Notizen von Mowa – Teil 2

Home Forums Selbsthilfe und Genesungsbegleitung (öffentlich) Notizen von Mowa – Teil 2

Viewing 15 posts - 391 through 405 (of 627 total)
  • Author
    Posts
  • #204373

    Beschäftigung am Wochenende:

    Die Facial-Feedback-Hypothese (Gesichts-Feedback-Hypothese, Rückkopplungseffekt des Gesichtsausdruckes) postuliert, dass Gesichtsmuskelanspannungen, die Gefühle wecken, die dem jeweiligen Anspannungsmuster entsprechen.[1] Dass also die Gefühlserfahrung eines Menschen durch den eigenen Gesichtsausdruck beeinflusst wird. Personen, die beispielsweise angehalten werden, in einer bestimmten Situation zu lächeln, werden diese Situation im Nachhinein wahrscheinlich als positiver und angenehmer empfinden als Personen, die ihre Augenbrauen zusammengezogen haben. Die empirisch nachgewiesenen Effekte sind in der Regel klein und heterogen.[2]

    Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Facial-Feedback-Hypothese

    #204478

    Guten Morgen zusammen,

    und vielen Dank für Eure Posts @manon, @Floeckchen, @Isa, @DiBaDu, @Molly und @escargot!

    Dass der Soldat eher weiblich aussieht, wurde mir erst durch Eure Kommentare bewusst. Ich habe diesen jugendlichen Mann als Modell genommen:
    https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/usa-russland-ukraine-vorwuerfe-103.html

    Den Mund wollte ich besonders betonen, damit der Bleistift und die Lachmuskulatur nicht untergehen. Vielleicht hatte ich auch solche Poster aus den 50ern/60ern im Gedächtnis:

    Eine neue Arbeitwoche fängt an. Am Wochenende habe ich mir viel freie Zeit gegönnt, und das war auch gut so. Ich hoffe, dass ich im Laufe der Woche gut auf die Arbeit konzentrieren kann, da ich noch viel vorzubereiten habe. Am Dienstag ist die Betriebsratswahl, am Mittwoch die konstituierende Sitzung, und nächste Woche ist die Sitzung des Gesamtbetriebsrates, am Donnerstag wird Herr Rüsch für uns einen Vortrag halten B-)

    Wünsche allen einen angenehmen Start in die neue Woche :-)

    LG,
    Mowa

    #204606

    Danke sehr liebe wachsmalbloeckchen, ich freue mich :-)

    Die Beschäftigung mit dem Thema „Gewalt- und Straftaten von Menschen mit Schizophreniediagnose“ hat mich zu meiner Zeichnung von heute Morgen angeregt:

    Die zuständige Redakteurin von Mad in America hat mir gestern geschrieben, dass das Bild bald auf die Webseite hochgeladen wird. Bis jetzt hatte ich dort 4 Einreichungen, die auch alle angenommen wurden:
    https://www.madinamerica.com/artwork/

    Ja, heute findet endlich die Betriebsratswahl statt. Ich drücke mir fest die Daumen, dass ich dieses Mal direkt ins Gremium gewählt werde…

    Bei der letzten Betriebsratswahl vor 4 Jahren war die Wahl für mich sehr chaotisch abgelaufen, weil sie während meines ersten Rückfalls vorbereitet und durchgeführt wurde. Mich auf die Vorschlagsliste gesetzt habe ich als ich im Januar bereits hypomanisch war, Anfang Februar wurde ich eingewiesen, Ende Februar hat die Vorstellungsrunde stattgefunden, an der ich teilgenommen habe, nachdem ich aus der Klinik “ausgebüxt” war, und 2 Tage später habe ich mich gegen den ärztlichen Rat entlassen, um dann nur eine Woche nach dem Wahltag, d.h. am 08.03.2018 wieder, dieses Mal für 3 Wochen, eingewiesen zu werden usw.

