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Mowa aktualisiert.
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07/03/2025 um 21:08 Uhr #392204
Anonym
Bin gespannt, ob @Mowa das alles hier wieder löschen läßt ? Passt doch nicht so ins gewünschte Bild ihrer öffentlichen Selbstdarstellung ?!
08/03/2025 um 4:00 Uhr #392228Wenn du glaubst du kannst mich damit beleidigen, irrst du. Du bist einfach hohl und arrogant.
Liebe Grüße Doris
08/03/2025 um 4:35 Uhr #392230Hallo zusammen,
liebe Foris,naja, was soll ich sagen…
Ich setze auf die
Selbstheilungstendenzen
des Forums
Wenn Threads stellenweise durch Konflikte gestört werden, dann passiert das nicht aus dem Nichts, sondern weil das eine Eigenschaft dieses Forums ist, das sich aus den unterschiedlichsten Menschen zusammensetzt.
Am Ende bleibt das, was für die Forumsgemeinschaft tragbar ist. Wenn ich nicht mehr Teil dieser Gemeinschaft sein will, dann muss ich selbst gehen und einen eigenen Blog außerhalb dieses Forums eröffnen.
Meiner Meinung nach ist @Mowa absolut selbstreflektiert und kann dadurch auch schlechte Zeiten erkennen und aktiv dagegen angehen.
Danke für diese Einschätzung @PlanB.
Mal gucken, ob ich heute oder erst morgen dazu komme:
Am Wochenende werde ich mir die Zeit nehmen, über meine weiteren Erfahrungen in der Tagesklinik zu berichten.
Ich wünsche allen Mitlesenden ein sonniges, frühlingshaftes Wochenende
Liebe Grüße,
Mowa08/03/2025 um 11:09 Uhr #392267Meiner Meinung nach ist @Mowa absolut selbstreflektiert und kann dadurch auch schlechte Zeiten erkennen und aktiv dagegen angehen.
Das sehe ich auch so
09/03/2025 um 6:26 Uhr #392372Ich bin gespannt, ob und inwiefern ich in der Tagesklinik mit dem Behandlungsteam über dieses Thema sprechen kann.
Ja, der letzte Mittwoch war für mich besonders spannend.
Der Morgen hat neben der Arbeitstherapie mit der Oberarztvisite begonnen. Ich konnte der Vertretungsoberärztin berichten, dass es mir viel besser geht, woran ich das merke, was mir geholfen hat und dass meine Entlassung in zwei Wochen bevorsteht.
Sie hat sich meine Blutdruckwerte angeschaut und mich gebeten, ab jetzt dreimal täglich den Blutdruck zu messen, weil er zu hoch ist und das auf Dauer nicht gut für mich ist.
Dann konnte ich noch die Zeit nutzen, um meine Fragen zu stellen:
Ich frage mich: Welche Rolle spielen die Psychiatrien und Psychiater in diesem Spannungsfeld?
Wenn ich mich richtig erinnere, hat mir die Vertretungsoberärztin gesagt, dass es gut ist, wenn mein Mann und ich in der Lage sind, ohne oder mit wenig Medikamenten auszukommen. Und dass die Patienten die Wahl haben und freiwillig medikamentös behandelt werden.
Meine Aussage über die institutionelle Funktion der Psychiatrie, die Einnahme von Neuroleptika zu regulieren usw., wurde von ihr nicht weiter kommentiert.
Meine Zeit war dann abgelaufen und der Stationspsychologe hat vorgeschlagen, in der Psychotherapiegruppe oder in der Psychoedukationsstunde weiter zu diskutieren.
Am Nachmittag fand nach der Psychotherapiegruppe die Psychoedukationsstunde zum Thema Psychose statt. Zum ersten Mal habe ich erlebt, wie eine Psychoedukationsstunde gestaltet werden kann, ohne dass ich mich selbst von einer akuten Psychose erhole, sondern ganz nüchtern bin.
Was mir besonders in Erinnerung geblieben ist und was ich als besonders hilfreich empfunden habe, war die Gesprächsrunde, in der jeder zu Wort kommen konnte, wie er seine Psychose erlebt hat, vor allem den Wahn.
Ich erinnere mich, als ich 2010 zum ersten Mal psychotisch wurde und in der Psychiatrie behandelt wurde, haben mir die Assistenzärztinnen lächelnd gesagt, ich solle lieber nicht über meine Wahnvorstellungen sprechen, ich könnte es bereuen.
