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- Dieses Thema hat 43 Antworten und 11 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert vor 1 Jahr, 6 Monate von Dre@mwalker.
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02/10/2022 um 6:29 Uhr #241545
Guten Morgen @paulahier,
ja, geht so weit ganz gut :)
mit Bezug auf Deinen ersten Post:
Ggf. ich erinnere es richtig, aber wenn Du Xeplion erhältst, dass es ja nur in Depotform gibt, gibt es bestimmt noch “Anderes” zum Ausprobieren. Da durch das Medikament, der vielleicht zuvor bestehende “Schutz” verstärkt wahrgenommen wird oder eben erst “vorhanden” ist.
Problem, ganz gleich bei welchen “Gefühlen” und “Schutzvorrichtungen”, die die Seele sich ja nicht ohne guten Grund errichtet hat; Ist es ja unmöglich zu sagen, wie es ohne wäre oder wie es überhaupt anders sein könnte.
Und nach einer Lösung zu suchen, nun, ggf. mit Psychiatern, da wird ein Medikament gefunden etc. und mit einem Psychologen, geschaut, wie und was… eine Partnerbörse :) da gelangt wieder ein anderes Ergebnis heraus…
Und letzten Endes wirst es nur Du allein wissen, wie und wo Du dieses und jenes fühlst.
Und mit wem Du darüber sprechen könntest oder ja…
Bzgl. der Negativsymptomatik kann auch ein Antidepressivum helfen. Und da brauchst Du eine Ärztin, der Du Vertrauen kannst,
so dann,
alles Gute, alles Liebe dazu,
j
- Diese Antwort wurde geändert vor 1 Jahr, 6 Monate von kadaj.
02/10/2022 um 8:11 Uhr #241553Hallo @Paulahier!
Ich hasse Nähe und ich brauche sie. Ich fürchte Berührung und ich suche sie. Für mich gibt es keine eindeutige Aussage in Bezug auf deine Frage. In der Beziehung, aber auch nur dort, kann ich Nähe genießen – kuscheln, sich zufällig berühren. Sexualität gibt es bei uns keine mehr, was ich am Rande bedaure, aber nicht mehr vermisse. Fremde Menschen sollen mich aber nicht berühren, selbst bei Massagen und Physiotherapie habe ich Probleme.
War das schon immer so? Ich glaube ja. Ein ehemaliger Schulkamerad sagte mir vor einer Weile, ich hätte damals sehr asexuell gewirkt. Unberührbar. Und so sind auch meine Erfahrungen – ich löse in den meisten Männern zwar Beschützerinstinkte aus, aber nur selten Lust. Ich bin die Frau für Gespräche, nicht die Frau fürs Bett.
Ich hoffe, ich bin deiner Frage nahe gekommen.
Emotionale Nähe ist ja noch einmal etwas anderes, aber da stecke ich so in mir fest, dass ich gar nicht weiß, ob ich da “anders” bin als andere. Intuitiv würde ich sagen, versuche ich, mir Emotionen vom Hals zu halten, eigene ebenso wie fremde.
- Diese Antwort wurde geändert vor 1 Jahr, 6 Monate von Angora.
02/10/2022 um 8:56 Uhr #241567Guten Morgen @Paulahier!
Was meinst du mit emotionaler Nähe? Liebe?
Wenn ich mich verliebe, dann richtig, was mir aber nur ein paarmal in meinem Leben passiert ist. Ich kann es dann besonders gegenüber dem Erwählten nur nicht zugeben, weil ich mich für zu hässlich halte. Die Heimlichkeiten halte ich dann aber nicht aus. Sie machen mich richtiggehend wahnsinnig, und so rutsche ich dann in eine Psychose.
Früher, auch schon in meiner Kindheit, konnte ich nicht mal jemanden einfach so umarmen, oder mal kurz drücken, weil ich immer das Gefühl hatte, das gehört sich nicht. Eine Ausnahme waren meine Kinder und natürlich auch mein Mann, nachdem wir uns schon eine ganze Weile kannten. Da hatte ich diese Scheu nicht.
Ich und meine Geschwister wurden von unserer Mutter sehr autoritär, distanziert und auch sexfeindlich erzogen. Berührungen gab es selten. Vielleicht liegt es daran.
