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Mowa aktualisiert.
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29/01/2024 um 8:59 Uhr #329601
Ist sicher gut, wenn Chanchan – und so hat man den Eindruck – dich ein bisschen aus diesem zu viel rausgebracht hat.
Das stimmt, Pink Floyd! Nachdem Chanchan am 1. November, da war sie gerade mal 10 Wochen alt, bei uns eingezogen war, hatte ich gar keine Zeit mehr für Aktivitäten außer der regulären Arbeit.
Später, als ich gemerkt habe, dass ich erschöpft war und nicht mehr arbeiten konnte, da konnte ich mich auf unser Familienleben zu dritt fokussieren und alles Sonstige vorerst ruhen lassen.
Jetzt will ich aufpassen, dass ich nicht wieder alle meine Aktivitäten hochfahre, nur weil es mir etwas besser geht. Ich muss die Betriebsratsarbeit priorisieren, für die ich während der bezahlten Arbeitszeit freigestellt bin.
Heute Morgen war die Morgendämmerung wieder sehr schön!
Eine Viertelstunde später waren mehr als 10 Hunde auf der Neckarwiese unterwegs. Die Zeit um den Sonnenaufgang ist wohl bei vielen Hundehaltern beliebt.
29/01/2024 um 16:20 Uhr #329680Wie nur?
Hallo @kadaj,
danke für Deine Gedanken.
Leider weiß ich auch keine Antwort
Ich sage mir, dass ich nur so leben kann, wie ich es für richtig halte.
Jeder Mensch sollte so leben können, wie er es für richtig hält, in der Hoffnung, dass es ein gemeinsames Überleben auf der Erde geben wird.
Ich sage mir auch, dass alles, was nicht überlebensfähig ist, sich abschafft.
Hart… und wahr!
Liebe Grüße,
Mowa31/01/2024 um 12:12 Uhr #32986701/02/2024 um 19:20 Uhr #33015302/02/2024 um 12:21 Uhr #330221Danke Blaustern
Ich bin vorhin vom Psychiater zurückgekommen. Meine AU ist nun bis zum 16.02. verlängert worden.
Ich habe meinem Psychiater erzählt, dass ich mich vor einer Woche zum ersten Mal seit vielen Wochen wieder besser gefühlt habe und dass ich mich frage, ob ich nächste Woche mit dem Hamburger Modell beginnen kann.
Er hat mich gefragt, wie ich dieses Gefühl des Wohlbefindens aufgrund meiner Erfahrungen bewerte. Ich habe ihm geantwortet, dass diese Erfahrung der Trauer um meinen verstorbenen Vater und die dauernde Erschöpfung etwas Neues für mich war und ich deshalb nicht wüsste, wie ich meinen Gesundheitszustand im Moment einschätzen sollte. Ich hatte ja keine Psychose, zumindest war ich nicht wahnhaft.
Er hat mir davon abgeraten, das Hamburger Modell zu benutzen, um zu testen, ob es mir gut geht. Das Hamburger Modell hat keine therapeutische Funktion, und nach der vierwöchigen Eingliederungszeit müssen sich Arbeitgeber und Mitarbeitende darauf verlassen können, dass ich wieder arbeiten kann. Schließlich hätte ich auch eine Vorbildfunktion.
Der Aspekt der Verlässlichkeit hat mich sofort überzeugt, denn nach bzw. bei meinem ersten Rückfall 2018 hatte ich innerhalb von 6 Monaten 4 Mal Wiedereingliederungsmaßnahmen vereinbart, weil ich unbedingt schnell wieder arbeiten wollte, und erst nach dem 4. Versuch konnte ich wieder dauerhaft in Vollzeit arbeiten. Das war sicher für niemanden gut, und wie mein Psychiater auch gesagt hat, war es auch für mich nicht gut…
Ich habe ihn dann gefragt, ob ich in die Tagesklinik gehen kann. Daraufhin hat er mir gesagt, dass ich dorthin gehen kann, wenn es einen Behandlungsbedarf gibt. Ohne akute Psychose ist die Situation anders, also kann ich nicht einfach hingehen. Mein Psychiater hat mir dann gesagt, dass es in der Altstadt eine Tagesstätte für Menschen mit psychischen Erkrankungen gibt, die nicht mehr arbeiten können. Er hat gemeint, es sei fraglich, ob mir die Tagesstätte helfen würde, weil ich dort auch das Leid dieser Menschen miterleben würde.
