Methoden zum risikominimierten Reduzieren oder Ausschleichen von Psychopharmaka

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  • Dieses Thema hat 108 Antworten sowie 15 Teilnehmer und wurde zuletzt vor vor 1 Woche, 6 Tage von Pia aktualisiert.
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  • #359389
    Pia
      “Die Kunst und Wissenschaft hinter dem Ausschleichen von Psychopharmaka
      Mad in den Niederlanden, 01.08.2024
      Video Englisch mit Untertiteln, 2 Stunden 18 Minuten, 33 Sekunden

      Die Inner Compass Initiative freut sich, eine Videoaufzeichnung einer kürzlich durchgeführten Live-Veranstaltung zu teilen:

      Die Kunst und Wissenschaft hinter dem Ausschleichen von Psychopharmaka

      Dieses Video zeigt, wofür die ICI steht. In ihren Vorträgen erläuterte der dänische klinische Psychologe und Wissenschaftler Dr. Anders Sørensen und die erfahrene ICI-Geschäftsführerin Laura Delano :

      • Die Wissenschaft hinter den sichersten schrittweisen Tapering-Methoden
      • Die Feinheiten eines möglichst erfolgreichen Ausschleichprozesses
      • Praktische Strategien, um den Übergang zu erleichtern und die emotionalen Erfahrungen zu verstehen, die mit dem Absetzen von Psychopharmaka verbunden sind

      Die Präsentation ist auf Englisch. Durch Klicken auf das weiße Symbol mit (2. von links) und dann auf das Zahnrad (3. von links) können Sie einen (wenn auch etwas fehlerhaften) Untertitel unter das Video einfügen, indem Sie u.a. deutsche Untertitel auswählen. Dazu müssen Sie das Video auf YouTube öffnen.
      <figure>

      <figcaption>Informationsvideo Inner Compass Initiative</figcaption></figure>

      Weitere Informationsquellen:

      Wenn Sie weitere Informationen zur Wirkung und zum Entzug von Psychopharmaka oder zu (langfristigen) Entzugserscheinungen wünschen, schauen Sie sich unseren Reiter Psychopharmaka an .

      In diesem Abschnitt finden Sie: …..”

      (Zitat automatisch übersetzt mit Google.)

      Öffnet dazu bitte den unteren Link, die Quelle, weil darin zu viele Links vorkommen, die die Kapazität möglicher Links in einem Post im Forum überschreitet und ich sie deshalb nicht einfügen kann.

      Da gibt’s noch jede Menge Infos zum Reduzieren und Ausschleichen von Psychopharmaka.

      Ihr könnt eure automatischen Übersetzer auf euren Geräten nutzen, mit denen ihr online geht. Die Übersetzungen aus dem Niederländischen ins Deutsche sind relativ gut.

      Quelle:

      https://madinthenetherlands.<wbr />org/afbouwen-van-<wbr />psychiatrische-medicatie-<wbr />event-ici/

      #359390
      Pia

        Diesen Link zur Inner Compass Initiative musste ich im vorigen Beitrag rausnehmen, darum hier:

        Inner Compass Initiative
        “Die Initiative Inner Compass möchte Menschen dabei helfen, fundiertere Entscheidungen hinsichtlich der Einnahme und des Absetzens psychotroper Medikamente zu treffen….”

        https://www.theinnercompass.<wbr />org/

        #359400

        @Pia, erzähl einmal von Dir wie das Reduzieren so läuft ? Ich glaube Du bist jetzt bei 40 mg Solian, wie hoch warst Du am Beginn des Solians dosiert und wie wenig möchtest Du letztendlich nehmen ?


        Hauptmedikation: Solian 200 mg

        #359401
        Pia

          Bei mir läuft es gut mit den Reduktionen, @Horst, bin seit einer Weile bei 0,37 ml Solian Lösung, also 37 mg Amisulprid.

          Mit wieviel ich im letzten Jahr damit begonnen habe, weiß ich gerade nicht, müsste ich nachsehen, hab aber keine Lust, bin zu müde.

          Wie weit ich reduzieren möchte, lasse ich offen und habe mir kein Ziel gesetzt.

          Edit: Ach doch, mit 0,7 ml Solian Lösung habe ich begonnen, zu reduzieren, also 70 mg Amisulprid.

          Davor habe ich ein paar Monate kleinschrittig mit Risperidon Lösung reduziert und davor 3 Jahre zuvor von 150 mg Xeplion alle 4 Wochen auf 25 mg Xeplion alle 4 Wochen, in etwa 1 Jahr. Auch das ging gut.

