Nicht mehr zurückgefunden

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  • Dieses Thema hat 14 Antworten sowie 10 Teilnehmer und wurde zuletzt vor vor 5 Jahren, 2 Monate von Anonym aktualisiert.
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  • #51516
    Anonym

      Hallo ich würde ja gern die Medikamente absetzen, weil ich der Überzeugung bin diese lösen die Depressionen bei mir aus. Kennt jemand, jemanden der darauf hängen geblieben ist. Also der so psychotisch war das jemand nicht mehr zurück gefunden hat?

      Wie ist es wenn man erneut psychotisch wird. Kann man denjenigen wieder einfangen. Mir hat mal eine Ärztin gesagt das es nach jeder Psychose schwieriger wird jemanden einzustellen… ist das so? Bleibt was zurück?

      #51530

      Ich habe noch nicht gehört, dass Antipsychotika Depressionen auslösen. Ich würde nur in Absprache mit meinem Psychiater absetzen, da das ja nicht so ganz ohne ist. Ich habe einmal abgesetzt, wurde aber nach einem Dreiviertel Jahr wieder leicht psychotisch und nehme jetzt wieder mein Antipsychotikum.

      #51531

      @Ladybird

      Ähnliches berichtete mir meine Ärztin. Das Risiko wird immer höher, jemanden nicht mehr komplett einzufangen bzw. komplett zu remissieren. Insofern sind Psychosen – wenn möglich – zu vermeiden.

      #51535

      Hallo @Ladybird,

      finde ich schwierig, hier eine allgemeine Aussage zu machen.

      Vereinzelt habe ich auch schon gelesen (vor allem im alten KNS-Forum), dass Betroffene monatelang unbehandelt akut waren und die Angehörigen sich Sorgen machten.

      Dann gibt es ja Betroffene, die auch mit Medikamenten dauerhaft bzw. immer wieder psychotische Symptome haben.

      Die Aussage Deiner Ärztin *muss* nicht auf jeden Fall zutreffen, sie meinte wohl eher, dass es nach jedem psychotischen Schub schwieriger werden *kann*, den Patienten medikamentös einzustellen.

      Wie es konkret bei Dir aussehen könnte, wenn Du Deine Medikamente absetzt und wieder rückfällig würdest, kann ja niemand voraussagen. Dazu fällt mir ein, dass Du ja eine 11/12-jährige (?) Tochter hast, die Dich mit 7 Jahren psychotisch erlebt hat. Was würde mit ihr geschehen, wenn Du nochmal rückfällig würdest?

      Bei mir vermute ich, dass das Aripiprazol meine Negativsymptome (Antriebslosigkeit, Affektverflachung usw.) tatsächlich verursacht hat, als ich es 6 Jahre lang dauerhaft genommen habe. Unmittelbar nach dem damaligen Schub hatte ich sicher auch postpsychotische Negativsymptome, vielleicht bis zu 1 Jahr lang, aber sicher nicht dauerhaft 6 Jahre lang. Als ich das Aripiprazol dann abgesetzt habe, hatte ich im Laufe der folgenden Monate auch keine Negativsymptome mehr.

      Daher kann ich Dich verstehen, dass Du das Olanzapin nicht mehr nehmen möchtest. Es *kann* sein, dass Deine depressive Verstimmungen sich dadurch bessern. Allerdings würden die Probleme, die Du unabhängig von den Medikamenten hast, nicht dadurch weggehen. Ohne medikamentöse Dämpfung müsstest Du mit diesen Problemen alleine zurechtkommen. Auch, wenn Du weißt, dass Du affektiv nicht stabil bist, könntest Du ohne Medikamente anfälliger für Stimmungsschwankungen sein. Das alles könnte Dich leicht überfordern und einen erneuten psychotischen Schub fördern. (Zumindest würde ich das so aufgrund meiner eigenen Absetz-Erfahrungen vermuten).

      Allein wenn ich an Deine Tochter denke, würde ich es vermutlich vorziehen, mit Medikamenten stabil zu bleiben. Aber verstehen kann ich Dich, na klar!

      LG,
      Mowa

      #51586

      Ja, mit jeder psychotischen Episode bleibt etwas zurück. Eigentlich ist das auch ganz klar, denn die Erlebnisse sind da ja sehr intensiv. Bei mir ist das so, dass ich gegenüber Angstbesetzten aus der Epsiode immer “anfälliger” wurde. Das schränkt trotz Medis im Alltag sehr ein und nach der letzten psychotischen Episode hat sich das auch nicht ganz rückgebildet. Medis absetzen bringt da nix, würde ich sagen. Dann schon mehr auf eine 2 Zügeltehrapie setzen mit NLs und ADs, wenn möglich.

      #51604
      Anonym

        Ich traue mir das auch nicht zu im Moment. Es ist bei mir zu viel „Los“. Ich suche auch dauernd den Kick dass ich irgendwie „beschäftigt“ bin. Als wäre ich süchtig nach Aufregung. Irgendwie komisch.

        Die Grübelei macht mich fertig. Ich kann auch nicht aufhören. Außer heute als ich so wütend war. Den Punkt jetzt reichts und die damit verknüpfte Emotion hat irgendwas bewirkt. Als hätte es Klick gemacht. Jetzt muss ich die traurigen Konsequenzen ziehen und nicht mehr jammern. Das wird ein Kraftakt. Und ja ich gebe dem olanzapin die Schuld daran. Dass die Traurigkeit und Verzweiflung andauernd zurück kommt. Sie schleicht sich an und dann ist sie da. Und ich kann sie nicht besiegen. Irgendwie.

