Home › Foren › Selbsthilfe und Genesungsbegleitung (öffentlich) › Notizen von Mowa
- Dieses Thema hat 3129 Antworten sowie 60 Teilnehmer und wurde zuletzt vor vor 4 Jahren, 7 Monate von
Mowa aktualisiert.
-
AutorBeiträge
-
02/06/2019 um 5:29 Uhr #41400
Guten Morgen @all,
gestern habe ich von meiner Krankenkasse ein Schreiben bekommen, über ein Angebot „Netzwerk für psychische Gesundheit“. Es geht wohl darum, dass ich zu jeder Uhrzeit an 365 Tagen im Jahr eine zusätzliche ambulante Betreeung bekommen kann, freiwillig, mit einem Partnerunternehmen der Krankenkasse.
Da sind mir erstmal die Alarmglocken geläutet, dass die Krankenkasse vor allem an der Ökonomisierung interessiert ist, und nicht daran, wie es mir geht. Meine Patientenakte, die dieses Partnerunternehmen hätte, wäre ganz sicher transparent für die Krankenkasse.
Das will ich nun ganz und gar nicht, und ich lasse meinen Ärzten und meinem Psychotherapeuten, denen ich vertraue, entscheiden, welche Behandlung wie lange angebracht wäre und warum usw.
Tatsächlich hatte die Krankenkasse bei mir vor wenigen Tagen angerufen. Die Mitarbeiterin fand ich auch nicht vertrauenswürdig (hörte sich eher an wie eine aufdringliche Verkäuferin).
Die Krankenkasse tut also alles, um Patientenrechte zu reduzieren und ihre finanziellen Kosten zu senken.
LG,
Mowa-
Diese Antwort wurde vor 6 Jahren, 3 Monate von
Mowa geändert.
02/06/2019 um 14:07 Uhr #41470In unserem Leid erfahren wir ja diese Radikalität, bemerken und hören, wie es um uns steht und dafür einen Ausdruck zu finden, ja, dass ist wohl das schwierigste von allem.
Finde ich zutreffend, sehr gut beschrieben :good:
Du arbeitest ja in einem IT Bereich. Habt ihr Teamsitzungen und könnt Probleme die ihr im Miteinander erlebt ansprechen?
Ja, zum Glück, wir haben wöchentliche Gruppensitzungen, in denen ich auch über meine persönlichen Angelegenheiten sprechen kann. Diese offene und freundliche Stimmung in der Gruppe liegt sowohl am Gruppenleiter als auch an den Mitarbeitern.
Danke @Mallory, ich wünsche Dir auch alles Gute weiterhin!
und was wollten die von dir am telefon?
Ja ich habe mich auch gefragt, was sie wollen, nachdem ich 3 Anrufe von ihnen verpasst habe.
Die Mitarbeiterin hat dabei nur angekündigt, dass ich die Unterlagen für dieses „Netzwerk für psychische Gesundheit“ bekommen werde. Was ich dann am nächsten Tag auch schon prompt bekommen habe.
Vermutlich war das so gedacht, dass die Mitarbeiterin mit ihrer echt menschlichen Stimme bei mir als Kundin erstmal Vertrauen wecken soll, damit sie mir dieses Netzwerk als etwas Hilfreiches verkaufen kann…
Danke auch für Deine Rückmeldung, lieber @NuJu.
-
Diese Antwort wurde vor 6 Jahren, 3 Monate von
Mowa geändert.
03/06/2019 um 5:13 Uhr #41582Guten Morgen @DiBaDu,
ich nehme teil an dieser poststationären Betreuung (Netzwerk psychische Gesundheit) und profitiere davon.
ah das ist gut zu lesen, danke. Würdest Du etwas von Deinen positiven Erfahrugen hier mit mir/uns teilen? Das würde mich interessieren. Ich wollte morgen bei meiner Therapie auch über das Netzwerk sprechen. Vielleicht sind meine Bedenken unbegründet.
LG,
Mowa03/06/2019 um 5:36 Uhr #41583Gerade bereite ich japanische Curry-Brötchen zu. Später gehen wir zum Picknick mit anderen Japanern und Japaninteressierten, und wir sollen alle ein japanisches Essen mitberingen. Bin mal gespannt, kenne noch keine Japaner in meiner Stadt.
Die Curry-Brötchen habe ich zum ersten Mal gebacken, aber sie sind richtig gut geworden:
Auch die japanischen Jugendlichen (Austauschstudenten, Sprachschulschüler und Praktikanten, im Alter von 20-25? Jahren) waren begiestert und haben mich gelobt, das sei wie vom Bäcker in Japan
Bis heute habe ich in den verschiedenen Städten, in denen ich gelebt habe, nie aktiv Kontakt zu Japanern gesucht. Gestern war’s anders, und es war sehr schön. Auf einmal hatte ich später 5 FB-Freunde mehr.
Die 2, 3 Jugendlichen, mit denen ich gesprochen habe, haben berichtet, dass sie die Zeit in Deutschland genossen haben und die Lebensqualität hier höher sei. Aus der Ferne sieht die Heimat ja nochmal anders aus, und da fällt einem auf, was anders, was gut oder schwierig ist. Die jungen Leute waren nachdenklich, und das hat mir sehr gefallen.