Stattdessen hat er mir vorgeschlagen, dass ich mich z.B. 2 Stunden am Tag in die Institutsbibliothek setze und mir eine intellektuell ansprechende Aufgabe gebe, ein bestimmtes Thema zu recherchieren o.ä.. Und wenn mir das leicht fällt, die Anzahl der Stunden auf 3 zu erhöhen. Das wäre dann eine Art Vor-Wiedereingliederung, und wenn sich bestätigt, dass es mir besser geht, dann kann jederzeit das Hamburger Modell vereinbart werden.
Es hat mich erst betroffen gemacht, dass ich noch nicht so fit bin, wie ich es gerne wäre. Als er mir gesagt hat, dass er mich jetzt länger begleitet hat und mich als taffe Frau kennengelernt hat, die sich für nichts zu schade ist und die Dinge anpackt, sind mir die Tränen gekommen. Ich glaube, ich war gerührt, weil ich noch nie solche Worte der Wertschätzung von der Leitung des Instituts und der Gesellschaft gehört hatte und stattdessen mich seit Jahren getreten gefühlt habe.
Die Vor-Wiedereingliederung halte ich für eine sehr gute Idee! Ich will bis Montag eine E-Mail an meinen Vorgesetzten schreiben und fragen, ob ich die Institutsbibliothek dafür nutzen kann. Wahrscheinlich muss ich dann auch die Geschäftsleitung informieren, was mir etwas Sorge bereitet.
Später am Tag findet der Junghundekurs statt. Das Thema für heute ist „Leinenführigkeit“. Chanchan läuft inzwischen gut mit, meistens ohne an der Leine zu ziehen. Aber es gibt sicher noch viele Bereiche, in denen wir uns deutlich verbessern können. Ich bin gespannt. Zum Glück ist das Wetter heute sonnig und freundlich
03/02/2024 um 1:03 Uhr #330397Wenn dich jemand von den Kollegen erkennt, führt es vielleicht zu Missgunst… Klar bist du nicht bettlägerig krank, aber ich würde mich dort nicht blicken lassen…
Das kann passieren Molly. Ich würde es trotzdem probieren.
Für Missgunst, dafür dass ich arbeitsunfähig erkrankt bin, habe ich kein Verständnis. Es gibt sicher überall missgünstige Menschen, aber ich will mich nicht vor ihnen verstecken. Ich habe das Recht, Maßnahmen zu ergreifen, damit ich möglichst bald wieder fit werde.
Dann ist es auch so, dass ich ganz sicher von dem einen oder anderen Kollegen immer wieder gesichtet werde, wenn ich mit Chanchan unterwegs bin. Das Institut liegt nur 5 Fußminuten entfernt, ebenso wie die Neckarwiese.
Außerdem ist die Verwaltung letztes Jahr in den gleichen Gebäudekomplex gezogen, in dem wir wohnen. Ich bin sicher, dass ich oft beobachtet werde, wenn ich die Wohnung verlasse oder nach Hause komme. Wahrscheinlich kann ich es nicht verhindern, dass mir nicht nur Empathie entgegengebracht wird.
Ich habe auch gehört, dass es im Institut Leute gibt, die sich darüber ärgern, dass Menschen mit einem Schwerbehindertenausweis 5 Tage mehr Urlaub haben. Diese Leute können wahrscheinlich nicht verstehen, was es bedeutet, gesundheitlich erheblich beeinträchtigt zu sein.
03/02/2024 um 7:09 Uhr #330405Guten Morgen @kadaj. Alles klar, danke für die Rückmeldung
Dass Du seit Jahren die Zeitung ausstellst, finde ich bemerkenswert. Am frühen Morgen und bei jedem Wetter aufstehen und die Runde drehen, das ist bestimmt nicht immer leicht.
04/02/2024 um 3:03 Uhr #330468Wie schwer Es aber IST, in einer Welt zu bestehen, die „***“;
Ja, mir fällt es auch schwer! Ich frage mich, wie wir nicht krank werden können, wenn wir nicht wegschauen wollen und doch wegschauen müssen, weil es einfach unerträglich ist.
