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Mowa aktualisiert.
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04/09/2023 um 16:33 Uhr #307136
Danke schön @Pia, @Isa und @Blaustern für Eure freundlichen Zeilen
Ab welcher Woche könnt ihr das Hündchen bekommen?
Ich glaube, zwischen der 10. und 12. Woche. Das wäre im November
Heute habe ich die Betriebsversammlung erfolgreich geleitet. Dafür ist von Freitag bis heute eine Menge Freizeit und Schlafzeit verloren gegangen.
Für meine Präsentation und mein Engagement für den Betriebsrat habe ich viel Lob bekommen.
Einer der Simultandolmetscher hat mir gesagt: „… Wenn ich einen schlechten Tag hatte, dann denke ich daran, dass es solche Menschen gibt wie Dich, Mowa. …“. Ich habe mich über diese Worte sehr gefreut.
09/09/2023 um 6:28 Uhr #307627Guten Morgen zusammen,
hinter mir liegt eine produktive Woche, teils sehr stressig, teils erholend.
Ich merke, dass ich ein hohes Maß an geistiger Belastung und Stress benötige um mich wohlzufühlen. So, dass ich mich noch nach dem Aufwachen jeden Morgen einigermaßen ausgeglichen gefühlt habe. Hantelübungen habe ich auch alle 2, 3 Tage zum Ausgleich durchgeführt.
Die gesamte Woche habe ich benötigt, um mich von dem extrem stressigen letzten Wochenende zu erholen. 2 bis 3 Tage lang habe ich da eher wie eine Maschine funktioniert, damit die Präsentation für die Betriebsversammlung vom Montag fertig wurde.
Am Montag habe ich die Betriebsversammlung erfolgreich geleitet und viel Lob bekommen, siehe letzten Post oben.
Am Dienstagabend hatte ich die erste Chorprobe nach der Sommerpause. Ich habe einen Chorkollegen, der blind ist und im Rollstuhl sitzt, mit der Straßenbahn bei der Hin- und Rückfahrt begleitet. Das hat prima geklappt.
Am Mittwoch hatte ich meine zweite Gesangststunde bei der neuen Lehrerin, die die Complete Vocal Technique unterrichtet: https://completevocal.institute/complete-vocal-technique-de/ Der Unterricht war sehr spannend und schön. Meine Lehrerin hat mich gelobt, dass ich eine sehr schöne Stimme habe
Am Donnerstagmorgen hatte ich ein produktives und konstruktives Meeting, bei dem es um die MHI2023-Podiumsdiskussion ging. Seit 2 Monaten habe ich hart dafür gekämpft, dass die Veranstaltung stattfinden kann, und jetzt haben wir die Genehmigung bekommen
Weil diese Podiumsdiskussion am 10. Oktober, dem Welttag für psychische Gesundheit, stattfinden wird, wissen wir nicht, ob wir so kurzfristig bei renommierten und MPG-externen Gästen Zusagen bekommen können. Vielleicht ist das jetzt unrealistisch. Aber wir versuchen alles, um noch 2 weitere Podiumsgäste zu gewinnen.
Gestern am Freitag konnte ich auch die Zusammenfassung für die Betriebsversammlung vom Montag fertig tippen. Diese Zusammenfassung werden wir kommende Woche als PDF an die Belegschaft weiterleiten.
Jetzt am Wochende, mal schauen. Ich will den Spätsommer genießen. Ein Freund hat sich gemeldet und hat gefragt, ob er uns spontan besuchen kann. Ich bin gespannt, was er uns erzählen wird, wie es ihm geht usw. Mal gucken, was wir zusammen essen können
Ich wünsche allen ein schönes Wochenende!
Liebe Grüße,
Mowa11/09/2023 um 5:33 Uhr #307940Jetzt sind die Welpen knapp 3 Wochen alt. Ab dem 28.10. können wir unseren abholen.
Seit Donnerstag sind die Augen geöffnet
14/09/2023 um 3:31 Uhr #308343Danke schön Blaustern, Molly, Pia und escargot für Eure freundlichen Zeilen
Wie war denn dein Wochenende mit eurem Freund?
