare für unsere Betriebsräte. Das wird sicher schön.
Und für morgen werde ich noch meinen kleinen Vortrag über das Kollektiv der psychischen Gesundheit üben, das ist ja DAS Highlight für mich in dieser Sitzung. So langsam gewöhne ich mich daran, mich in der großen Runde zu Wort zu melden
Wünsche allen einen schönen Mittwoch
LG,
Mowa03/12/2020 at 19:00 #135225Guten Abend liebe Leute,
vielen Dank wachsmalbloeckchen, @Jela, @Blumenduft, @erdbeere, @Bernadette und @jeanne-darc für Eure Zeilen
Heute ist die Sitzung des Gesamtbetriebsrates zu Ende gegangen, und meine Präsentation fand erst um 15 Uhr statt – aber das war ein großer Erfolg, würde ich meinen
Die Rückmeldungen waren sehr positiv und untersützend. Ich habe diese vorhin an die Mitglieder des Kollektivs für psychische Gesundheit weitergeleitet. Hoffentlich können wir ihnen damit etwas Freude machen!
Jetzt bin ich sehr erleichtert & erschöpft, und bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Endlich kann ich mich wieder entspannen und mich aufs Wochenende freuen. Eigentlich hatte ich lange vorher eine Urlaubswoche für nächste Woche geplant. Mal schauen, ob ich nicht doch 1, 2 Tage arbeiten sollte, bevor ich OP-bedingt länger ausfalle…
Wünsche allen noch einen schönen Abend
LG,
Mowa07/12/2020 at 19:28 #135828Guten Abend zusammen,
vielen Dank @Hazel, @Blumenduft, @Oceana, @Bernadette, wachsmalbloeckchen, @erdbeere und @Dopplereffekt
Endlich komme ich wieder zum Forum. Am Freitag war ich mit Gedanken noch bei meinem Vortrag am Donnerstagnachmittag. Das Wochenende war dann sehr entspannt, habe auch viel geschlafen, und das hatte mir sehr gefehlt… Inzwischen konnte ich auch das Meiste von der Geburtstagspost beantworten, und das schlechte Gewissen hat nachgelassen.
Auch mein Ex-Freund, mit dem ich 16 Jahre lang praktisch immer eine Fernbeziehung unterhielt, hat mich zum Geburtstag gratuliert. Und ich habe ihn gebeten, mich nicht mehr zu kontaktieren. Es ist ein Teil meiner Vergangenheitsbewältigung. Vielleicht tue ich ihm damit Unrecht – aber ich fühle mich so gut, dass ich endlich keine Rücksicht mehr darauf nehmen will. Wow, was für eine Entlastung!
Eigentlich hatten mein Mann und ich vor wenigen Tagen wieder einen einigermaßen übereinstimmenden Schlafrhythmus. Nur gestern habe ich nachts wohl so laut geschnarcht, dass ich leider meinen Mann vom Bett vertrieben habe. Jetzt ist er die Nacht wach geblieben, bis zum späten Nachmittag, und ist inzwischen eingeschlafen. Das mit dem Schnarchen ist glaube ich schlimmer geworden, seitdem ich viel mehr wiege. Tut mir echt leid
Diese Woche bin ich doch dabei geblieben Urlaub zu nehmen. Nur ganz entspannt kann ich noch nicht sein, weil ich eigentlich noch Protokolle eintippen will und auch sollte. Zwei Protokolle, die ich schon fertig habe, sollte ich morgen Vormittag im Betriebsratsbüro abgeben. Heute konnte ich mich nicht aufraffen, und so blieb ich etwas unruhig.
So ganz risikofrei wird die OP in einer Woche ja nicht sein, und wenn ich daran denke, dann verbringe ich die Zeit jetzt doch lieber mit meinem Mann als mit meiner Arbeit. Als ich am Samstag mit meiner Mutter geskypt habe, habe ich sie darum gebeten sich um meinem Mann zu kümmern, falls mir etwas zustoßen sollte. Ich denke, dass meine Bitte bei ihr schon richtig angekommen ist, auch wenn ich nicht ganz so ernst sein konnte.