Ich finde, Austausch sollte für Jeden möglich sein. Es gibt so vieles, was man miteinander und voneinander lernen kann.
LG,
Mowa03/06/2019 um 17:30 Uhr #41634Puhh, heute habe ich beim IT-Gruppentreffen wieder gemerkt, dass meine Konzentrationsfähigekeit und Erinnerungen, mein Verständnis der Zusammenhänge, usw. ziemlich eingeschränkt sind. Einerseits ist mein letzter Schub noch frisch, andererseits kenne ich das auch schon vom Aripiprazol, dass es mich dauerhaft einschränkt.
Das nervt..!
Ich will und kann doch nicht immer eisern diszipliniert sein und mich mit Gehirntraining oder Diät rumschlagen, wenn ich weiß, dass das nur blöde Wirkungen von den Medis sind…
Ansonsten war der Tag ok. Inzwischen habe ich meinem Chef per E-Mail mitgeteilt, dass ich gerne eine freiwillige stufenweise Wiedereingliederung machen möchte (neulich hatte ich ihn ja persönlich sprechen wollen, hat nur leider nicht geklappt). Da ich noch keine Antwort von ihm bekommen habe, gehe ich davon aus, dass er damit einverstanden ist… Vollzeit schaffe ich im Moment nicht ganz. Also habe ich auch keine andere Wahl.
03/06/2019 um 18:06 Uhr #4164404/06/2019 um 5:17 Uhr #41690Inzwischen habe ich meinem Chef per E-Mail mitgeteilt, dass ich gerne eine freiwillige stufenweise Wiedereingliederung machen möchte (neulich hatte ich ihn ja persönlich sprechen wollen, hat nur leider nicht geklappt). Da ich noch keine Antwort von ihm bekommen habe, gehe ich davon aus, dass er damit einverstanden ist… Vollzeit schaffe ich im Moment nicht ganz. Also habe ich auch keine andere Wahl.
Gestern später am Abend habe ich doch eine Antwort von meinem Chef bekommen, dass er mit dem Rat des Arztes einverstanden sei
Das ist mir auch lieber wegen der Lohnfortzahlung :good:
04/06/2019 um 5:40 Uhr #41691Danke schön @Bernadette und @Dopplereffekt für Eure Rückmeldungen.
Waren für dich schon andere Neuroleptika im Gespräch? Wenn ja, warum bleibst du beim Aripiprazol?
In der Klinik im März 2018 und vor dem letzten Schub habe ich vorübergehend Olanzapin genommen. Und jetzt in der Klinik, im Mai 2019, wurde eine Umstellung auf Ziprasidon (Zeldox) getestet.
Das Olanzapin wirkt bei mir gut, aber im Hinblick auf die Sedierung und Appetitsteigerung ist es wahrscheinlich nicht besser als das Aripiprazol. Und das Ziprasidon habe ich nicht gut vertragen, ich hatte vor allem nach dem Mittagessen Müdigkeitsattacken, so dass ich erstmal 2, 3 Stunden schlafen musste. Das habe ich mit Aripirapzol z.B. nicht.
Bis jetzt habe ich das Aripiprazol behalten, weil ich es gut kenne. Abgesehen von Gewichtszunehme und Reduzierung der kognitiven Fähigkeiten habe ich keine störenden Nebenwirkungen. Und gerade diese beiden Nebenwirkungen haben praktisch alle Antipsychotika, vermute ich ganz stark.
Aber Du hast recht, ich würde mich auch auf eine Umstellung einlassen, aber möglichst ambulant, damit ich arbeiten kann. Ich kann nicht wochenlang fehlen, nur damit ich ein, zwei weiteres Medikament ausprobieren kann, wahrscheinlich doch nur um auf das bewährte Aripiprazol zurückzukommen.
Du haderst ja auch ziemlich mit dem Aripiprazol.
Genau, und zwar nicht nur mit dem Aripiprazol, sondern mit allen Psychomedis. Sie alle verändern mich, und das stört mich sehr. Ich will nicht mein ganzes Leben lang mit einer mentalen Zwangsjacke verbringen. Aber in diesem Moment sehe ich ein, dass ich stabiler werden sollte bevor ich wieder reduziere und absetze. Daher nehme ich das Aripiprazol jeden Tag ein, freiwillig.
-
Diese Antwort wurde vor 6 Jahren, 3 Monate von
Mowa geändert.
05/06/2019 um 5:16 Uhr #41826Guten Morgen @all,
danke @Dopplereffekt, @DiBaDu und @christine für Eure Posts hier.
Wie ist es gelaufen mit dem Psychiater?
Gestern war ich bei meinem Psychotherapeuten. Und mein Therapeut kannte das Netzwerk noch nicht, hat dann in seinen Rechner kurz reingeschaut und gemeint, das sei etwas Neues bei meiner Krankenkasse und ein Pilotprojekt dort.