    Naja, aus dieser Erfahrung kann ich zumindest schlussfolgern, dass ich selbst im psychotischen Zustand wusste, was mir sehr wichtig war :scratch:

    #204739

    So, auch den Wahltag haben wir gut hinter uns gebracht :yahoo: Gestern nach dem Abendessen war ich wirklich sehr erschöpft und bin nur noch ins Bett gefallen.

    Ich bin so froh und erleichtert, dass dieser Abschnitt damit formal fast abgeschlossen ist. Seitdem ich die Rolle als Vorsitzende im Juni letztes Jahr übernommen hatte, war die größte Mission für mich, das Gremium zusammenzuhalten und die Wahl des nächsten Betriebsrats sicherzustellen, und das habe ich zusammen mit den BR-Kolleg*innen und der Sekretärin erfüllt. Dafür klopfe ich mich auf die Schultern :-)

    Ja – und direkt ins Gremium gewählt wurde ich auch, wenn auch nicht mit der meisten Stimmenzahl – aber das ist voll OK! Mir ist wichtig, authentisch zu sein und meine persönlichen Schwerpunkte in die Betriebsratsarbeit einfließen lassen zu können als beliebter zu sein, wofür ich mich teilweise verbiegen müsste. Wenn ich bedenke, dass ich bei der letzten Wahl 2018 (s. letzter Post) das letzte Ersatzmitglied von 13 Kandidat*innen war, dann bewerte ich das Ergebnis dieser Wahl als eine gute Anerkennung für mich.

    Heute geht für mich der Stress weiter mit der konstituierenden- und der ersten Betriebsratssitzung. Ich freue mich sehr auf die neue Amtsperiode. Das alte Gremium war auch schon angenehm, und jetzt mit den neuen Mitgliedern erwarte ich ein sehr freundliches und frisches Gremium. Und durch die “alten” Mitglieder können wir auch eine Kontinuität gewähren. Also: Es wird bestimmt eine gute Amtsperiode :-)

    #206354

    Guten Morgen zusammen,

    vielen Dank Metalhead666 und Blumenduft :-)

    Heute ist ja Freitag und eigentlich mein dauerhafter Urlaubstag, leider komme ich heute überhaupt nicht dazu. Ich muss mich noch sehr viel vorbereiten auf die Sitzung des Gesamtbetriebsrates nächste Woche. Außerdem muss ich heute dringende Mitteilungen des neuen Betriebsrates verfassen und abschicken, nachdem ich in der Zwischenzeit erneut als Vorsitzende bestätigt wurde und meine Tätigket für den Betriebsrat fortsetzen werde.

    Mit dem Berg an Arbeit und dem Stress komme ich erstaunlich gut zurecht. Meine Denk- und Fühlfähigkeiten wirken auf mich gesund und robust. Wenn das die kommenden Monate genauso bleiben würde, hätte ich keine Bedenken meine Aripiprazoldosis erneut von 1 mg auf 0,5 mg zu reduzieren. Aber erstmal bleibe ich bei 1 mg um keine Turbulenzen zu riskieren.

    Gestern habe ich wieder eine Nachhilfestunde gegeben, die gut abgelaufen ist. Die Mutter der Kinder hat mir die Rückmeldung gegeben, dass die Mathe-Leistung ihrer Kinder sich verbessert habe und sie vermuten, dass das auch an mir liegt. Das war ein schönes Kompliment für mich :-)

    Am Sonntag wollen wir, zusammen mit der Mutter, Mädchenfußball gucken gehen:

    Ich freue mich schon auf den gemeinsamen Ausflug B-)

    Das Projekt “Scoring Girls”, auf das uns die örtliche Geflüchtetenhilfe aufmerksam gemacht hat, erinnert mich daran, dass ich Torwärtin war vor 35 Jahren in 1986/87, als ich mit meiner Familie 1 Jahr lang in London war und in der Mädchenmannschaft der Schule Netball und Fußball gespielt habe. Es war eine fantastische und aufregende Zeit für mich, damals als mir das lateinische Alphabet noch ganz fremd war und nur Japan als mein Herkunftsland kannte.

