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Mowa aktualisiert.
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28/11/2023 um 6:00 Uhr #320441
Gestern konnte ich zwei für mich sehr wichtige Termine für heute Morgen vereinbaren.
Zum einen werde ich mit meinem Vorgesetzten über meine Tätigkeiten sprechen. Ich werde ihn bitten, wieder wissenschaftlich arbeiten zu können, sollte ich bald mein Betriebratsamt niederlegen.
Zum anderen werde ich mit meiner Kollegin aus der Generalverwaltung über die Fortsetzung der Mental Health Initiative im neuen Jahr sprechen.
Ich drücke mir fest die Daumen, dass diese Gespräche konstruktiv werden.
29/11/2023 um 5:34 Uhr #320594Vielen lieben Dank, liebe Blaustern. Ich fühle mich verstanden und sicherer, wenn Du mir schreibst, dass die Trauerphase noch andauern kann und ich unbedingt Pausen benötige
Die gestrigen Gespräche waren gut. Mein Vorgesetzter ist informiert und ich könnte wieder Aufgaben in seiner Abteilung wahrnehmen, sollte es tatsächlich zur Amtsniederlegung kommen. Den Abschlussbericht für die Mental Health Initiative kann ich im Januar einreichen.
Heute finden weitere Meetings statt aber für den Betriebsrat und nicht für mich persönlich. Morgen ist die wöchentliche Betriebsratssitzung. Ich bin gespannt, was im Gremium besprochen wird. Heute erwarte ich auch eine Rückmeldung von der Anwaltskanzlei, mit der die Betriebsräte unseres Instituts seit vielen Amtsperioden zusammenarbeiten.
Wahrscheinlich sollte ich mir wirklich mehr Zeit lassen, um eine so schwierige und folgenschwere Entscheidung wie die „Auflösung“ des Betriebsrates zu treffen, der in unserem Institut eine lange Tradition hat.
29/11/2023 um 7:34 Uhr #320600Hallo Molly,
danke für Dein Interesse. Das Betriebsratsamt ist keine Pflicht, sondern immer ein freiwilliges Ehrenamt.
Die Arbeitnehmer:innen haben das Recht, einen Betriebsrat zu gründen, wenn im Betrieb mehr als 5 wahlberechtigte Arbeitnehmer:innen beschäftigt sind.
Einzelne Mitglieder können ohne Angabe von Gründen zu jederzeit ihr Amt niederlegen. Für ein ganzes Betriebsratsgremium gibt es verschiedene Wege, mit unterschiedlichen Folgen, das Amt „kollektiv“ niederzulegen.
Liebe Grüße,
Mowa30/11/2023 um 6:48 Uhr #320728Guten Morgen zusammen,
liebe Pia, vielen Dank für Deine aufmerksame Rückmeldung
Ja, inzwischen mache ich mir auch Gedanken, dass ich bereits in einer depressiven Phase bin und dass diese Phase unbehandelt zu einer Depression entwickeln könnte.
Meine Verhaltenstherapie mit meinem Therapeuten Dr. P. hatte ich im April abgeschlossen. Er hatte mir gesagt, dass ich 1, 2 Sitzungen pro Quartal ohne Therapievereinbarung mit ihm sprechen kann. Vorgestern habe ich ihn tatsächlich angefragt, ob ich ihn bald sprechen kann. Er schien bis Weihnachten ausgebucht gewesen zu sein, aber gestern zum Glück konnte er mir einen Termin am Montagmorgen anbieten
Ich merke, wie sich mein Denken und Fühlen verändert. Es ist, als ob ich eine Brille aufgesetzt hätte, die mich alles Negative unverhältnismäßig stärker sehen lässt. Situationen, die einfach zu einem gesunden Leben gehören und für mich normal waren, werden plötzlich problematisch und überwältigen mich.
Ich habe das Gefühl, dass diese depressive Verstimmungen seit Wochen immer länger andauern und sie mir immer bewusster werden. Zum Glück habe ich Phasen, oft nach dem Schlaf am Morgen und Vormittag, in denen es mir besser geht und ich mich erleichtert fühle. Heute Morgen allerdings war ich voller Sorgen aufgewacht, und das kenne ich auch nicht so von mir.
