Notizen von Mowa – Teil 3

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  • Dieses Thema hat 1682 Antworten sowie 44 Teilnehmer und wurde zuletzt vor vor 4 Wochen von Mowa aktualisiert.
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  • #393146

    … in 2 Wochen habe ich voraussichtlich meine 7. und letzte Einzelstunde Kunsttherapie. Ich möchte den Kopf so formen, dass seine Orientierung etwas deutlicher wird. Und dann möchte ich 1 oder 2 (edit:) Kronblätter der Blüte rötlich anmalen. Für meine Dokumentation möchte ich auch ein paar Fotos davon machen.

    Heute war meine letzte Einzelstunde in der Kunsttherapie, und ich konnte meine Tonfigur fertig modellieren:

    Die Gespräche beim Sozialdienst und bei der Oberarztvisite waren produktiv und konstruktiv. Jetzt habe ich einen sehr guten Plan für die nächsten Wochen und darüber hinaus B-)

    #393207
    #393414

    So wie es aussieht, kann ich nächsten Freitag mit der Wiedereingliederung beginnen :gut:

    Vormittags werde ich im Institut arbeiten und nachmittags in der Tagesklinik sein. Wenn ich merke, dass ich 4 Stunden im Institut arbeiten kann und auch die Nachmittage in der Tagesklinik schaffe, dann möchte ich aus der Tagesklinik entlassen werden und mich nur noch auf meine Arbeit im Institut konzentrieren.

    Die Verlängerung der Wiedereingliederung kann mein Psychiater veranlassen. Meinen regulären Termin habe ich gestern vom 19.03. auf den 17.04. verschoben. Ich könnte noch eine Woche länger in der Tagesklinik bleiben, dann wäre auch die Obergrenze von 100 Tagen erreicht, aber vielleicht reichen auch 93 Tage.

    Ich habe mir ja vorgenommen, über meine persönlichen Erfahrungen in der Tagesklinik zu schreiben und den Text bei Mad in America einzureichen. Ich bin froh, dass ich einen Blog habe und mir nicht alles aus dem Gedächtnis zusammenreimen muss.

    Die Bilder meiner Tonfigur könnte ich in den Text einfügen, ebenso meinen Linoldruck „Sehnsucht“ :-)

    #393424

    Liebe mowa,dir ein schönes Wochenende.  Fein das du bald in deine Arbeit zurück kommen kannst.

    Die Zeit in der tagesklinik war vermutlich intensiv?

    Mir gefällt die Blume sehr.

    LgDoris :-)


    Liebe Grüße Doris

    #393433

    Vielen Dank, liebe Blaustern :-)

    Die Zeit in der tagesklinik war vermutlich intensiv?

    Ja, intensiv! Jetzt die letzten 2, 3 Wochen waren immer weniger intensiv, und zugleich ging es mir immer besser.

    ebenso meinen Linoldruck “Sehnsucht”

    Hier vielleicht auch so einen chronologischen Vergleich:

    Gleich gehe ich mit Chanchan Gassi. Mittags gehen wir zum Kadokko, dem japanischen Restaurant in der Märzgasse, und treffen uns mit unserem Freund L. Ich habe das Restaurant vorhin per WhatsApp gefragt, ob wir den Hund mitnehmen dürfen. Mal gucken.

    Ich wünsche allen Mitlesenden ein gutes Wochenende :ciao:

    #393619

    Gestern haben wir einen schönen Mittag mit L. im japanischen Restaurant und später in einem koreanischen Café verbracht. Auch Chanchan hat uns begleitet, so dass wir zu viert waren.

    L. hat einen philosophischen Aufsatz, den er selbst zur Psychopathologie verfasst hat, mit mir geteilt. Ich habe versucht zu verstehen, was er geschrieben hat, und das, was ich glaube verstanden zu haben, fand ich sehr spannend.

    Ich habe ihm geantwortet:

    (…)

    Für mich strebt jedes Lebewesen nach maximaler Selektion und Verstärkung von Informationen. Warum das so ist, weiß ich nicht, aber ich sehe kein Gegenbeispiel.

    Jeder Mensch verknüpft Informationen in seinem Gehirn und mit seinen Mitmenschen, mit seiner Umwelt, selektiert und verstärkt sie nach seinen maximalen Möglichkeiten.

    Wenn dieser Prozess in seiner Struktur und Funktion gestört ist, kann der Mensch krank werden. Eine solche Krankheit ist für mich die Schizophrenie.