Ja, jetzt mal schauen. Ich könnte die Küche aufräumen, Protokolle tippen oder mit dem großen Rechner meines Mannes “Age of Empires II” trainieren. Oder vielleicht auch einfach nichts tun, etwas J-Pop hören. Vom Stress der letzten Woche habe ich mich nämlich noch nicht ganz erholt…
Wünsche allen einen angenehmen Montagabend
LG,
Mowa07/12/2020 at 19:38 #135830Oh, jetzt habe ich glatt vergessen, Deine Fragen zu beantworten @Dopplereffekt
Hast du den Doktor auch abgeschlossen?
Ja, ich habe danach noch 2 Jahre lang als Postdoc am selben Institut in London gearbeitet. Am Imperial College hatte ich anschließend auch ein Stipendium für eine 3-jährige, unabhängige wissenschaftliche Stelle, allerdings hatte ich es damals vorgezogen, in Freiburg i.Br. Zweitstudium Humanmedizin aufzunehmen – woran ich allerdings bald gescheitert war und meine erste Psychose bekommen hatte…
Was war nochmal das Thema des Vortrags?
Es ging darum, in der Sitzung des Gesamtbetriebsrates das “Kollektiv für psychische Gesundheit” in unserer Forschungsorganisation vorzustellen. Das Kollektiv besteht aus einer kleinen Gruppe von jungen wissenscahftlichen Mitarbeitenden, die sich für die Förderung von psychischer Gesundheit und Entstigmatisierung von psychischen Problemen und Erkrankungen einsetzen.
Viel Erfolg für die OP. Hast du schon einen Termin?
Ja, jetzt am Freitag muss ich vormittags zur Vorbereitung hin. Und die OP selbst findet am Montag in einer Woche statt, am 14.12.2020. Ich werde wohl 3 Tage lang stationär bleiben, danach bin ich erstmal für 3 Wochen krankgeschrieben
09/12/2020 at 5:25 #135998Guten Morgen zusammen,
vielen Dank für Eure Rückmeldungen @Dopplereffekt, @Bernadette, wachsmalbloeckchen und @erdbeere – so aufmerksam
Mancher kann eben mit der Erkrankung arbeiten, während es bei anderen leider nicht möglich ist.
Das stimmt. Und wenn ich an meine eigene Situation zurückdenke, dann hingen meine psychische Fitness auch immer zusammen mit der Bereitschaft meines Chefs und den anderen Mitarbeitern, mich zu integrieren.
Daher glaube ich fest daran, dass viel mehr psychisch Kranke in die Arbeitswelt (und allgemein in das gesellschaftliche Leben) integriert werden könnten, zusätzlich zu den Möglichkeiten, die Werkstätte für behinderte Menschen heute bereits bieten.
Und zusammen mit den anderen Betroffenen und Interessierten kann ich noch viel mehr für die Inklusion tun. Das ist das, wofür ich mich einsetze. Echt super, dass ich diesen Einsatz während meiner bezahlten Arbeitszeit erledigen kann
Heute ist unser 4. Hochzeitstag
Mein Mann klang entschuldigend, weil er keine Blumen für mich hatte, und da habe ich ihm gesagt, dass er die Blume meines Lebens sei
Gleich gibt es noch eine gemeinsame Runde “Age of Empires II”. Dann will ich noch frische Sauerteigbrote backen. Danach mal schauen, gestern beim Sonnenschein waren wir sehr schön spazieren. Abends wollen wir griechisch bestellen, das war zuletzt so lecker.
Wünsche allen einen schönen Mittwoch
LG,
Mowa10/12/2020 at 5:49 #136176Guten Morgen zusammen,
danke schön Ladybird, wachsmalbloeckchen, Bernadette, Dopplereffekt, erdbeere, Molly und Tody!
Da ist das was Du vor dir hast doch ein Klacks!