          • Diese Antwort wurde geändert vor 2 Monate, 1 Woche von Pia.
          #359404

          Naja, wenn Du Solian erst seit einem Jahr schluckst haben die 37 mg keine Aussage. Wie schon geschrieben hatte ich einmal ein halbes Jahr 50 mg Solian und dann 1,5 Jahre 25 mg Solian und erleidete dann meine zweite Psychose. Jetzt schlucke ich 200 mg seit 11 Jahren (wobei ich zwischendurch auch 300 mg schluckte) und bin absolut stabil, würde keinen Sinn in einer Reduktion sehen, da ich keine Nachteile vom Solian habe.


          Hauptmedikation: Solian 200 mg

          #362001
          Pia

            Hier ein interessanter Radio-Beitrag vom WDR, den @Angora gefunden hat. Danke fürs Teilen, Angora!

            “Zudröhnen oder Ausschleichen? Die neuen Pfade der Psychiatrie”
            WDR Radio Doku, 08.12. 2017, 50:13 Minuten

            Dok 5 – Das Feature

            Zudröhnen oder Ausschleichen? Die neuen Pfade der Psychiatrie

            von Martin Hubert

            “Pharmafirmen versprachen psychische Krankheiten mit Medikamenten zu heilen – und sind gescheitert. Jetzt steigen sie aus der Forschung aus. Studien zeigen: frühzeitiges Ausschleichen der Psychopharmaka hilft Patienten besser, als sie langfristig einzunehmen. Die Psychiatrie auf neuen Wegen?

            Zuerst erstellt der Psychiater eine Diagnose. Dann verordnet er Psychopharmaka, die den Geist herunter regulieren oder stimulieren. Nicht ohne darauf hinzuweisen, dass eine zusätzliche Psychotherapie sinnlos sei, wenn der Patient seine Medikamente nicht längerfristig einnimmt. Das ist Standard in der psychiatrischen Behandlung von Psychosen und anderen schweren psychischen Leiden.

            Lange hat die Pharmaindustrie davon profitiert. Doch inzwischen nagen wissenschaftliche Studien am Fundament der Standardtherapie. Weil keine besseren chemischen Substanzen in Sicht sind, haben sich wichtige Pharmafirmen aus Forschung und Vermarktung verabschiedet. Mit Milliardengeldern der EU sollen sie zurück ins Boot geholt werden, und neue Studiendesigns werden entworfen. Können die dafür sorgen, dass Psychopharmaka Menschen nicht nur zudröhnen, sondern ihnen langfristig helfen? Oder ist ein grundsätzlich anderer Umgang mit Medikamenten nötig: Verzicht oder schnellst mögliches Ausschleichen und empathische Begleitung?”

            Video:

            https://youtu.be/8vYZBWSMXCg?

            si=Cm1I6ZlyCfYeY0yC
            Quelle Text: 
            #362794
            Pia
              “Medicating Normal” | Documentary | 76-min | EN (subtitles in ES, DE, DK, FR, HE, IT, NO, PT, SV)”
              Doku, 19. April 2024, deutsche Untertitel

              #362992
              Pia
                Webinar zum Thema “Ausschleichen von Psychopharmaka” Teil 1
                UMC Utrecht, Universitätsklinikum Utrecht, User Research Center, (Nutzerforschungszentrum), mit Jim van Os und Peter Groot, Video 45 Minuten,
                29. August 2024
                Leider gibt es nur Untertitel auf Englisch und Niederländisch.
                ….
                Webinar zum Thema “Ausschleichen von Psychopharmaka” Teil 2
                UMC Utrecht, Universitätsklinikum Utrecht, User Research Center, (Nutzerforschungszentrum), mit Jim van Os und Peter Groot, Video 38:59 Minuten, 29. August 2024
                Dieses Webinar ist besonders für Ärzt:innen und Pflegekräfte, aber natürlich auch für Anwender:innen von Psychopharmaka und Angehörige.
                Leider gibt es nur Untertitel auf Englisch und Niederländisch.
                #365076
                Pia
                  Die Maudsley-Richtlinien zur Absetzung von Verschreibungen: Ein Interview mit David Taylor und Mark Horowitz 
                  Mad In America, 21. August 2024
                  Nehmt euch etwas Zeit, um das wichtige Interview zu lesen, wenn ihr Psychopharmaka wie Antidepressiva, Benzodiazepine, Gabapentinoide und Z-Medikamente reduzieren oder ausschleichen möchtet. Bei Antipsychotika ist es nicht anders.
                  Der Artikel ist etwas lang, aber es lohnt sich, ihn zu lesen und ihn möglichst auch euren behandelnden Ärzt:innen zur Verfügung zu stellen.