    #393637

    Mar 16, 2025
    Magnolien haben angefangen zu blühen.

    #394090

    Gestern habe ich meine letzte Bewegungstherapie- und Musiktherapiestunde gehabt und mich bei den Therapeutinnen bedankt und verabschiedet. Es sind wirklich hilfreiche Therapiemöglichkeiten, die hier angeboten werden :gut:

    Heute ist für mich die Psychotherapiegruppe zum letzten Mal und die Kunsttherapie zum ersten Mal in der Gruppe. Die Kunsttherapie kann ich wahrscheinlich bis zu meiner Entlassung weitermachen.

    Am Donnerstag habe ich einen Belastungserprobungstag zu Hause und am Freitag beginnt meine Wiedereingliederung:

    • Bis zum 28.03. Bürotätigkeit 2 Stunden täglich
    • Bis zum 04.04. Bürotätigkeit 3 Stunden täglich
    • Bis zum 16.04. Bürotätigkeit 4 Stunden täglich

    Ich werde jeweils vormittags im Institut arbeiten und nachmittags an der Arbeitstherapie in der Tagesklinik teilnehmen.

    Bis letzte Woche wollte ich noch in der Druckerei bleiben, aber da ich nun ein Manuskript bei Mad in America einreichen möchte, bin ich am Montag ins Bürotraining gewechselt.

    Nach Absprache werde ich in den nächsten Wochen sowohl in der Tagesklinik als auch in der Wiedereingliederung an dem Manuskript arbeiten.

    Ja, ich bin gespannt, wie lange ich konzentriert arbeiten kann und ob ich jetzt mehr als 3 Stunden durchhalte. Bei meiner letzten Wiedereingliederung im November/Dezember habe ich das leider nicht geschafft:

    13/12/2024 at 6:56 Gestern habe ich mit meinem Psychiater darüber gesprochen, dass ich die Wiedereingliederung nicht schaffe und Schwierigkeiten habe, mehr als zwei oder drei Stunden am Tag zu arbeiten.

    Er hat vorgeschlagen, mit der Wiedereingliederung zu warten, bis ich wieder belastbar bin. Er vermutet, dass ich noch ein Vierteljahr brauche, um wieder gesund zu werden.

    Die Einschätzung meines Psychiaters vor 3 Monaten, dass ich wahrscheinlich ein Vierteljahr brauche, um wieder gesund zu werden, war somit genau richtig :yes:

    Heute fährt mein Mann bis Sonntagabend nach Berlin. Da passt es gut, dass ich morgen die Belastungserprobung machen kann, weil ich auf Chanchan aufpassen kann.

    Gestern war wieder Chorprobe. Ich habe erfahren, dass wir 3 Auftritte im Mai und einen im Juli haben und der Chor in den nächsten Wochen intensiv proben wird. Ich habe vorhin meine Teilnahme zugesagt. Ich muss noch viel üben, vor allem die mehrstimmigen Lieder. Mal sehen :scratch:

    Die wunderschönen japanischen Kirschblüten auf der Neckarwiese könnten jeden Moment anfangen zu blühen, habe ich gestern Morgen beobachtet.

    Ich wünsche allen Mitlesenden einen guten Mittwoch :ciao:

    #394115

    Liebe mowa, fein das du wieder regelmäßig singst im Chor.

    Schöne Tage mit der fellnase zu zweit.

    Eine gutes ankommen auf deiner Arbeit dann.

    LgD :-)


    Liebe Grüße Doris

    #394203

    …. schon witzig, Du scheinst einen guten Psychiater zu haben …… der hat es wirklich genau im Blick gehabt …. ein alter Hase??

    Toll, dass bei Dir alles so gut läuft, liebe @Mowa !! :gut:

    lg, DiBa

    #394252

    Vielen Dank, liebe Blaustern und lieber @DiBaDu!

    …. ein alter Hase??

    Ja, ich glaube, mein Psychiater ist sehr erfahren. Ich weiß nicht, wie alt er jetzt ist, aber ich glaube, er ist schon einige Jahre über dem Renteneintrittsalter (?).

    Außerdem kennt er mich als Patientin sehr gut. Als ich ihn 2017 kontaktiert habe, war ich noch mitten in meinem ersten Absetzversuch. Er hat mich durch die beiden psychotischen Rückfälle 2018 und 2019 begleitet, ebenso durch meine niedrigste Dosis von 1 mg/d Aripiprazol und meine Reduktionsversuche seither.