Allerdings, das stimmt, die OP belastet mich ja auch nicht in dem Sinne. Es geht mir nur um das minimal erhöhte Risiko, das ich aufgrund der OP haben werde. Grundsätzlich finde ich es gut, dass ich meiner Mutter gegenüber erwähnt habe, was mein Wille nach meinem Tod wäre, einfach damit ich diese Sorge nicht wieder aufkommt.
Übrigens wurde ich gestern Nachmittag informiert, dass meine OP coronabedingt doch verschoben wird. Jetzt soll ich am 14. Januar operiert werden, wenn das Infektionsgeschehen es zulässt. Sehr schade, das hätte so gut gepasst zum Jahresende, weil die Arbeitslast generell abnimmt. Ich hoffe sehr, dass der OP-Termin dann wirklich im Januar eingehalten wird.
das hatt der man gut gesagt das mit den blumen, würde mir auch gefallen wenn ich eine frau wäre.
Umgekehrt Tody, ich habe zu meinem Mann gesagt, dass er die Blume meines Lebens sei, daher brauche er mir keine Blumen schenken. Das Geschenk habe ich ja schon längst bekommen
Gestern war ein schöner Tag, aber nicht wirklich anders als sonst. Mittags habe ich auch etwas gearbeitet, da wusste ich noch nicht, dass der OP-Termin verschoben wird. Sonst hätte ich diese Arbeit auch nächste Woche erledigen können und auf meine Urlaubswoche bestehen können. Naja auch gut!
Jetzt habe ich die Gelegenheit bekommen, für den Gesamtbetriebsrat einen Artikel über die psychische Gesundheit zu verfassen. In diesem Artikel kann ich auch Werbung für das Mental Health Collective machen. Der Artikel erscheint als Beiheft eines gedruckten Journals, das unsere Forschungsorganisation vierteljährlich herausgibt und an die 80+ Institute bundesweit verteilt wird. Knapp zwei Monate habe ich Zeit dafür, dann wird der Artikel ins Englische übersetzt, und gedruckt wird wohl so Ende Februar / Anfang März. Ich freue mich darüber
Heute treffe ich mittags die Sozialpädagogin vom “Netzwerk für psychische Gesundheit”, und nachmittags habe ich noch ein sogenanntes TeaTime-Treffen, das vom Mental Health Collective organisiert wird. Dort kommen Mitarbeitende zusammen, die in einer geschützten Umgebung sich offen über psychische Probleme usw. austauschen wollen. Dieses Treffen findet wohl so alle 2 Wochen statt, heute nehme ich zum ersten Mal daran teil.
Und gleich werde ich meinen Mann überreden, mit mir noch eine Runde “Age of Empires II” zu spielen. Er ist vorhin aufgewacht. Ich glaube, er will nicht immer das gleiche Spiel spielen. Alternativ würde mich auch “DayZ” interessieren, aber mein Mann ist nicht so überzeugt, nachdem er dort sehr schlechte Erfahrungen mit anderen Spielern gemacht hat
Wünsche allen einen angenehmen Donnerstag
LG,
Mowa11/12/2020 at 19:15 #136397Sehr lieb von Euch, vielen Dank @Bernadette, @Blumenduft, @Oceana, @Molly und @erdbeere
Bei der Beerdigung habe ich einen Joker ins Grab gelegt …sie mochte diese so gerne zum Gewinnen
Danke für Deine Geschichte liebe Oceana
Gestern fühlte ich mich gehetzt und dünnhäutig, irgendwie, ich muss wohl wieder einen Gang herunterschalten… Heute Morgen bin ich dann mit Kopfschmerzen aufgewacht, sie sind bis jetzt noch nicht ganz verschwunden
Wenigstens hatte ich Spaß beim Keksebacken, wie letztes Jahr auch habe ich Vanillekipferle, Matchakipferle, Kakaokipferle und Sojabohnenmehlkipferle gebacken
Und ich habe eine Antwort von der Oberärztin eines kleineren Krankenhauses in meiner Stadt bekommen, die auch im Myomzentrum der Uniklinik tätig ist. Sie hatte mich im November untersucht und mir geholfen, dass ich überhaupt so zeitnah operiert werden kann.
