Home › Foren › ALLGEMEIN (öffentlich) › Abhängigkeit vom Therapeuten …
- Dieses Thema hat 14 Antworten sowie 6 Teilnehmer und wurde zuletzt vor vor 1 Monat, 2 Wochen von
Horst aktualisiert.
-
AutorBeiträge
-
31/05/2025 um 20:34 Uhr #404646
Ich war bei meinem ersten Therapeuten / Psychiater 20 Jahre in Behandlung, wobei ich nach den ersten 10 Jahren meine Besuchsintervalle immer mehr streckte, da mir das Geld langsam ausging. D.h. von anfänglich ein- bis zweimal pro Woche reduzierte ich auf letztlich ein- bis zweimal im Jahr. Die Behandlungsdauer bei den Gesprächen waren meistens so bei 10 Minuten und ich hing an jedem Wort meines Therapeuten. Er war mein Fels in der Brandung, wohin ich mich immer flüchten konnte !
Im Nachhinein betrachtet bin ich sehr froh ihn an meiner Seite gehabt zu haben, aber auch dass ich mich emanzipieren konnte und mich von ihm löste. In den letzten 10 Jahren habe ich fast jedes Jahr einen neuen Therapeuten gehabt und keiner kam an meinem ersten Therapeuten heran, doch ich möchte nie wieder so eine Abhängigkeit entwickeln wie an meinen ersten Therapeuten !
Wie geht es Euch mit Euren Therapeuten ?
31/05/2025 um 20:53 Uhr #404649Ich habe nur meinen Psychiater, was an sich aber auch reicht. Wenn ich etwas zu psychologischen Themen wissen möchte, gibt er sehr gut Auskunft.
-400 mg Amisulprid, 4 mg Doxazosin, 25 mg HCT und 5 mg Ramipril morgens, Abends 5 mg Ramipril
-Zusätzlich alle zwei Tage eine Kaliumbrausetablette
-Ab und zu A-Z Vitamine und Mineralstoffe ab 5031/05/2025 um 21:08 Uhr #404651Ich meinte mit Therapeut meinen Psychiater, Psychologen sind ja nichts wert !
31/05/2025 um 21:08 Uhr #404652War dein Therapeut auch gleichzeitig Psychiater, Horst?
Bei mir war das immer getrennt. Bei meinem aktuellen Psychiater bin ich seit über 10 Jahren. Er ist Oberarzt der PIA, bietet keine therapeutischen Gespräche an. Trotzdem finde ich, dass er sich immer irgendwie Zeit nimmt, auch wenn ich ohne Termin komme, was nicht so selten ist. Ich habe ihm nach 7 oder 8 Jahren das erste Mal etwas über das, was ich erlebt habe, erzählt. Vorher habe ich es nicht geschafft mich zu öffnen, aber im Nachhinein finde ich es bewundernswert, dass er mir immer zur Seite stand, ohne mich zu drängen oder mir Druck zu machen. Das war mir viele Jahre gar nicht so bewusst.
Therapeuten werden in Deutschland von der Krankenkasse finanziert (genauso wie der Psychiater), allerdings sind Therapien begrenzt – je nach Richtung auf unterschiedlich viele Stunden. Aber diese Begrenzung kann auch umgangen werden, das war bei mir öfter so.
Ich habe viele Jahre therapeutische Begleitung hinter mir, aber auch immer wieder Pausen, in denen ich gar keinen Therapeuten sah oder über Quartalsstunden lediglich.
Meine aktuelle Therapei ist jetzt einmal über die Höchststundenzahl verlängert worden, ab Juli greift der Fonds. Ich könnte es mir nicht selbst finanzieren, bin aber auch Momentan nicht in der Verfassung ohne Therapie durchs Leben zu gehen. Die nächsten zwei Jahre sind „gesichert“ und danach könnte ein neuer Antrag gestellt werden, aber ich hoffe insgeheim, dass ich das erstmal dann nicht mehr brauche und vielleicht über längere Zeit wieder oder dauerhaft ohne klar komme.
Naja, was ich persönlich wichtig finde, ist dass man immer mal eine Pause einlegt (in Deutschland wird das ja auch quasi erzwungen) und sich unabhängig vom Therapeuten „erprobt“. Sonst findet man nicht raus, wie viel die Therapie bewirkt hat und ob es wirklich noch nötig ist. Ich mein Themen findet man immer, aber obs nötig ist, ist ja was anderes.
„Škaŋ šni kiŋ hé škaŋ šni héčha.“ (Lakȟótiya)
31/05/2025 um 21:18 Uhr #404655Mein erster Psychiater war hauptsächlich Psychiater, er konnte aber auch Gesprächsstunden geben, wobei er bei mir meinte, dass ich das nicht brauche. Seine Ordination war privat, wobei ich die ersten 10 Jahre mit ca. 30% pro Sitzung gefördert wurde, doch dann war mein Fördertopf zur Gänze ausgeschöpft. Mein Psychiater war aber zugleich auch der Primar der größten Psychiatrie in Tirol und somit hatte ich immer vollen Zugang zu allen Leistungen.