Heute kann ich mit etwas Überwindung wenigstens ein paar Leute in meinem Umfeld drücken, wenn es einen Grund dafür gibt. Mit der Erkrankung oder den Medikamenten gibt es in der Hinsicht keinen Zusammenhang.
Allerdings habe ich, seit ich Neuroleptika einnehme, Schwierigkeiten zu einem für mich befriedigenden Orgasmus zu kommen und lebe deshalb seit Jahren asexuell.
Empathie für andere zu entwickeln hab ich keine Probleme. Ich kann mich gut in das Seelenleben von anderen hineinversetzen.
Tägliche Medikation:
400 mg Amisulprid
12,5 mg HCT
10 mg Ramiprilab 04.03.2024:
500 mg Amisulprid
5 mg Olanzapin
12,5 mg HCT
10 mg Ramiprilab 15.03.2024
600 mg Amisulprid
12,5 mg HCT
10 mg Ramipril
4mg Doxagamma15/10/2022 um 16:37 Uhr #243699AnonymHey @Molly,
Nun will ich doch mal noch antworten. Tut mir Leid, dass es so lange gedauert hat :/
Ich meine mit emotionaler Nähe, Zuneigung zu spüren, Bindung, Interesse, Wärme.
Schade, dass du äußerlich so wenig von Dir hältst. Denkst du es liegt an deiner eher deprimierten Stimmung? Habe ich so in anderen Beiträgen von dir rausgelesen. Die meisten Menschen sehen doch recht normal, also durchschnittlich aus. Und vllt. Würdest du wenn es dir besser ginge auch anders über dich denken. Jedenfalls macht es mich ein wenig traurig, dass du auf Grund dieser Ansicht über dich, dich so zurückstellst.
Also körperliche Nähe meinte ich bei dem Thema nicht. Danke trotzdem, dass du erzählst wie es für dich so ist.
Das mit der Orgasmusfähigkeit und Neuroleptika ist bei mir leider auch ein Thema, je nach Medikament war das immer mal anders bei mir.
Liebe Grüße, Paula
15/10/2022 um 19:51 Uhr #243742Guten Abend, @Paulahier!
Ich denke vor allem, dass es an meiner Erziehung liegt, dass ich mich nicht schön und liebenswert fühle. Aber naja, es ist ja auch mit meinem Mann dann schief gegangen. Wahrscheinlich bin ich wirklich nicht so toll. Außerdem wird man eher gemocht, wenn man meistens gut drauf und lustig ist. Ich bin immer sehr ernst. Es geht mir damit aber eigentlich nicht schlecht, bin aber halt keine, die auf sich aufmerksam macht und gute Stimmung verbreitet.
Das mit dem Orgasmus ist halt qualitativ ein massiver Unterschied zu vor der Einnahme der Medikamente.
Tägliche Medikation:
400 mg Amisulprid
12,5 mg HCT
10 mg Ramiprilab 04.03.2024:
500 mg Amisulprid
5 mg Olanzapin
12,5 mg HCT
10 mg Ramiprilab 15.03.2024
600 mg Amisulprid
12,5 mg HCT
10 mg Ramipril
4mg Doxagamma16/10/2022 um 20:29 Uhr #243890Ich tue mir auch schwer mit emotionaler Nähe und Zuneigung sowie Bindung.
Morgen habe ich mit meinem Freund unseren 3 jährigen Tag des Kennenlernens. Ich bin gespannt, ob wir es bis ins 4 Jahr schaffen, da ich noch nie länger als 4 Jahre in einer Beziehung war.
Ich habe ein Problem mit Nähe und Distanz. Zur Zeit ist es eher so, dass ich viel Nähe zu anderen brauche und mir mit dem Alleinsein schwer tue. Von der 4. Klasse Volksschule bis zum 16. Lebensjahr wollte ich nur noch allein sein und habe jeglichen Kontakt zu Freunden vermieden. Erst durch die betreute Wohngemeinschaft hat sich das ins Gegenteil verkehrt. Jetzt mag ich nicht mehr allein sein.
Ich spüre die Gegenwart von Mitmenschen meistens nicht so gut und kann mich sehr schwer in andere hineinversetzen. Aber auch mir selbst gegenüber habe ich eine gewisse innere Distanz aufgebaut. Es gab einmal eine Zeit, da waren nur durch Distanz Depressionen erträglich.
Auch wenn ich verlässlich bin, es so scheint, als könnte ich gut zuhören, täuscht das zumeist.
