Medikamentenumstellung. Was meint ihr?

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  • Dieses Thema hat 12 Antworten und 7 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert vor 3 Jahre, 7 Monate von Anonym.
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  • #110317

    Hallo,

    ich melde mich seit langem mal wieder zurück auf dieser Seite, um euch nach Rat zu fragen.

    5 Jahre ist meine letzte Psychose her und ich hatte lange mit Restsymptomatik zu kämpfen, die weitestgehend abgeklungen ist. Weitestgehend, weil ich im Sommer immer noch, durch die höheren Temperaturen, mit Paranoia zu kämpfen habe, die an manchen Tagen weniger stark, an anderen Tagen um so heftiger ist. Die letzte Zeit eher heftiger. Aber ich habe das Gefühl, es beruhigt sich langsam.

    Nun ist, zusammen mit meiner Ärztin eine Medikamentenumstellung für  ab Mitte August geplant, damit auch die übrig gebliebenen Symptome verschwinden, vor allem aber, wegen der möglichen Spätfolgen durch das Flupentixol, das ich gespritzt bekomme. Ein ganz klein wenig, habe ich unter starkem Stress bereits diesen Schluckreflex, der aber niemandem auffällt.

    Da ich das Flupentixol schon so lange nehme und es mir (Bis auf im Sommer) doch recht gut geht und ich studieren kann, kann ich mir gar nicht mehr vorstellen ohne es zu leben. Es macht mich so gut reflektiert, was in meiner (Sehr heftigen Psychose) vor allem das Problem war. Ich war 5 Monate auf der Geschlossenen bis ein Medikament wirkte und das war eben dieses Flupentixol. Wir wollen auf Risperidon und Zyprexa (Ansonsten nehme ich noch Amisulprid, dass auch ausgetauscht werden soll) wechseln.

    Ich bin so was von nicht begeistert von dieser Angelegenheit und die Gefahr eines Rückfalls ist auch nicht unbedingt ausgeschlossen, das meinte selbst meine Ärztin.

    Die letzten 5 Jahre waren sehr hart, da ich täglich mit Halluzinationen zu kämpfen hatte, die erst Anfang dieses Jahres wirklich weg waren. Jetzt fühle ich mich aber ganz ok. Eigentlich ging es mir in den letzten 10 Jahren nicht so gut wie jetzt.

    Das Risiko für Spätfolgen könnte man auch reduzieren, indem man mein Akineton reduziert, was ja bekanntlich das Risiko dafür erhöht. Meine Ärztin will mir nichts aufdrängen, aber ich bin hin und hergerissen.

    Die Medikamente wollen wir über ein Jahr hinweg überlappend austauschen, so dass alles genau beobachtet werden kann. Das bedeutet aber, dass ich eine Zeit lang eine doppelte Dosis nehmen werde und es mir die ersten 3-4 Monate nicht so dolle gehen wird.

    Ich bin im Moment fast der Überzeugung es zu lassen.

    Was meint ihr?

    Liebe Grüße und Danke falls ihr Zeit habt um mir zu antworten.

    frog :bye:

    #110320

    hallo @frog91     :bye:

     

    erstmal schön mal wieder was von dir zu lesen…

    mit medikamententipps halte ich mich immer eher zurück, risperdal habe ich damals nicht vertragen…

    ich würde wohl nicht das medi wechseln wenn ich gut klar komme…

    kommt natürlich auch ein bisschen auf die möglichen spätfolgen an (die du ja angesprochen hast…? )

    aber bestimmt bekommst du noch viele meinungen und tipps hier…

    liebe grüße und alles gute weiterhin…

    :bye:

    #110321
    Anonym

      :bye: Ich hatte letztes Jahr auch eine Medikamentenumstellung (Paliperidondepot->Aripripazol oral). dabei wurde überlappend ganz langsam ein- bzw ausgeschlichen. Wenn das vorsichtig gemacht wird über ca ein halbes Jahr gestreckt und regelmäßig Blutspiegel gemacht werden, ist das eigentlich nicht sooo gefährlich. Manchmal sind die Medikamente auf Dauer keine Lösung, wenn es zu Nebenwirkungen kommt.
      Ich würde schon wechseln an deiner Stelle, da spätdyskensien keine Lösung sind. Ich studiere ja auch mit neuroleptika und weiß wie stark das einschränken kann . Respekt, dass du das schaffst, trotz chronischer Symptome. Ich habe ja keine Symptome mehr, sondern nur motivationslosigkeit und konzentrationsmangel durch die Medikamente und habe schon so meine Probleme dabei. Wichtig ist da sich nicht mit den gesunden zu vergleichen und sein eigenes Thempo  zu machen. Viel erfolg bei der evtluellen Umstellung und bei dem Studium!