    Das Wetter soll die kommenden Tage frühlingshaft bleiben. Es wird bestimmt ein schöner Tag :-)

    Wünsche allen einen guten Freitag. Kommen wir gut ins Wochenende.

    LG,
    Mowa

    #206410

    Vielen Dank @Molly, @Floeckchen und @Metalhead666 :-)

    So, heute habe ich zwischen 7 und 15 Uhr ganze 44 E-Mails für den Betriebsrat verfasst und abgeschickt :wacko:

    Jetzt habe ich alles Nötige für den lokalen Betriebsrat nach der erfolgreichen Wahl vorerst erledigt, nur habe ich noch kaum etwas für die Sitzung des Gesamtbetriebsrates vorbereitet… Das wird noch lustig :wacko:

    Als ich zu Hause angekommen bin, war mein Mann fleißig dabei, das fensterlose Zimmer auszuräumen und das stählerne Hochbett aufzubauen. Jetzt holt er für uns Rewe-Sushi und ein bisschen Nachtisch :heart:

    Mit etwas Glück können wir das Hochbett heute noch fertig aufbauen, und dann hätten wir unsere Gesangs- bzw. Musizierhöhle B-)

    #206758

    Guten Morgen zusammen,

    gestern war ein freundlicher Sonntag, sowohl das frühlingshafte schöne Wetter als auch die sehr sportlichen Fußballspiele der Kölner und der örtlichen Mädchenmannschaften.

    Der Ausflug mit der kurdischen Familie war sehr schön, und wir hatten auch schöne Gespräche. Ich hatte den Eindruck, dass ihnen der Ausflug auch gefallen hat B-)

    Heute fängt die mehrtägige Sitzung des Gesamtbetiebsrates an. Am Freitag hatte ich ca. 1 Stunde Zeit, gestern ca. 2 Stunden Zeit um mich weiter vorzubereiten. Ich vermute, dass ich weitere 5 Stunden damit verbringen sollte, und da muss ich gucken, wo ich diese Zeit abzapfen kann.

    Wünsche allen einen guten Start in die neue Woche :-)

    LG,
    Mowa

    #206853

    Danke schön liebe @Floeckchen.

    Mein Profilbild habe ich eben auch geändert, jetzt bin ich auch eine Tarnkatze B-)

    Hallo @sartorius, ich habe ja einmal mein Profilbild geändert – siehe oben ;-)

    Ansonsten gefällt mir gerade die Kontinuität. Meinen Usernamen habe ich auch nie geändert, seitdem ich mich im KNS-Forum im Juni 2012 angemeldet habe, und meine Notizen habe ich auch kaum löschen lassen. Ich schreibe im Forum auch zu meiner persönlichen Dokumentation.

    #207333

    Danke Euch für Eure Rückmeldungen @Blumenduft, @sartorius und @Dopplereffekt.

    Hurra!! :yahoo: Jetzt ist die sehr intensive Arbeitswoche fast vorbei, und ich kann mich endlich fast zurücklehnen und auf die Schultern klopfen.

    Bei der mehrtägigen Sitzung des Gesamtbetriebsrates konnte ich zwei Berichte gut vortragen, dann konnte ich bei der gestrigen Betriebsräteversammlung Fragen an die Organisationsleitung persönlich stellen und mich mit ihr austauschen, dann war der Austausch mit Herrn Rüsch in der großen Runde auch super schön.

    Für den Vortrag von Herrn Rüsch habe ich mich im Namen der Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen bedankt, die nicht das Privileg haben für die Forschungsorganisation zu arbeiten und heute anwesend zu sein und die für die Allgemeinbevölkerung praktisch unsichtbar bleiben. Beiträge wie die von Herrn Rüsch, die die Stigmatisierung und die Diskriminierung von Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen sichtbar machen, sind sehr wichtig und auch Lebensmut zusprechend usw.