Warme und eine sichere Bindung zu anderen und mir selbst einzugehen, wäre mir wichtig und das sind Themen, mit denen ich mich auch beschäftige. Sich selbst ein guter Freund zu sein. Dann klappt das auch mit dem Gegenüber.
17/10/2022 um 12:18 Uhr #243951AnonymHallo @Molly,
Ok, an seinem Selbstbild, Selbstannahme kann man ja etwas ändern wenn man will. Nicht das es leicht ist, aber es ist möglich.
Und Hallo, nur weil es mit deinem Mann, also mit einer Person nicht dauerhaft geklappt hat, heißt das noch lange nicht, das mit dir etwas nicht stimmt! Manche Beziehungen halten eben nicht, oder passen iwann nicht mehr.
Du bist wie du bist, du musst nicht anders sein um liebenswert zu sein. Nicht jeder ist ein Spaßkeks. Das ist doch in Ordnung.
Ja, ich wünschte die Medikamente würden mir diesen Genuss nicht auch noch vermiesen.
Hast du mal an einen Mediwechsel gedacht? Das kann ja unter einem anderen Medi gar kein Problem mehr sein.
Lg, Paula
17/10/2022 um 12:27 Uhr #243952AnonymHello @Dre@mwalker,
Glückwunsch zum Jahrestag eurer Beziehung! Wie schön :)
Ja, ich will daran auch etwas ändern. Aber erstmal muss ich überhaupt wieder fähig werden etwas zu fühlen. Was tust du um mehr Nähe zu anderen zu spüren und dich intensiver zu fühlen?
Lg, Paula
17/10/2022 um 20:43 Uhr #244031Hallo @Molly, Ok, an seinem Selbstbild, Selbstannahme kann man ja etwas ändern wenn man will. Nicht das es leicht ist, aber es ist möglich. Und Hallo, nur weil es mit deinem Mann, also mit einer Person nicht dauerhaft geklappt hat, heißt das noch lange nicht, das mit dir etwas nicht stimmt! Manche Beziehungen halten eben nicht, oder passen iwann nicht mehr. Du bist wie du bist, du musst nicht anders sein um liebenswert zu sein. Nicht jeder ist ein Spaßkeks. Das ist doch in Ordnung. Ja, ich wünschte die Medikamente würden mir diesen Genuss nicht auch noch vermiesen. Hast du mal an einen Mediwechsel gedacht? Das kann ja unter einem anderen Medi gar kein Problem mehr sein. Lg, Paula
Guten Abend, @Paulahier!
Es war mein ganzes Leben lang so, nicht nur bei meinem Mann und ich bin inzwischen 60 Jahre alt. Ich will auch nicht unbedingt den Männern allein die Schuld geben, denn ich konnte mich eingentlich nie richtig auf jemanden einlassen, eben weil ich so ein Sauertopf bin. Ich sehe erst mal immer nur, dass es nicht klappen kann, ich nie Glück haben werde und dass ein Mann höchstens was auch Mitleid mit mir anfängt.
Das Amisulprid, das ich jetzt nehme, ist das bisher einzige Neuroleptikum mit befriedigender Wirkung auf meine Symprome, bei gleichzeitig erträglichen Nebenwirkungen. Ein Orgasmus ich für mich nicht lebenswichtig.
Tägliche Medikation:
400 mg Amisulprid
12,5 mg HCT
10 mg Ramiprilab 04.03.2024:
500 mg Amisulprid
5 mg Olanzapin
12,5 mg HCT
10 mg Ramiprilab 15.03.2024
600 mg Amisulprid
12,5 mg HCT
10 mg Ramipril
4mg Doxagamma18/10/2022 um 9:15 Uhr #244058Anonym@Molly, Du solltest unbedingt an Deiner Einstellung Dir gegenüber arbeiten ! Jeder Mensch hat bessere und schlechtere Seiten und jeder Mensch kann etwas besonders gut. Fokusiere Dich auf Deine positiven Eigenschaften und versuche damit in der Männerwelt zu punkten !
Schau Dir einmal die Pornoseiten im Internet an, die sind alle in verschiedenste Eigenschaften unterteilt: Dicke und Dünne, Große und Kleine, Rothaarige und Blonde etc.. Männer sind mitunter ganz einfach gestrickt und jeder hat eine gewisse Vorliebe, es gibt nichts was nicht seine Anhänger hat !