      #110336
      Anonym

        Hi ich hatte auch letztes Jahr eine Umstellung auf zack also sofort gewechselt in der Klinik von den Ärzten  empfohlen, von Risperdal auf Abilify und weil ich dann nicht schlafen konnte Seroquel. ( das wurde nach wenigen Monaten weil zu viel Schlaf und Müdigkeit gegen Trittico eingetauscht auch auf Zack)

        Ich hatte gehörig Respekt da es auch über Nacht aus – und eingeschlichen wurde, aber ich blieb stabil.

        Kann daher gut nachvollziehen das dir die Muffen gehen, wenn es aber um Spätfolgen geht wäre ich eher geneigt zu wechseln. Drück dir die Daumen für eine gute Entscheidung, die Umstellung und viel Freude mit dem Studium.

        LgB

        #110368

        Hallo ihr Lieben,

        vielen Dank für eure Antworten. Das macht mich gleich optimistischer. Ich habe wirklich einen großen Respekt davor. Aber wenn es euch auch gelungen ist…

        @Lisi

        Sehr schön, dass du auch studierst und danke für deinen Respekt. Was ich dazu sagen muss ist, dass ich an einer Fernuni studiere und damit der Stress mit den ganzen Menschen nicht so da ist. Ich schätze du studierst an einer Präsenzuni, das finde ich klasse. Mein Ziel ist es für den Master schließlich auch wieder so fit zu sein, denn ich würde das sehr gerne noch einmal erleben das Studentenleben auf dem Campus.

        @bernadette @erdbeere

        Liebe Grüße auch an euch.

        • Diese Antwort wurde geändert vor 3 Jahre, 9 Monate von frog91.
        #110486
        FMS

          Ich musste in den letzten Jahren auch mehrmals umstellen. Sei es, weil Spätdyskinesien auftraten oder ich aus anderen Gründen etwas nicht vertragen habe.

          Ich habe auch immer überlappend umgestellt. Also die Dosis vom aktuellen Medikament etwas reduziert und das neue langsam eingeschlichen.

          Meist hatte ich in der Übergangsphase etwas Symptome, aber mehr im Sinne von “mehr Angst”. Letztendlich bin ich jetzt mit 20 mg Zyprexa zufrieden und scheinbar gut eingestellt. Hat gedauert, bereuen tu ich’s nicht. Wichtig ist, dass du dir Zeit nimmst.

          Auf Grund der Gefahr der Spätdyskinesien unter deinem Medikament, würde ich persönlich schon einen Wechsel auf ein Medikament wie Zyprexa vorziehen.

          #114875

          Hallo @FMS,

          Danke für deine Antwort. Sorry, dass ich jetzt erst schreibe, aber ich habe in der letzten Zeit ziemlich zu kämpfen und kann mich nur noch auf die essentielle Dinge konzentrieren.

          Mittlerweile glaube ich auch, dass ich um eine Umstellung nicht herumkomme beziehungsweise jetzt will ich das auch.

          #116621

          Lieber @frog91

          Zyprexa und Risperidon ist auch meine Kombination, mit der ich halbwegs gut fahre. Allerdings muss auch da gesagt sein „die Dosis macht das Gift“…

          als ich 20 mg Olanzapin (Zyprexa) hatte, war ich voll abgeschossen und auch noch mit 15,10 und 7,5. Da wäre zumindest mir kein Studium möglich gewesen und ich wundere mich noch immer, wie ich mich damals zumindest tagsüber um ein kleines Kind kümmern konnte – weitestgehend allein!

          Später kam das Risperdal vor allem gegen die Ängste dazu. Aber das macht eine „körperliche Starre“… also auch in höherer Dosierung.