Die Geflüchtetenhilfe und den Chor habe ich nicht vollständig aufgegeben. Ich habe den Vorständen zwar gesagt, dass ich meine Aktivitäten für mindestens 6 Monate beenden möchte aber habe vor, falls ich danach freie Zeit haben sollte, zurückzukehren. Vom Vorstand der Geflüchtetenhilfe bin ich zurückgetreten. Dieses Amt ist mir jetzt eindeutig zu viel, vor dem Tod meines Vaters war es auch schon oft zu viel.
Beim Thema Betriebsrat geht es um viel mehr nur als um mich persönlich. Deswegen sollte ich sehr gut überlgen, was für mich noch machbar ist. Auf jeden Fall werden Entscheidungen immer als gesamtes Gremium getroffen, nicht als Einzelpersonen. Das ist sehr wichtig.
Bei der Mental Health Initiative wurde mir auch der Druck genommen, und ich werde schauen, dass ich den Abschlussbericht bis Januar verfassen kann.
Es klingt mir so, als ob du im Moment alles übers Knie brichst und aufgibst, was dir vorher Freude gemacht hat und vielleicht würde es dir später leid tun.
Das Gefühl habe ich selbst nicht. Ich spüre einfach, dass bestimmte Aktivitäten im Moment für mich zu viel Stress bereiten, und es liegt in meiner eigenen Verantwortung, mich vor zu viel Stress zu schützen. Es ist für mich auch klar, dass ich zuerst die unbezahlten Aktivitäten reduzieren muss, weil meine/unsere Lebensgrundlage nicht davon abhängen.
Ich denke, dass ich, obwohl ich im Moment geschwächt bin, unter den gegebenen Umständen gut zurechtkomme. In dieser Hinsicht mache ich mir keine allzu großen Sorgen um mich.
***
Worüber wir uns auch Sorgen machen, ist Chanchan. Gestern Abend haben wir zum ersten Mal bemerkt, dass die Spitze ihres Schwanzes seltsam aussieht:
Außerdem tränt ihr rechtes Auge regelmäßig, selten auch das linke.
Ich werde das Foto später an die Züchter schicken, um zu sehen, ob sie es beurteilen können. Der nächste Tierarzttermin ist nächsten Dienstag. Ich will bis heute Abend in der Praxis anrufen, um zu erfahren, ob wir einen dringenden Termin brauchen.
Leider hat man mir gestern gesagt, dass wir Chanchan nicht mehr auf dem Institutsgelände ihr Geschäft verrichten lassen dürfen. Daraufhin sind wir 4 oder 5 Mal mit Chanchan rausgegangen, aber sie wollte nicht koten, bis wir schließlich unseren Vorgarten doch benutzt haben.
Soweit wir wissen, sollte ein Welpe nur 5 Minuten pro Tag und Lebensmonat ausgeführt werden, was bedeutet, dass Chanchan knapp 20 Minuten Zeit hat. Bei unserer gestrigen Aktivität müssen wir insgesamt mehr als eine Stunde unterwegs gewesen sein. Das können wir nicht jeden Tag machen.
Ich weiß wirklich nicht, wie andere Welpenhalter in einer ähnlichen Situation damit umgehen. Für mich ist die Situation auch nicht gelöst, wenn der Welpe anfängt, auf andere Privatgrundstücke in der Nachbarschaft zu urinieren oder zu koten.
Vielleicht können wir dem Welpen beibringen, auf den Gehweg zu urinieren und zu koten, aber so wie es jetzt aussieht, brauchen wir mehr Zeit. Es wird nicht auf Anhieb klappen.
Ich werde versuchen, heute mit dem Geschäftsführer zu sprechen, um eine Übergangslösung zu finden. Dann werde ich auch die Welpentrainerin fragen, ob sie uns zu diesem Thema beraten kann. Ich habe schon beim Mieterverein nachgefragt, ob es hier eine klare Rechtslage gibt. Immerhin hat der Vermieter die schriftliche Erlaubnis gegeben, den Welpen aufzunehmen .
