Verfasste Forenbeiträge
-
AutorBeiträge
-
LOL!
20/05/2019 um 0:21 Uhr als Antwort auf: Bundestag beschließt: keine Fixierung mehr ohne richterlichen Beschluss #38919Was versteht Ihr denn dann unter Empathie?
Ich verstehe darunter, zu erahnen, was/wie sich mein Gegenüber im Moment fühlt, ein sich-hineinversetzen in eine andere Person. Und wenn jemand ‚gut‘ darin ist, wird es eher selten passieren, dass derjenige den Eindruck erweckt,
sich und seine Persönlichleit per „Empathie“ aufzudrängen.
,denn dann wird er, per Definition sozusagen, im Vorfeld schon erkennen, wer wann welche Art von „Zuwendung“ benötigt, oder eben nicht benötigt – und dementsprechend handeln.
19/05/2019 um 21:11 Uhr als Antwort auf: Bundestag beschließt: keine Fixierung mehr ohne richterlichen Beschluss #38909Meine Frage ist: Was ist denn die Alternative zur Fixierung?
Zweifellos gibt es Fälle, in denen es kurzfristig keine Alternative gibt; wenn jemand voll in Rage ist und alle anderen Vorgehensweisen ausgeschöpft wurden, muss das wohl sein, als reine Schutzmaßnahme für alle Beteiligten. Weniger Sinn macht es, die Fixierung als willkürliche „Bestrafung“ anzuwenden und jemanden dann eben ein paar Tage „liegen zu lassen“ einfach nur deswegen, weil man es eben kann bzw. als eine Art Machtdemonstration. Im Sinne von „Das haste jetzt davon, wenn Du austickst“
Ob/wie das genau so umgesetzt werden kann, wie das nun in dem Gesetzentwurf steht, ist ne andere Frage, denn ob man in jedem Fall auf die Schnelle den zuständigen Richter erreicht, damit der mal eben vorbeikommt und die Situation in Augenschein nimmt ist schon fraglich. Aber hilft mit Sicherheit dagegen, sich in Kliniken allzu vorschnell für eine Fixierung zu entscheiden, ohne dass man andere Möglichkeiten ausschöpft, weils eben am bequemsten ist.
Was Empathie vs. Effizienz angeht:
Natürlich muss eine Klinik effizient laufen. Ohne Effizienz wären Einrichtungen in der Größenordnung, wie wir sie hierzulande haben, überhaupt nicht möglich, wirtschaftlich sowie organisatorisch. Allerdings glaube ich nicht, dass Effizienz und Empathie sich grundsätzlich gegenseitig ausschließen.
Ich denke wirklich nicht, das emotionale Prostitution eine Arbeit sein sollte. Ich finde das total pervertiert. Die sollen ihren Job machen und für Sauberkeit sorgen und nicht die Patienten bespaßen.
Niemand verlangt wohl „emotionale Prostitution“ oder Pateinten-“Bespaßung“ Ich denke, es würde genügen, wenn dem Patienten, ganz allgemein, das Gefühl gegeben wird, mehr als nur „Patient Nr. 117, Diagnose : F irgendwas“ zu sein. Man muss das ja nicht komplett ins Gegenteil verkehren, indem man jeden Patienten verhätschelt und auf sämtliche Wünsche und Anfragen eingeht. Klar kann das Pflegepersonal nicht gleichzeitig Seelsorger, Therapeut und „Freund“ für die ganze Patientenschar sein.
Aber gerade im psychiatrischen Umfeld mag das der schnelleren Genesung des Patienten durchaus zuträglich sein, nicht *nur* wie eine Nummer auf nem Blatt Papier behandelt zu werden, sondern als der Mensch, der man nun mal ist. Daher bin ich der Meinung, dass es so ganz ohne Empathie ebenso wenig funktioniert.
Mir ist es wichtiger, wenn ich mir in einer Klinik keine Multuresistenzen Keime einfange, als wenn der Pfleger morgens 5 Minuten schwatzt und mich fragt wies mir geht und so weiter.
Eine Klinik, in der körperliche Gebrechen behandelt werden, in der am laufenden Band chirurgische Eingriffe vorgenommen und Infektionen behandelt werden etc etc. ist in *dem* Punkt wohl nicht 1:1 mit einer psychiatrischen Klinik vergleichbar. In ersterer haben die von Dir genannten Punkte absolut oberste Priorität, dem stimme ich zu. Denn weder für den Patienten noch für die Einrichtung ist es von Vorteil, wenn man durch Versäumnisse in dem Bereich unnötige Komplikationen heraufbeschwört, denn das wäre dann weder effizient, noch wirtschaftlich für die Einrichtung und ebenso wenig heilsam für den Patienten.
In einer psychiatrischen Einrichtung, in der es um die seelische Gesundheit des Patienten im Vordergrund steht, finde ich es durchaus nicht den falschen Ansatz, wenn ein Pfleger nebenher auch mal 5 Minuten Zeit hat für ganz belanglosen Smalltalk. Als Patient hat man dann ja immer noch die Wahl, ob man dafür gerade in Stimmung ist.
Also als ich in der Klink war und der Kunsttherapeut (!) wollte sich anbiedern und mit mit quatschen habe ich mir nur gedacht „Fuck Off! Ich kenne Dich gar nicht, Du bist nicht mein Freund, was willst Du eigtl. von mir?“.
Legitime Reaktion, wenn Dir nicht danach ist. Könnte in beschriebenem Fall sogar sein, dass ich sehr ähnlich reagiert/gedacht hätte, gerade wenn ich psychisch etwas labil gewesen wäre, weil ich in so einem Fall meistens einfach meine Ruhe haben will. Allerdings: Nur weil Du mit dem schwafelnden Kunsttherapeuten nichts anfangen kannst, heißt das nicht, dass das für alle anderen auch gilt. Daher steht es Dir natürlich frei, so ein Angebot abzulehnen. Der Patient, den er als nächstes vollgequatscht hat, hat sich aber vllt. sehr darüber gefreut, dass mal jemand mit ihm quatscht ;)
Schwarzes Loch!
Hehe. Hätte man gar nicht so weit gucken müssen:
-
Diese Antwort wurde vor 6 Jahren, 5 Monate von
Zoidberg geändert.
-
Diese Antwort wurde vor 6 Jahren, 5 Monate von
-
AutorBeiträge