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Mowa.
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16/01/2022 at 3:26 #195796
Guten Morgen zusammen,
danke Yvonneee, Dopplereffekt und Isa
Urea-Cremes halten zwar gut die Feuchtigkeit, sind mir aber gerade zu agressiv.
Ja, wenn ich offene/aufgekratzte Stellen habe, dann vertrage ich Urea-Zusatz auch nicht. Bei “nur trockener” Haut hilft mir Urea-Zusatz gut.
Ringelblumenöl, DAC-Creme usw. da scheinen wir über die Jahre so unsere Erfahrungen mit der Basispflege zu sammeln
Mein letzter aggressiver Neurodermitis-Schub war vor 3 Jahren, und bis dieser sich beruhig hat, hat es anderthalb Jahre gedauert. Damals habe ich im Februar 2019, im Oktober 2019 und im April 2020 Cortison angewendet, im Februar sogar innerlich in Form von Tabletten. Übrigens hatte ich im April 2019 meine letzte akute Psychose, und da vermute ich, dass das Absetzen der Cortiontabletten die akute Psychose begünstigt hat.
Ja, und zeitlich hat es sich so ergeben, dass ich AtopiControl von Eucerin das erste Mal Ende April/Anfang Mai 2020 benutzt habe, und mit dieser Basispflege hat sich meine Haut herausgefunden aus dem “Neurodermitis-Teufelskreis”.
Das ist auch der Zeitraum, als es mir psychisch wieder gut ging und mich erholt hatte vom psychotischen Schub ein Jahr zuvor.
Ich bin mir sicher, dass die Haut, die meinen Körper eingrenzt und von meiner Umwelt abgrenzt, empfindlich auf meine psychische Gesundheit reagiert. Schizophrenie ist für mich eine seelische Erkrankung, die mit einer seelischen Entgrenzung einhergeht.
Wenn ich mich und meine seelische Grenze gut schützen kann, dann geht es meiner Neurodermitis-Haut auch gut
dazu später noch eine PM.
Klar, gerne Dopplereffekt.
Meine 2. Mathe-Nachhilfestunde klappte ähnlich gut wie bei der Woche zuvor. Die Kinder waren aufmerksam und haben sich Mühe gegeben, obwohl es Freitagabend war und sie die ganze Woche über bis 17 Uhr Schule hatten.
Sie haben auch Fragen gestellt, und ich dachte, ich platze vor Stolz. Ich hoffe, sie bleiben dabei und hören nicht mehr damit auf Fragen zu stellen, auch später im Leben.
Gestern war ich ganz müde, und mein Mann hat wieder alleine für uns eingekauft. Er hat mir auch Mut gemacht, das Joysound-Ticket um weitere 90 Tage zu verlängern, damit ich weiterhin zu Hause Karaoke singen kann. Ich finde das teuer, aber die Karaoke-Apps, die zur Zeit hierzulande zur Verfügung stehen, scheinen bei Weitem nicht so gut zu sein wie Joysound.
Heute muss ich einmal die Waschmaschine betätigen, ansonsten habe ich Freizeit
Wünsche allen einen gemütlichen Sonntag
LG,
Mowa16/01/2022 at 5:59 #195797
Titel: Wie eine Pflanze
Digital17/01/2022 at 17:46 #196040Hallo zusammen,
vielen Dank liebe @Isa und liebe @Molly
Heute Vormittag hatte ich ein sehr wichtiges Meeting für das MHC und danach ein weiteres Meeting, in dem ich eine kurze Rede halten musste. Beides lief gut, und jetzt bin ich erleichtert und immer noch etwas k.o.
Am Samstag habe ich ja das Joysound-Ticket zum Karaoke-Singen verlängert, aber dann hat mein Mann für mich gestern so eine Gesangsanlage zusammengestellt. Damit kann ich die Musik und meine Stimme auf dem Kopfhörer hören und die Stimme auch aufnehmen usw.
Es geht mir auch sonst gut. Jetzt nehme ich seit 2 Wochen wieder 1 mg Aripiprazol, und die Dosis scheint bei mir und meinem momentanen Lebensstil gut zu passen. Mit meinen Hantelübungen habe ich vor einer Woche wieder angefangen, und das klappt auch gut.
Gefühlt bin ich zu 85% ausgelastet, wenn ich davon ausgehe, dass 80% optimal wäre. So kann es die nächste Zeit gerne bleiben.
