Notizen von Mowa – Teil 3

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  • Dieses Thema hat 1682 Antworten sowie 44 Teilnehmer und wurde zuletzt vor vor 4 Wochen von Mowa aktualisiert.
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  • #398015

    Gestern Morgen waren Chanchan und ich im Wald. Das Wetter war sehr schön und der Wald auch. Ich glaube, ich habe es mit der Bewegung etwas übertrieben. Ich bin noch nicht ganz fit nach meiner Erkältung.

    Apr 5, 2025
    Langsam wird es grün im Wald.

    Mittags habe ich ein oder zwei Stunden geschlafen. Danach war ich einkaufen und abends habe ich rotes Thai-Curry mit viel frischem Gemüse gekocht. Ich habe seit Wochen weder eingekauft noch gekocht und es hat mir gut getan, mir dafür Zeit zu nehmen!

    Mein britischer Kollege J. hat mir schon die englische Übersetzung meines Manuskripts geschickt. Die Übersetzung ist wie immer super, und es ging so schnell!

    Ich brauche noch Feedback von den Personen, die im Manuskript erwähnt werden, ob sie damit einverstanden sind. Sonst muss ich es noch einmal überarbeiten. Meinem Psychiater kann ich es erst am 17. April zeigen, dann habe ich meinen nächsten Termin bei ihm.

    #398182

    Mein Arzt meinte, FFP 2 Masken sind nicht nur bei Corona, sondern auch bei anderen Erkrankungen sinnvoll.

    Schönen Tag :ciao:

    #398187

    Danke liebe @Dremwalker :ciao:

    ***
    Meine Stimmung war nach dem Aufstehen eher gedrückt und ich habe mich trotz viel Schlaf leicht gerädert gefühlt.

    Gestern, am Sonntag, nach einem schönen Morgenspaziergang mit meinem Mann und Chanchan, kam es leider zu einem eskalierenden Streit.

    Der letzte Streit dieser Art war vor 2 Wochen. Damals hat der Streit nicht so lange gedauert und war nicht so tiefgehend wie gestern.

    Es fühlt sich für mich wie eine Belastungsprobe an, weil ich immer noch in der Tagesklinik bin.

    Aus der Eskalation herauszukommen, wie es empfohlen wird, war für mich nicht möglich, weil ich zu müde und überfordert war. Mein Mann hat über Stunden geredet, fast im Monolog, während ich zwischendurch wütend reagierte.

    Es ging um schwierige Themen: Psychiatrische Themen wie Neuroleptika und Kontakte zu anderen Betroffenen; politische Themen wie Meinungsfreiheit, AFD-Verbot und Holocaustleugnung; dann Themen, die unsere Beziehung betreffen.

    Ich habe dabei Sätze gesagt, die verletzend waren – Vorwürfe, Beschimpfungen und Worte, die mich auch sehr verletzen würden, wenn sie mir jemand sagen würde.

    Positiv ist mir aufgefallen, dass mein Mann trotz allem ruhig geblieben ist. Und er hat mich darauf hingewiesen, wie aggressiv ich in meiner Wut sein kann – nicht vorwurfsvoll, sondern um mir zu helfen, selbst darüber zu reflektieren.

    Ja, daran muss und will ich arbeiten, das konnte ich auch meinem Mann sagen und mich bei ihm entschuldigen.

    So ging der Sonntag versöhnlich zu Ende.

    06.04.2025
    Fußball spielen mit Chanchan.

    Nach dem Aufschreiben geht es mir gleich viel besser!
    Ich wünsche allen Mitlesenden einen guten Start in die neue Woche :ciao:

    #398190

    Liebe Mowa,

    das Fuszballvideo ist niedlich. Danke, Dir auch einen guten Start in die Woche! Das mit dem Streit hatte dann ja was Gutes. Nicht so gut vielleicht, dass diese hohe Belastung für Dich vielleicht noch zu viel war.

    lg,

    m.