        Ad haben wir versucht. Keine Besserung. Hab mich wie in wohlige Watte gepackt gefühlt. Aber nur ein kurzer Effekt und dann war die Depression wieder da. Das olanzapin hat mich lange begleitet. Ich hab Angst davor das es noch schlimmer wird. Aber warum soll man an etwas festhalten was einen offenbar quält. Oder es ist echt negativsymptomstik nach meinen minipsychosen. Selbst dann wäre es „wirkungslos“ und an der Zeit etwas zu ändern. Ich hab schiss vor dem Schritt. Ich glaube ja meine Verliebtheit ist eine Art Sucht und Flucht. Und es bindet so unglaublich viel Energie. Genau wie die Grübelei. Schlimmer geht immer. :-/

        #51639
        Anonym

          .

          #51649
          Anonym

            Hallo @ladybird,

            es kommt ganz drauf an, wie stabil Du bist und wie lange Du schon keine Positivsymptome, also Wahn, Halluzinationen oder Stimmen, gehabt hast. Natürlich machen die Neuroleptika auch, dass man sich niedergeschlagen und antriebsarm fühlt, aber da muss man genau schauen, inwieweit das vielleicht von den Neuroleptika verursacht ist oder inwieweit es durch Deine Probleme verursacht ist.

            Wenn Du mit den Neuroleptika Dein Leben einigermaßen im Griff hast und Dich stabil fühlst, dann kannst Du versuchen, ganz vorsichtig, nicht mehr als 5 Prozent Deiner Dosis, ganz Mutige machen 10 Prozent, zu reduzieren. Dabei muss Du Dich besonders in den ersten 6 Wochen genau beobachten.

            Du musst selbst wissen, wann ein Symptom psychotisch ist und wann es vielleicht vom Reduzieren kommt und mit der Zeit wieder abklingt. Diese Verantwortung kann Dir keiner abnehmen.

            Von großem Vorteil ist es, wenn Du Deinen Arzt informierst und der Arzt mitzieht. Dann höre auf das, was er oder sie Dir sagt.

            Natürlich kann man, wenn man langsam reduziert auch wieder die Dosis erhöhen. Normalerweise verschwinden dann Absetzsymptome sofort wieder. Also, es ist echt alles Deine Verantwortung und es ist Deine Gesundheit. Weniger Neuroleptika ist natürlich besser als mehr. Aber es kommt auch wirklich drauf an, wie stabil Du bist.

            Viele Grüße

            Grenfell

            #51679
            Anonym

              Morgen @grenfell

              danke für deine Einschätzung. Bin ja am Montag in der Klinik und werde einfach mal nachfragen. Die wollen ja das Medikament umstellen. Und ich denke darüber nach dass zu nutzen, um soweit zu reduzieren wie es geht. Das neuer Medikamente soll ich wieder auf Mittler Dosis sein. Ich hab wenig Hoffnung dass das klappt und dass ich wieder Nebenwirkungen verspüre. Das Risiko einer Psychose erscheint mir verlockender als die Dauernde Schwermütigkeit.

              #53222

              hattest du denn vor deinen Psychosen keine Depressionen?

              Was ich so hoerte ist Depression und Psychose  sehr eng beieinander.

               

              #53224

              hattest du denn vor deinen Psychosen keine Depressionen? Was ich so hoerte ist Depression und Psychose  sehr eng beieinander.

              Ja hatte ich schon vorher, aber durch die Psychose hat sich das ganze massiv verschlimmert. Deshalb ist Olanzapin der Goldstandard, weil es zusammen mit einem Antidepressivum (was ich auch nehme (Citalopram um genau zu sein)) auch stimmungsaufhellend wirkt, was ich nur bestätigen kann.

              #53225

              Geil ich wurde gar nicht gefragt. Sorry!  :wacko:

              #53247

              Amisulprid wirkt ebenfalls stimmungsaufhellend.


              Ursprüngliche Medikation:400 mg Amisulprid,12,5 mg HCT,10 mg Ramipril
              Ab 04.03.2024:500 mg Amisulprid,5 mg Olanzapin,12,5 mg HCT,10 mg Ramipril
              Ab 15.03.2024: 600 mg Amisulprid,12,5 mg HCT,10 mg Ramipril,4mg Doxagamma
              Ab 22.04.2024, statt 600 mg Amisulprid, 400 und 150 mg
              Ab 02.05. 6 mg Doxagamma und 25 mg HCT, 550 mg Amisulprid und 10 mg Ramipril
              Ab 12.05. noch 500 mg Amisulprid + HCT+Doxa+Rami siehe oben!
              Seit 16.07.24 zusätzlich eine Kaliumbrausetablette tgl.

              #53248

              Amisulprid wirkt ebenfalls stimmungsaufhellend.

              Nehme ich auch  :good:

              #53249
              Anonym

                @Jaggei

                Ich war bis zu meiner ersten Psychose psychisch unauffällig. Oder jedenfalls nicht behandelt. ^^ Als Kind hatte ich Trichotillomanie naja eigentlich bis ins Erwachsenalter. Die innere Spannung ist weg. Durch Olanzapin? War sie zumindest, bis zu meinem Rückfall inklusive Haarereißen.

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