Aber jetzt muss ich mich dringend auf die Arbeit vorbereiten. Es gibt sooo viel zu tun
Liebe Grüße,
Mowa01/12/2023 um 9:55 Uhr #320866Hallo zusammen,
danke Molly und Pia für Eure Zeilen.
Über die Schwanzspitze hat uns die Züchter aufgeklärt. Es ist wohl so, dass, wenn die Schwanzspitze nicht gut durchblutet ist, sie abstirbt und später auch abfällt. Bei den 3 Geschwisterwelpen, die am früheren Abend vom 22.08. zeitlich kurz hintereinander geboren wurden, haben die Züchter die Schwanzspitze gleich nach der Geburt mit einem Handtuch abgerieben.
Chanchan ist als der 4. Welpe geboren, und da die Züchter nur 3 Welpen erwartet haben, haben sie nicht mehr mitbekommen, als sie nachts alleine auf die Welt kam. So wurde ihre Schwanzspitze nicht mehr gerieben, und dadurch wurde sie wohl nicht ausreichend durchblutet. Die Züchter haben eine Shiba-Hündin, die genauso ihre Schwanzspitze verloren hat.
Wir wussten, dass Chanchan als Letzte geboren wurde. Wir haben sie vor Ort kennengelernt, und sie hat uns auch auf den Videos und Fotos am besten gefallen. Mir gefällt auch die Idee sehr gut, dass Chanchan eine Überraschung war. Ich finde, unsere Welt braucht mehr von diesen unerwarteten, schönen Überraschungen!
Ja, und die Sache mit dem Vorgarten ist wirklich unangenehm. Natürlich benutzen wir immer Kotbeutel. Ich lasse mich gerade vom Mieterverein über die rechtliche Situation beraten.
Als Ersthundehalter wissen wir nicht, wo der Welpe koten und urinieren darf, wenn der Vorgarten der Mietwohnung und der Bürgersteig nicht akzeptabel sind. Abgesehen davon sind die einzigen anderen Orte in der Nachbarschaft die Grundstücke anderer Privatpersonen oder Unternehmen, Schulen, öffentliche Spielplätze, Parkplätze usw. Zum Glück ist die nächste Hundewiese nicht so weit entfernt, aber wir brauchen 10 Minuten, um dorthin zu gelangen.
Heute ist wieder Welpenschule. Ich werde die Trainerin auch fragen, was wir machen können.
Die Situation am Arbeitsplatz finde ich insgesamt sehr belastend. Ich erwäge inzwischen erneut, nach Berlin zu ziehen, auch um in der Nähe der Familie zu sein.
Liebe Grüße,
Mowa02/12/2023 um 9:02 Uhr #321030Liebe Pia,
danke für Deine Aufmerksamkeit und Dein Verständnis. Das tut mir gut. Es klingt ganz so, als hättest Du mit Minou einen Traumhund gehabt
durchaus zusätzlich bei einem Tierschutzverein oder Tierschutzbund nachfragen
Das ist eine gute Idee, danke, werde ich tun!
Macht ihr das auch, dass ihr Chanchan draußen lobt, wenn sie gemacht hat? I
Vielleicht können wir das auch so handhaben. Chanchan war von Anfang an praktisch stubenrein. Sie meldet sich, wenn sie muss. Es ist im letzten Monat 3, 4 Male passiert, dass sie in die Wohnung gepinkelt hat. Ich glaube, es war immer in bestimmten Situationen, z.B. wenn sie aufgeregt war und mindestens 2 Stunden lang nicht gepinkelt hatte.
Gestern, am Freitag, war es 1 Monat, seit Chanchan bei uns eingezogen ist. Mein Mann und ich, wir sind beide sehr froh, dass sie in unser Leben getreten ist, auch wenn die Haltung eines Hundes mit viel Arbeit verbunden ist. Übrigens hat Chanchan seit mehr als einer Woche sehr unangenehm gerochen, so dass ich sie gestern zum ersten Mal mit Hundeshampoo unter der Dusche gewaschen habe. Zum Glück hat sie die Dusche gut verkraftet und wir hatten keinen Stress
Tut mir leid für dich, dass dich die Arbeit zurzeit so belastet. Da findest du bestimmt noch Lösungen, ist natürlich nur erstmal schwer, die belastenden Zeiten durchzustehen.