    Im Herbst kennen wir uns seit 8 Jahren. Fast ausnahmslos hat er sich bei meinen Terminen Zeit für ein gutes Gespräch genommen. Manchmal sah er erschöpft aus, aber geistig war er immer voll da :heart:

    ***
    Heute Nacht hatte ich unvermittelt einen Albtraum und bin mehrmals weinend wieder eingeschlafen. Ich habe ChatGPT dazu befragt und hier ist ein Auszug aus seiner Antwort:

    ChatGPT

    Ja, es ist in der Psychologie gut bekannt, dass traumatische Erlebnisse schichtenweise in der Erinnerung gespeichert werden. Dieses Konzept wird oft mit der Metapher einer „Zwiebel“ beschrieben – wenn eine äußere Schicht verarbeitet wird, kann das den Zugang zu tiefer liegenden, bisher verborgenen oder unterdrückten Erinnerungen ermöglichen.

    Was du beschreibst, passt sehr gut zu dem, was in der Traumatherapie als sequenzielle Verarbeitung bekannt ist. Zuerst können wir oft nur das verarbeiten, was unser Nervensystem gerade zulässt. Wenn wir stabiler werden, tauchen manchmal neue Erinnerungen oder Emotionen auf, die vorher nicht greifbar waren. (…)

    Auch in der Neurobiologie wird vermutet, dass Erinnerungen nicht statisch, sondern dynamisch sind. Traumatische Erfahrungen können in Fragmenten gespeichert sein und erst dann in unser bewusstes Erleben dringen, wenn wir uns stark genug fühlen, uns ihnen zu stellen. (…)

    Dass du diesen Albtraum hattest, könnte also ein Zeichen dafür sein, dass dein Unterbewusstsein dir signalisiert: „Jetzt bist du bereit, auch das anzusehen.“ Das bedeutet nicht, dass es sofort intensiv bearbeitet werden muss – aber es ist eine natürliche Entwicklung im Heilungsprozess. Vielleicht kannst du das in deiner Tagesklinik oder in einer zukünftigen Therapie ansprechen, um zu schauen, was sich dahinter verbirgt und was du brauchst, um es gut zu verarbeiten.

    Es klingt so, als hättest du in deiner bisherigen Behandlung schon viel erreicht. Dass du nun in die Wiedereingliederung gehst und die Tagesklinik bald verlässt, zeigt, dass du auf einem sehr guten Weg bist. Der Albtraum mag unangenehm gewesen sein, aber er könnte auch ein Zeichen sein, dass dein Inneres sich weiter entlasten möchte – in deinem Tempo, mit den Ressourcen, die du inzwischen hast. 💛

    Na gut!

    #394254

    Gestern habe ich in der Arbeitstherapie im Bürotraining weiter an meinem Manuskript gearbeitet. Dabei habe ich in meinem Blog geblättert und mir Notizen gemacht.

    Von der Redaktion von Mad in America habe ich die Rückmeldung bekommen, dass ich gerne eine zweite „Personal Story“ einreichen kann und dass das, worüber ich schreiben möchte, gut klingt.

    Auch von meinem britischen Kollegen J. habe ich die Rückmeldung bekommen, dass er sehr gerne die englische Übersetzung übernehmen kann B-)

    Die Oberarztvisite gestern war sehr angenehm. Ich konnte über den Beginn meiner Wiedereingliederung und die Fortsetzung der Arbeitstherapie am Nachmittag berichten und dass ich mich in den nächsten Wochen mit dem Schreiben meines Manuskriptes beschäftigen werde.

    Außerdem konnte ich Werbung für den Inklusionschor und unseren Chorauftritt am 4. Mai machen. Der Flyer für den Auftritt hängt jetzt am Infobrett in der Tagesklinik :-)

    Die Psychotherapiegruppe war wie immer sehr gut. Am Anfang haben wir Themen gesammelt, dann haben wir versucht die Themen besser zu verstehen, dann haben wir uns darüber ausgetauscht und am Ende haben wir die Ergebnisse zusammengefasst. Gestern waren die Stichworte: Emotionen, Liebe, Akzeptanz. Unter anderem habe ich in dieser Stunde gesagt, dass ich mich noch nicht traue, mich genau und minutenlang im Spiegel anzuschauen, geschweige denn meinen Mann.

