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kadaj.
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24/09/2022 at 16:06 #240461
Ja @pia das habe ich ja auch etwas zugespitzt geschrieben
. Ich denke halt, dass es keinen nicht „verfaulten“ Artikel von Peter Lehmann gibt und ich habe einiges von ihm gelesen!
Und was hat die Tierschutzorganisation PETA damit zu tun? Ich finde auch manche Aussagen von denen ziemlich krass, aber sie machen sehr gute Tierschutzarbeit meiner Meinung nach.
24/09/2022 at 16:12 #240464PETA ist mir zu radikal, genauso wie Peter Lehmann. Deshalb habe ich den Vergleich angeführt!
24/09/2022 at 16:14 #240465Anonymous
Welche Artikel von Peter Lehmann hast Du denn gelesen, @Metalhead666?
Vielleicht könntest Du ein oder zwei verlinken, wenn es nicht zu viel Arbeit macht, und schreiben, welche Aussagen Du konkret kritisiert…
24/09/2022 at 16:19 #240467Welche Artikel von Peter Lehmann hast Du denn gelesen, @Metalhead666? Vielleicht könntest Du ein oder zwei verlinken, wenn es nicht zu viel Arbeit macht, und schreiben, welche Aussagen Du konkret kritisiert…
Danke, Forsythia. Die Artikel würden mich auch interessieren, Metalhead666.
24/09/2022 at 17:13 #240475Peter Lehmann: Atypische Neuroleptika (antipsychiatrieverlag.de)
Das erste Beispiel! Dies bezieht sich eher auf Clozapin und andere A-typische Neuroleptika werden gar nicht behandelt in dem Artikel!!! Es gibt nur ein Medikament, neben Clozapin, dass solche Nebenwirkungen auch macht, nämlich Olanzapin. Aber das wird natürlich verschwiegen, um schön pauschal alle A-typischen Neuroleptika über einen Kamm zu scheren!
24/09/2022 at 17:14 #240476Dieses Buch habe ich selber. Wenn ich über die ganze Welt verstreut, über Absetzgeschichten schreibe, da kann ich mir natürlich vorstellen, dass es genug erfolgreiche Geschichten gibt. Hierzu habe ich mal eine Bewertung auf Amazon geschrieben. Unten kursiv geschrieben!
Ich habe mir vor einem Jahr dieses Buch gekauft und gelesen. Folgendes sollte man sich vor Kauf dieses Buches überdenken.1. Dieses Buch wurde verfasst von der Antipsychiatrie-Bewegung (unter der Federführung Peter Lehmanns), die wie keine andere, die Psychiatrie verteufelt, obwohl es mittlerweile immer mehr Soteria-Stationen gibt, in denen sich der Patient sehr wohlfühlen kann, entsprechend seines Zustandes. Diese geschilderte Grundhaltung sollte man überdenken bzw. hinterfragen!?2. Die Beispiele von Patienten sind teilweise sehr alt! Dies bedeutet, dass hier psychiatrische Vorgehensweisen geschildert werden, die gar nicht mehr aktuell sind. Gerade die Behandlung in der Psychiatrie in den 60ern, 70ern, 80ern und 90er Jahren des letzten Jahrhunderts, sind nicht mehr aktuell. Ich habe beispielsweise noch nie anstehen müssen, um meine Psychopharmakadosis zu bekommen. Das ist absolut unrealistisch und entspricht nicht mehr dem heutigen Patientenstatus.3. Absetzen der Neuroleptika, der Antidepressiva, oder des Lithiums ist gut! Da ziehe ich vor jedem ehemaligen Patienten meinen Hut, aber es bleibt fraglich, was die Patienten heute machen!? Sind die geschilderten Fälle frühberentet? Sind die Fälle im sozialbetreuten Wohnen? Diese zwei Fragen waren im Buch nicht beantwortet. Es wird nur darüber berichtet wie die Patienten ihre Medikamente absetzen, aber nicht was sie jetzt machen. Wenn ich Psychopharmaka absetzten will, dann möchte ich auch meinen Beruf, meine Familie, und auch mich selber im Einklang der Gesellschaft wieder finden und nicht durch das Absetzen in das psychisch sozialbetreute Wohnen wieder finden, oder dauerhaft