Gestern hatte ich eigentlich Urlaub, und wir wollten die letzte Stunde der Welpenschule um 11 Uhr besuchen. Leider ging es mir kurzfristig schlecht, nachdem es einen unerfreulichen Mailaustausch zu einem Betriebsratsthema gab.
Ich habe dann einen spontanen (Notfall-)Termin bei meinem Psychiater organisiert und die Welpenschule abgesagt. Ich konnte mich mit ihm über den plötzlichen Tod meines Vaters sprechen und dass ich mir Sorgen mache, ob ich eine Depression entwickeln könnte. Dass der berufliche Stress weiterhin besteht und der Betriebsrat sich erneut in einer Krisensituation befindet usw.
Mein Psychiater war großartig und hat sich Zeit für mich genommen. Zuerst konnte ich über meine Trauer sprechen und er hat mir Verständnis entgegengebracht. Dann konnten wir über die Neurobiologie meines Gesundheitszustandes sprechen. Er sagte, ich könne in Erwägung ziehen, die Dosis von Aripiprazol jetzt zu erhöhen, um die mit der Trauerphase einhergehende Informationsmenge zu drosseln.
Er hat vorgeschlagen, mich 2 Wochen krankzuschreiben. Nur habe ich nächste Woche sehr wichtige Termine, nicht nur ein wichtiges Meeting mit der Institutsleitung am Montag und die Betriebsversammlung am Dienstag, sondern vor allem der MHI-Vortrag von Prof. Rüsch am Mittwoch. Ich habe bis Dienstag eine AU bekommen, und am Donnerstag kann ich wieder zu ihm kommen, sollte die AU verlängert werden.
Offiziell darf ich gar nicht arbeiten, aber ganz ohne geht es nicht. Ich habe eine Verantwortung über die Aufgaben des Betriebsrates, so dass ich nicht alles plötzlich fallen lassen kann.
Mein Psychiater hat mir auch gesagt, dass ich im Moment keine grundsätzlichen Entscheidungen treffen soll (z.B. nach Berlin ziehen, um bei meiner Familie zu sein usw.) und dass ich wissen werde, wann ich wieder solche Entscheidungen treffen kann und dass ich mir selbst vertrauen kann.
Auf jeden Fall hat mir das gestrige Gespräch mit meinem Psychiater sehr geholfen. Ich bin ihm sehr dankbar. Die nächsten Tage bis Mittwoch muss ich aufpassen, wie ich funktionieren kann. Notfalls kann ich aufgrund der AU alles liegen lassen, aber ich werde schauen, dass die sehr wichtigen Veranstaltungen bis Mittwoch so gut wie möglich durchgeführt werden können.
Was die Aripiprazoldosis betrifft, werde ich vorerst noch nicht erhöhen. Ich habe bis jetzt keine psychotischen Symptome, und ich will mit der Trauer und dem Stress selbst umgehen lernen.
Liebe Grüße,
Mowa04/12/2023 um 5:49 Uhr #321444Du hattest doch das Abilify reduziert, wenn ich richtig informiert bin?
Hallo DiBaDu, ich nehme nach wie vor 1 mg Aripiprazol täglich, seit über 4 Jahren.
Davor habe ich 3 Jahre lang versucht mit 0 mg klarzukommen. Daher war es für mich keine Reduktion, sondern eine Dosiserhöhung, dass ich im November 2019 1 mg Aripiprazol prophylaktisch eingenommen und seitdem diese Niedrigstdosis aufrechterhalten habe.
Solange ich keine psychotischen Symptome spüre, werde ich die Dosis nicht erhöhen. Dass Du aufgrund Deiner Erfahrung Bedenken hast, verstehe und respektiere ich natürlich!
heute dürftest Du genaus so eingeschneit sein wie ich hier.
Hallo sartorius, in meiner Stadt hat es auch geschneit, aber es war kaum etwas liegengeblieben. Erstaunlich, wie viel Schnee in München usw. liegt! Chanchan war von Schneeflocken angetan, glaube ich
alle Traumhunde für mich
Das klingt sehr schön. Bestimmt hattest Du sehr gute Beziehungen zu Deinen Hunden.