Wünsche allen noch einen schönen Abend
LG,
Mowa20/01/2022 at 4:28 #196374Nachdem ich heute im Moma einen kurzen Bericht über Echthaarspende gesehen habe, habe ich beschlossen irgendwann im Jahr meine Haare zu spenden. Wenn ich beim nächsten Mal beim Friseur bin, werde ich den Zopf abschneiden lassen. Danach lasse ich die Haare wieder 2, 3 Jahre lang wachsen und kann dann wieder spenden
Leider ist meine Idee bis jetzt nicht aufgegangen, weil die natürliche Länge meiner Haare offenbar bei ca. 40 cm liegt. Danach fallen die Haare aus. Meine Frisur erinnert mich im Moment ein bisschen an Guildo Horn, als er noch oft in den Medien war…
Heute habe ich einen Friseurtermin und lasse die Haare auf Schulterhöhe bringen
Bis zum Termin am späten Nachmittag werde ich am Bericht über das MHC arbeiten.
Morgen ist der erste Freitag, an dem ich dieses Jahr Urlaub nehme. Darauf freue ich mich :good:
21/01/2022 at 13:21 #196499Danke liebe Floeckchen
Gestern war ich bei meiner neuen (Edit:) Friseuse, und ich bin begeistert. Ich brauche zu Fuß nur 5 Minuten zum Laden, der Preis ist fair, und ich war innehalb von 30 Minuten wieder zu Hause. Das Gespräch mit ihr war auch interessant und sehr angenehm. Sie kommt aus dem Iran.
Meine (Edit:) Friseuse, als wir darauf zu sprechen kam, dass ich schon Psychosen hatte und dadurch Wahn und Halluzinationen, hat mir erzählt, dass ihr schon mal von einem Bekannten gesagt wurde, dass persischer Safran hochdosiert gegen Halluzinationen helfen kann.
Eine frühere persische Kollegin hatte mir zwar mal gesagt (und ich glaube das ist bekannt), dass Safran stimmungsaufhellend wirken kann. Aber dass Safran gegen Halluzinationen wirken soll, habe ich so noch nicht gehört und auf Anhieb auch keinen Google-Treffer gefunden…
Heute ist wieder Nachhilfestunde. Mal schauen, ob ich noch ins Matheschulbuch reinschaue.
Ja, ab heute habe ich freitags immer Urlaub für den Rest des Jahres, und das ist super! Ich kann einfach nichts tun oder mich mit privaten Projekten beschäftigen. Von der Geflüchtetenhilfe wurde ich eingeladen, an einem Workshop der BASF teilzunehmen. Vielleicht kann ich helfen, für diesen Workshop eine Präsentation vorzubereiten.
Ansonsten habe ich angefangen, mich mit der BCI-Technologie zu beschäftigen, wie sie heute bei psychischen Erkrankungen, v.a. Schizophrenie, eingesetzt wird. Das neue Unterforum “Forschung” animiert mich, Veröffentlichungen zu psychiatrischen Themen zu lesen. Das ist schon sehr spannend, auch wenn ich noch nicht viel fachlich verstehe.
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Mowa.
21/01/2022 at 13:50 #196505Danke @Dopplereffekt, ich habe tatsächlich “Friseurin” und “Friseuse” zu “Friseusin” kombiniert…
21/01/2022 at 14:11 #196509Ich würde einer Friseurin nicht zu viel erzählen, weil sie es evtl. „rumerzählen“ könnte.
Das würde mich nicht mal stören übrigens, @Dopplereffekt
Ich beneide Dich jedenfalls …
Ja @DiBaDu, ich glaube, ich nehme viele Urlaubstage vom Vorjahr mit, seitdem ich in 2018 und 2019 durch meine Klinikaufenthalte kaum Urlaub hatte. So hat es sich auch ergeben, dass ich für dieses Jahr insgesamt 60 Urlaubstage hatte (5 davon durch meinen Schwerbehindertenstatus)
22/01/2022 at 20:49 #196773Hattest Du nicht mal geschrieben, mit der Schwerbehinderung hättest Du 35 Urlaubstage
Genau Molly, und die unverbrauchten Urlaubstage vom Vorjahr verfallen erst am 31.12. des laufenden Jahres. Dadurch habe ich insgesamt 60 Tage Uralub für dieses Jahr
Ziemlich unfair, oder?