    „Es gibt eine andere Welt, aber sie ist in dieser.“ – Paul Éluard

    #398229

    Das ständige Monologisieren über Stunden hinweg, hört sich für mich schon recht akut an, Mowa! :unsure:


    -400 mg Amisulprid, 4 mg Doxazosin, 25 mg HCT und 5 mg Ramipril morgens, Abends 5 mg Ramipril
    -Zusätzlich alle zwei Tage eine Kaliumbrausetablette
    -Ab und zu A-Z Vitamine und Mineralstoffe ab 50

    #398251

    Danke, liebe @manon!

    hört sich für mich schon recht akut an

    Was meinst Du mit „akut“, liebe @Molly?

    Mein Mann ist sicher nicht psychotisch.

    Warum Konflikte zwischen uns oft dieses Muster zeigen, weiß ich nicht. Auf jeden Fall ist es ein Muster, das zwischen uns auftritt und nicht etwas, das nur meinem Mann eigen wäre.

    #398493

    Gestern war ein langer Tag.

    Um 5 Uhr ist meine Medikamentenzeit. Neben Aripiprazol nehme ich Eisen, Vitamin D3 und Ramipril, die mir in der Tagesklinik zum ersten Mal verabreicht wurden.

    Gestern habe ich das Aripiprazol erst gegen Mittag eingenommen, damit mir bei der Ankunft in der Tagesklinik Blut abgenommen werden konnte, um den Spiegel bestimmen zu können.

    Bei der letzten Einzelvisite war der neue Stationsarzt zum ersten Mal dabei und es ging unter anderem um die Frage, ob ich eine Low Metabolizerin sei und dass ich deshalb mit 1 mg/d auskomme. Wenn ich es richtig mitbekommen habe, dann bekommen andere Schizophreniepatient:innen wohl mindestens 5 mg/d.

    Ich habe die Pfleger:innen darum gebeten, mir eine Kopie des Ergebnisses zu geben, weil es mich brennend interessiert. Ich glaube, bei mir wurde noch nie der Spiegel gemessen, egal wie hoch die Dosis war. Also ich finde das sehr spannend :yes: Ich muss mich noch etwas gedulden, denn die Spiegelmessung dauert wohl bis zu einer Woche.

    In der Zwischenzeit habe ich eine aufmerksame und freundliche Rückmeldung vom Oberarzt bekommen, dass ich meinen Bericht über meine persönlichen Erfahrungen in der Tagesklinik gerne so veröffentlichen kann. Auch darüber habe ich mich gestern sehr gefreut. Ich werde noch mit der Redaktion von Mad in America klären, ob es in Ordnung ist, wenn ich die deutsche Version des Manuskripts in meinem Blog teile.

    Gut war gestern auch, dass mir ein neues Projekt eingefallen ist, was ich während der Wiedereingliederung und Arbeitstherapie machen könnte. Eigentlich ist das nichts Neues, denn ich habe meinem Vorgesetzten schon vor Beginn der Wiedereingliederung darüber geschrieben. Es geht darum, dass ich mir einen Plan ausarbeite, wie unser Institut mit der Tagesklinik bzw. der Uniklinik zu Gesundheitsthemen zusammenarbeiten könnte.

    Ja, es wäre sehr spannend, wenn eine Zusammenarbeit zustande käme!

    Nach der Tagesklinik war ich noch kurz zu Hause, dann ging es weiter zur Chorprobe. Bis zum Auftritt am 4. Mai muss ich noch viel üben. Die Texte kann ich auch noch nicht immer auswendig.

    Abends bin ich vor 21 Uhr nach Hause gekommen und mein Mann hat für uns gekocht und wir haben zusammen zu Abend gegessen. Ich glaube, ich bin zwischen 22 und 23 Uhr ins Bett gegangen.

    Heute ist der Tag nicht viel kürzer. Am Vormittag Wiedereingliederung, dann Oberarztvisite, dann Arbeitstherapie, danach Gesangsunterricht und Zahnreinigung. Gegen 19 Uhr sollte ich wieder zu Hause sein.