Hätte ich kein Vertrauen zu meinen Mitmenschen, sähe meine Welt wohl düster aus.
Wie gut, dass Du eine gute Beziehung zu Deiner Mutter hast. Den Tod Deines Vaters und Deiner Oma zu verkraften, muss auch viel Kraft kosten.
„Pflichtübung und Spaß zugleich“ klingt toll. Ich wünschte, ich könnte meinen Job genauso betrachten. Vielleicht klappt es ja doch noch.
Ich hoffe, dass Du bald wieder wohl auf bist und Ihr „Drei“ den Frühlingen mit Ausfahrt ans Meer genießen könnt.
Danke @kadaj, ich habe mich sehr über Deine anerkennenden freundlichen Worte gefreut!
Mein Mann, Chanchan und ich, wir sind ein gutes Team, auf das ich nicht mehr verzichten werde, solange wir leben. Ja, wenn ich zurückblicke, haben wir wirklich einen weiten Weg schon zurückgelegt.
Genau @Pink-Floyd, danke, so sehe ich es auch.
Am Freitag war ich nach dem Junghundekurs so k.o. und war wirklich müde, und irgendwie war ich zu müde um gut zu schlafen. Nach dem 3. Mal Einschlafen hat mich kurz vor 7 Uhr Chanchan geweckt, und leider war ich etwas verwirrt und habe mein Aripiprazol vergessen, was mir erst am Nachmittag eingefallen war, weil ich reizempfindlich und emotional war. Ich habe es dann noch genommen, weil mich mein Zustand angestrengt hat.
Auch am Samstag war bei uns viel los. Chanchan hatte seit Freitag eitrigen Ausfluss aus den Augen. Sie neigte ohnehin zu tränen, meistens war das rechte Auge betroffen, und ich hatte mich gefragt, ob das am Staub in der Wohnung liegen könnte. Einen Tag später verschlimmerte sich der Eiter, so dass ich gleich in die Tierarztpraxis gefahren bin. Wir haben dann ein antibiotisches Augentropfen bekommen, und Chanchan scheint es jetzt viel besser zu gehen.
Die Diagnose lautete „Bindehautentzündung“ und die Tierärztin hat vermutet, dass sie sich draußen die Augen verletzt hat. Außerdem konnte ich abklären, dass Chanchans Krallen nicht zu lang sind, der Zahnwechsel abgeschlossen ist und sie ein gesundes Scherengebiss hat, usw.
Weil Chanchan vorgestern beim Kotabsatz „Schlitten gefahren“ ist, habe ich die Tierärztin gefragt, ob sie ihre Analbeutel entleeren kann. Sie hat gesagt, dass dies für Chanchan als Jungehündin kaum ein Problem darstellen würde, und hat es trotzdem gemacht.
Ich habe dann auch gelesen, dass die Analbeutel nur entleert werden sollten, wenn sie verstopft oder entzündet sind, und dass sie sich von selbst entleeren würden. Ich werde das im Auge behalten und vielleicht unsere Züchter fragen, ob dies ein bekanntes Problem bei ihren Hunden ist.
Beim Morgenspaziergang habe ich von anderen Hundehalterinnen erfahren, dass die Neckarwiese zwischen 6 und 9 Uhr für Hunde geöffnet ist und dass dies von einem Anwalt erkämpft wurde. Das finde ich großartig! Dann kann ich mit Chanchan ohne schlechtes Gewissen auf der Neckarwiese herumtollen.