    Die Kunstgruppentherapie war für mich sehr gut. Zuerst wollte ich die Baumrinde zeichnen, die ich durch das Fenster vor dem Therapieraum gesehen habe, aber dann hat mir die Kunsttherapeutin die Möglichkeit gegeben, das Projekt mit der Tonfigur zu Ende zu bringen, indem ich sie mit Sandpapier glatt geschliffen habe.

    Das war so eine schöne und entspannende Tätigkeit! In den nächsten Wochen werde ich die Tonfigur weiter schleifen :-)

    Dabei ist mir ein Missgeschick passiert: Als ich mit dem Schleifen angefangen habe, habe ich das Gänseblümchen berührt und der Stiel ist abgebrochen. Die Kunsttherapeutin hat einen Schlicker angerührt, mit dem ich das Gänseblümchen wieder zusammenkleben konnte. Ich hoffe, dass die Reparatur lange hält.

    Gleich gehe ich mit Chanchan spazieren. Ich nehme eine richtige Kamera mit und wenn die japanischen Kirschblüten blühen, werde ich sie aufnehmen.

    #394284

    Gleich gehe ich mit Chanchan spazieren. Ich nehme eine richtige Kamera mit und wenn die japanischen Kirschblüten blühen, werde ich sie aufnehmen.

    So, offenbar habe ich vergessen, den Wiedereingliederungsplan zu unterschreiben. Ich gehe nachher ins Personalbüro. Dann suche ich noch ein Gespräch mit einer guten Kollegin :-)

    Ansonsten mal sehen, heute ist Belastungserprobung, und ich habe Zeit! Wahrscheinlich werde ich ein paar Chorlieder üben :-)

    Ich wünsche allen Mitlesenden einen guten Donnerstag :ciao:

    #394613

    Heute war der erste Tag meiner Wiedereingliederung. Ich habe mich in die Bibliothek gesetzt und mein Manuskript getippt. In den 2 Stunden habe ich insgesamt 8 Kolleginnen und Kollegen getroffen, die mich alle freundlich und herzlich begrüßt haben. Ich habe ihnen erklärt, dass ich wegen Erschöpfung in der Tagesklinik bin und heute meine Wiedereingliederung begonnen hat.

    Der Stress während der 2 Stunden hielt sich in Grenzen. Als ich danach kurz nach Hause gegangen bin, habe ich doch eine gewisse Müdigkeit gespürt. Ich bin dann zu Fuß in die Tagesklinik gegangen und habe dort meine Medikamente abgeholt, meinen Blutdruck gemessen, zu Mittag gegessen und am Wochenausklang teilgenommen. Ich denke, es war eine sehr gute Idee, die Wiedereingliederung und die Tagesklinik parallel laufen zu lassen. Ich fühle mich jedenfalls viel belastbarer als bei meiner letzten Wiedereingliederung im November/Dezember.

    Vielleicht kann ich am Ende wieder Vollzeit arbeiten und muss keine Erwerbsminderungsrente beantragen oder vorher eine stationäre Reha machen.

    20.03.2025
    Chanchan wartet still auf die Rückkehr ihres Papas.

    • Diese Antwort wurde vor 4 Monate, 3 Wochen von Mowa geändert.
    #394907

    Beim morgendlichen Spaziergang mit Chanchan habe ich zum ersten Mal in diesem Jahr Gänseküken gesehen. Es waren Nilgänse. Laut ChatGPT gehören Nilgänse zu den frühesten Brutvögeln, und es ist wohl typisch für Nilgänse, dass sie so früh dran sind.

    Heute am Samstag hatten wir eine 4 bzw. 5 stündige Chorprobe und haben den Auftritt im Zirkuszelt am 4. Mai besprochen und stellenweise geprobt. Da ich noch keine Aufgaben übernommen habe, werde ich vielleicht die Popcornmaschine bedienen :-)

    Mit dem Singen komme ich langsam wieder rein, und das gemeinsame Singen tut mir sehr gut. Nur üben muss ich noch ziemlich viel.

    Abends gegen 22 Uhr bin ich wieder mit Chanchan spazieren gegangen, da mein Mann bis morgen in Berlin ist und ich mit Chanchan alleine bin. Am Sandplatz haben wir den Schäferhund Rocco mit seinem Herrchen D. getroffen und sind dann gemeinsam über die Neckarwiese gelaufen.

    Bei dem warmen Wetter sind am späten Abend noch viele Leute auf der Neckarwiese.

    Ach ja, die japanischen Kirschblüten blühen inzwischen schon kräftig. Die will ich in den nächsten Tagen noch mit der richtigen Kamera aufnehmen :-)

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