Tatsächlich hat er gesagt „Forschungsprojekt“, da die Krankenkasse erforschen will, ob ein solches Angebot die Folgekosten senkt. Er hat auch gemeint, dass die Schweigepflicht ein hohes Gut in Deutschland sei und diese bei Ärzten und Therapeuten in diesem Netzwerk genauso gelte wie für die anderen Ärzte und Therapeuten.
Zum Glück habe ich hier Euer Feedback (DibaDu und christine). Es hilft mir zu lesen, dass Euch ein solches ANgebot hilft. Jetzt habe ich keine Bedenken mehr, um das Formular zu unterschreiben und das Angebot in Anspruch zu nehmen. Vielen Dank :good:
LG,
Mowa05/06/2019 um 7:41 Uhr #41844Danke DiBa!
Heute ist wieder Betriebsratssitzung. Gestern habe ich von unseren Nachbarn erfahren, dass der schöne Ahornbaum neben unseren Balkons gefällt werden soll. Das wollen wir unbedingt verhindern, und heute will ich das Thema in der Sitzung ansprechen.
Nachmittags habe ich ein Gespräch mit dem Verwaltungsleiter, ich werde ihn auch darauf ansprechen. Dann könnten wir vielleicht die NABU kontaktieren, meinen Chef ansprechen, … Da können wir noch einiges machen!
Uns allen noch einen schönen Tag!
LG,
Mowa05/06/2019 um 8:13 Uhr #41847Unser schöner Ahornbaum…
06/06/2019 um 7:17 Uhr #41942Guten Morgen @all,
vielen Dank @erdbeere, @Bernadette, @DiBaDu und @Aqua für Eure Rückmeldungen.
Die Gründe für die Fällung des Baumes ist mir noch nicht klar. Daher war ich gestern nach der Betriebsratsitzung bei unserem Baukoordinator und habe um einen Termin für ein persönliches Gespräch gebeten. Hoffentlich kann ich ihn bald schon treffen…
Das Formular für die Teilnahme am Netzwerk für psychische Gesundheit habe ich unterschrieben und muss nur noch abschicken. Es soll dann ein Termin für ein Erstgespräch vereinbart werden. Bin mal gespannt, was dabei rauskommt.
Da ich gestern fast 2 Stunden zu viel gearbeitet habe (diese Woche wollte ich ja gemäß dem Wiedereingliederungsplan nur 4 Stunden täglich arbeiten) und ich dementsprechend gestern erschöpft war, werde ich mir heute die Freitheit nehmen, im Homeoffice zu arbeiten und zwar nur 2 Stunden lang.
LG,
Mowa07/06/2019 um 5:53 Uhr #42097Guten Morgen @all,
vielen lieben Dank @escargot, @Dopplereffekt, @erdbeere, @Aqua und @Bernadette.
Ich habe gestern viel Zeit (sicher mindestens 10 Stunden insgesamt) schlafend verbracht, wie schon die Tage zuvor. Irgendwie scheint mein Körper gerade einen erhöhten Schlafbedarf zu haben. Jedenfalls bin ich in einer erschöpften Phase.
Jetzt aber bin ich aufgestanden, und ich fühle mich wohl. Vielleicht schaffe ich gleich etwas Hantelübung zu machen.
Liebe Grüße, bald ist langes Wochenende
Mowa
07/06/2019 um 7:03 Uhr #42107Danke DiBa, es ist tatsächlich so, wie Du vermutest. Ich kann sehr impulsiv sein, und wenn ich etwas tun WILL, dann übernehme ich sofort Aufgaben, ohne mir vorher Gedanken zu machen, ob ich sie auch vollbringen KANN. Spätestens wenn ich zu Hause nur noch erschöpft herumliegen kann, merke ich, dass ich wieder übertrieben habe…
So, ich habe die Hantelübungen in einer Light-Version gemacht und fühle mich sogar ein bisschen fit. Gleich gehe ich zur Arbeit.
09/06/2019 um 7:52 Uhr #42302Guten Morgen @all,
die letzten Tage habe ich täglich weit mehr als 8 Stunden geschlafen, insgesamt eher 10 wahrscheinlich. Morgens fühle ich mich dann einigermaßen fit.
Morgen am Pfingstmontag bekommen wir Besuch von jemandem, den ich in der Klinik kennen gelernt habe. Ein sehr lieber und äußerst talentierter junger Mann, der Mathematik studiert und auch an Japanisch interessiert ist. Darauf freuen wir uns, wir wollen zusammen Sommerrollen kochen und uns einige Anime-Filme anschauen.
Diesen Besuch nehmen wir gerne zum Anlass, um die Wohnung etwas ordentlicher zu gestalten. Vor allem haben wir das Bad schon länger nicht mehr gewischt, und es ist schon wieder sehr staubig dort. Also ist heute putzen angesagt.
Mal schauen, wie wir uns motivieren können.
LG und einen gemütlichen Sonntag wünscht
Mowa -
Diese Antwort wurde vor 6 Jahren, 3 Monate von
-
AutorBeiträge
- Sie müssen angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.