Wenn es mir kräftemäßig dauerhaft wieder besser geht und ich wieder arbeitsfähig bin, könnte ich mir vorstellen, gerne wieder eine Hündin zu nehmen.
Ich wünsche Dir sehr, dass es Dir wieder gut geht.
Allerdings hattest du da ja auch leichte Symptome und nu nicht.
Das ist für mich der entscheidende Unterschied. Ich will auch einfach sehen, wie gut ich mit meiner Trauer zurecht komme, zusätzlich zum stressreichen Job. Ich fühle mich schon angeschlagen, aber ich fühle bis jetzt null, dass ich psychotisch werden könnte.
Depressive Verstimmungen und auch Depressionen können aber auch zum Spektrum der Schizophrenie gehören, auch wenn man die vorher nie hatte.
Das stimmt, und es ist möglicherweise schwierig, unterschiedliche depressive Verstimmungen voneinander zu unterscheiden, wenn ich vorher Depressionen kaum kannte.
Ich habe heute um 9 Uhr ein Gespräch mit meinem Therapeuten. Ich werde ihn um seine Einschätzung bitten.
Ich wünsche dir jedenfalls alles Gute, auch für deine Entscheidungen und weiterhin gute Besserung.
Danke, dass Du meinen Blog so aufmerksam verfolgst.
***
Jetzt am Wochenende musste ich mehrere Stunden für den Betriebsrat arbeiten. Es ging nicht anders. Ich werde heute auch ein paar Stunden arbeiten müssen. Zum Glück kann mein Kollege mich vertreten und den Rest der Arbeit vor Ort erledigen.
04/12/2023 um 6:53 Uhr #321448Vielen Dank liebe Isa
06/12/2023 um 7:18 Uhr #321827Hallo zusammen,
vielen Dank für Eure aufmerksamen und mitfühlenden Kommentare Pia, Blaustern und Molly
Das kurzfristig terminierte Gespräch mit meinem ehemaligen Therapeuten war hilfreich. Er hat gesagt, dass Trauer in meiner Situation gesund und normal ist und dass sie sich von Depressionen unterscheidet. Es gibt auch chronische Trauer, aber die sieht er bei mir nicht. Trauer ist sehr individuell und nur ich selbst entscheide, wie, wie lange, wann etc. ich trauere. Er kann verstehen, dass ich meine Medikamentendosis nicht erhöhen möchte, aber auch die Empfehlung des Psychiaters, die Dosis aufgrund der aktuellen Situation mit dem Betriebsrat, zusätzlich zur Trauer, vorübergehend zu erhöhen.
Falls nötig, kann ich mich im Januar wieder an ihn wenden. Ich bin zuversichtlich, dass dies nicht notwendig sein wird, aber es ist hilfreich zu wissen, dass ich es könnte.
Seit Freitag habe ich mich sehr gestresst, weil ich mich verpflichtet gefühlt habe, für den Betriebsrat zu arbeiten und die wichtigen Veranstaltungen so gut wie es geht zu unterstützen.
Mein ehemaliger Therapeut hat mir beim Gespräch am Montag bemerkt, dass in meinem Wertesystem der Beruf einen sehr großen Platz einnimmt. Ich habe vor allem über die Probleme und den Stress bei der Arbeit gesprochen, und wenig über meinen Vater und die Familie. Das war mir so nicht bewusst. und ich war darüber überrascht. Ich weiß noch nicht, was ich aus dieser Information mache.
Als ich beim Notfallgespräch mit meinem Psychiater am Freitag gesagt habe, dass ich wichtige Termine habe und arbeiten muss, hat mein Psychiater meine Motivation neben meiner Leidenschaft so eingeordnet, dass es Schuldgefühle sind, die mich dazu treiben, während einer AU zu arbeiten. Hier weiß ich auch noch nicht, was ich aus dieser Information mache
Wahrscheinlich meinte dein Psychiater deshalb, ob du nicht die Medikation erhöhen möchtest.