                  The Maudsley Deprescribing Guidelines: An Interview with David Taylor and Mark Horowitz

                  #365077
                  Pia
                    The Maudsley Deprescribing Guidelines’ von ‘David M. Taylor’ – ‘Taschenbuch’

                    Die Maudsley-Richtlinien zur Absetzung von Verschreibungen

                    Antidepressiva, Benzodiazepine, Gabapentinoide und Z-Medikamente

                    Sprache Englisch, Erscheinungsdatum: 15.02.2024, 592 Seiten

                    https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/A1060174757

                    #365264
                    Pia
                      Psychopharmaka neu überdenken: Ein Interview mit Will Hall
                      Rechearch Outreach Artikel, 10. Juni 2022

                      https://researchoutreach.org/articles/rethinking-psychiatric-medication-interview-will-hall/

                      #365465
                      Pia
                        Coming Off Psychoatric Drugs: A Meeting of the Minds (on coming off psychiatric medication)” 
                        Video 1 Stunde, 15 Minuten.
                        Deutsche Untertitel (Auf das Zahnrad klicken / Untertitel / Automatisch übersetzen / Deutsch)
                        Das ist ein Seminar.
                        #365503

                        Ich denke einfach, je langsamer man ausschleicht, um so weniger bekommt man mit, wie man abdriftet!

                        Bei Schizophrenie leidet man ja nicht nur unter Symptomen ersten Grades, wie Stimmenhören oder sonstige Hallus. Es gibt viele Symptome, die sich langsam einschleichen können, aber dann doch mit der Zeit zu einem Wahn führen.

                        Trotzdem ist natürlich nicht auszuschließen, dass es auch Betroffene gibt, die langfristig stabil bleiben. Ich jedenfalls nicht!


                        Ursprüngliche Medikation:400 mg Amisulprid,12,5 mg HCT,10 mg Ramipril
                        Ab 04.03.2024:500 mg Amisulprid,5 mg Olanzapin,12,5 mg HCT,10 mg Ramipril
                        Ab 15.03.2024: 600 mg Amisulprid,12,5 mg HCT,10 mg Ramipril,4mg Doxagamma
                        Ab 22.04.2024, statt 600 mg Amisulprid, 400 und 150 mg
                        Ab 02.05. 6 mg Doxagamma und 25 mg HCT, 550 mg Amisulprid und 10 mg Ramipril
                        Ab 12.05. noch 500 mg Amisulprid + HCT+Doxa+Rami siehe oben!
                        Seit 16.07.24 zusätzlich eine Kaliumbrausetablette tgl.

                        #365511
                        Pia

                          Ich bin der Meinung, dass man sich möglichst bevor man reduzieren oder ausschleichen möchte, sich für sich selbst darüber informieren sollte und dann die möglichen Risiken und möglichen Vorteile für sich selbst abwägen und mit den behandelnden Ärzt:innen besprechen sollte, wobei man aber damit rechnen muss, dass diese Ärzt:innen keine Ahnung von risikominimiertem Reduzieren und Ausschleichen von Psychopharmaka haben können. Manche unterstützen aber dennoch darin oder hätten sogar gern Informationen darüber.

                          Zu den Taperingstrips zum Beispiel werden für jeden Tag vorgedruckte Blätter mitgeliefert, auf denen man selbst eintragen kann, nicht muss, wie es einem geht und diese Protokolle über sein (tägliches) Befinden während den Reduktionen kann man dann mit seinem behandelnden Psychiater, der Psychiaterin, besprechen oder auch mit den Apotheker:innen der Apotheke, die die Taperingstrips herstellen und schicken.

                          Selbstverständlich muss man nicht unbedingt Taperingstrips nutzen, um sich täglich oder sporadisch Notizen über sein persönliches Befinden zu machen. Es reicht auch ein Notizblock oder ein einfaches Schulheft, um sich das zu notieren. So bemerkt man selbst viel schneller Veränderungen.

                          Wenn die behandelnde Psychiaterin, der Psychiater, keine Ahnung von Entzugserscheinungen oder eben generell von risikominimiertem Reduzieren oder ausschleichen von Psychopharmaka hat oder keine Zeit für längere Gespräche oder man lieber oder gleichzeitig an einer Selbsthilfegruppe teilnehmen möchte, wie zum Beispiel dem http://www.psyab.net – es gibt noch mehr Selbsthilfegruppen in Deutschland und anderen Ländern, zum Beispiel auf Facebook, kann man sein Befinden gern auch dort mit anderen Erfahrungsexpertinnen besprechen.