Ja, ich finde es unfair, zum Einen da die Beschäftigten der Werkstätten im Vergleich zu den TVöD-Beschäftigten weniger Urlaub haben, und zum Anderen, da nicht alle mit Schizophrenie-Diagnostizierten einen Schwerbehindertenstatus bekommen.
Danke Floeckchen
Wie siehst Du das selbst?
Hallo DiBaDu, ich habe immer noch eine deutlich erhöhte Stressanfälligkeit im Vergleich zu vor meiner Ersterkrankung, und dadurch erleide ich deutliche Einschränkungen. Ich finde schon, dass mir der Schwerbehindertenstatus zusteht.
Wenn ich nachdenke, dann ist es immer noch bitter für mich, dass ich in den ersten 8 Jahren keinen Schwerbehindertenstatus bekommen konnte, nicht mal gleichgestellt, nur weil ich in der Lage war, einer Vollzeitbeschäftigung nachzugehen und strukturierte und einfache Routineaufgaben zu erledigen. Das war in den ersten 6 Jahren unter Überdosierung von Aripiprazol, und die Rückfallsfreiheit wurde mit guter Gesundheit gleichgesetzt
Ich habe kein Verständnis dafür, warum es so schwierig sein muss, dass Schizophreniepatienten ein bisschen(!) mehr Schutz durch den Schwerbehindertenstatus bekommen. Mein Mann z.B., der seit 11 Jahren nicht zum Psychiater geht, hat keine Chance einen Schwerbehindertenstatus zu bekommen, obwohl er deutlich mehr Einschränkungen erleidet als ich.
Dabei habe ich mich gefragt, ob du dir davon etwas zu deiner persönlichen Krankheitsbewältigung versprichst und wenn ja, was.
Ich finde es grundsätzlich spannend Dopplereffekt, wenn die Seele, die ja unsichtbar ist, indirekt über den Körper sichtbar gemacht werden kann. Was ist Seele? Wo hört der Körper auf und wo beginnt die Seele? Wie spielen sie zusammen? Usw.
Ich glaube, so, wie ich mit meiner Erkrankung umgehe, ist schon OK. Wenn es nichtinvasive Methoden gibt, die empfindlicher und objektiver sind als mein innerer Fühler, dann wäre ich schon interessiert zu testen, ob ich von den Maschinen lernen könnte, meinen inneren Fühler anzupassen.
ob deine eigenen Techniken zur Selbstwahrnehmung und zum Selbstschutz (wie dein Filter) für mehr Menschen nützlich gemacht werden könnten.
Das weiß ich nicht. Ich glaube, mein “redundanter Filter” ist sowas wie Metakognition. Und da habe ich gelesen, dass Metakognition bei Schizophreniepatienten wirksam sei.
22/01/2022 at 21:19 #196778Stimmt danke, vielleicht komme ich noch dazu @Dopplereffekt
24/01/2022 at 6:02 #196958Guten Morgen zusammen,
so, eine neue Arbeitswoche fängt an, und ganz ein bisschen als mühselig empfinde ich meine laufende Agenda ja schon.
Zuerst brauchen wir immer noch mehr Kandidat*innen für die Betriebratswahl.
Dann muss ich immer noch einen Bericht über das MHC schreiben.
Deutlich angenehmer sind momentan meine privaten Projekte, über die Gefüchtetenhilfe und über dieses Forum. Vielleicht, weil diese Projekte noch neu sind und der anfängliche Impuls da ist.
Offenbar besteht die Kunst darin, dranzubleiben und nicht aufzugeben, auch wenn ich den Eindruck gewinne, (noch!) recht alleine zu agieren.
Also mal schauen, wie weit ich mit meiner Agenda kommen kann
Wünsche allen einen guten Start in die neue Woche
LG,
Mowa25/01/2022 at 3:02 #197056Danke Dopplereffekt
Wobei genau meinst du das?
Konkret mache ich das an meinen beiden beruflichen Projekten fest, d.h. sowohl beim Betriebsrat als auch beim Mental Health Collective.
Ich habe langfristige Ziele, die ich durch die beiden Projekte erreichen will. Und wenn diese Ziele “neu” sind, die noch nicht etabliert und im Mainstream angekommen sind, dann kann der Aufwand sehr groß für mich sein.
Zu viel meckern will ich nicht, denn teilweise ist es jetzt schon so, dass ich für meine Projekte Unterstützung erhalte, weil meine Mitmenschen ähnliches Anliegen haben. Aber bis es zu einem Selbstläufer wird, wird sicher noch viel – in Form von meiner Eigeninitiative, teilweise gegen Widerstand – passieren müssen.