Der Besuch war schön! Wir haben uns gut ausgetauscht und lecker Frühlingsrollen gegessen. Endlich habe ich ein gutes Rezept für die Füllung. Vielleicht poste ich es noch bei Chefkoch.
Unser Freund hat uns ein Buch geschenkt, das er jetzt veröffentlicht hat. Es ist eine sehr schöne Gedichtssammlung von ihm:
Unterwegs zur Heilung: Reflexionen zu seelischem Leid und Psychotherapie
Verschiedene psychische Störungen wie Depression oder Schizophrenie werden in diesem Band beschrieben wie auch diverse Therapieformen. Die inneren Zustände spiegeln sich auch in Naturbetrachtungen, die in dem Abschnitt „Klagen der Natur“ zu finden sind. Stilistisch formstreng finden sich hier verschiedene Gedichtformen wie Sonette, Haikus und asklepiadeische Oden. Mit einem Vorwort des erfahrenen Psychoanalytikers und Chefarztes Dr. med. Gerhard Schell.
Quelle: https://www.amazon.de/Unterwegs-zur-Heilung-Reflexionen-Psychotherapie/dp/B0CH23XWMT
24/09/2023 um 6:54 Uhr #309622Guten Morgen zusammen,
vielen Dank manon, Blaustern und Pia für Eure freundlichen Zeilen. Endlich komme ich dazu, meinen Blog zu aktualisieren.
Es hat mich nicht belastet liebe Blaustern, mache Dir bitte keine Gedanken. Ich kenne von mir selbst auch, wie ich früher in akuten Phasen reagiert habe, als mein Mann mich auf meine Symptome hingewiesen hatte. Keine Kontrolle über sich selbst mehr zu haben, ist ja ein Teil des akuten Symptoms.
Liebe Pia, das macht nichts, ich wusste gerade selbst nicht mehr, wovon Du schreibst
Niemand sollte sich verpflichtet fühlen im Forum zu posten. Alles gut.
Liebe manon, danke Dir der Nachfrage. Es geht mir gut. Hier kommen meine Highlights der vergangenen Woche:
Am Montagabend war ich nach 3 Wochen wieder in der Geflüchtetenunterkunft. Das neue Projekt „Karaoke international“ werde ich mir für später aufheben, da es im Moment viele Probleme gibt, die nicht gelöst werden können. Stattdessen habe ich letzten Montag meine Malsachen mitgenommen und die Kinder zum Malen und Zeichnen eingeladen. Das hat meiner Meinung nach viel besser funktioniert.
Dienstagabend war Chorprobe. Mitte Oktober werden wir in Heidelberg und in Stuttgart auftreten. Es gibt noch so viel, was ich üben kann und soll. Ich drücke mir die Daumen, dass ich mir genug Zeit zum Üben nehme.
Mitte der Woche habe ich den Flyer und die Einladungsmail für die Podiumsdiskussion der Mental Health Initiative entworfen, die am 10. Oktober, dem Welttag für psychische Gesundheit, online stattfinden wird. Mein Mann hat mir dabei auch ein wenig geholfen. Morgen früh werde ich die Informationen über die Online-Veranstaltung in Umlauf bringen, dann auch im öffentlichen Bereich unseres Forums
Am Freitag habe ich spontan einen großen Rundgang durch das Institut gemacht, um Unterschriften für unsere Betriebsratssekretärin zu sammeln, die uns leider Ende des Monats verlassen wird. Es war doch ein sehr schöner Rundgang, denn viele Kolleginnen und Kollegen waren gerne bereit, die Abschiedskarte zu unterschreiben.
Von Freitag auf Samstag hat meine Schwester bei uns übernachtet. Sie war auf dem Weg von Hamburg nach München mit dem Deutschlandticket. Ich habe für uns ein „chinesisches“ Fleischgericht „Gong Bao“ gekocht, mit dem Szechuanpfeffer, den ich selbst von unserem Bäumchen gepflückt und getrocknet hatte. Der Pfeffer ist intensiv aromatisch und wirklich toll
Wir werden unseren Welpen eventuell am 29.10. abholen. Dann wird er fast 10 Wochen alt sein. Ich habe vor, danach 2 Wochen Urlaub zu nehmen, um uns an die neue Lebenssituation zu gewöhnen. Wahrscheinlich werden wir uns auch für die Welpenschule anmelden, und ich werde freitags, wenn die Welpenschule stattfindet, Urlaub nehmen.
