Ich fand diesen aktuellen Bericht recht interessant. Wusste nicht, dass sich die Zahl der Forensikpatienten seit 1995 mehr als verdoppelt hat. Es gibt in manchen Gebieten eine totale Überbelegung, logischerweise mit Unterversorgung; je weniger Personal, desto mehr Gewalt auf den Stationen.
Die zeitliche Dauer ist nach §63 unbefristet, also da kann man Jahrzehnte eingesperrt sein und es gibt kein richtiges externes Kontrollinstrumentarium und auch keine genaue Statistik, wie das aussieht in den 70 Forensiken in Deutschland; ist wie eine Blackbox.
Lobby ist natürlich nicht vorhanden. In der Medizin steht die Herzchirurgie ganz oben und die Forensik ganz unten. Die Bevölkerung ist froh, wenn diese Patienten weggesperrt bleiben und die Richter machen nichts falsch, wenn sie sie nicht freilassen. Die Frage nach den Menschenrechten stellt sich da automatisch.
Hab ein neues interessantes Wort in dem Zusammenhang kennengelernt: Polypragmasie bezeichnet in der Medizin die sinn- und konzeptlose Diagnostik und Behandlung mit zahlreichen Arznei- und Heilmitteln sowie anderen therapeutischen Maßnahmen. Dadurch steigt das Risiko für Wechsel- und Nebenwirkungen.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Polypragmasie