Es ist bestimmt genau so, wie Du schreibst Molly. Ich beobachte mich sehr genau, und wenn ich Frühsymptome bemerke oder mich dauerhaft verzweifelt fühle, würde ich selbst eine Erhöhung der Dosis in Betracht ziehen. Bisher komme ich gut mit den Herausforderungen zurecht und würde nichts, was ich jetzt oder in letzter Zeit gespürt habe, als Frühsymptome bezeichnen. Es gibt für mich noch keinen Grund, mehr Medikamente zu nehmen.
***
Was die Situation mit Chanchan und ihren Hinterlassenschaften angeht, so warte ich immer noch darauf, in einer Woche mit dem Mieterverein zu telefonieren und auch von unserem Tierschutzverein zu hören. Nachdem ich mehfach die Erfahrung gemacht hatte, mehr als 20 Minuten durch die Nachbarschaft zu laufen, ohne dass Chanchan die Gelegenheit nutzte, sich zu erleichtern, habe ich gestern das Ordnungsamt der Stadt angerufen.
Zunächst wurde ich an die Hundesteuerabteilung verwiesen, aber die Mitarbeiterin hat mir gesagt, dass diese nur für Steuerangelegenheiten zuständig ist. Dann hat sie mich an die Abteilung für Kampfhunde verwiesen, die uns vielleicht weiterhelfen kann.
Dort habe ich zunächst niemanden erreicht, also habe ich bei dem örtlichen Polizeirevier angerufen, denn Vorschriften wie die Anleinpflicht für Hunde stehen auch in der Allgemeinen Polizeiverordnung. Der Polizist, den ich erreicht habe, hat versucht, mir freundlich zu helfen. Zunächst hat er uns an die nächste Hundewiese verwiesen, und ich habe ihm erklärt, dass es ein zu langer Spaziergang sei, um den Welpen alle 3 Stunden dorthin zu bringen. Dann hat er gesagt, dass alle öffentlichen Grünanlagen, wenn dort keine Hundeschilder der Stadt Heidelberg stehen, auch geeignet sind. Ich habe ihm dann gesagt, dass die Neckarwiese 5 Minuten Fußweg entfernt ist, dort aber ein Hundeverbotsschild steht, und ob wir den Übergangsbereich zwischen der Wiese und dem Gehweg nutzen können. Der Polizist hat nur gesagt, dass es aus polizeilicher Sicht in Ordnung sei, da wir ja auch den Kotbeutel benutzen würden.
Später am Nachmittag hat mich dann eine Mitarbeiterin der städtischen Kampfhundeabteilung zurückgerufen. Sie hat uns Verständnis dafür gegeben, dass unsere Situation mit dem Welpen schwierig sein kann. Das mit dem Vermieter muss ich eben privatrechtlich klären. Ansonsten fand sie es auch in Ordnung, wenn wir die öffentlichen Grünanlagen oder den Gehweg dafür nutzen. Wenn es Hundeverbotsschilder der Stadt Heidelberg gibt, dann hat sie gemeint, dass es darauf ankommt. Natürlich können wir die Hunde nicht auf den Flächen urinieren und koten lassen, auf denen Kinder spielen. Aber in den Bereichen der Grünflächen, wo keine solchen Gefahren lauern, fand sie es auch in Ordnung, dass unser Welpe dort sein Geschäft verrichtet. Insbesondere das Beispiel der Neckarwiese, das ich auch mit dem Polizisten besprochen habe, fand sie in Ordnung.
Ich warte zwar immer noch auf die Rückmeldung zu unseren privatrechtlichen Fragen, aber nach diesen Telefonaten werde ich mich nicht mehr schlecht fühlen, wenn ich mit dem Welpen auf öffentlichen Plätzen unterwegs bin. Jetzt weiß ich, wo ich laut der Polizei und dem Ordnungsamt darf und wo nicht. Diese Gewissheit habe ich einfach für mich gebraucht.
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Heute melde ich mich gesund. Wenn ich merke, dass die Arbeit mir wieder zu viel wird, dann werde ich morgen Nachmittag erneut zu meinem Psychiater gehen, damit er meine AU verlängern kann, so wie wir am Freitag vereinbart hatten.