Ansonsten habe ich mich immer noch nicht ganz von dem Stress der letzten 4+ Wochen erholt. Das merke ich daran, dass ich immer noch schneller erschöpft und angestrengt bin. Frühe Frühsymptome habe ich keine, bzw. nur in dem Maße, dass ich durch den Stress schneller erschöpft bin. Wahrscheinlich trägt auch mein Neuroleptikum, nach wie vor 1 mg Aripiprazol täglich, zu meiner robusten Stabilität bei.
Wenn es mit der Stabilität so weitergeht, dass ich trotz des sehr stressigen Lebensstils und regelmäßig erlebter Krisensituationen überhaupt keine psychotischen Frühsymptome entwickle, dann werde ich im kommenden Jahr eine weitere Reduktion des Aripiprazols wagen.
Ich wünsche allen einen schönen und erholsamen Sonntag
Liebe Grüße,
Mowa30/09/2023 um 7:01 Uhr #310334Guten Morgen zusammen,
letzte Woche habe ich viel im Bett und niesend verbracht. 3 Corona-Selbsttests waren negativ, vermutlich ist es nur eine Erkältung. Bis Montag bin ich krankgeschrieben, das ist auch gut so. Ganz fit bin ich immer noch nicht.
machst du auch zuhause noch musik oder derzeit „nur“ im chor?
Genau liebe @manon, ich singe im Inklusionschor. Und dann habe ich seit Sommer unregelmäßig Gesagsunterricht, der auf „Complete Vocal Technique“ basiert ist (https://completevocal.institute/complete-vocal-technique-de/).
Mein Mann musiziert viel mit seinen elektronischen Instrumenten and Ableton
Hoffentlich kannst du irgendwann vollkommen NLfrei sein.
Danke schön liebe @Isa. Ja, mal schauen. Im Moment geht es mir auch schon sehr gut, aber wenn ich ganz ohne klar käme, wäre das wesentlich besser natürlich. Ich spüre ja noch die (Neben-)Wirkung bei meiner minalen Dosis. Dass mein Gehirn immer noch von 1 mg Aripiprazol täglich gelähmt wird.
„Tatsache ist, dass Musik einen positiven Einfluss auf die Verbindungen zwischen verschiedenen Gehirnbereichen hat.“
Au ja liebe @Pia, dem kann ich nur zustimmen bzw. ich kann es selbst spüren, wie sehr mir das Singen dabei hilft, mit mir selbst gut verbunden zu sein. Chor ist auch besonders, weil das gemeinsame Singen die Verbindungen mit meinen Mitsängerinnen und Mitsängern herstellt und stärkt.
Ich war beim Thema Hundefutter etwas verwirrt. Es gibt so viele Angebote, und teilweise sind sie angeblich besonders hochwertig und teuer. Zum Glück habe ich die Seite des Deutschen Tierschutzbundes entdeckt (https://www.tierschutzbund.de/tiere-themen/haustiere/hunde) und seinen Hinweis auf Stiftung Warentest. Jetzt fühle ich mich zu allen möglichen Hundethemen gut informiert.
Am 08.10. wollen wir die Züchter und die Welpen besuchen, und am 28.10. wollen wir unseren Welpen abholen.
Liebe Grüße,
Mowa04/10/2023 um 5:09 Uhr #310748Guten Morgen zusammen,
vielen Dank für Eure freundlichen Zeilen Isa, Dopplereffekt, Pia, manon und Blaustern
Ich spüre von meiner Abilify maintena Dosis (400 mg was ca. 15 mg täglich entspricht) nicht viel, jedenfalls keine Lähmung des Gehirns.
Vielleicht ist der Zustand des Nicht-Spürens der medikamentösen Wirkung wünschenswert, um eine dauerhafte Adhärenz bei den Betroffenen zu sichern.