                          Dort kann man sehr viel mehr individuelle Unterstützung bekommen in den Selbsthilfegruppen und die haben oft sehr viel mehr Erfahrung damit, als die behandelnden Ärzt:innen.

                          Wenn man größere Reduktionsschritte macht, kann man sehr viel schneller in einen “Strudel” von Symptomen und Entzugserscheinungen geraten und möglicherweise nicht so schnell gegensteuern wie bei kleinschrittigen Reduktionen.

                          #367740
                          Pia
                            Vierteljährliches Thema “Neuroplastizität als Weg zur Genesung von einem anhaltenden Drogenentzugssyndrom (PWS/PAWS)“.
                            Mad in the Netherlands, 28. September 2024
                            Zitat:

                            “Das Thema des zwölften Quartals  trägt den Titel: „Neuroplastizität als Weg zur Genesung von einem anhaltenden Drogenentzugssyndrom (PWS/PAWS)“.

                            “Wir hören oft von den Schwierigkeiten, die Menschen nach dem Absetzen von Psychopharmaka haben. Anhaltende Entzugserscheinungen können zu recht düsteren Gefühlen und Gedanken führen. Dies kann dazu führen, dass Menschen Hoffnungslosigkeit erleben. Bei einem kürzlich von Mad in America organisierten Treffen erzählen drei Menschen eine Geschichte der Hoffnung. Die Aufzeichnung dieses Treffens kann unter der Überschrift „Neuroplastizität: Ein Weg zur Heilung von langwierigen Entzugserscheinungen“ angesehen werden.

                            In diesem Thema finden Sie eine bearbeitete Transkription ihrer Geschichten. Den Geschichten der Panelmitglieder folgt eine kurze Einführung in ein Video von Monique Timmermans zum World Tapering Day, in dem sie praxisnah zeigt, wie der Umgang mit PWS aussehen kann, wenn man die Natur als Wissensquelle nutzt.

                            Unter Postakutem Entzugssyndrom (PAWS) oder Protraced-Entzugssyndrom (PWS) versteht man die anhaltenden Symptome, die noch lange nach Absetzen der, in diesem Fall psychiatrischen, Medikation bestehen bleiben. Aufgrund mangelnder Forschung und der Unfähigkeit, sich auf eine geeignete Definition zu einigen, ist PAWS nicht im Diagnostic and Statistical Manual of Psychiatric Disorders (DSM) enthalten. Es wird auch von den meisten medizinischen Fachgesellschaften nicht anerkannt.

                            Das PWS tritt auf, wenn sich Gehirn und Körper nach dem Absetzen von Psychopharmaka erholen/anpassen (als Folge eines durch die Medikamente verursachten Ungleichgewichts). Wenn das Medikament abgesetzt wird, müssen Körper und Gehirn wieder lernen, ohne das Medikament zu funktionieren. PWS beginnt in der Regel nach der akuten Entzugsphase. Die Symptome treten häufig während oder innerhalb der ersten Wochen nach dem Ausschleichen auf und können danach mehrere Monate bis Jahre anhalten. Dauer und Intensität des PWS hängen von Faktoren wie der Art der ausschleichenden Substanz, der Dauer des Konsums und dem Gesundheitszustand einer Person ab. Die Intensität der Symptome nimmt oft zu und ab, vergleichbar mit Wellen, die durch Stress, Trauma, Angst und dergleichen hervorgerufen werden können.

                            Glücklicherweise verfügt unser Gehirn über die Fähigkeit, neue Verbindungen zwischen Neuronen (Gehirnzellen) herzustellen. Dadurch kann sich das Gehirn neu organisieren. Jeden Tag sterben Millionen von Neuronen. Deshalb muss sich das Gehirn ständig mit neuen Zellen erneuern. Äußere Faktoren (Lebensstil, Lebensereignisse) beeinflussen den Grad und die Intensität der Neuroplastizität. Auch ältere Menschen produzieren ständig neue Neuronen. Es stimmt nicht, dass dieser Prozess mit zunehmendem Alter aufhört.

                            Das Gehirn kann somit plastisch beeinflusst werden. Daher der Eintrag Neuroplastizität als Weg zur Genesung.”

                            Zitat automatisch übersetzt mit Google. 

                            Weiter geht’s hier:

                            Quelle:

                            https://madinthenetherlands.<wbr />org/kwartaalthema-over-<wbr />neuroplasticiteit-pws-paws/

                          Ansicht von 15 Beiträgen – 91 bis 105 (von insgesamt 105)
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