Lebenserwartung bei Schizophrenie und Langzeitschäden durch Antipsychotika

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  • #58335

    Lebenserwartung bei Schizophrenie und Langzeitschäden durch Antipsychotika

     

    Ich bin seit 2007 diagnostiziert und nehme seither auch Medikamente. Ich hatte 4 Schübe.

    Risperdal Oral und als Depot ungefähr 5 Jahre. Zwischen durch Zeldox und Abilify und Seroquel.

    Jetzt seit 3 Jahren wieder Zeldox (Ziprasidon) 160mg und 1mg Haldol.

    Citalopram 40mg nehme ich seit 2008 bis heute.  Zusätzlich seit 3 Jahren Elontril 150mg.

     

    Leider viele Psychopharmaka. Jetzt interessiert mich die Auswirkungen auf meine Gesundheit durch Langzeitschäden. Bisher habe ich keine gesundheitlichen Probleme, aber bei den atypischen gibt es auch keine Langzeitbeobachtungen. Angst habe ich vor allem vor Spätdyskinesien.

    Ich bin 40zig, rauche nicht, trinke keinen Alkohol und nehme keine Drogen. Einzig habe ich 15kg Übergewicht und schlechte Cholesterinwerte (vom Bösen).

    Liest man über die Lebenserwartung bei Schizophrenie nach, heißt es 12-15 Jahre kürzere Lebenserwartung, vor allem durch kardiologische Todesursachen und Krebs (ohne Suizidrate).  Auch werden Schizophrene eher dement.

    Wer ist schon älter und mag mir berichten wie es gesundheitlich ausschaut?

    Wie alt seit ihr und seit wann lebt ihr mit der Diagnose?

    Welche Medikamente nehmt ihr in welcher Dosis und wie lange schon?

     

     

    #58336
    Anonymous

      Die höhere Möglichkeit an Demenz nach mehreren Psychosen zu erkranken habe ich nun in der Klinik in Vortrag von Ärztin gehört, hat mich voll geschreckt, war mir gar nicht bewußt.

      Ansonsten bin zwar “älter” bald 50 aber zu kurz noch diag. um zu sagen wohin das alles bei mir führt.

      Lg spannender Thread Bernadette

      #58339

      Danke für deine Rückmeldung. Das mit der Demenz macht mir auch sorgen.

      #58340
      Anonymous

        Ich bin erst 37 Jahre alt und nehme seit dem ich 20 bin Medikamente, mich würde auch interessieren, mit was ich noch rechnen muss oder was womöglich auf mich zukommt.

        Ich habe etwa 15kg Übergewicht und dampfe E-Zigarette, ich trinke sehr viel Kaffee, trinke aber keinen Alkohol und nehme keine Drogen.

        Interessantes Thema, aber das Forum ist nicht besonders groß, deshalb schätze ich die Chance auf viel Resonanz eher gering ein.

        Manche sind ja schon um die 60 glaube ich mich zu erinnern, aber sehr viel älter ist anscheinend fast keiner laut meiner Einschätzung.

        #58344

        17 Jahre Medikamente ist auch nicht gerade wenig. Wie bist du dosiert? Eher niedrig oder hoch?

         

        #58354

        Ich bin 44J. Diagnose seit meinem 35. und seitdem: Quentiapin (Seroquel) 600mg, Ofiril kam später wg. Angst dazu 150, risperidon 2mg, Doxipin (hat Amitryptillin abgelöst)150mg, dann für Schilddrüse L-Thyrox 175 ug, und Pille (männl. Hormone wg. Faktor V Leiden)

        Also eher hoch eingestellt, aber damit geht´s mir soweit ok (bis auf Übergewischt 30Kg)


        https://butterflys-pearl-kalina.hpage.com/willkommen.html
        https://hamasi-ben-ihmz-achthamar.hpage.com/willkommen.html

        D / 49Jahre
        Quetiapin 200 +400 , Risperidon 2mg, Doxepin 2x 50mg,
        Ofiril 2x 150mg, Bedarf Lorazepam
        L-Thyroxin

        #58358

        Ich nehme seit 2001 Medikamente. Zurzeit recht hoch aber schon weniger als vor einem halben Jahr. Ich bin bei 450mg Seroquel retard, 40 mg Ziprasidon und 2mg ciatyl-z.

        Ich bin damit gut leistungsfähig. Aber körperlich bin ich durch das Übergewicht nicht im besten Zustand. Denke durchaus, das der Medikamentenkonsum und die Begleiterscheinungen mein Leben verkürzen werden. Ich rauche und trinke Kaffee. Kein Alkohol und keine Drogen. Meine Mutter ist mit 69 verstorben. Sie nahm auch ca. 30 Jahre Medikamente gegen ihre Bipolarität.

        Aber meine verkürzte Lebenserwartung stört mich zuwenig als das ich intervenieren würde. Auch nicht so gut. Ich bin froh stabil zu sein, dafür nehm ich die Chemie in kauf.

        #58362

        hohe  Cholesterinwerte kann man senken indem man viel Cholesterin zu sich nimmt (Eier, Innereien, Milch). Veganer haben immer hohe Cholesterinwerte. Genauer  beschrieben in Sally  Fallons Buch.

        #58366

         

        Interessant was ihr so einnehmen müsst und zum Teil in hohen Dosen. Wichtig ist Stabilität und Krankheitsphasen zu minimieren.