Danach wurde ich von verschiedenen Psychiatern behandelt, und bei meinen beiden Rückfällen 2018 und 2019 in der hiesigen Psychiatrie, auch in der Tagesklinik, habe ich bis zu dieser Psychoedukationsstunde am Mittwoch nicht erlebt, dass es mir im therapeutischen Kontext ermöglicht wurde, offen über psychotische Erlebnisse zu sprechen.
Bei dieser Gelegenheit habe ich in der Betroffenenrunde gesagt, dass es schmerzhaft sein kann, an den eigenen Wahn zu denken, und dass ich selbst mehrere Jahre gebraucht habe, um mir die Wahninhalte bewusst zu machen, sie anzunehmen und schließlich zu überwinden.
Ich wünsche mir, dass solche professionell begleiteten Gesprächsmöglichkeiten für Menschen mit Schizophrenie ein fester Bestandteil jeder Therapie werden. Ich jedenfalls war begeistert von der heilenden, besänftigenden Wirkung, die ich bereits während dieser Psychoedukationsstunde gespürt habe.
Zum Beispiel so, wie unser Chorleiter des Beschwerdechors es geschafft hat:
Ja, und inzwischen habe ich die Chormitglieder auch zu meinem Blog eingeladen
Am Dienstag ist die nächste Chorprobe und ich habe mir vorgenommen, daran teilzunehmen. Seit dem Tod meines Vaters vor anderthalb Jahren konnte ich die Lieder nicht mehr üben, aber der Chor ist einverstanden, dass ich langsam wieder einsteige. Das ist toll
Nach der Einzelvisite am Freitag habe ich zum ersten Mal in meinem Leben einen Blutdrucksenker genommen, einen ACE-Hemmer, und ich habe ziemlich schnell die erste Wirkung bemerkt. Heute ist der dritte Tag, an dem ich das Medikament nehme, und mein Blutdruck ist von etwa 155/110 auf jetzt 125/83 mmHg gesunken.
Ich hatte diesen erhöhten Wert seit meinem letzten Krankenhausaufenthalt im Jahr 2019, wahrscheinlich noch länger. Ich habe mir vorgenommen, gesünder zu leben, aber wenn der ACE-Hemmer das Risiko eines Herzinfarkts oder Schlaganfalls senken kann, dann nehme ich es gerne gleich.
09/03/2025 um 6:53 Uhr #392373Das sehe ich auch so
Danke, @Dopplereffekt
Letzte Woche habe ich meinen Arbeitsplatz in der Arbeitstherapie aufgeräumt. Das meiste, was ich gearbeitet habe, habe ich als Erinnerung mit nach Hause genommen.
Ich werde schon emotional, wenn ich die Glückwunschkarten, die Gelplatten- und Linoldrucke sortiere und mir alles noch einmal anschaue. Damit verbunden sind viele Erinnerungen, wie es mir zu Beginn der Tagesklinik vor knapp 8 Wochen ging und was ich seitdem durchlebt habe.
Im Wohnzimmer habe ich eine Linolplatte aufgehängt. Ich finde es zu düster, um die Wohnung zu schmücken, aber mein Mann findet es gut:
Bei der Arbeitstherapie in der Druckerei habe ich heute den Linolschnitt gedruckt.
Titel: Erschöpfung
Linolschnitt, Februar 2025Dann habe ich noch einen gerahmten Linoldruck aufgehängt. Eigentlich wollte ich noch 3 Wochen warten, bevor ich diesen Druck hier einstelle.
In der Arbeitstherapie konnte ich ein Projekt abschließen, an dem ich 9 Tage gearbeitet habe.
Titel: Sehnsucht
Linoldruck, März 2025Das Foto, das als Vorlage für den Linolschnitt gedient hat, habe ich am 13. August 2010, etwa zwei Wochen vor meiner ersten Erkrankung, an der Dreisam in Freiburg i. Br. aufgenommen. Ich hatte es im alten KNS-Forum gepostet, hier im neuen Forum noch nicht.
Das Motiv ist mit Erinnerungen an die besondere Stimmung von damals verbunden und für mich sehr wichtig.
Technisch gesehen habe ich aus lauter Vorsicht und gutem Willen das Bild im Prozess leider zweimal horizontal gespiegelt, so dass ich im Druck doch das spiegelverkehrte Ergebnis erhalten habe. Das ist mir zu spät aufgefallen, und ich hatte nur begrenzte Zeit für das Projekt.