    Ich wünsche allen einen guten Mittwoch :ciao:

    #398518

    Glaube einfach, wir sind unterschiedlicher Meinung, was schon psychotisch ist, und was noch nicht… :scratch:


    -400 mg Amisulprid, 4 mg Doxazosin, 25 mg HCT und 5 mg Ramipril morgens, Abends 5 mg Ramipril
    -Zusätzlich alle zwei Tage eine Kaliumbrausetablette
    -Ab und zu A-Z Vitamine und Mineralstoffe ab 50

    #398522

    Es gibt Medis, da bin ich ein Schnellmetabolisierer und ich brauchte hohe Dosen, bei anderen oder im Laufe der Jahre scheint es sich bei mir geändert zu haben – ich brauche heute niedrigere Dosen als früher bei verschiedenen Medis.

    aber vielleicht ist das auch medikamentenspezifisch.

    ich bin sehr gespannt, ob dein Spiegel das widerspiegelt!

    Hab einen sonnigen Tag!


    „Škaŋ šni kiŋ hé škaŋ šni héčha.“ (Lakȟótiya)

    #398777

    Tja, @Molly, ich weiß immer noch nicht, was Du mir eigentlich sagen willst :unsure:

    Wenn du mir schreiben wolltest:
    1. Du hast in der Vergangenheit oft beobachtet, dass es akut psychotische Menschen gibt, die ständig und stundenlang alleine reden, scheinbar ohne Gesprächspartner.
    2. Du glaubst, dass mein Mann genauso akut psychotisch ist.

    Dann ist Aussage Nr. 1 für mich in Ordnung, über Aussage Nr. 2 kann ich nur den Kopf schütteln :unsure: Zumal Du meinen Mann noch nicht persönlich kennengelernt hast.

    Glaube einfach, wir sind unterschiedlicher Meinung, was schon psychotisch ist, und was noch nicht… :scratch:

    Hier weiß ich auch nicht, was Du meinst.

    Wenn Du mir schreiben wolltest:
    1. Du denkst, dass mein Mann akut psychotisch ist.
    2. Wenn ich das nicht denke, dann erkennen wir akute Psychosen unterschiedlich.

    Dann ist für mich Aussage Nr. 2 in Ordnung, bei Aussage Nr. 1 kann ich wieder nur den Kopf schütteln :unsure:

    #398778

    ich bin sehr gespannt, ob dein Spiegel das widerspiegelt!

    Danke @Mond und ja, ich bin auch gespannt. Heute ist Einzelvisite und mit etwas Glück erfahre ich das Ergebnis. Wenn nicht, dann bei der Oberarztvisite am Mittwoch, wenn ich entlassen werde :-)

    Mittwoch und Donnerstag waren gute Tage für mich. Vor allem konnte ich ein Gespräch mit meinem Vorgesetzten führen, in dem es unter anderem um meine zukünftige Tätigkeit ging. Ich freue mich darauf und hoffe, dass ich wieder so fit bin, dass ich wieder Vollzeit arbeiten kann.

    Es ging auch um meinen Arbeitsort und darum, dass mein Mann und ich ja geplant hatten, nach Berlin zu ziehen. Ich denke, ich möchte erst wieder in die berufliche Routine zurückkehren, bevor ich mich wieder mit solchen Gedanken beschäftige.

    Diese Woche habe ich meine Tonfigur mit nach Hause genommen. Beim Einpacken war der Stiel des Gänseblümchens abgebrochen, an einer anderen Stelle als beim ersten Mal:

    20/03/2025 at 6:37 … Als ich mit dem Schleifen angefangen habe, habe ich das Gänseblümchen berührt und der Stiel ist abgebrochen.

    Die Kunsttherapeutin hat mir den Schlicker mitegegeben, den sie damals angerührt hatte, und damit konnte ich den Stiel wieder problemlos zusammenkleben:

    Der Gesangsunterricht hat mir sehr viel Spaß gemacht. Zum Schluss haben wir zusammen die Version des Beschwerdechors von „Bei mir bist du schön“ gesungen. Meine Lehrerin hat mir erzählt, dass sie die zweite Stimme schon mal gesungen hat und das Lied deshalb sehr gut kennt. Sie hat mir auch eine Version gezeigt, die ihr sehr gut gefällt:

    Gestern zu Hause konnte ich einen sich anbahnenden Konflikt mit meinem Mann noch rechtzeitig erkennen und mich ein bisschen darauf einstellen. Ich glaube, das hat auch dazu beigetragen, dass es zwar eine Spannung gab, aber der Konflikt nicht weiter eskaliert ist und sich aufgelöst hat. Darüber bin ich sehr froh, weil ich glaube, dass diese fast unscheinbare Erkenntnis für mich und für die Dynamik des Konflikts sehr wichtig war!