Ein Vorteil einer guten Adhärenz ist, dass die Betroffenen durch die medikamentöse Wirkung stabilisiert werden. Einen Nachteil sehe ich darin, dass es dadurch dann wenig Anreiz gibt, die eigene Resilienz mit möglichst wenig Medikamenten zu stärken.
Ich selbst spüre die Wirkung von 1 mg Aripiprazol schon, aber nicht so, dass sie für mich unerträglich wäre, wie bei höheren Dosen. Ich weiß aus Erfahrung auch, dass eine Reduzierung eine spürbare Wirkung auf mein geistig-seelisches Erleben haben wird. Ich kann nicht einfach so spontan reduzieren, weil ich meinen stressigen Lebensstil beibehalten will.
Gute Besserung!
Danke! Es ging mir die letzten Tage besser, habe aber noch viel Schlaf zwischendurch benötigt. Mal schauen, wie es mir heute geht. Eigentlich muss ich ins Betriebsratsbüro, weil wir, hoffentlich nur vorübergehend, keine Sekretärin mehr haben und wir ohne auskommen müssen.
Außerdem ist heute der Vortrag von Prof. Bäuml. Ich freue mich schon sehr darauf!! Ich muss den Vortrag noch überall ankündigen, die Anmoderation übernehmen usw.
Da bekomme ich schon Lust, wieder anzufangen, ich trau mich nur nicht wegen meiner Nachbarn.
Wenn Du früher gerne und viel gesungen hast, dann macht es Dir heute vielleicht immer noch Freude
Ja, das mit dem (lauten) Üben ist für mich ein Problem! Zum Glück habe ich nur wenige Nachbarn, und unsere Nachbarn über uns sind sehr tolerant. Ich übe seit vielen Wochen kaum, leider, und wenn, dann leise, im Vergleich zum Unterricht mit meiner Gesangslehrerin. Sie sagt aber, dass wir gar nicht laut singen würden.
die technik deines sporadischen unterrichts kenne ich nicht. ist das eher für pop oder klassik?
Ich weiß nicht, ob die CVT sich auch für klassischen Gesang eignet. Ich kann die Lieder frei aussuchen, und im Moment fokussiere ich auf ein Chorlied, so, dass ich die hohen Töne singen kann, ohne in die Kopfstimme zu wechseln.
Vielleicht kann ich hier mal einen kurzen Ausschnitt aus der Tonaufnahme des Gesangsunterrichts teilen, damit die Methode besser vermittelt wird.
dass ihr euren welpen besuchen könnt, fetzt. bekommt ihr dann eine hündin, oder einen hund?
Das steht noch nicht fest. Die Welpen sind 3 Hündinnen und 1 Rüde.
Ein Welpe (eine Hündin) scheint besonders oft zu randalieren, und wir wollten eher einen ruhigen Welpen. Aber mal schauen. Ich finde es gut, dass die Züchter uns geschrieben haben, dass wir uns die Welpen vor Ort anschauen sollen, bevor wir uns nur aufgrund der Videoaufnahmen für einen Favoriten entscheiden.
Der Familien Zuwachs rückt näher, Daumen sind gedrückt.
Danke schön! Wir haben schon sehr viele Hundesachen in der Wohnung und schauen uns sehr viele Trainings- und Infovideos an. Die Vorfreude ist groß.
Liebe Grüße,
Mowa05/10/2023 um 18:31 Uhr #310959Ich musste mich heute Morgen leider wieder krank melden, nachdem ich erneut Erkältungssymptome und zusätzlich eine Blasenentzündung bekommen habe. Mein Immunsystem scheint geschwächt zu sein.
Nachmittags habe ich dann doch durchgearbeiet, bis eben.
Jetzt habe ich die Webseite und den Flyer für unsere Podiumsdiskussion aktualisiert:
https://www.postdocnet.mpg.de/mental-health-initiative-2023Leider werde ich nicht nach München fahren können, um am nächsten Montag und Dienstag an der Jahresversammlung des PostdocNet als Leiterin der Mental Health-AG teilzunehmen. Ich will ja keine Lungenentzündung bekommen, wie schon 2017…
Eigentlich war geplant, bei der Gelegenheit jetzt am Wochenende auch die Welpen zu besuchen. Ich habe den Besuch noch nicht abgesagt. Vielleicht geht es mir ja bis Samstag doch wesentlich besser. Wir würden eine Nacht in München übernachten und am Sonntagvormittag nach Niederbayern zu unseren Züchtern fahren.