    Mein Chef hat es jetzt u.a. zur Kenntnis genommen, dass ich inzwischen Co-AG-Leiterin bin für die Arbeitsgruppe für psychische Gesundheit im PostdocNet und hat dazu “Sehr schön” geschrieben. Jetzt kann ich mich bedenkenlos für das PostdocNet und psychische Gesundheit der Kolleg*innen einsetzen :good:

    Außerdem habe ich am Mittwochabend über die örtliche Geflüchtetenhilfe an einem Online-Seminar der Werkstatt für Gewaltfreie Aktion teilgenommen, zum Einsatz von Fotos und Videos bei der Öffentlichkeitsarbeit. Das war interessant.

    Und gestern Abend hatte ich wieder Nachhilfe. Die Kinder haben mir ihre Zeichnungen und Malereien gezeigt. Wunderbar! Ihr Vater ist wohl Maler und ist im Irak geblieben.

    Heute habe ich noch ein Meeting ab 11 Uhr. Ich hatte mir zwar vorgenommen, heute den Freitagsurlaub zu genießen. Es gibt noch zwei weitere Aufgaben, die ich versprochen hatte bis heute zu erledigen. Mal schauen, wenn ich mich nicht aufraffen kann, dann reicht’s bestimmt auch bis Montag.

    #207706

    Vielen Dank Clara :-)

    (1) Psychoseanfälligkeit, (2) medikamentöse Überdosierung und (3) Stigmatisierung und damit einhergehende soziale Ausgrenzung, das sind für mich die Dreifachbelastung für Menschen mit Schizophrenie.

    Die kommenden 4 Arbeitswochen werden nochmal intensiv werden:

    Das hatte ich vor 4 Wochen geschrieben, und jetzt fängt eine neue Arbeitswoche an, ohne so intensive Aufgaben im Vergleich. Die letzten Wochen muss ich noch nachbereiten, dann Vorebreitung auf das nächste MHC-Meeting und das Meeting der Nachhaltigkeitsgruppe, ansonsten gibt es viele Routineaufgaben.

    Am langen und frühlingshaft freundlichen Wochenende habe ich mich viel ausgeruht, viel Karaoke gesungen und habe auch nach Langem wieder Sauerteigbrote gebacken B-)

    Heute Nachmittag findet ein Zeichenkurs mit E. im Botanischen Garten statt. Eigentlich wollte ich stattdessen am VHS-Kurs bei der selben Dozentin teilnehmen, aber leider musste er aufgrund zu weniger Anmeldungen abgesagt werden. Ich werde mein Fahrrad vor dem Hörsaal parken, in dem der Amoklauf vor knapp 2 Monaten stattgefunden hat.

    Worauf ich mich besonders freue, ist ein 3-tägiger Online-Kurs zum Projektmanagement in einer Woche. Ich glaube, dass so ein Kurs bei meinen Projekten nützlich sein wird.

    #207776

    Dankeschön @Floeckchen.

    Der Zeichenkurs mit E. war wieder sehr schön.

    Jetzt bin ich wieder ganz müde. Wir gucken noch eine Folge Akte X, und danach lege ich mich schon schlafen.

    #207937

    Danke schön Metalhead666, Blumenduft und Dopplereffekt.

    Ich hoffe Du gönnst Dir auch mal Ruhe.

    Ja, ich denke, dass es mir inzwischen besser gelingt Pausen zu machen. Wenn ich müde bin, dann spüre ich es schon, und meine Motivation geht stark zurück. Ich merke es auch daran, wenn ich keine Zeit mehr habe die Küche zu putzen oder Obst und Gemüse zu essen, dass ich Pause machen muss. Außerdem meldet sich auch mein Mann, wenn ich die gemeinsame Zeit vernachlässige.