    11.04.2025
    Heute Morgen haben wir einen Biber gesehen.

    #398788

    Ich denke einfach nur dieses:

    Molly wrote: Glaube einfach, wir sind unterschiedlicher Meinung, was schon psychotisch ist, und was noch nicht…

    Es gibt nicht nur „akut psychotisch“ und „gesund“. Dass ich oben das mit „akut“ geschrieben habe, war wahrscheinlich übertrieben… Es gibt aber Zwischenstufen, die man eben nicht als „gesund“ bezeichnen kann. Nicht umsonst spricht man ja von präpsychotischen Phasen. Diese müssen nicht immer sofort ins Vollbild übergehen. Ich habe von etwa meinem 16. bis zum 30. Lebensjahr präpsychotisch gelebt. Mancher kann sich aufgrund vorteilhafter Lebensbedingungen auf diesem Level halten.

    Ich persönlich habe zwar nicht die Neigung, in so einer Phase stundenlang auf jemanden einzureden, weil ich eher verschlossen bin, aber ich kenne das von speziell zwei anderen betroffenen Personen in meinem Umfeld. Das muss nichts damit zu tun haben, dass jemand mit imaginären Personen redet. Sie können sich auch einfach an vorhandenen Personen abarbeiten und sich dabei thematisch im Kreis drehen und/oder ihre Sorgen zu übergroßen Problemen werden lassen.

    Ob das bei deinem Mann wirklich so ist, weiß ich natürlich nicht.  Ich weiß ja nicht, was und wie er da redet. Für mich ist es halt einfach nicht normal, wenn jemand stundenlang monologisiert, wie du es geschrieben hattest und es hörte sich aufgrund meiner anderweitigen Erfahrungen psychotisch an.

     


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    #398802

    Für mich ist es halt einfach nicht normal, wenn jemand stundenlang monologisiert, wie du es geschrieben hattest und es hörte sich aufgrund meiner anderweitigen Erfahrungen psychotisch an.

    OK, das liest sich für mich schon ganz anders als einfach nur

    Das ständige Monologisieren über Stunden hinweg, hört sich für mich schon recht akut an, Mowa! :unsure:

    Ich fand Deine erste Aussage ziemlich übergriffig @Molly.

    Und danke, dass Du das jetzt klargestellt hast.

    #399052

    Gestern waren wir in Heilbronn. Es war unser zweiter Besuch dort nach der Bundesgartenschau 2019.

    Zu unserem Besuch damals am 1. September habe ich keinen Eintrag in meinem Blog gefunden:

    02/09/2019 at 19:07 … Die Foren- und FB-pause tun mir gut, dadurch habe ich mehr Zeit für mich selbst, mehr Fokus auf mein eigenes Leben. Das fehlt mir gerade, irgendwie. …

    Der Grund für unseren spontanen Ausflug gestern war der bevorstehende Wechsel meines Arbeitsortes, vielleicht schon im nächsten Jahr. Unser Institut wird dort auf dem Bildungscampus erweitert und dort wird auch mein neuer Arbeitsplatz sein.

    Für mich ist klar, dass es kein besseres Arbeitsverhältnis geben wird als mit meinem Vorgesetzten. Deshalb bin ich 2017 von Stuttgart nach Heidelberg gezogen. Und genauso würde ich nächstes Jahr nach Heilbronn umziehen.

    Die wichtigste Frage für mich und meinen Mann ist, wie gut wir diesen Umzug gesundheitlich verkraften. Schließlich haben wir acht lange Jahre gebraucht, um in Heidelberg langsam anzukommen und uns hier gemeinsam wohlzufühlen. Heilbronn ist eine völlig andere Stadt.

    Können wir 20 Jahre bis zu meiner Berentung in Heilbronn leben? Diese Frage wird uns sicher in den nächsten Monaten intensiv beschäftigen…

    Zunächst ist meine Priorität

    11/04/2025 at 4:42 … ich möchte erst wieder in die berufliche Routine zurückkehren …

    #399094

    Ich glaube, Heilbronn wäre auch schön zum wohnen, je nach dem wo man eine Wohnung findet.


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