Auf dem Foto sehe ich nicht mehr frisch aus, aber mein Mann hat ein Foto von uns beim nächtlichen Zähneputzen gemacht:
Chanchan macht alles super mit, finde ich. Wir lieben unsere Hündin
04/02/2024 um 12:08 Uhr #330487Danke liebe Pia, ich werde später auf Deine aufmerksame Rückmeldung reagieren
Zuerst wollte ich meine Wahninhalte hierher kopieren, als Dokumentation für den Blog:
Meine Wahninhalte seit August 2010
2010: Ersterkrankung, paranoide Schizophrenie, mit einem Wahn, die Welt zu retten
Inhalt:
Abseits der Öffentlichkeit, nach Art eines Geheimbundes, haben sich Wissenschaftler mit übernatürlichen Fähigkeiten verschworen und längst die Weltherrschaft übernommen. Sie entführten meinen damaligen Freund in Kalifornien und nahmen ihn als Geisel. Ich musste mich entscheiden, wurde ständig überwacht und verfolgt. Als eine Auserwählte sollte ich ihre Befehle ausführen. Ich sollte für meine Fehler bestraft werden. Schließlich sollte die Verfolgung mit meiner Ermordung enden.2018: Erster Rückfall, schizoaffektive Störung mit manischen Tendenzen, mit einem Wahn, die Welt zu retten
Inhalt:
Mein Mann hat übernatürliche Fähigkeiten und leitet das Verschwörungsnetzwerk der Übermenschen. Ich erinnere mich an die verdrängte Erfahrung des Missbrauchs in der Kindheit durch die Täter in der Familie, sowohl mein Mann als auch ich sind Opfer. Wir kämpfen gegen die Täter. Ich wurde ständig überwacht, verfolgt und sollte ihre Befehle ausführen. Ich sollte für meine Fehler bestraft werden.2019: Zweiter Rückfall, schizoaffektive Störung mit manischen Tendenzen, mit einem Eifersuchtswahn
Inhalt:
Mein Mann hat eine Affäre mit einer Kollegin, über die ich mich früher oft geärgert habe, und sie ist heimlich von ihm schwanger. Die Familie meines Mannes sind die Bösen, die sein Leben manipuliert und zerstört haben und jetzt auch meines manipulieren und zerstören.Nach dem zweiten Rückfall hatte ich immer noch residuale Wahnvorstellungen, die ich seit meiner Ersterkrankung immer wieder hatte und die ich inzwischen mit meinen kognitiven Übungen und dem redundanten mentalen Filter praktisch vollständig abbauen konnte:
1. Vögel geben mir Befehle/Zeichen
2. Martinshörner signalisieren mir, dass ich falsch oder schlecht denke und ins Krankenhaus eingeliefert werden muss.05/02/2024 um 7:00 Uhr #330591Danke @Pia, für Dein Verständnis
So, jetzt konnte ich mich doch zusammennehmen und die E-Mail an meinen Vorgesetzten verfassen und abschicken:
Hallo ***,
leider wurde ich bald nach unserem Mitarbeitergespräch Ende November arbeitsunfähig und bin seither krankgeschrieben.
Ich habe keine Psychose, aber eine erhöhte Stressanfälligkeit, die mich durch den Alltagsstress, insbesondere als Betriebsratsvorsitzende, verbunden mit der Trauer um meinen verstorbenen Vater, in einen dauerhaften Zustand der Erschöpfung und Überforderung versetzt hat.
Vor zehn Tagen habe ich mich zum ersten Mal seit vielen Wochen wieder besser gefühlt.
Mein Psychiater hat mir geraten, nicht gleich mit der Wiedereingliederung nach dem Hamburger Modell zu beginnen (da dies keine therapeutische Funktion hat, Verlässlichkeit sehr wichtig ist und ich auch eine gewisse Vorbildfunktion habe), sondern eine Art Vor-Wiedereingliederung für mich zu machen.
Deshalb wollte ich Dich bitten, dass ich die Institutsbibliothek für die nächsten zwei Wochen zwischen 8 und 11 Uhr nutzen kann, um dort Literaturrecherche zu betreiben und meine Arbeitsfähigkeit zu erproben.
Ich werde Prof. *** und Herrn *** auch fragen, ob das in Ordnung ist.
Herzlichen Dank!
Viele Grüße,
Mowa05/02/2024 um 11:23 Uhr #330609Danke liebe manon, das baut mich auf
Inzwischen habe ich das OK von meinem Chef und von der Geschäftsführung eingeholt und meine Kolleginnen und Kollegen informiert.
Ich hoffe, dass ich morgen mit der Vor-Wiedereingliederung beginnen kann.
Wenn ich um 8 Uhr schon in der Institutsbibliothek sitzen wollte, müsste ich mit Chanchan um 6 Uhr schon raus… Mal gucken, vielleicht fange ich doch erst um 9 Uhr an und nicht schon um 8 Uhr
06/02/2024 um 14:39 Uhr #330779Vielen Dank nochmal liebe @Pia für die ausführliche Rückmeldung und die spannende Geschichte mit dem Dackel.