    Hab alles hier, aber krieg mich nicht motiviert.

    Generell, und nicht auf Dich persönlich bezogen, finde ich es sehr wichtig, dass wir uns nicht einreden lassen, dass wir faul und unfähig sind, wenn wir krankheitsbedingt und/oder medikamentös bedingt antriebslos sind.

    Psychopharmaka können uns nicht nur vor Turbulenzen und Rückfällen schützen, sondern zugleich auch unsere Fähigkeiten zu fühlen und zu denken minimieren, besonders bei Überdosierungen.

    Jede/r Betroffene hat ihren/seinen eigenen Weg mit der Erkrankung und der medikamentösen Behandlung umzugehen und möglichst gut zu leben. Das ist alles andere als faul und unfähig.

    Schlimm, dass oft selbst die Behandler eine überhöhte Medikation für notwendig halten

    Es findet meiner Meinung nach zu wenig gesellschaftliche Beachtung, dass Menschen mit Schizophrenie auch menscheneigene Bedürfnisse haben und möglichst gut leben wollen.

    Im Forschungsthread habe ich ja auch gesehen:

    Der Tenor in der ärztlichen Literatur scheint bis heute zu sein: „Schizophrenie-Patienten mit Neuroleptika behandeln, dann stellen sie keine Gefahr für die Familienangehörigen, für die Allgemeinheit und für sich selbst dar“.

    Und ich glaube, dass die meisten Ärzte diese Meinung heute vertreten.

    Ich will mich dafür einsetzen, dass wir eine bessere Behandlung bekommen, indem der individuelle Wunsch nach Dosisminimierung respektiert wird. Was mich persönlich betrifft, sehe ich im Rückblick, dass eine Recovery sehr wohl möglich ist, mit sehr viel eigener Arbeit an mir selbst und auch mit sehr viel Unterstützung von außen.

    Es ist höchst kontraproduktiv, Schizophreniepatienten nach Schema F zu behandeln und immer die antipsychotischen Dosierungen zu forcieren. Gerade dadurch gibt es viele Betroffene, die unter Überdosierungen sehr leiden und ihre Medikamente abrupt absetzen.

    In Wolken/ Nebel spielt die Dispersion des Lichts doch im Gegensatz zum Regenbogen deshalb keine Rolle, weil es so viele dicht beieinanderliegende Tröpfchen sind, oder?

    Ich musste auch selbst im Inernet nachschauen ;-)

    Wenn ich es richtig verstanden habe, dann bedeutet Dispersion des Lichts, dass das Licht gebrochen wird, wenn es sich von einem optischen Medium in ein zweites optisches Medium ausbreitet.

    Der Regenbogen entsteht ja nur unter bestimmten Voraussetzungen. Der Einfallswinkel der Sonne, die Position des Beobachters und die Eigenschaften der Regentropfen (Größe, Form, Anzahl, Anordnung).

    Bei Nebel habe ich gelesen, dass die Tröpfengröße < 50 µm zu klein ist, damit der Nebelbogen ein Farbspektrum erzeugt.

    Es gibt Zirkumzenitalbögen und Zirkumhorizontalbögen, die an Eiskristallen in bestimmten Wolkenarten durch Dispersion erzeugt werden, siehe o.g. Webseite oder auch hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Zirkumhorizontalbogen.

    Bei irisierenden Wolken, da scheint die Lichtbeugung (und keine Lichtbrechung) plus Intereferenz eine Rolle zu spielen(?).

    #208104

    Und eine Frage an dich liebe mowa, wie du von 5mg Aripiprazol warst, wie bist du auf 1mg runtersetzen gekommen. Mit Tropfen oder noch Teilen. In wie vielen Schritten?