          Wieviel mg werden denn bei dir angepeilt? Und kannst du es wirklich ganz langsam und vorsichtig in DEINEM Tempo machen? Nur unter diesen Voraussetzungen würde ich es wohl auch wagen. Nebenwirkungen und ungünstige Zukunftsprognosen haben die ja mehr oder weniger alle..

          alles Gute!

          escargot

          #116760

          Hallo @escargot,

          Meinen Respekt, dass du mit diesen Medis dann noch ein Kind versorgen konntest.

          Das Olanzapin hat bei mir diese Woche schon erste Erfolge erzeigt und ich hoffe, dass (Falls ich jetzt aufgrund meiner Akutheit nicht was ganz anderes bekomme) ich mit dem Risperidon als nächsten Schritt weiter machen kann. Ich hatte es schon mal und ja es macht leider wirklich steif, aber dafür war ich sehr konzentriert.

          Eine genaue Dosis habe ich noch nicht gesagt bekommen, außer dass sie schon relativ hoch sein wird. Da steigt das Risiko einer EPS. Da müssen meine Ärztin und ich aufpassen.

          Insgesamt wollten wir uns ein Jahr Zeit lassen für beide Medikamente. Im Moment ist meine Ärztin nur leider im Urlaub und ich muss mich auf die Vertretung verlassen.

          liebe Grüße und danke

          frog

           

          #120780
          FMS

            Hey @frog91 wollt mal fragen, wie es mit der Medikamentenumstellung klappt?

            Ich selbst nehme auch Zyprexa und komme damit gut klar. Ein Tipp: nimm davon die Schmelztabletten, denn von denen nimmt man nicht zu.

            #120781
            Anonym

              @FMS woher nimmst du die Information, dass man von schmelztabletten nicht zunehmen soll? Halte ich ehrlich gesagt für Humbug. Es wirkt ja über den Arzneistoff, der Im Gehirn an 5-HT2A-Rezeptoren (serotonin) andockt und diese blockiert, Appetitanregend. Das passiert sowohl bei Schmelztabletten, als auch bei normalen Tabletten. Also wenn müsste die Wirkung auch geringer sein, da die Wirkung auch durch Blockade dieses Rezeptors zustande kommt

              #120784
              FMS

                Weil ich selbst darunter nicht zunehme und alle, die ich eknne, die die Schmelztabletten auch nehmen, auch nicht zunahmen. Mein Psychiater bestätigt dies.

                WARUM das so ist, weiß ich allerdings nicht.

                #120788
                Anonym

                  Naja… es gibt ja Patientenindividuelle Unterschiede. Ist ja nicht gesagt, dass du und die anderen die du kennst, von den filmtabletten zugenommen hätten. Und wenn du doch erst filmtabletten genommen hast und zugenommen hast, dann kann das auch daran liegen, dass manche nur initial, also am Anfang,  zunehmen. Würde nicht von eigenen Erfahrungen direkt auf so allgemeine Aussagen schließen.

                  Und rein von der Theorie her- und ich kenne mich schon mit pharmazeutischer Technologie aus- macht das einfach nicht viel Sinn.

                  Ich nehme auch Aripriprazol schmelztabletten und nehme trotzdem zu.

                  Also wie gesagt, wenn der plasmaspiegel bei beiden darreichungsformen gleich ist, würde es von der Theorie keine Indizien dafür geben- und ich habe gelesen das bei Olanzapin Film- und Schmelztabletten die bioäquivalenz gegeben ist.

                  Ärzte haben im Übrigen keine Lehrveranstaltungen über pharmazeutische Technologie und können das ehrlich gesagt auch nicht direkt beurteilen. Nichts für ungut. Sind auch nur Menschen und wissen nicht alles. Fällt mir auch immer mal wieder bei den Ärtzen/Psychiatern, die mich behandelt haben auf, dass sie manche Nebenwirkungen nicht kennen oder nicht wissen, an welchen Rezeptoren, was überall angreift. Man brauch im Examen nur 50 bzw. maximal 60%. Da kann man nicht immer alles wissen.

                  Naja… aber schaden tun die Schmelztabletten ja nicht. Also kann er es natürlich probieren. Und ich sage ja immer, dass Theorie oft nicht mit der Praxis übereinstimmt und man keiner Studie trauen soll, die man nicht selbst gefälscht hat.  Würde aber nicht Zuviel Hoffnungen reinsetzen bzw. falsche „Versprechungen“ machen, dass es dann mit der gewichtstabilisierung klappt, nur weil man Schmelztabletten nimmt.

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