Ich staune, dass Du Dich so intensiv und so lange um den Dackel gekümmert hast, ohne Gegenleistung und aus Mitgefühl und Verständnis für die Notsituation. Ich glaube nicht, dass ich selbst die Kapazität aufbringen könnte, eine solche Verantwortung für einen Menschen zu übernehmen, der mir praktisch fremd ist.
Der Dackel hatte ja dann wirklich viel Glück, und er liebt Dich bestimmt bis heute für Deine Fürsorge.
Ja, auch wenn man viel leistet, bekommt man kaum mal ein Lob
Ja, und ich habe selbst Probleme damit, mich selbst oder meine Mitmenschen oft genug zu loben. Das sollte ich mir immer wieder bewusst machen und Lob auch bewusst verbalisieren.
Auch schlimm, das du auch dein Umfeld mit einbezogen hast und ausgerechnet auch dein Mann öfter als „Bösewicht“ herhalten musste. Das war sicher alles andere als einfach für euch beide.
Stimmt, 2018/2019 waren schwere Zeiten für uns, besonders auch für meinen Mann.
Ich denke, jede und jeder von uns hier im Forum könnte theoretisch durch psychotische Erfahrungen Horrorbücher oder Science Fiktion schreiben.
Dem stimme ich zu!
Nochmals vielen lieben Dank, auch an manon und Blaustern.
Schön das ihr nun offiziell die Wiese nützen könnt.
Ich habe nochmal nachgeschaut. Hunde dürfen die Neckarwiese von 6 bis 9 Uhr unangeleint benutzen, in der übrigen Zeit immer an der Leine
Heute hatte ich einen überraschend guten und erfolgreichen Vormittag.
Ich wollte möglichst schon um 8 Uhr mit meiner „Vor-Wiedereingliederung“ beginnen und war entsprechend früh mit Chanchan auf der Neckarwiese. Es wurde erst gegen 7:30 Uhr hell und da wir die ersten am Beachvolleyballplatz waren, hat Chanchan alleine gespielt:
Erst später sind die ersten anderen Hunde mit ihren Haltern eingetroffen, und ich wollte gerade nach Hause gehen, als ich erst mit einem Halter, dann mit einem anderen ins Gespräch gekommen bin, und so habe ich Chanchan an der 15-Meter-Leine gelassen, aber die Leine losgelassen, damit sie mit den anderen Hunden spielen konnte.
Und siehe da, Chanchan ist auf dem Beachvolleyballfeld geblieben und hatte viel Spaß beim Spielen mit den anderen Hunden! Wir sind dort bis kurz nach 8 Uhr geblieben und glücklich nach Hause geeilt. Morgen werde ich die lange Leine wieder loslassen. Vielleicht nehme ich ihr bei diesem Freilaufspiel auch bald das Geschirr ab.
Ich bin dann erst gegen 9 Uhr im Institut eingetroffen und habe es um 11:30 Uhr wieder verlassen. In der Institutsbibliothek habe ich in einem Schizophreniebuch aus dem Jahr 2004 geblättert und einen Artikel herausgesucht, der mir interessant erschien, und aktuelle Veröffentlichungen zu denselben Stichworten recherchiert.
Vielleicht kann ich dazu einen neuen Thread im Unterforum „Forschung“ eröffnen.
Übrigens ist Chanchans Bindehautentzündung inzwischen zum Glück fast abgeheilt. Mit dem antibiotischen Augetropfen haben wir auch eine Routine bekommen, und Chanchan macht gut mit.
Vorhin habe ich die E-Mail von der Stadt bekommen, dass ich meinen Führerschein abholen kann. Ich werde ihn morgen abholen und auch gleich den internationalen Führerschein machen lassen. Ich habe vor, bald zur Fahrschule zu gehen und mich beraten zu lassen, wie ich meine Fahrfähigkeiten am besten auffrischen kann.