    Guten Morgen liebe @Floeckchen,

    wenn Du mit 5 mg Aripiprazol dauerhaft stabil bist und eine niedrigere Dosis ausprobieren möchtest, kann ich Dir die Tropfenform empfehlen. Wenn Du das Risiko von Turbulenzen minimieren möchtest, würde ich an Deiner Stelle zuerst auf 4 mg gehen und mindestens 2, 3 Wochen lang gut beobachten, ob diese Dosisreduktion einen Effekt auf Dich hat.

    Was mich betrifft, war das bei mir kein Herunterdosieren, sondern ein Aufdosieren von 0 mg auf 1 mg ;-)

    Nach meinem Rückfall Nr. 2 im April 2019 wurde ich mit 10 mg Aripiprazol entlassen, und diese habe ich am 25.06.2019 einmal vergessen und danach nicht mehr eingenommen:

    Gestern habe ich meine Medi vergessen (10 mg Aripiprazol), und heute zögere ich sie einzunehmen. Ich würde so gerne ohne Medikamente sein, mich selbst wieder spüren und damit leben. Ich weiß, dass mein Arzt mir davon abrät. Wenn es nach ihm ginge, müsste ich mindestens 2 Jahre konstant die Medis nehmen. Das kann ich doch nicht wollen.

    Das zähle ich übrigens zu meinem Absetzversuch Nr. 3.

    Und nachdem ich gemerkt habe, dass ich mich mit 0 mg nicht genug stabil halten kann, habe ich am 19.11.2019 angefangen 1 mg Aripiprazol in Tropfenform einzunehmen:

    Später am Nachmittag werde ich in unserer Apotheke die Aripiprazol-Lösung abholen. Ab morgen will ich erstmal nur noch 1 mg Aripiprazol nehmen und sehen, ob ich einen Effekt spüre. Ich würde auf 2 mg hoch dosieren, wenn es mir damit schlechter geht.

    10 Monate später im September 2020 habe ich einmal testweise 2 mg eingenommen und habe gemerkt, dass der Unterschied für mich enorm war:

    Gleich nehme ich das Aripiprazol wieder ein, aber 2 mg da mache ich nicht mit, so viel Watte im Kopf brauche ich derzeit nicht. Also ab heute wieder 1 mg. Es ist echt gut, dass ich diesen Unterschied so merke, aber 1 Woche ist echt zu lang, das will und brauche ich nicht – und basta!

    Weitere 6 Monate später im März 2021 konnte ich einen drohenden Rückfall zurückbilden lassen, indem ich 3 Wochen lang die doppelte Dosis 2 mg Aripiprazol eingenommen habe:

    Heute Morgen habe ich ca. 2 mg Aripiprazol eingenommen, vielleicht kann ich diese verdoppelte Dosis für die nächsten Wochen beibehalten. Das wird mir aufgrund der Nebenwirkungen schwerfallen, aber auf einen erneuten Rückfall und eine Akuteinweisung hätte ich wirklich keine Lust :negative:

    Nach diesen 3 Wochen habe ich meine tägliche Aripiprazoldosis wieder auf 1 mg reduziert, bis ich nach dem anhaltenden Stress durch die Sensibilisierungswoche im Oktober 2021 gemerkt habe:

    Tatsächlich haben sich die anfänglichen Tage, als ich wieder durchschlafen konnte, angefühlt wie verstärkte medikamentöse Nebenwirkungen, obwohl ich unverändert knapp 1 mg Aripiprazol täglich eingenommen habe. Die Dämpfung im Kopf hat mich dermaßen genervt, dass ich meine Dosis vor einer Woche auf 0,5 mg reduziert habe. Seitdem ist es mit der Dämpfung besser, nur weiß ich nicht, womit das zusammenhängt.

