Krankheit und Kultur

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  • Dieses Thema hat 42 Antworten sowie 8 Teilnehmer und wurde zuletzt vor vor 1 Monat von Horst aktualisiert.
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    Beiträge
  • #405810

    Aus dem Buch „Krankheit und Kultur“ Einführung in die kulturvergleichende Psychiatrie, Berlin 2014

    #405819

    Ich finde solche lustigen Balken recht nichts sagend.
    Weil:
    wurden denn in allen Ländern die kranken immer nach den gleichen Kriterien beurteilt?
    Gibt es einen allg gültigen Diagnostikstandard, der in allen Ländern von der Kultur loslgelöst genutzt wird?
    Wenn nein (was vermutlich der Fall sein wird), vergleichen man hier quasi Äpfel mit Birnen

    #405820

    Das Buch erklärt genau Deine Fragen, dass es z.B. seit 1904 vergleichende Studien gibt und die im Laufe der Zeit immer besser abgestimmt wurden um allg. Kriterien zu erstellen.

    #405822

    Es existiert kein absolut allgemeingültiger, von der Kultur vollständig losgelöster Diagnostikstandard, der in allen Ländern identisch genutzt wird. Die Beurteilung psychischer Erkrankungen ist immer auch von kulturellen und gesellschaftlichen Faktoren beeinflusst, was bei internationalen Vergleichen berücksichtigt werden muss

    Anstatt Bildchen aus Zusammenhang zu reißen, könntest du im Übrigen auch einfach das Buch posten und die Absätze erwähnen
    https://library.oapen.org/bitstream/id/2453ffd9-5858-4152-9084-66d5ffc6cac8/krankheit-und-kultur.pdf

    #405841

    Ich verstehe nicht wieso Du immer den gleichen Mist von Dir gibst ? Lies mal ab 2.1.2 S22 bis S25 !

    #405848

    Ich verstehe nicht wieso Du immer den gleichen Mist von Dir gibst ?

    Im Grunde machst du ja nichts anderes, also immer den gleichen „Mist“ von dir geben.
    Und war das jetzt eine Frage oder eine Feststellung von dir? Who knows

    Auf der einen Seite postest du sowas hier:

    Weil, deuten darauf hin und Offen ist allerdings ist halt mehr so:
    „Kann sein, muss aber nicht“
    Von dir kommt das dann auf der anderen Seite immer so absolut rüber.

    Und ist jetzt bestimmt schon mindestens das 3te oder 4te mal, das du dafür einen Thread erstellt hast. ;-)

    #405865

    Das ist das erste Mal, dass ich dazu die Bestätigung durch das Buch habe, da Du ja ansonsten immer angezweifelt hast, dass es in Entwicklungsländern Patienten besser geht !

    #405873

    Das ist das erste Mal, dass ich dazu die Bestätigung durch das Buch habe, da Du ja ansonsten immer angezweifelt hast, dass es in Entwicklungsländern Patienten besser geht !

    Wo steht das denn in dem Buch, das es Patienten in Entwicklungsländern besser geht?

    Ich habe die PDF mal durch die KI gejagt:

    Fazit:
    Ja, das Buch gibt Hinweise darauf, dass es Patient:innen mit bestimmten psychischen Erkrankungen (z.B. Schizophrenie) in Entwicklungsländern im Durchschnitt besser gehen kann als in Industriestaaten. Die Autoren betonen jedoch, dass dies ein komplexes und umstrittenes Thema ist, das von vielen kulturellen, sozialen und methodischen Faktoren beeinflusst wird und nicht pauschalisiert werden darf.

    Aber genau das machst du ja immer sehr gerne, pauschalisieren.

    #405905

    Es ist witzlos mit Dir zu diskutieren, Du glaubst nun mal dass die Erde flach wie eine Scheibe ist und läßt Dich auch nicht mit stichhaltigen Argumenten davon nicht abbringen !

    #405921

    Du nutzt doch sonst auch gerne KI @Horst, warum stellst du dir die Fragen nicht  mal selber?

    Um dir die Wall of Text zu ersparen, hier der wichtige Satz vom Ende:
    Aktuelle, globale Vergleichszahlen zur Chronifizierungsrate oder sozialen Funktionsfähigkeit liegen nicht in standardisierter Form vor.

    Aber du darfst natürlich weiter daran glauben, das die Welt eine Scheibe ist @Horst

    Lies mal ab 2.1.2 S22 bis S25 !

    Frage:
    wenn dort nur die grundlagen erötert werden, kann man diese seiten so für sich stehen lassen?