07/02/2024 um 19:15 Uhr #330943Danke @Molly, jetzt habe ich den EU-Führerschein und einen internationalen
Wenn ich gewusst hätte, dass der internationale nur 3 Jahre gültig ist, hätte ich ihn später und anlassbezogen beantragt
Wir sind gegen 17 Uhr von einem ungeplant langen Spaziergang mit Chanchan nach Hause gekommen. Wir wollten auf einer größeren Wiese hinter der Hundewiese am Neckar die Leinenführigkeit üben. Leider habe ich dann festgestellt, dass ich die kurze Leine mit dem Halsband zu Hause gelassen habe und wir die Übung gar nicht machen konnten.
Als wir nach Hause gehen wollten, ist ein Hund auf uns zugelaufen. Er war zutraulich, trug weder ein Halsband noch ein Geschirr und es gab keine Anzeichen dafür, dass jemand der Halter des Hundes sein könnte. Wir haben mehrere Minuten gewartet, bis ich das Tierheim, dann die Tierrettung und schließlich die Polizei angerufen habe, um den Hund abholen zu lassen.
Der Polizist am Telefon hat mir gesagt, er würde die nächste verfügbare Streife zu uns schicken, und dann haben wir weitere 10 Minuten in der Kälte und im leichten Regen gewartet. Mein Mann hat dann einen zweiten Hund aus dem Gebüsch kommen sehen, der dem zugelaufenen Hund ähnlich sah, ebenfalls ohne Leine und ohne Geschirr.
Ich habe dann wieder die Polizei angerufen und ihnen gesagt, dass es sich um zwei Hunde handelte, die wahrscheinlich zusammengehörten und nicht angeleint waren. Dann sind mein Mann und Chanchan dem zweiten Hund durch das Gebüsch gefolgt und verschwunden. Ich habe dann den ersten Hund angeleint, damit er nicht wegläuft und eingefangen werden kann.
Irgendwann hat der erste Hund angefangen, in die Richtung zu winseln, in der der zweite Hund aufgetaucht ist. Und so bin ich mit dem ersten Hund durch das Gebüsch zum Nachbargrundstück gegangen, das zum Universitätsklinikum gehört und dessen großes Gebäude mit Wohneinheiten seit Jahren ungenutzt und verlassen ist.
Ich habe meinen Mann mit Chanchan hinten vor einer der Wohneinheiten gesehen, und Chanchan hat mit dem zweiten Hund gespielt. Die Wohneinheit schien bewohnt zu sein, was mich überrascht hat, denn als ich das Grundstück vor einigen Jahren das letzte Mal betreten hatte, war alles leer und verlassen.
Die Bewohner schienen meinem Mann Handzeichen zu geben, dass die Hunde zu jemandem gehörten, der weiter hinten wohnte. Ich bin dann mit dem ersten Hund zu ihnen hinübergelaufen, und wir sind einer Frau gefolgt, die uns zeigen wollte, wo die Hunde hingehörten.
Dann habe ich dem ersten Hund die Leine abgenommen und erneut die Polizei angerufen, um mitzuteilen, dass die Halter nun gefunden worden seien. Mir war ein bisschen unheimlich, weil ich dachte, dass die Leute dort illegal das Gelände der Uniklinik besetzt hatten. Irgendwie waren die Wohneinheiten überall mit Graffiti beschmiert, was ich auch zum ersten Mal gesehen habe.
Mein Mann hat mir dann erklärt, dass es sich um Geflüchtete aus der Ukraine handelte, die hier untergebracht worden waren. Wir konnten die beiden Hunde dann bei einer anderen Wohneinheit abgeben und waren erst einmal erleichtert.
Danach haben wir uns mit der Frau, die uns den Weg gezeigt hat, unterhalten. Sie hat uns in gebrochenem Deutsch erklärt, dass sie ihren Hund in der Ukraine hatten zurücklassen müssen, dass ihr Haus durch eine Bombe zerstört worden war, dass ihr Mann krank ist etc.
So haben wir heute auf unserem Spaziergang mit Chanchan Menschen, die aus der Ukraine geflohen waren, und zwei Hunde, die mit ihnen geflohen waren, getroffen. Ich war dann so froh, dass die Polizei nicht gleich gekommen ist und die Hunde mitgenommen hat.
