Geistige Behinderung Psychose Schizophrenie

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  • #84509

    Liebe @Muenchnerin,

    vielen Dank für Deine Rückmeldung. Ich finde nicht, dass das “Jammern auf hohem Niveau” ist. Dass Deine Tochter bisher in einer (anthroposophischen – ich weiß gar nicht, was das bedeutet) Einrichtung gelebt und gearbeitet hat und ein richtiger Sonnenschein für Dich war, das klingt nach einem erfüllten Leben, sowohl für Deine Tochter als auch für Dich.

    Für jede/n Betroffene/n bedeutet die Erkrankung ja ein großer Einschnitt im Leben, und natürlich ist und wird es für Deine Tochter auch so sein. Und durch Euer besonders intensives Verhältnis zueinander bist Du nicht nur eine Angehörige, sondern zusätzlich auch eine “Mit-Betroffene”, finde ich (weiß nicht, ob es diesen Begriff gibt). Hoffentlich geht es Deiner Tochter mit der Zeit besser, und Ihr könnt mit dieser neuen Situation gut umgehen.

    Was den Therapie-Platz für Deine Tochter betrifft, hast Du Dich schon bei http://www.therapie.de umgeschaut? Im Profil der Therapeut/-innen wird dort angezeigt, ob “Psychose / Schizophrenie” unter ihren Behandlungsschwerpunten fällt. Vorhin habe ich nochmal nachgeschaut, in meiner Stadt mit etwas über 160.000 Einwohnern haben sich ingesamt 122 Therapeut/-innen dort registrieren lassen, und davon gaben 19 an, u.a. “Psychose / Schizophrenie” zu behandeln. Vielleicht bekommst Du ja dort eine neue Information…

    Liebe Grüße,
    Mowa

    #84537

    @Mowa lieben Dank für deinen Zuspruch. Die Anthroposophie ist eine andere Weltanschauung von Rudolf Steiner. Hier gibt es z. B. keine “geistig Behinderte” sondern “seelepflege-bedürftige Menschen” Die Einrichtung hat tolle Werkstätten, wie Filzwerkstatt, Choroiwerkstatt (Musikinstrumente), Käserei (Demeter), Landschaftspflege, Schreinerei, Kerzenwerkstatt,….  oder die Marke Weleda (Körperpflege/Arzneimittel) kennst du bestimmt?

    Da hast du recht – so arge Krankheiten sind immer ein wahnsinniger Einschnitt – und ich fühle mich auch “Mit- betroffen” und auch schuldig (habe ich was übersehen, hätte ich es verhindern könnne, wenn sie nicht in die Einrichtung gegangen wäre, undundund….das kennt bestimmt jeder, der “Mit-betroffen” ist). Oft habe ich mir gedacht, warum muss sie das alles aushalten? Warum das jetzt noch zusätzlich drauf? Sie ist so ein reiner, ehrlicher Mensch der mir schon viel beigebracht hat – die Gesellschaft kann nur lernen von diesen besonderen Menschen!

    Gestern waren wir noch bei der Psychiaterin und ich soll auch bei den 1 mg Fluanxol bleiben, da sie die Medikamente so schlecht verträgt…..ist ja auch ein kleines, zierliches Persönchen mit undichter Herzklappe und niedrigen Puls und Blutdruck….

    Lieben Dank dir auch für den Tipp mit der http://www.Therapie. Die Seite habe ich noch nicht gekannt. Ich habe gerade mal kurz rein geschaut. Wahnsinn wieviele Angebote es für Selbstzahler oder Privatversicherte gibt. Wir sind gesetzlich versichert – aber ich habe zumindest schon einmal zwei Therapeuten (einen bei uns in der Nähe und einer in der Nähe der Einrichtung) gefunden und meine Nummer und eine kurze Info auf dem AB hinterlassen.

    Danke dir nochmal und einen schönen Tag

     

    #84602

    kennst du bestimmt?

    Ja, tatsächlich war mein Bruder damals auf einer Rudolf-Steiner-Schule bei Paderborn (nachdem er sich in einem Bonner Gymnasium nicht anpassen wollte). Ich glaube, dass ihm die Schule damals gefallen hat, müsste ich ihn nochmal heute fragen :-)

    Bestimmt ist es schwer, sich mit solchen Schuldgefühlen zu arrangieren. Ich glaube, dass sich meine Mutter auch viele Vorwürfe gemacht hat. Als ich es nach meiner ersten Psychose mitbekommen hatte, habe ich ihr gesagt, dass ich sie liebe und ich froh bin, dass sie meine Mutter ist und niemand sonst. So wie Du Deine Tochter hier beschrieben hast, bin ich mir sicher, dass sie auch versuchen würde, von Dir die Last zu nehmen. Ich meine, es ist halt unmöglich, einen Menschen vor allen Problemen dieser Welt zu beschützen.

    Hoffentlich findest Du bald einen guten Therapeuten für Deine Tochter. Es ist ein echtes Problem, dass viele Psychotiker so sehr um einen Therapie-Platz kämpfen müssen.

    Liebe Grüße,
    Mowa

    #84678

    Liebe @Mowa,

    dann kann dein Bruder auch gewiss seinen Namen tanzen ;-)   da gibt es doch diesen Spruch von den Anthroposophen…..

    Da hast du recht….ich kann ihr nichts abnehmen und sie nicht vor Krankheiten schützen….ich kann sie nur unterstützen, wo ich nur kann. Aber ich würde ihr gern einiges abnehmen wenn es ginge.

    Das hast du gut gemacht mit deiner Mama und du hast mich auch getröstet. Lieben Dank hierfür!

    Bis jetzt hat sich noch kein Therapeut zurück gemeldet….

    Was mich wundert: Menschen mit einer geistigen Behinderung haben ein erhöhtes Risiko, an einer psychischen Störung oder Verhaltensauffälligkeit zu leiden…..und trotzdem sind alle irgendwie medizinisch unterversorgt. Auch wird es oft von der Einrichtung nicht bemerkt oder einfach abgetan oder den Eltern ist es egal oder erkennen es selbst nicht – das ist doch alles ein Wahnsinn wie die Menschen dann leiden müssen.

    Ich habe am Anfang bei meiner Tochter auf Demenz getippt…”Die Demenz trete mit Durchschnitt bei 52 Jahren deutlich früher auf als in der Normalbevölkerung. Im Alter von 65 Jahren seien fast 90 Prozent aller Menschen mit Down-Syndrom demenzkrank.”

    Wir waren dann in der Neurologie zum Abklären aber es wurde nicht bestätigt. Dann wussten wir die wahre Diagnose. Und ich habe mich dann hingesetzt und im Internet gelesen und gesucht und u.a. auch diese Seite gefunden.

    Nicht schön alles – aber huift ja nixe…..

    Einen schönen Tag dir

    Liebe Grüße

     

    • Diese Antwort wurde geändert vor 4 Jahre, 1 Monat von Muenchnerin.
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