18/10/2022 um 9:54 Uhr #244063@Paulahier danke für die Glückwunsche 😀 wir waren gestern in dem Lokal in dem wir uns vor drei Jahren kennengelernt haben und es war ein ganz netter Abend.
Ich streite öfter als mir lieb ist, um mich selbst zu spüren. Das will ich aber etwas mehr unterlassen, da das meine engsten Mitmenschen und mich auch wieder belastet.
Ansonsten habe ich mir oft gedacht wenn wieder “bessere Zeiten” sind möchte ich mehr spüren. Die Zeiten sind aber nicht wirklich besser geworden. Corona, Krieg,…
Um mich mehr zu spüren gehe ich auch sehr gern ins Fitnessstudio und mache anderen Sportarten (Radfahren, viel Spazieren, Wandern,…).
Ab und zu komme ich mir selbst und auch die Außenwelt sehr unrealistisch vor, als würde ich mich in einem Buch oder in einem Film befinden.
Was tust du um dich selbst etwas mehr zu spüren und kennst du das mit dem sich – distanziert – fühlen auch? Und wie kommst du dir dabei vor, wenn du dich so distanzierst “fühlst”?
18/10/2022 um 12:35 Uhr #244077AnonymLiebe @Molly
Also ich möchte dir nichts überstülpen. Immer nur das schlechte zu erwarten ist natürlich problematisch. Dein Verhalten führt dann vllt. Zu einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung. Aber, dass du ein schlechter Mensch und nicht liebenswert bist, das glaube ich nicht. Ich glaube du hast ein arg schlechtes, verzerrtes Bild von Dir!
Klar, wenn die Rechnung für dich aufgeht, dann bleib bei deinem Medikament. Das ist ja schon ein Abwägen.
Lg, Paula
18/10/2022 um 12:50 Uhr #244079AnonymHey @Dre@mwalker
Das klingt gut, alles gute für die Zukunft :)
Also streitest du um stärkere Emotionen hervorzurufen?
Das dir deine Umwelt unrealistisch vorkommt, denkst du das hat etwas pathologisches ala Dissoziation/Derealisation oder Frühwarnzeichen der Psychose, dass sich die gewohnte Umwelt verändert anfühlt?
Ich kenne so ein sich distanziert fühlen zu meinen Mitmenschen. Ich habe das die meiste Zeit, also auch schon vor meinen Negativsymptomen.
Es fühlt sich so an, dass ich nicht so tiefes Interesse an Freunden und Familie empfinde, ich bleibe emotional eher nüchtern auf Distanz. Eher ein wenig kühl. Ich spüre also wenn jemand besonders lieb zu mir ist zum Beispiel keine Wärme oder so. Da ist wie so ein Schutzpanzer.
Was mir meistens hilft um mich besser zu spüren ist gute Musik zu hören, die mich berührt. Und ich mach seit kurzem so Körper Achtsamkeitsübungen.
Ich kenne zum Glück die Momente in denen ich plötzlich aufbreche und Nähe zulassen und spüren kann. Mein Eindruck ist, dass es stark mit meinem Selbstwert verbunden ist. Also wenn ich glaube ich bin ok, dann kann ich auch eher Nähe zulassen. Aber das ist vllt. Nur ein Teil der Erklärung.
Lg, Paula
19/10/2022 um 6:52 Uhr #244198@Paulahier Musik ist auch noch wichtig für mich.
Ich denke, das ist Dissoziation/Derealisation im Allgemeinen sowie Frühzeichen für die Psychose. Als Frühwarnzeichen sind die Gedanken wieder etwas anders, aber auch sehr weit weggeschoben von mir.
Ab und zu wenn ich streite bekomme ich wieder stärkere Gefühle. Es ist möglich, dass ich da unterbewusst schon einen kleinen Anlass nehme, um mich aufzuregen. Auch wenn es Wut, Verzweiflung und Traurigkeit sind, bin ich dann etwas näher bei mir selbst. Aber wie schon vorhin geschrieben, sollte ich das etwas mehr unterlassen.
Emotional eher nüchtern, auf Distanz zu bleiben, kenne ich auch.
Sicher ist es leichter, Nahe zuzulassen, wenn Selbstbewusstsein gegeben ist. In der Vergangenheit hatte ich da sehr starke Probleme, aber das hat sich zum Glück mehr gelegt.
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