01/06/2025 um 9:35 Uhr #404673Also ich habe eine Psychiaterin in der Pia, eine Bezugspflegerin in der Pia und einen Psychotherapeuten der nicht Psychologe ist sondern Arzt/Psychiater. Mit allen bin ich sehr zufrieden, besonders mit meinem Therapeuten, bei dem ich schon seit 7 oder 8 Jahren bin. Meine neue Psychiaterin habe ich seit der Entlassung aus der Klinik. Sie ist sehr nett und kompetent. In der Pia wechseln die Ärzte öfter mal. Hoffentlich bleibt meine jetzige ein paar Jahre. Dagegen bleibt mir mein Therapeut wahrscheinlich bis er in Rente geht.
01/06/2025 um 12:32 Uhr #404696Danke für Eure Beiträge, aber prinzipiell interessiert mich, ob Ihr Euch ABHÄNGIG von Euren Ärzten fühlt ?
01/06/2025 um 12:41 Uhr #404697Also von meiner ehemaligen Therapeutin fühlte ich mich über lange Strecken massiv abhängig.
Vom jetzigen Therapeuten fühle ich mich „gesund abhängig“, denn eine gewisse Abhängigkeit ist ja auch erwünscht, um den Patienten bei „Stange“ zu halten, damit er nicht die Therapie abbricht, wenns schwierig wird oder die therapeutische Beziehung auf Belastungen stößt.
Von meinem Psychiater fühle ich mich im gewissen Sinne auch abhängig, aber eher in der Form, dass ich mir keinen besseren psychiatrischen Begleiter vorstellen kann, weil wir inzwischen einfach jahrelang miteinander „arbeiten“ und er mich kennt, ich kenne ihn, ich vertraue ihm, ich kann mit ihm über Medis sprechen, er respektiert mich und meine Erfahrungen. Ich weiß nicht, ob ich nochmal auf so einen Psychiater treffe, aber mein Psychiater ist natürlich auch nicht mehr der Jüngste, irgendwann muss ich zu wem anderen, davor habe ich etwas Sorge. Also würde ich das eine bedingte Abhängigkeit nennen, aber nicht als problematisch ansehen.
„Škaŋ šni kiŋ hé škaŋ šni héčha.“ (Lakȟótiya)
01/06/2025 um 12:45 Uhr #404698Ich fühle mich stark abhängig von Ärzten, aber auf eine ungute Art und Weise
wir können alle nicht wissen, wer wir sind …
01/06/2025 um 13:01 Uhr #404700Also meinem ersten Psychiater war ich auf Gedeih und Verderb ausgeliefert, Gott sei Dank wußte er was er tat. In den letzten 10 Jahren brauchte ich nicht mehr wirklich einen Psychiater, da ich 1. immer die gleichen Medikamente nahm und 2. kleineres Rauf- und Runterschrauben der Medikamente selber bewerkstellige. D.h. ich habe seit 10 Jahren nur mehr Ärzte, welche für eventuelle Notfälle da sein sollen.
01/06/2025 um 13:21 Uhr #404701Woran machst du es denn fest, dass er seine Arbeit gut gemacht hat?
wir können alle nicht wissen, wer wir sind …
01/06/2025 um 15:11 Uhr #404717Danke für Eure Beiträge, aber prinzipiell interessiert mich, ob Ihr Euch ABHÄNGIG von Euren Ärzten fühlt ?
Ich fühle mich abhängig in Hinsicht auf das Rezept für meine Medikamente oder Bedarfsmedikamente und Krankmeldungen, wenn es mir schlecht geht. Ansonsten komme ich inzwischen gut alleine klar, auch dadurch, dass ich bei seelischen Nöten im Forum Unterstützung bekommen kann.
-400 mg Amisulprid, 4 mg Doxazosin, 25 mg HCT und 5 mg Ramipril morgens, Abends 5 mg Ramipril
-Zusätzlich alle zwei Tage eine Kaliumbrausetablette
-Ab und zu A-Z Vitamine und Mineralstoffe ab 5001/06/2025 um 17:18 Uhr #404726Woran machst du es denn fest, dass er seine Arbeit gut gemacht hat?
Naja zum Ersten hatte ich nur zwei psychotische Schübe, den Allerersten 1994 und dann noch 2005 und dann sah ich ja in den letzten 10 Jahren, dass der Durchschnittspsychiater einfach nur ein Wurstler ist.
@Molly, ich habe neben dem Psychiater immer auch den prakt. Arzt für diese Sachen zur Verfügung und Kliniken gibt es ja auch noch !01/06/2025 um 18:44 Uhr #404730Nein, abhängig fühle ich mich von meiner Psychiaterin nicht. Nur insofern, als sie diejenige ist, die mir die Rezepte ausstellt. Ich nehme bei ihr auch nicht sehr oft Termine wahr und gehe meistens nur hin, wenn ich ein Rezept brauche.
01/06/2025 um 20:07 Uhr #404731 -
AutorBeiträge
- Sie müssen angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.