Lebensziele aufzugeben ist für mich keine Option, aber Du hast schon recht, ich setze mir schon meine Grenzen und bleibe flexibel. Unendlich viele Wege führen auch nach Rom
Edit: Gestern war viel Entsetzen zu spüren, der Amoklauf passierte hier in der Nachbarschaft
26/01/2022 at 5:17 #197206Ja @Molly, genau, mal die Ermittlungen abwarten, was der Amokläufer hatte und wie die Tat passieren konnte. Einen weiteren Amoklauf gilt zu verhindern
Gestern bin ich nach 22 Uhr schlafengegangen, weil eine virtuelle Sitzung der Geflüchtetenhilfe lange gedauert hat. Ich habe meine Mitschrift eingescannt und gleich an die Schriftführerin weitergeleitet.
Die Sitzung war angenehm, sie schienen sehr erfahren, engagiert und gut organisiert zu sein. Für mich war es am meisten interessant, wie geflüchtete Menschen in die Arbeit der Geflüchtetenhilfe aktiv eingebunden werden können, im Sinne von Empowerment und Stigmaabbau.
Parallelen zu Menschen mit psychischen Erkrankungen war sofort sichtbar, als eine junge Frau, die vor 5 Jahren als Geflüchtete nach Deutschland gekommen war, sagte, es sei die Angst vieler geflüchteter Menschen bei Amokläufen oder Terrorakten, ob der/die Täter Geflüchtete bzw. Migranten waren.
Das erinnert mich auch daran, dass meine ehemaligen Mitschülerinnen aus meiner Bonner Zeit, die ursprünglich aus dem Iran kommen, gesagt haben, dass sie bei Berichten über einen Terrorakt auch zuerst schauen, ob Muslime als Täter involviert waren. Das war vor ca. 15 Jahren.
Den MHC-Bericht konnte ich gestern fast fertig entwerfen. Dem Bericht fehlt noch die aktuelle Anzahl der Abonnenten der Mailingliste, aber danach müsste ich ihn zeitnah bei der zentralen Verwaltung der Forschungsorganisation einreichen können.
Auch gestern habe ich die Bestätigung bekommen, dass ich an einem 1-tägigen Seminar zur Kommunikation und zum 3-tägigen Seminar zum Projektmanagement teilenhmen kann – wie schön! Im selben Fortbildungsrahmen kann ich auch an einem 1-tägigen Seminar zur Moderation von Online-Meetings teilnehmen.
So viele Sachen, auf die ich mich in den kommenden Monaten freuen kann. Meine beruflichen Projekte erscheinen mir dadurch weniger mühselig. So schnell kann es passieren, dass ich mich wieder zuversichtlicher fühle
27/01/2022 at 20:40 #197417Vorhin bin ich von meinem 3. Nachhilfeabend zurückgekommen, und mit den Kindern war es wieder sehr angenehm. Letzte Woche waren sie wohl nicht in der Schule, und die Nachhilfestunde war am Freitag kurzfristig ausgefallen.
Heute konnte ich den MHC-Bericht finalisieren und einreichen, das hat mir ein gutes Gefühl gegeben. Ich mache mir viel Hoffnung, dass dieser Kurzbericht dabei helfen wird, die Struktur und die Aktivitäten des MHC zu festigen. Mal also die kommenden Wochen abwarten.
Weil morgen ja Freitag und mein Urlaubstag ist, habe ich ab sofort Wochenende. Das ist sehr gut, denn inzwischen bin ich leicht k.o.
27/01/2022 at 20:51 #19741930/01/2022 at 5:54 #197698Danke schön @sommer und @Floeckchen
Auf Anregung meines Mannes habe ich jetzt angefangen einige Lieder von King Crimson – anstatt J-Pop – zu üben. Bei der Gelegenheit habe ich das Lied “Goodbye Cruel World” von Pink Floyd kennengelernt und fand es so traurig, dass ich es um-schreiben musste:
Good Day Hopeful World
Good day hopeful world
I’m joining you today
Good day
Good day
Good dayGood day all we people
There’s much to think about
So let us engage
Our minds
Good dayNa ja!
Wenn heute um 18:00 Uhr ein Videotreffen im Forum stattfindet, dann werde ich versuchen, zumindest für 30 Minuten dabei zu sein.
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