09/10/2023 um 6:54 Uhr #311388Guten Morgen zusammen,
vielen Dank Pia, Blaustern, kadaj, Blumenduft und Moon!
gestern am Sonntag waren wir doch bei unseren Züchtern.
Zum Glück geht es mir heute Morgen recht gut, ich fühle mich nicht kränker, auch wenn das Wochenende sehr anstrengend war (und sehr schön).
wie lange nimmst Du denn schon nur noch 1 mg Abilify?
Am 20.11. werden es volle 4 Jahre
In den 4 Jahren habe ich 1 oder 2 Male 0,5 mg probiert, 1 Mal habe ich auf 2 mg und 1 Mal auf 1,5 mg vorübergehend hochdosiert um eine akute Krise zu bewältigen. Ich bin immer auf 1 mg Aripiprazol täglich zurückgekommen, und das ist sozusagen meine momentane Basis.
Ich schaue mal nach, ob ich die Medikamenteneinnahme genau angeben kann.
hast Du mal abgleichen können, ob die Lähmung nur Deine eigene Wahrnehmung oder auch objektiv so wahrgenommen wird?
Die Entwickelung meiner geistigen Leistungsfähigkeit ist ganz sicher auch für Außenstehende, z.B. bei meinem direkten Vorgesetzten, der mich vor 12 Jahren, 1 Jahr nach meiner Ersterkrankung, in seine Abteilung aufgenommen hat, unübersehbar.
Ich benötige ganz andere geistige Fähigkeiten in meinem Gehirn, ob ich mich täglich nur mit der Bestellung von Computern und der Installation von Software beschäftige, oder ob ich meine Aufgaben als Betriebsratsvorsitzende wahrnehme und zusätzlich Projekte im Bereich Mental Health im großen Stil koordiniere.
Ich glaube, es war 2017, als mir ein Kollege bei meinem ersten Absetzversuch sagte: „Ich wusste, dass du etwas hast, ich wusste nur nicht, was“. Auch mir war nicht bewusst, dass ich in den ersten 5 bis 6 Jahren geistig und seelisch beeinträchtigt war, und erst nach den beiden Absetzversuchen und der erfolgreichen Bewältigung zahlreicher Krisen und Stresssituationen mit einer minimalen Dosis von Neuroleptika weiß ich, dass der Unterschied gravierend ist.
Wenn die medizinischen Tests die Wirkung von Neuroleptika nicht messen können, dann frage ich mich, was sie überhaupt messen und ob sie überhaupt etwas taugen
Die Ursachen von psychischen Erkrankungen sind immer individuell, deshalb kann es auch nur individuelle Therapien und Heilung geben. Ich habe hier im Forum schon oft geschrieben, dass für Betroffene mit schweren Traumata die psychotischen Symptome nur die Spitze des Eisbergs sein können.
Dadurch traute ich mir dann auch direkt wieder viel mehr selbst zu und empfand subjektiv auch diese Lähmung weniger stark, obwohl sich objektiv an den Medis ja gar nichts geändert hatte.
Ja, was Du beschreibst, ist auch für mich unheimlich wichtig! Die entscheidende Frage ist für mich, ob und wie sehr ich mich selbst stärken kann, um aus mir herauszuwachsen. Das ist ein lebenslanger Entwicklungsprozess, bei dem Psychopharmaka minimal und nur vorübergehend eingesetzt werden sollten.
So wie ich mich mit Medizinern unterhalte und die medizinische Fachliteratur verstehe, lautet die derzeitige Lehrmeinung über Schizophrenie: „Schizophrenie ist genetisch bedingt, nicht heilbar, und die Betroffenen sind lebenslang auf Neuroleptika angewiesen.“
Ich habe meinem Mann bereits vorgeschlagen, dass wir gemeinsam ein Buch schreiben und veröffentlichen sollten. Ich hoffe, dass unsere Erfahrungen mit der sogenannten Schizophrenie die Fachleute zum Nachdenken bringen werden, um die Behandlung von Schizophreniepatienten grundlegend zu revidieren.