    Antwort:
    Nein, die Seiten 22 bis 25 aus „Krankheit und Kultur“ können nicht vollständig für sich allein stehen, wenn es um ein umfassendes Verständnis des Themas geht. Sie bilden zwar eine wichtige Einleitung und theoretische Grundlage für die kulturvergleichende Psychiatrie, liefern aber noch keine konkreten Beispiele, Syndrome oder detaillierte Analysen.
    Warum nicht?

    • Diese Seiten führen in die zentralen Fragestellungen, Begriffe und das methodische Vorgehen ein.
    • Sie erklären, warum Kultur für das Verständnis psychischer Krankheit wichtig ist.
    • Sie bieten aber noch keine praktischen Anwendungen, Fallbeispiele oder spezifische Syndrome, die das abstrakte Wissen greifbar machen.

    Um das Thema wirklich zu verstehen, ist es sinnvoll, auch die folgenden Kapitel zu lesen, in denen:

    • konkrete kulturspezifische Syndrome vorgestellt werden,
    • Fallbeispiele diskutiert werden,
    • und die theoretischen Grundlagen mit Leben gefüllt werden.

    Fazit:
    Die Seiten 22 bis 25 sind ein wichtiger Einstieg, aber sie sind als alleinstehende Lektüre zu abstrakt. Für ein vollständiges Bild solltest du auch die späteren Kapitel mit den konkreten Beispielen und Anwendungen einbeziehen.

    Dann habe ich alle Bücher, welche das Thema kulturvergleichenden Psychiatrie mit einbezogen.

    Frage
    haben psychosen in entwicklungsländern einen allgemeinen besseren verlauf als in industrieländern?

    Antwort
    Die Frage, ob Psychosen – insbesondere Schizophrenien – in Entwicklungsländern einen allgemein besseren Verlauf haben als in Industrieländern, wurde in der psychiatrischen Forschung intensiv diskutiert. Die gängige Lehrmeinung, die sich aus internationalen Vergleichsstudien (z. B. WHO-Studien in den 1970er und 1980er Jahren) ableitet, lautet:
    In einigen Entwicklungsländern wurde tatsächlich ein günstigerer Verlauf von Schizophrenien beobachtet als in Industrieländern. Dabei zeigte sich, dass Patient:innen in diesen Ländern häufiger nach einer ersten Episode wieder in ihr soziales Umfeld integriert wurden und seltener einen chronischen Verlauf entwickelten. Diese Beobachtung wurde jedoch nie als allgemeingültig für alle Entwicklungsländer festgelegt und ist in der Fachliteratur umstritten.
    Wichtige Aspekte:

    • Der Verlauf schizophrener Psychosen ist generell sehr heterogen und reicht von vollständiger Remission bis zu chronischen Verläufen
    • Die besseren Verläufe in manchen Entwicklungsländern wurden vor allem auf stärkere familiäre und soziale Einbindung, geringere Stigmatisierung und frühere Wiedereingliederung zurückgeführt – nicht auf bessere medizinische Versorgung
    • Neuere Studien relativieren die alten Befunde: Auch in Entwicklungsländern nehmen chronische Verläufe zu, sobald westliche Lebens- und Arbeitsbedingungen, Urbanisierung und soziale Isolation zunehmen.

    Fazit:
    Es gibt Hinweise darauf, dass Psychosen – insbesondere Schizophrenien – in bestimmten Entwicklungsländern einen günstigeren Verlauf nehmen können als in Industrieländern. Dies ist aber kein allgemeines Gesetz und hängt stark von sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Faktoren ab. Die medizinische Versorgung ist in Entwicklungsländern meist nicht besser, sondern oft schlechter; die beobachteten Unterschiede werden vor allem auf soziale Strukturen und weniger Stigmatisierung zurückgeführt.

    #405929

    Und weiter
    Frage
    wenn der verlauf nur in manchen Entwicklungsländern besser war, was war der unterschied zu anderen entwicklungsländern

    Der Unterschied zwischen Entwicklungsländern, in denen Psychosen (z. B. Schizophrenien) einen günstigeren Verlauf zeigten, und anderen Entwicklungsländern, in denen das nicht der Fall war, liegt vor allem in sozialen und kulturellen Faktoren:

    Stärkere soziale Integration und familiäre Unterstützung:
    In Ländern oder Regionen mit ausgeprägten familiären Bindungen, enger Dorfgemeinschaft und sozialer Einbindung konnten Patient:innen nach einer psychotischen Episode oft schneller wieder in das Alltagsleben integriert werden. Dies führte zu weniger Chronifizierung und besserer sozialer Funktionsfähigkeit.

    Geringere Stigmatisierung:
    In manchen Gesellschaften wurde psychische Krankheit weniger stigmatisiert oder als Teil des gemeinschaftlichen Lebens akzeptiert, was einen positiven Einfluss auf den Verlauf hatte.