Gestern Morgen hatte ich ihr geschrieben, dass ich härtere Corona-Maßnahmen nach Weihnachten erwarte und befürchte, dass dann meine OP mehrfach verschoben werden muss. Sie hat dann geantwortet, dass ich eventuell in ihrem Krankenhaus operiert werden könnte, aber die OP-Kapazität dort jetzt auch reduziert wurde. Ich kann sie nächste Woche wieder anschreiben, vielleicht kann sie mir dann Genaueres sagen.
So hilfsbereit von ihr, das hat mich sehr gefreut!
Ich gehe heute wieder frühzeitig ins Bett, letzte Nacht habe ich auch lange geschlafen. Mittagsschlaf hatte ich heute auch. Es tut mir gerade besonders gut zu schlafen.
Wünsche allen schon mal eine gute Nacht :bye:
13/12/2020 at 4:50 #136538Guten Morgen zusammen,
danke schön Dopplereffekt und Blumenduft für Eure Posts.
Gestern ging es mir schon besser, hatte auch keine Kopfschmerzen mehr.
Mein Mann hat sich wieder Tonkotsu-Ramen gewünscht, aber weil die Qualität der überteuerten Produkte im Asiamarkt enttäuscht, habe ich sie gestern selbst gekocht, sowohl die Ramen-Nudeln als auch die Tonkotsu-Suppe.
Im Supermakrt habe ich dann 2 kg Fleischknochen vom Schwein + Schweinebauch geholt, trotz des schlechten Gewissens weil “Haltungsform 1”. Ich stand dann 3, 4 Stunden in der Küche, aber das Ergebnis ließ sich super schmecken! Heute wiederholen wir das Gericht nochmal, und Tonkotsu-Suppe für weitere 4 Portionen werde ich noch einfrieren :good:
Über den Artikel habe ich mir etwas mehr Gedanken gemacht, und ich denke, ich will etwas über das Stigma von psychischen Problemen und Erkrankungen schreiben. Gesetzlich ist es seit 2013 für den Arbeitgeber verpflichtend, Gefährdungsbeurteilung für psychische Belastungen durchzuführen. D.h. der Arbeitgeber muss ermitteln, wo es solche Gefährdungen für seine Beschäftigten gibt und Maßnahmen ergreifen um diese zu minimieren.
Und bislang gibt es offenbar große Probleme, auch in unserer Forschungsorganisation, psychische Gefährdung überhaupt zu ermitteln, u.a. weil die Beschäftigten sich nicht dazu äußern wollen. Und in diesem Artikel will ich die Frage aufwerfen, warum das so ist. Warum können wir über psychische Probleme nicht so offen sprechen wie über körperliche Wunden?
Es ist nicht, dass ich fertige Antworten anbieten kann oder will, sondern ich will die Leserschaft dazu einladen sich mit dieser Frage zu beschäftigen. Und sie auch dazu bewegen, eine Initiative wie das MHC zu unterstützen und vielleicht sogar auch selbst mitzuwirken.
So, jetzt mache ich Teepause, habe neulich eine weitere leckere Sorte entdeckt: “Kurkuma Kakao Chai” von Rossmann
Wünsche allen einen schönen 3. Advent
LG,
Mowa13/12/2020 at 16:09 #136581Danke schön @sartorius und @erdbeere
Aber es tut sich etwas.
Freue mich zu lesen, dass sich da etwas tut! Ich finde Deine Aktionen sehr unterstützenswert.
Es ist sehr wichtig, denke ich, danach zu streben, so wie man sein möchte und nicht aufzugeben. Super, wenn Du es schaffst, trotz Deiner Isolation.