Liebe Grüße,
Mowa10/10/2023 um 12:23 Uhr #311537Hallo zusammen,
vielen Dank für Eure Zeilen Pia, escargot, Dopplereffekt, Blaustern, Isa und Mari
Ich bin vorerst bis morgen wieder krankgeschrieben. Mal gucken, ob ich dann endlich wieder fit werde!
Heute Nachmittag um 16 Uhr findet die Podiumsdiskussion statt, für die ich sehr viel Energie und Zeit dieses Jahr reingesteckt habe. Ich hoffe, dass ich online durchgehend dabei sein kann.
Habt ihr euch schon für einen Welpen entschieden?
Ja, es ist die Hündin mit dem grauen Halsband. Auf dem ersten Bild kann man ihren Kopf ganz oben sehen, und auf dem zweiten Bild sitzt sie auf meinem Schoß
Die Züchter haben uns gebeten, dem Welpen für die Papiere einen japanischen Namen zu geben, der mit „B“ beginnt. Das liegt daran, dass es ein sogenannter „B-Wurf“ ist, also der zweite Wurf der Mutterhündin. Nun haben wir uns für „Beni“ entschieden, was so viel wie „rot“ bedeutet.
Der Rufname ist „Chanchan“. Ich hatte einen Goldhamster, der im April 2017 im Alter von fast 3 Jahren gestorben ist, „Chenchen“ genannt. „Chen“ wie in „Mädchen“ bedeutet eine Verniedlichung. Im Japanischen ist es ähnlich mit „Chan“. Mein Mann hat vorgeschlagen, unseren Welpen „Chanchan“ zu nennen, und ich bin einverstanden.
Es gibt ja bereits Bücher
Es kann sein, dass es mehrere Bücher von Schizophreniebetroffenen gibt. Ich habe noch keine gelesen.
Ich sehe einen Alleinstellungsmerkmal und daher auch einen Marktwert für meine Erfahrungen und die meines Mannes, die die Lehrmeinung widerlegen, dass Schizoprenie unheilbar sei.
Wäre es dann mehr ein Buch mit wissenschaftlichen Anstößen und eigener Erfahrung oder rein persönlich?
Gerade weil Ihr auch Erfahrungen habt mit Minimal Dosis bzw gar keine Medikamente und du es wissenschaftlich unterfüttern könntest mit Studien etc.
Danke, das sind spannende Punkte! Alleine können wir keinen medizinischen oder psychologischen Fachliteratur verfassen, weil wir die Qualifikationen nicht haben. Aber Bezug zum Forschungsstand nehmen und unsere Berichte mit Fachliteratur untermauern können wir natürlich auch als Laien. Außerdem würden wir vor der Veröffentlichung Fachleute um ihre Einschätzungen bitten, so wie ich es schon vor der Veröffentlichung meines Mad in America-Artikels getan habe.
Mein britischer Kollege hatte mir bei der Übersetzung meines ersten Erfahrungsberichts bereits gesagt, dass er mein Buch ins Englische übersetzen kann, wenn ich später eines verfasse. Somit haben wir auch schon einen Übersetzer, den ich auch als Lektor schätze
Liebe Grüße,
Mowa11/10/2023 um 5:35 Uhr #311703Danke für Eure Rückmeldungen Dopplereffekt und Lilly.
Ich bin mir bewusst, wie erfolgreich ich mit meiner experimentellen Bewältigung der Schizophrenie bin.
Das liegt nicht nur an dem großen Glück, in einem günstigen sozialen und intellektuellen Umfeld zu sein und gefördert zu werden, sondern auch daran, dass ich selbst hart und aktiv für meine eigene Heilung kämpfe.
Als Ehepaar und Team sind wir es auch.
Mein Mann hatte, bis wir zusammengekommen sind, einen schwierigen Werdegang und fast keine Förderung, und doch hat er es vor über 13 Jahren ganz allein geschafft, sich aus der psychiatrischen Versorgung zu befreien.