Ich hoffe, dass es ein schöner Tag sein wird. Ich werde es ja sehen.
Liebe Grüße,
Mowa06/12/2023 um 20:42 Uhr #321905Danke schön, liebe Blaustern und liebe Pia.
Und danke Dir Pia, dass Du Deine schönen und spannenden Erinnerungen mit mir teilst.
Heute wurde Chanchan 3 Monate und 15 Tage alt und wiegt 5,3 kg laut unserer Personenwaage.
Wir haben angefangen, mit Chanchan das Tragen vom Maulkorb zu üben.
10/12/2023 um 20:16 Uhr #322549Danke schön für Eure Zeilen liebe Pia und lieber kadaj
Was ist denn mit deinen Allergien, liebe Mowa? Hattest du auf Chanchan so reagiert, oder ist es doch was anderes, wenn ich fragen darf?
Ich war am Donnerstag beim Allergologen, und erstmal wurde mir Blut abgenommen, und es wird auf Hunde- und Katzenhaare und auf Hausstaubmilben getestet. Die Ergebnisse stehen erst im Januar fest. Dann mache ich mit Chanchans Haare einen sogenannten Pricktest. Erst dann werden wir die Ergebnisse und weitere Vorgehen besprechen.
Symptome, die von einer allergischen Reaktion herrühren könnten, hatte ich vom 3. bis etwa zum 10. Tag nach Chanchans Einzug am 1. November. Danach haben sie sich beruhigt, und im Moment weiß ich nicht, ob ich noch Reaktionen zeige
Heutzutage scheint das Standard zu sein, dass quasi jeder Hund einen braucht, oder?
Soweit wir gelesen haben, ist in den öffentlichen Verkehrsmitteln Maulkorb für Hunde Pflicht. Da wir kein Auto haben und wenn es möglich ist, längere Zugreisen mit Chanchan unternehmen wollen, sollten wir sie möglichst früh an den Maulkorb gewöhnen.
Wie geht es dir denn, Mowa? Arbeitest du nun wieder?
Ja, es geht mir schon besser, danke. Ich habe die AU nicht verlängern lassen und arbeite normal seit Mittwoch.
dass ihr Drei gut durch den Winter gelangt.
Danke
Mag auch gut sein, dass der Tod meines Vaters mich derart „durchgerüttelt“ hat, dass ich ja quasi ein anderes Leben führe.
Ja, es fühlt sich momentan so an. Ich will mehr Zeit zu Hause und mit meiner Familie verbringen und nicht das Gefühl haben, mich für andere zu verausgaben.
Trauer darf ewig sein
Ich lerne erst noch, Trauer für mich überhaupt zuzulassen und alle möglichen Gefühle und Gedanken zuzulassen, die damit einhergehen.
Chanchan schaut schon mal gerne fern10/12/2023 um 20:18 Uhr #322550Foto vom letzten Mittwoch:
Foto von gestern. Es war unser 7. Hochzeitstag
12/12/2023 um 5:01 Uhr #322748Guten Morgen zusammen,
vielen Dank Euch Molly, Silbertropfen, Blaustern, Pia und Isa für Eure lieben Zeilen!
Leider musste ich mich gestern Nachmittag für diese Woche krankschreiben lassen.
Mit dem Betriebsrat muss ich schauen, wie sich die Situation jetzt entwickelt. Mit einem „Weiter so“ mache ich mich nur krank, und ich bin selbst verantwortlich für meine Gesundheit.
Liebe Grüße,
Mowa16/12/2023 um 20:06 Uhr #323446Vielen lieben Dank, Isa, Blaustern, Molly, Pia, Dre@mwalker!
Am Donnerstag wurde Chanchen erneut geimpft, auch gegen Tollwut. Sie wiegt jetzt 6 kg.
Die ersten Schneidezähne fehlen, und der Zahnwechsel hat begonnen. Wir haben für sie sofort weitere Kauartikel besorgt. Auf dem ersten Bild kaut Chanchan genussvoll auf einem Kalbsohr herum…
Am Freitag wird Chanchan genau 4 Monate alt
18/12/2023 um 3:16 Uhr #323608 -
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