Vorhin habe ich meinen Chef per E-Mail gefragt, ob ich bis Februar in Vollzeit Betriebsratsarbeit machen kann. Momentan bin ich ja zu 50% freigestellt. Aber durch die OP werde ich effektiv nur noch ca. 3 Wochen haben um am Artikel zu arbeiten, also würde ich es kaum schaffen, wenn ich parallel noch IT-Aufgaben erledigen müsste…
Inzwischen habe ich das DDR-Album “Bald nun ist Weihnachtszeit” von Youtube heruntergeladen und genieße die Musik ohne Werbungen und voll illegal
13/12/2020 at 17:21 #136594Man muss nur der sein, der man ist, der Rest ergibt sich von alleine
Und die Frage nach der eigenen Identität ist etwas, womit jeder Mensch sein Leben lang beschäftigt ist. Es ist nichts Statisches, das glaube ich schon.
Ich versuche das, was für mich wichtig ist, nicht aus den Augen zu verlieren. Genau das bedeutet für mich, danach zu streben, was ich gerne sein möchte. Klar, wenn ich mir wünschen würde anders zu sein als ich bin bzw. sein kann, dann würde ich mich wohl nur vergeblich bemühen. Zum Glück kann ich für mich feststellen, dass nichts vergeblich war, nur rückblickend, nicht vorahnend.
Mein Chef hat mir inzwischen mit “Gerne, Mowa” geantwortet, das freut mich sehr! Ich bin sehr erleichtert, dass er weiterhin sehr unterstützend ist. Es hätte auch sein können, dass er mit meiner Arbeit unzufrieden ist, weil ich zu wenig IT-Aufgaben erledige. Offenbar findet er es auch gut, wenn ich über den Betriebsrat mich um soziale Angelegenheiten bemühe, vor allem was psychische Belastungen und Erkrankungen im Forschungsumfeld angeht. Das bedeutet mir viel
14/12/2020 at 5:35 #136641Guten Morgen zusammen,
das Jahr 2020 ist in Japan ein Jahr der Maus. DIESE Neujahrskarten hatten wir fleißig gebastelt und verschenkt.
Das Jahr 2021 ist in Japan ein Jahr des Ochsen. Wir sind jetzt spät dran mit dem Basteln der Karten. Diese einfache Origami-Klebetechnik vom letzten Jahr funktioniert beim Ochsen leider nicht, bzw. uns ist keine kreative Lösung eingefallen, die auch gut aussieht.
Mit dem Grafiktablet habe ich zuerst so eine echt aussehende Kuh nachgezeichnet, aber das war sehr aufwendig und als Neujahrskarte auch nicht wirklich geeignet. Gestern dann habe ich noch schnell einen Ochsen im Comic-Stil gezeichnet, und er gefällt uns nicht schlecht:
Leider ist eine Schwäche unseres Grafiktablets, dass die Farben auf dem Tabelt etwas anders sind, wenn sie gedruckt werden. Aus Zeitmangel werde ich die Farben nicht weiter optimieren, sondern diese Version ausdrucken und auf die leeren Doppelkarten aus Kraftpaier kleben.
Hoffentlich können wir die Karten alle bis in einer Woche verschicken, da haben wir viel zu tun. Es sind Neujahrskarten und keine Weihnachtskarten, daher wäre es auch ok, wenn sie erst im neuen Jahr ankommen – so wird’s in Japan gemacht
So, heute ist virtuelle Betriebsversammelung angesagt. Zum Glück hat unser Betriebsratsvorsitzende wohl alles alleine vorbereitet, und bestimmt macht er’s wieder sehr gut. Und ansonsten werde ich mich mit dem Artikel für den Gesamtbetriebsrat beschäftigen. Ich freue mich darauf.