Das heißt, für mich liegt die Einzigartigkeit unserer Geschichte in unserem einzigartigen Erfolg, nicht nur darin, dass wir ja alle als Lebewesen sowieso immer einzigartig sind.
Wenn die Studien heute zeigen, dass Schizophreniebetroffene, die Neuroleptika einnehmen, am wenigsten Rückfälle erleiden, wundert mich das nicht. Es ist wie eine sich selbst erfüllende Prophezeiung.
Die Behandlung von Schizophreniekranken ist bis heute nicht darauf ausgerichtet, Schizophrenie zu heilen. Psychiater und Psychiatrien gehen davon aus, dass die Betroffenen ohne Psychopharmaka nicht zurechtkommen.
Wie könnte unter dieser Annahme eine Verbesserung und Heilung dieser schweren psychischen Erkrankung stattfinden? Ich würde sagen, kaum bzw. nur für die wenigen Betroffenen, wie für mich und meinen Mann.
Ich bin überzeugt, dass es viel mehr Betroffenen besser gehen würde, wenn Therapien und andere Hilfen für Betroffene darauf abzielen würden, Schizophrenie in erster Linie mit nichtmedikamentösen Mitteln und mit einem Minimum an Psychopharmaka wirklich zu heilen.
15/10/2023 um 19:46 Uhr #312336Danke.
Leider ist mein Vater plötzlich gestorben. Er hatte am Freitag Geburtstag und wurde 77 Jahre alt. Wir konnten ihn nicht erreichen, und am Samstag konnte er nur noch tot in seiner Wohnung in Tokio aufgefunden werden.
Übermorgen werde ich zu meiner Mutter nach Japan fliegen und dort zwei Wochen verbringen. Ich kann meinem Bruder auch mit Bürokratischem ein bisschen helfen.
Ich habe die letzten 30 Jahre in Europa verbracht und kaum Zeit mit meinen Eltern verbringen können.
Unseren Welpen werden wir direkt nach meiner Rückkehr am 1. November abholen.
16/10/2023 um 5:02 Uhr #312378Guten Morgen und herzlichen Dank für Euer Mitgefühl.
Ich hatte nur sporadisch Kontakt zu meinem Vater. Glücklicherweise konnte ich ihn zusammen mit meinem Mann bei unseren Besuchen in Japan vor 4 Jahren und jetzt im Mai dieses Jahres sehen. Seit er beschlossen hat, sich von der Familie zu trennen, war die Sorge um ihn groß. Jetzt weiß ich nicht mehr, ob die Trennung 10 oder 15 Jahre her ist. Ich hätte gerne gewusst, unter welchen Umständen er gestorben ist, und hoffe, dass er nicht leiden musste.
17/10/2023 um 7:33 Uhr #312538Das ist wirklich sehr lieb, vielen Dank für Euer Mitgefühl
Ich sitze gerade im ICE zum Flughafen in München. Ich fliege zum ersten Mal von München nach Tokio.
17/10/2023 um 8:22 Uhr #312540Liebe @Pia,
danke für Deine warmen Worte!
Dann hast Du Deinen Vater früh verloren. Das tut mir leid
Mein Mann trauert auch mit mir. Sein Vater ist auch früh gestorben, da war mein Mann gerade 3 Jahre alt.
Väter lassen sich nicht ersetzen.
Mir geht es OK. Fit bin ich noch nicht ganz. Gerade bin ich in so einem Kampfmodus, um den Flug nach Japan zu bewältigen. Jedenfalls merke ich noch nicht viel von der Anstrengung.
Genau, planmäßig lande ich morgen um 8 Uhr in Tokio. Bis Mittag müsste ich bei meiner Mutter ankommen.
Auf Chanchan freuen wir uns sehr. Wenn ich am 31.10. in München lande, dann treffe ich mich mit meinem Mann, der aus Berlin anreist. Wir übernachten dort eine Nacht und holen Chanchan am Mittwochvormittag ab
Zwischendurch im Zug zu arbeiten ist kein Problem. Das lenkt mich ab, und ich war sowieso online.
Liebe Grüße,
Mowa -
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