    Traditionelle Heilmethoden und kulturelle Erklärungsmodelle:
    In einigen Regionen wurden psychische Störungen in kulturell akzeptierte Erklärungsmodelle eingebettet (z. B. spirituelle oder religiöse Deutungen), was den Umgang mit der Erkrankung erleichterte und soziale Ausgrenzung verminderte.

    Unterschiede innerhalb der Entwicklungsländer:
    Nicht alle Entwicklungsländer zeigten diese günstigen Bedingungen. In Ländern oder Regionen mit weniger stabilen sozialen Strukturen, höherer sozialer Desintegration, stärkerer Stigmatisierung oder fehlender familiärer Unterstützung war der Verlauf psychotischer Erkrankungen nicht besser als in Industrieländern

    Fazit:
    Der günstigere Verlauf von Psychosen in manchen Entwicklungsländern ist kein allgemeines Merkmal aller Entwicklungsländer, sondern hängt entscheidend von sozialen, kulturellen und gemeinschaftlichen Faktoren ab. Wo diese Schutzfaktoren fehlen, unterscheidet sich der Verlauf nicht wesentlich von dem in Industrieländern.

    Frage
    du hast dies geantwortet:
    Dies führte zu weniger Chronifizierung und besserer sozialer Funktionsfähigkeit.

    Gibt es statistische Werte, welche das belegen?

    Es gibt keine aktuellen, weltweit einheitlichen statistischen Werte, die eindeutig belegen, dass Patient:innen mit Schizophrenie in Entwicklungsländern generell weniger chronifizieren oder eine signifikant bessere soziale Funktionsfähigkeit haben als in Industrieländern. Die oft zitierte Beobachtung eines günstigeren Verlaufs stammt vor allem aus älteren WHO-Studien (wie der „International Pilot Study of Schizophrenia“ und „Determinants of Outcome of Severe Mental Disorders“), die in den 1970er und 1980er Jahren durchgeführt wurden. Diese Studien zeigten, dass in einigen Entwicklungsländern ein höherer Anteil der Patient:innen nach fünf Jahren symptomfrei und sozial integriert war als in Industrieländern.

    Konkret:

    In den WHO-Studien wurde berichtet, dass nach fünf Jahren etwa 37–53 % der Patient:innen in Entwicklungsländern als „vollständig genesen“ galten, verglichen mit 15–40 % in Industrieländern. Die Rate an chronischem Verlauf war niedriger.

    Diese Ergebnisse wurden jedoch später kritisch diskutiert, da methodische Unterschiede, Auswahl der Patient:innen und Veränderungen der sozialen Strukturen eine Rolle spielten.

    Neuere Daten zeigen, dass sich die Unterschiede zwischen den Ländern zunehmend verwischen. Soziale Integration, familiäre Unterstützung und geringere Stigmatisierung gelten weiterhin als wichtige Schutzfaktoren, aber mit zunehmender Urbanisierung und gesellschaftlichem Wandel nehmen auch in Entwicklungsländern chronische Verläufe zu.

    Zusammengefasst:
    Es gibt historische WHO-Daten, die einen günstigeren Verlauf in manchen Entwicklungsländern belegen, aber diese sind nicht mehr uneingeschränkt auf die heutige Situation übertragbar. Die Unterschiede hängen stark von sozialen und kulturellen Faktoren ab – nicht von der medizinischen Versorgung oder dem Entwicklungsstatus eines Landes allein
    . Aktuelle, globale Vergleichszahlen zur Chronifizierungsrate oder sozialen Funktionsfähigkeit liegen nicht in standardisierter Form vor.

    #405976

    KI

    [/url]

    #405977

    Ich denke schon, dass die KI da Recht hat!

    Jedenfalls ist sowas tausendmal besser als Ausschnittbilder aus hoffnungslos veralteten Büchern.


    -400 mg Amisulprid, 4 mg Doxazosin, 25 mg HCT und 5 mg Ramipril morgens, Abends 5 mg Ramipril
    -Zusätzlich alle zwei Tage eine Kaliumbrausetablette
    -Ab und zu A-Z Vitamine und Mineralstoffe ab 50

    #405981

    Ein 11 Jahre altes Buch ist nicht hoffnungslos veraltet, schon gar nicht wenn dieses Thema schon über 100 Jahre analysiert wird ! Ihr beide habt keine Ahnung vom wissenschaftlichen Arbeiten !

    #405983

    Die entscheidenen Studien sind aus den 70ern und 80er.
    Würde mal behaupten, die Welt hat sich seitdem ein wenig verändert.

    Ontop:
    Wenn in jedem Land die Daten nach anderen Kriterien gesammelt werden, vergleicht man am Ende halt Äpfel mit Birnen.
    Aber das scheinst du nach wie vor nicht zu raffen @Horst

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