Wünsche allen einen guten Start in die neue Woche
LG,
Mowa15/12/2020 at 11:56 #136755Danke für die Rückmeldungen @Bernadette, @Blumenduft und @Tody!
so einen glücklichen ochsen hab ich noch nie gesehen
Tja, realitätsnah ist mein Bild wohl nicht
Heute Morgen habe ich ein super Buch gekauft und lese es gerade eifrig:
Das Stigma psychischer Erkrankung: Strategien gegen Ausgrenzung und Diskriminierung von Herrn Nicolas Rüsch.Hier ein kleiner Ausschnitt aus der Einleitung:
(…) Unterstützungs- und Behandlungsmöglichkeiten jeglicher Art, von der Selbsthilfe bis zur Psychiatrie, sind bekannter und werden häufiger genutzt als noch vor wenigen Jahrzehnten. Doch gegen Stigma wird wenig unternommen. Das ist ein erheblicher Missstand und in sich schon ein Zeichen der Benachteiligung dieser großen Bevölkerungsgruppe. Unsere Gesellschaft würde eine auch nur annähernd so ausgeprägte soziale Ausgrenzung und Diskriminierung von Menschen mit körperlichen Erkrankungen nicht akzeptieren. Dabei ist Stigma kein kosmetisches Problem, kein kleiner Schönheitsfehler im sozialen Umgang. Die Folgen sind zahlreich und brutal: Ausschluss aus dem Miteinander von Familie, Freunden und Gemeinschaft am Wohnort; Isolation, Verzweiflung und Suizidalität; Armut und Not u. a. durch Benachteiligung in den Bereichen Arbeit und Wohnen; Vermeidung von Hilfesuche, Benachteiligung im Gesundheitssystem und um viele Jahre früherer Tod; Zerrbilder in den Medien; Benachteiligung im Rechtssystem, u. a. bis 2019 im deutschen Wahlrecht; und nicht zuletzt Stigma als Barriere für ein gleichberechtigtes und möglichst gutes Leben mit der Erkrankung, d. h. für Recovery. (…)
Ich möchte das Buch noch ein ganzes Stück weiterlesen, vielleicht schaffe ich alle Seiten. Und vielleicht werde ich Herrn Rüsch anschreiben, wie hilfreich ich das Buch finde und dass ich jetzt die Möglichkeit habe, einen Artikel zum Thema Stigma psychischer Belastungen und Erkrankungen zu verfassen.
15/12/2020 at 17:30 #136768Ob ich eine Rückmeldung von Herrn Rüsch erhalten werde? Wäre sehr schön…!
Sehr geehrter Herr Rüsch,
gerne möchte ich mich bei Ihnen für Ihr Buch „Das Stigma psychischer Erkrankung“ sehr bedanken, das ich im Rahmen meiner Recherche heute erst entdeckt und angelesen habe. Bereits die erste Lektüre hat mir geholfen, mein Verständnis über das Stigma psychischer Erkrankung zu korrigieren und zu ergänzen und mich für Antistigma-Projekte inspirieren zu lassen.
Derzeit arbeite ich an einem Artikel über die psychische Gesundheit, den ich für den Gesamtbetriebsrat *** intern veröffentlichen darf. In diesem Artikel würde ich gerne von meiner persönlichen Geschichte als Mitarbeiterin *** berichten, wie ich vor 10 Jahren an einer akuten Psychose erkrankte und seitdem integriert und auch gefördert wurde, trotz zweier Rückfälle und Leistungseinschränkungen.
Ein großer Traum wäre es, falls immer mehr Menschen mit psychischen Einschränkungen ein so hohes Maß an Inklusion erfahren könnten, wie ich es selbst erfahren habe. Supported Employment innerhalb *** zu fördern, klingt noch nach einer Zukunftsmusik.
So wie ich bereits von jüngeren wissenschaftlichen Mitarbeitenden informiert wurde, gibt es auch in unserem Forschungsumfeld Stigmatisierung von psychischen Belastungen und Erkrankungen. Ich hoffe, durch diese interne Veröffentlichung sowohl Betroffene als auch Nicht-Betroffene zum offeneren Austausch über psychische Belastungen und Erkrankungen ermutigen zu können und einen kleinen Beitrag zur Entstigmatisierung leisten zu können.