08/02/2024 um 4:46 Uhr #330969Ja danke @Molly, ich werde mich bald mal bei den Kolleginnen der Geflüchtetenhilfe erkundigen, wer für die Betreuung dieser Geflüchteten zuständig ist. Es gibt in unserer Stadt drei Träger, und einer ist der Geflüchtetenverein, für den ich tätig bin.
Gestern haben wir die Halter nicht gesehen, und die Frau, die uns den Weg gezeigt hat, hat kaum Deutsch gesprochen. So haben wir das Problem, die Halter könnten noch Ärger bekommen, nicht zu unserem gemacht.
Die Bürokratie bei Geflüchteten ist meistens viel komplizierter als bei Menschen, die unter normalen Bedingungen hier leben können, und oft auch einfach unmöglich. Die Halter müssten dann auch eine Befreiung von der Hundesteuer beantragen etc.
***
Gestern hat die 2-stündige Vor-Wiedereingliederung wieder prima geklappt, und das Paper, das ich jetzt durchlese, finde ich richtig spannend:
Synaptic Plasticity Shapes Brain Connectivity: Implications for Network Topology
M. S. Bassi et al. Int. J. Mol. Sci. 2019, 20(24), 6193; https://doi.org/10.3390/ijms20246193Ich werde im Unterforum „Forschung“ bald eine Zusammenfassung posten!
Mittags habe ich dann noch eine Stunde lang an einer E-Mail für den Betriebsrat getippt, und danach war ich k.o. Das war zu viel, hätte ich sein lassen sollen.
Heute habe ich mehrere Termine, die ich wahrnehmen werde:
07:30 Uhr Hundetreff auf der Neckarwiese
09:00 Uhr Vor-Wiedereingliederung in der Institutsbibliothek
12:00 Uhr Kaffee mit einer langjährigen Kollegin
15:00 Uhr Spaziergang mit Chanchan
16:30 Uhr Kontrolltermin bei der Tierärztin für die BindehautentzündungIch bin zuversichtlich, dass der regnerische Donnerstag ein guter werden wird
11/02/2024 um 6:13 Uhr #331286Ich dachte, ob ich nun hier „rumhänge“ oder dort einen Dackel und drei Katzen aufpasse. Ich dachte, es könnte ja schön werden.
Danke schön @Pia, dass Du mir die Situation von damals erklärt hast. Jetzt ist sie für mich auch gut nachvollziehbar!
Das ist so wichtig für die Tiere.
Ja, ich beobachte jeden Morgen, dass Chanchan den Freilauf mit den anderen Hunden genießt. Sie ist der jüngste in der Gruppe und scheint viel von den anderen zu lernen
Inzwischen lasse ich Chanchan ohne Leine spielen. Das klappt gut. Ein Hundehalter hat mir empfohlen, Bifi für den Rückruf einzusetzen. Jetzt trage ich Bifi immer in meiner Tasche mit mir herum, in dünne Scheiben geschnitten. DAS hat einen großen Unterschied gemacht.
noch für den Spätnachmittag oder Abend einige Freilaufstunden dort durchzusetzen
Ursprünglich hatte der eine Anwalt wohl durchgesetzt, dass die Hunde ohne zeitliche Einschränkung ohne Leine auf der Neckarwiese herumlaufen konnten.
Wahrscheinlich gab es Widerstand und die Zeit wurde auf 6 bis 9 Uhr beschränkt.
Insgesamt würde ich es sehr begrüßen, wenn es mehr Rechte für Hunde in unserer Stadt gäbe, und ich würde mich auch gerne für dieses Thema engagieren, wenn es meine Gesundheit zulässt.
Es ist interessant, wie sich meine Perspektive als Hundehalterin verändert hat. Erst wenn ich selbst betroffen bin, beginne ich, die andere Perspektive zu sehen und zu verstehen
gerade, wenn man die „Guten“ als „Bösewichte“ mit einbezieht.
Ja… Ein Bösewicht war mein Mann vor allem bei meinem zweiten psychotischen Rückfall. Beim ersten Rückfall war er auf meiner Seite und ein Superman.
Auto fahren verlernt man glaube ich nicht
Ich hoffe es! Ich wollte auf jeden Fall die Fahrschule bitten, mir ein gutes Buch zu empfehlen, das mir einen Überblick über die Verkehrszeichen gibt
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