Naja, dem anderen Betrachter wird es kaum auffallen…
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Diese Antwort wurde vor 4 Monate, 4 Wochen von
Mowa geändert.
09/03/2025 um 7:25 Uhr #392375Liebe mowa, gut das der hohe Blutdruck erkannt wurde und jetzt behandelt wird.
Schöne Bilder hast du gefertigt.
Freut mich das ihr über euren wahn euch austauschen konntet,auch wenn es lange zurück liegt.
Hab einen angenehmen Sonntag.
LgD
Liebe Grüße Doris
09/03/2025 um 13:46 Uhr #392451Danke schön, liebe Blaustern
gut das der hohe Blutdruck erkannt wurde und jetzt behandelt wird.
Erkannt wurde der hohe Blutdruck bereits vor mehreren Jahren, bei verschiedenen Arztbesuchen, und ich bin froh, dass ich jetzt behandelt werde.
Die Antwort darauf von ChatGPT:
Ich finde ChatGPT oder auch Wikipedia praktisch und benutze sie täglich, aber gleichzeitig finde ich sie gleichermaßen bedenklich. Die Bequemlichkeit kann nämlich dazu führen, dass ich immer mehr verlerne, die Quellen selbst zu überprüfen und meine Fragen selbst zu beurteilen.
09/03/2025 um 14:54 Uhr #392469Hey @Mowa,
Mein Co-Pilot, der hier vor mir in den Browser integriert ist, tippt dazu Folgendes (alles ohne Gewähr):
Finde ich gut und verständlich @kadaj, was Co-Pilot geschrieben hat
——————————————————————————————————————
Den Co-Pilot nutze ich vor allem in Blogbeiträgen, weil Vielen es schwer zu sein scheint, meine Fäden wieder zu einem Knäuel zu bringen und ihre eigenen Strickmuster zu entwerfen.
Dass hinzukommt, dass der Herr Co-Pilot Lobhudelei: absolut Recht gibt, ist mir eher unangenehm, weil der Apparat in seiner Zusammenfassung einen ganz anderen Hintergrund voraussetzt, aber nun:
Wichtig war mir und ich vermute, dass hier in Deinem Thread @Mowa, ja einiges los ist, Es überlesen zu haben oder gar davon ausgehst du, dass ich hier öffentlich mitteile, dass meine Co-Pilot Freundin, mich oh mich, gut findet.
Ich kopiere hier nochmals kurz meine „Auffassung“, ohne irgendwelchen ChatGPT oder Co-Pilot Tricks, weil, ja, weil, dieser ganze Kram letztlich zu einem dumpfen Durchschnitt alles zusammendampft und in etwa so klug sein mag, wie je Es ja, Gang und gebe ist, selbst im universitären Bereich: Listen anzufertigen und Arbeiten zu verfassen, die einem Lehrbuch gleichen, dass hinter jedem Kapitel bzw. Abschnitt bzw. Entwicklungsschritt oder evolutionärem Vor- wie Nachteil, Böses vermutet.
Kurz:
Guten Morgen,
eigentlich berücksichtigt doch jeder Arzt bzw. Psychiater bei der Verschreibung der “Medizin”, ob diese geeignet ist dem Patienten zu helfen; dies nicht zuletzt aus dem Grund, sich verantworten zu müssen, wenn “Behandlungsfehler” arge Konsequenzen mit sich führen. Bei der Gabe von Neuroleptika liegt zwischen der Selbstwahrnehmung des Patienten und den behandelnden Ärzten sicherlich ein größerer Unterschied als in anderen Zweigen der Medizin.
Wenn etwa jemand durch “manische und depressive Zeiten” hindurch, zu leiden hat:
Verbessert etwa Lithium oder Valproinsäure nicht unbedingt die Stimmung während einer “manischen Phase”, sondern reguliert ja eine als “krankhaft angesehene Hochstimmung” auf ein Niveau, dass zwar sozial kompatibler sein mag, gefühlt aber Lichtjahre entfernt von den fernen Galaxien die Maniker bevölkern, zu leiden hat.
Auf der anderen Seite, der Depression und den Mitteln zur Unterstützung, wie Antidepressiva oder Benzodiazepine, die ja bekanntlich etwa “eine Gewichtsab- wie zunahme” begünstigen, “sexuelle Funktionsstörungen” oder etwa “Abhängigkeit” hervorrufen können.