        Hat wer durch die Medikation und den Begleiterscheinungen ein Diabetes entwickelt?

        Scheint die meisten hier kämpfen mit erhöhtem Gewicht. Ich versuche selbst abzunehmen, aber so recht gelingen mag es mir nicht. Ich habe aber schon 19kg abgenommen. Kommt auch drauf an in welcher Phase man ist, wegen Disziplin und Motivation für Sport. Ausdauersport soll ja sehr gut für uns sein.

        #58367

        Liest man über die Lebenserwartung bei Schizophrenie nach, heißt es 12-15 Jahre kürzere Lebenserwartung, vor allem durch kardiologische Todesursachen und Krebs (ohne Suizidrate).

        Viele Erkrankte haben einen ungesunden Lebensstil. Aus dem Querschnitt hier im Forum kann man das nicht sehen. Aber der Missbrauch von Substanzen ist schon weit verbreitet in unserem Milieu, was ich so mitbekommen habe. Und es leiden z.B. viele Obdachlose – 860.000 gab es 2016 in Deutschland – an Psychosen, kann man sich ja gut vorstellen. Wenn die andauernd, besonders im Winter, keine richtige Bettwärme kriegen etc., sterben sie oft früher. Also, die Statistik mit der niedrigen Lebenserwartung muss man ein bisschen genauer ausleuchten, finde ich. Die Medikamente alleine sind es auch nicht.

        rauche nicht, trinke keinen Alkohol und nehme keine Drogen.

        Dann hast Du bestimmt schon mal ein niedriges Risiko.

        Ich nehme seit 20 Jahren NL, seit 18 Jahren Risperdal (0,5 bis 2 mg) und ich habe bis jetzt keine Beschwerden. Ist eine niedrige Dosis. Die Blutwerte waren zuletzt in Ordnung.

        #58369

        Der mögliche soziale Abstieg durch die Krankheit kann die Lebenserwartung natürlich senken. Obdachlose sind medizinisch nicht gut versorgt und versterben hierdurch vielleicht früher.

         

        Mich  interessieren aber auch die Langzeitfolgen der Antipsychotika der neueren Generation. Durch Substanzmissbrauch vermindern ja viele die Wirkung und auch Nebenwirkungen der Medikamente. Rauchen beispielsweise. Was dann zu Krebs führen kann und dann biste weg vom Fenster.

         

         

         

        #58370

        Durch Substanzmissbrauch vermindern ja viele die Wirkung und auch Nebenwirkungen der Medikamente.

        Hast recht! Die Medikamente leisten dem Rauchen Vorschub.

        #58393

        Ich bin 50 und nehme seit 17 Jahren Neuroleptika. Ich trinke nicht, nehme keine Drogen, rauche aber. Meine Cholesterinwerte waren immer so an der Grenze, in letzter Zeit nehme ich aber mehr Öle mit ungesättigten Fettsäuern zu mir, das scheint sich positiv auf meine Werte auszuwirken. Zuckungen habe ich nur wenig, habe aber eine sehr unruhige Hand, das hat aber wohl nur wenig mit den Pillen zu tun, das hatte ich schon vorher. Allerdings scheinen die Medis das Zittern zu verstärken. Medikamente will ich dagegen nicht nehmen, weil es nicht gefährlich ist (sagte ein Neurologe), ich nehme eh schon genug Pillen. Wenn ich Selfies von mir ansehe, scheint meine Mimik ein wenig eingefroren zu sein, ansonsten haben die Medikamente offenbar noch keinen Schaden angerichtet.

        #58465

        Ich werde demnächst 58 und nehme seit 28 Jahren Neuroleptika.

        Seit 2005 nehme ich Amisulprid (inzwischen 400 mg) und habe damit in seelischer Hinsicht eine gute Lebensqualität.

        Ich habe keine mich störenden Nebenwirkungen. Allerdings habe ich einen stark erhöhten Prolaktinspiegel.

        Meine größte Einschränkung ist mein Übergewicht (103 Kilo, bei 172 cm), das sich wahrscheinlich langsam aus dem Medikamentenkonsum entwickelt hat und im Moment ein lädiertes Knie, was aber nichts mit den Medikamenten zu tun hat.


        Ursprüngliche Medikation:400 mg Amisulprid,12,5 mg HCT,10 mg Ramipril
        Ab 04.03.2024:500 mg Amisulprid,5 mg Olanzapin,12,5 mg HCT,10 mg Ramipril
        Ab 15.03.2024: 600 mg Amisulprid,12,5 mg HCT,10 mg Ramipril,4mg Doxagamma
        Ab 22.04.2024, statt 600 mg Amisulprid, 400 und 150 mg
        Ab 02.05. 6 mg Doxagamma und 25 mg HCT, 550 mg Amisulprid und 10 mg Ramipril
        Ab 12.05. noch 500 mg Amisulprid + HCT+Doxa+Rami siehe oben!
        Seit 16.07.24 zusätzlich eine Kaliumbrausetablette tgl.
        Ab 02.11. 450mg, ab 09.11. 400 mg A.

        #58467

        Kann man ein geschrumpftes Gehirn per Bluttest nachweisen?

        https://www.faz.net/aktuell/wissen/medizin-ernaehrung/neuroleptika-wenn-psychopillen-das-gehirn-schrumpfen-lassen-13379742.html

        • This reply was modified 5 Jahre, 2 Monate ago by PlanB.
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