    Allerdings habe ich in den Folgemonaten feststellen müssen, dass bei meinem Lebensstil und Stresspegel 0,5 mg Aripiprazol für mich nicht ausreichend war. Deswegen habe ich Anfang Januar dieses Jahres die Dosis wieder auf 1 mg erhöht:

    Ich hatte ja Ende Oktober meine Aripiprazoldosis von 1 mg auf 0,5 mg halbiert. Das ist jetzt über 2 Monate her. Seit gestern nehme ich wieder 1 mg, und ich fühle mich damit deutlich besser.

    Daher mein bisheriges Fazit, dass 1 mg Aripiprazol zu meinem Lebensstil und Stresspegel optimal zu sein scheint. Die Nebenwirkungen sind sicher nicht ganz weg aber das ist OK für mich. Wenn ich später feststellen sollte, dass ich trotz des anhaltenden großen Stresses mit 1 mg Aripiprazol dauerhaft stabil bleibe, dann werde ich mir sicher erneut  überlegen auf 0,5 mg zu reduzieren.

    LG,
    Mowa

    #208105

    Ich vermute sehr stark, dass mir die Neuroleptika noch viel stärker geschadet hätten

    Ja, das kann ich auch mit meinen Erfahrungen bestätigen Dopplereffekt. Das ist eben eine Entscheidung, die jede/r Betroffene für sich individuell treffen muss. Wenn es Betroffene gibt, die auf keinen Fall einen Rückfall erleben wollen und lieber die Medikamente einnehmen, auch in Überdosierung, dann ist das verständlich.

    Ich kann immer wieder nur dafür plädieren, dass der Wunsch der/des Betroffenen zur Dosisminimierung von Psychopharmaka respektiert wird und der Reduktions- bzw. der Absetzversuch ambulant und bei Bedarf auch stationär begleitet wird.

    Was ich auch meine zu beobachten, wir als Betroffene sollten uns auch möglichst vernünftig entscheiden und lernfähig bleiben. Ich kann gut verstehen, dass die medikamentösen Nebenwirkungen unerträglich sein können, allerdings bedeutet weniger Medikamente auch sehr viel mehr eigene Arbeit an sich selbst.

    Blind zu reduzieren oder abzusetzen OHNE gleichzeitig die eigene Person mit nichtmedikamentösen Mitteln zu stärken und zu stabilisieren, in der Hoffnung, Lebenskrisen und Konflikte mögen sich in Luft auflösen – das wird sicherlich nicht funktionieren.

    Das kann ich im Rückblick durch meine eigenen Erfahrungen auch nur bestätigen.

    #208255

    Guten Morgen zusammen,

    hallo @Dopplereffekt,

    Langzeitschäden

    Stimmt, Neuroleptika können auch Langzeitfolgen haben.

    Regenbogenthematik

    Ah, ich habe keinen weiteren Diskussionsbedarf gesehen.

    Wenn Du nach dem Begriff “Nebelbogen” googlest mit Scholar, dann gibt es schon Infos, z.B.:
    https://onlinelibrary.wiley.com/doi/epdf/10.1002/piuz.201490111

    Ich glaube, Licht wird genauso in den kleineren Nebeltropfen gebrochen wie in größeren Regentropfen, nur ist die Strecke im zweiten optischen Medium (Wasser), in dem die Lichtbrechung wellenlängenabhängig stattfindet, zu kurz damit eine Auffächerung stattfinden kann.

    Die unterschiedlich stark gebrochenen Wellen sind immer noch so sehr überlagert, dass das Licht nach dem Wiedereintritt in das erste optische Medium (Luft) immer noch weiß erscheint.

    Es ist wie mit einer Sprache, wenn ich sie nicht aktiv spreche, dann vergesse ich sie schnell. Mit Lichtbrechung habe ich mich zuletzt während meiner Doktorarbeit beschäftigt, als ein Teil eines kleinen Unterprojektes. Das ist jetzt immerhin mehr als 15 Jahre her :-)

    LG,
    Mowa

Viewing 15 posts - 391 through 405 (of 627 total)
  • You must be logged in to reply to this topic.