Da wird es dann schwer, eine Hoffnung von Seiten der Ärzte zu vermitteln, die dem Patienten, ja, dem Geduldigen, die Geduld “schenkt”, die das Absetzen der Medikamente verhindert oder weitere Bemühungen die “sinnvollste und hilfreichste” Unterstützung zu finden, gänzlich unterbindet und die Patienten vor der Psychiatrie auf die Flucht gehen bzw. vor sich Selbst.
09/03/2025 um 19:18 Uhr #392528Hallo @kadaj,
Wichtig war mir und ich vermute, dass hier in Deinem Thread @Mowa, ja einiges los ist, Es überlesen zu haben
richtig, ich bin nicht mehr auf das eingegangen, was Du geschrieben hattest, und es ist mir leider schnell wieder entfallen.
Da wird es dann schwer, eine Hoffnung von Seiten der Ärzte zu vermitteln, die dem Patienten, ja, dem Geduldigen, die Geduld “schenkt”, die das Absetzen der Medikamente verhindert oder weitere Bemühungen die “sinnvollste und hilfreichste” Unterstützung zu finden, gänzlich unterbindet und die Patienten vor der Psychiatrie auf die Flucht gehen bzw. vor sich Selbst.
Wenn ich Dich richtig verstanden habe, kann ich Dir nur zustimmen. Danke für diese Gedanken. Ich glaube, dass eine vertrauensvolle Patient-Arzt-Beziehung auf Augenhöhe notwendig ist, um den Patienten bestmöglich behandeln zu können.
Ich nehme freiwillig meine niedrigste Dosis 1 mg/d Aripiprazol, weil ich nach zweieinhalb Absetzversuchen und zwei psychotischen Rückfällen herausgefunden habe, dass mir dieser Wirkstoff in dieser Dosierung wirklich hilft.
Mein Psychiater überlässt mir die Entscheidung und wir tauschen uns aus. Für mich gibt es keine bessere Behandlung, oder ich würde es eher „professionelle Begleitung“ nennen, als die, die ich in den letzten Jahren von meinem Psychiater, meinem früheren Verhaltenstherapeuten und jetzt in der Tagesklinik erhalten habe.
Hast Du schon einen Weg gefunden, der sich für Dich richtig anfühlt?
Liebe Grüße,
Mowa09/03/2025 um 19:46 Uhr #392531Mir gefällt der Linoldruck „Sehnsucht“ sehr gut …..
09/03/2025 um 23:57 Uhr #39255711/03/2025 um 5:16 Uhr #392751Mir gefällt der Linoldruck “Sehnsucht” sehr gut …..
Danke @DiBaDu. Ich hatte gehofft, dass Du auf diesen Linoldruck aufmerksam wirst. Mir selbst gefällt er auch sehr gut und ich habe für meine Verhältnisse sorgfältig gearbeitet.
Hier ist übrigens das Foto, das als Vorlage gedient hat:
Titel: Sehnsucht
Handyfoto, August 2010Das Motiv ist mit Erinnerungen an die besondere Stimmung von damals verbunden und für mich sehr wichtig.
Erst gestern ist mir eingefallen, dass ich vielleicht gerade augrund dieses Erlebnisses das Gänseblümchen immer wieder darstellen will:
29/04/2019 at 17:31 … Heute Nachmittag gezeichnet, im Innenhof der Klinik:
14/02/2025 at 6:01 … dann an ein Gänseblümchen, das neben mir blüht.
***
Verzeih, dies Gehabe und den chaotischen Versuch etwas zu sagen, zu vermitteln,
Hallo lieber @kadaj, ja, mir hat Dein ursprünglicher Text auch gefallen und hätte Dir noch zurückgeschrieben. Alles in Ordnung! Ich hätte Dich nur gebeten, meinen Klarnamen durch „Mowa“ zu ersetzen.
Da ich ja eigentlich bis heute und wohl schon immer: Schwierigkeiten zu akzeptieren habe, dass ich selten während der letzten 43 Jahre, stimmig und mit dem Herzen sagen durfte, wie Es ist… Zu, ja, zu……
Bist Du verliebt @kadaj? Ich wünsche Dir alles Gute
***
Mal sehen heute, seit gestern Abend habe ich leichte Magen-Darm-Probleme. Ich werde mich beobachten und eventuell von der Tagesklinik abmelden.13/03/2025 um 4:11 Uhr #393078Am Dienstagabend war ich nach der Tagesklinik noch in der Chorprobe. Die letzte Chorprobe, an der ich teilgenommen habe, war vor dem Tod meines Vaters vor über anderthalb Jahren.