Bis heute habe ich in kleineren Kreisen zwei Vorträge zu diesem Thema gehalten und bin etwas verunsichert, ob die breite Veröffentlichung meiner persönlichen Geschichte überhaupt zielführend wäre. Falls Sie mir hierzu Ihre persönliche Einschätzung geben könnten, wäre ich Ihnen sehr dankbar.
Vielen Dank und herzliche Grüße,
Mowa
16/12/2020 at 18:37 #136858Guten Abend zusammen,
Ich denke daher, dass Hinweise auf schwerere Verläufe angebracht wären.
Danke @Dopplereffekt und @Blumenduft für Eure Hinweise, sie erscheinen mir auch wichtig.
Dass das nur eine persönliche Geschichte ist, keine pauschale, werde ich betonen. Aus der Perspektive eines gesunden Menschen ist meine Geschichte bestimmt keine erfolgreiche. Nur sehe ich auch, dass die meisten Menschen mit psychischen Erkrankungen nicht auf diese Art und Weise zu Wort kommen können. Es kommt mir so vor, als wäre das übergroße Leid stummgeschaltet.
Ich bin auch sehr froh, wenn ich meinen Mann mit einbeziehen kann. Der Austausch darüber, was ich wie schreibe und warum, das ist auch mit Last und Schmerz verbunden, und sehr anstrengend für uns beide. Und trotzdem ist das sehr wichtig, das tut meinem Schreiben gut.
Herr Rüsch hat mir eine freundliche Rückmeldung gegeben und angeboten, dass wir telefonieren können, um näher auf mich und meine Situation einzugehen. Ich hoffe, dass ich bald mit ihm sprechen kann, seine Meinung würde mich sehr interessieren.
Jetzt habe ich auch meinen Chef nach seiner Meinung gefragt. Ich weiß nicht, was er davon hält, dass ich meine Geschichte veröffentlichen will. Jedenfalls bleibt es sehr spannend füe mich.
Wünsche allen einen gemütlichen Mittwochabend
LG,
Mowa17/12/2020 at 5:19 #136902Guten Morgen, danke Euch @Dopplereffekt und Molly.
Ich denke, eine gewisse Fitness ist nötig, um so ein Buch zu schreiben.
Falls Du meinen Artikel bzw. Erfahrungsbericht meinst, von der Länge her wären es ca. 8000 Zeichen mit Leerzeichen, eventuel auch 11000. Eine DIN-A4-Seite hat bei mir so 3000 bis 4000 Zeichen, also wäre der Text 2 bis 4 Seiten lang.
Das mit der Fitness ist wirklich so. Die Beschäftigung mit der eigenen Psyche und dem bisher Erlebten kann sehr anstrengend werden. Ich versuche öfter Pausen zu machen und auch mich mit anderen Sachen zu beschäftigen.
Pass auf dich auf, damit du nicht in die psychisch krank, Schublade gesteckt wirst.
Ja, das wird sicher so sein, dass es ein Spektrum an Meinungen zu meinem Artikel geben wird.
Zum Glück ist es bei mir ja so, dass mein Chef und die Mitarbeiter, die mir nahestehen, eingeweiht sind. Auch viele andere Mitarbeiter sind informiert, war ja auch teilweise akut auf der Arbeit. D.h. mein Arbeitsverhältnis und meine sozialen Kontakte sind durch diese Veröffentlichung nicht gefährdet.
Daher denke ich, dass nicht ich ein Problem mit den Anderen haben werde, sondern die Anderen mit mir, wenn überhaupt. Und genau darum geht es mir, dass ich die Leserschaft einladen will, eigenes Stigma zu überdenken und selbst zum Abbau beizutragen, ob es Betroffene sind oder Nicht-Betroffene.
Heute ist Betriebsratssitzung, ich werde virtuell daran teilnehmen. Etwas schwierig die Konzentration aufrechtzuerhalten und zu protokollieren, vor Ort wäre es einfacher…
Wünsche allen einen angenehmen Tag
LG,
Mowa -
AuthorPosts
- You must be logged in to reply to this topic.