Es hat mir sehr gut getan, die lieben Chormitglieder wieder zu sehen und mit dem wunderbaren Chorleiter zu singen. Von den 7 Liedern, die wir geübt haben, kannte ich 2 oder 3 noch nicht.
Vor Ostern gibt es noch einige Proben und am 4. Mai ist der nächste Auftritt. Mal sehen, ob ich da schon mitmachen kann:
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Diese Antwort wurde vor 4 Monate, 4 Wochen von
Mowa geändert.
13/03/2025 um 5:13 Uhr #393079Ich sollte in einer Woche am Mittwoch aus der Tagesklinik entlassen werden. Als ich mit dem Arbeitstherapeuten darüber gesprochen habe, dass ich danach eine Wiedereingliederung machen möchte, hat er mir gesagt, dass es möglich ist, Wiedereingliederung und Tagesklinik zu kombinieren.
Heute Vormittag habe ich ein Gespräch mit dem Sozialdienst der Tagesklinik. Dann werde ich fragen, wie ich das genau machen kann.
Ja, heute ist viel los, erst zum Sozialdienst, dann Oberarztvisite und danach meine (wahrscheinlich) letzte Einzelstunde in der Kunsttherapie. Am Vormittag ist auch wie jeden Tag Arbeitstherapie, aber ich werde kaum dazu kommen.
Da ich dachte, dass ich bis zur Entlassung keine Zeit mehr haben würde, etwas Neues anzufangen, habe ich die letzten Tage an dem Linolschnitt gearbeitet, den ich angefangen und unterbrochen hatte, um den Linoldruck „Sehnsucht“ anzufertigen.
Gestern habe ich in der Arbeitstherapie das Positiv mit den Blumen auf eine leere Linolplatte gedruckt. Heute wird die Aquarellfarbe getrocknet sein und ich werde sehen, ob ich die eingefärbten Stellen ausschneiden kann, um ein Negativ zu erhalten.
Ein Negativ ist mir nicht ganz gelungen, weil ich teils abgelenkt und teils unkoordiniert war, aber mit dem Ergebnis bin ich nicht unzufrieden:
Links oben: Alter Linolschnitt.
Links unten: Einer der Linoldrucke mit dem alten Linolschnitt.
Rechts oben: Neuer Linolschnitt mit meinem Versuch, vom alten Linolschnitt ein Negativ zu machen.
Unten rechts: Der erste Linoldruck mit dem neuen Linolschnitt.Morgen Freitag in der Arbeitstherapie werde ich noch 1-2 mal mit der neuen Linolplatte drucken.
***
Gestern in der Psychotherapiegruppe war auch die Stationsärztin anwesend und hat der Gruppe die Rolle der Neurotransmitter und die Wirkung von SSRI, Stimulanzien und Neuroleptika erklärt.
In dieser Stunde habe ich sinngemäß gesagt:
Mir sind die Selbstheilungstendenzen sehr wichtig und ich halte mich inzwischen mit primär nichtmedikamentösen Maßnahmen gesund und nehme nur noch ergänzend Medikamente.
Ich kann die Ärzte verstehen, wenn sie vorsichtig sind und lieber mehr Medikamente verschreiben, da es in unserem Bekannten- und Freundeskreis Betroffene gibt, die im akuten Wahn gesprungen sind und jetzt tot oder querschnittsgelähmt sind.
Vor meinem jetzigen Psychiater habe ich mehrere Psychiater kennengelernt, die mich nicht über die S3-Leitlinie aufgeklärt haben und vor allem daran interessiert waren, ob ich ein neues Rezept brauche.
In der Tagesklinik habe ich positive Erfahrungen gemacht, aber generell wünsche ich mir von Ärzten, dass sie uns Schizophreniebetroffenen Hoffnung vermitteln, dass es besser werden kann und dass wir dranbleiben sollen.
Am Ende der Psychotherapiegruppe habe ich mich gefragt, ob ich zu konfrontativ war und ob ich nicht Unruhe gestiftet habe.
Meine Bezugspsychologin hat mir später im Einzelgespräch vorgeschlagen, bei der nächsten Gelegenheit die Gruppe zu fragen, wie es ihnen nach der Stunde ergangen ist. Das ist eine gute Idee!
Später beim Tagesausklang haben einige gesagt, dass ihnen die Psychotherapiegruppe gut gefallen hat. Das hat mich ein bisschen beruhigt.
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Diese Antwort wurde vor 4 Monate, 4 Wochen von
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