abhängig von sozialen Einrichtungen sein.4. Die Beispiele sind aus vielen Nationen geschildert, bis nach Australien sogar. Es klingt zwar jetzt seltsam, aber mich persönlich interessiert es nicht, wie es ein Patient in Serbien geschafft hat, sondern mich interessieren die Fälle, die in Deutschland ihre Medikamente abgesetzt haben. Die anderen Länder haben alle ein unterschiedliches Sozialsystem. Ich habe also keine Ahnung über die Strukturen in anderen Ländern. Deshalb ist das Buch nicht selektiv, sondern pauschal, was ich als sehr ungünstig bezeichnen möchte!5. Nun zu meinem letzten Punkt. Trotz alldem macht das Buch Mut es auch zu schaffen, die Medikamente abzusetzen. Daher gebe ich auch zwei Punkte. Man muss dieses Buch durchgelesen zu haben um ein vollständiges Bild zu haben. Deshalb viel Spaß beim lesen ;)
24/09/2022 at 17:15 #240477Rundbrief_1-2019.indd (antipsychiatrieverlag.de)
Schon alleine den Vergleich mit “Einer flog über das Kuckucksnest” mit Jack Nicholson ist anmaßend hoch drei. Und hier werden die Praxis der 50er und 60er Jahre beschrieben. Außerdem wird bei der heutigen EKT zumeist Ketamin als Narkosemittel verwendet! Viele hier kennen ja Ingo noch aus dem alten KNS Forum. Der fühlt sich zum Beispiel super nach der EKT und kann sein Leben geordnet weiterführen!
Gerade über das Absetzen von A-typischen Neuroleptika nur Clozapin zu nehmen, ist sehr irritierend, da Clozapin das giftigste Neuroleptikum ist. Da wird aber kein Unterschied gemacht zwischen Risperidon, Quetiapin, Amisulprid etc., sondern nur Clozapin! Die Rezeptorgewöhnung stimmt nur zum Teil, da sonst hier im Forum alle mit Höchstdosen mediziert werden müssten. Finde den Fehler
Peter Lehmann: Antidepressiva (antipsychiatrieverlag.de)
Gleich im dritten Absatz ein Fehler. SRI sind keine SSRI! Cipralex ist kein SRI, sondern ein SSRI! SRI ist zum Beispiel das Clomipramin! Und natürlich! Alle Antidepressiva machen “innere Unruhe”. Finde auch hier den Fehler! Mirtazapin und Doxepin, oder auch Amitriptylin dämpfen ja. Aber is klar. Alle Antidepressiva machen Unruhe! Weiter heißt es, dass die Antriebssteigerung Suizide verursacht. Deshalb hat man ja auch zum Beispiel das Desipramin vom Markt genommen und Sertralin und Clomipramin machen nicht viel Antriebssteigerung, nach meiner persönlichen Einschätzung! Die Alternativen neben Antidepressiva sind auch lächerlich! Für einen wirklich depressiven mit Homöopathie und Naturheilkunde zu kommen, ist schon allerhand. Selbsthilfemaßnahmen und noch vieles mehr als Vorschlag? Einfach nicht vertrauenswürdig! Hat denn Peter Lehmann noch nie einen wirklich depressiven Menschen erlebt? Ich kenne mich mit Depressionen aus und weiß wie hart die sind, oder sein können!
Sooooo viel Spaß beim Lesen und entlarven!
24/09/2022 at 17:41 #240480Edit: Die Bewertung zum Buch habe ich vor 5 Jahren geschrieben. Da hatte ich noch den Glauben an ein normales Leben. Es könnte arrogant rüberkommen! Das wollte ich noch bemerken!
24/09/2022 at 17:50 #240481Edit: Die Bewertung zum Buch habe ich vor 5 Jahren geschrieben. Da hatte ich noch den Glauben an ein normales Leben. Es könnte arrogant rüberkommen! Das wollte ich noch bemerken!
Ich gabe deine Links noch nicht gelesen, Metalhead, erstmal danke, dass du dir die Arbeit gemacht hast.
Du scheinst manchmal alles ziemlich finster zu sehen. Es sind ja zum Beispiel nicht alle Betroffenen chronisch psychisch krank.
24/09/2022 at 17:53 #240482Ja aber trotzdem ist finde ich die Kritik mehr als berechtigt. Ich habe das Edit gesetzt, da sich manche im Forum ja beleidigt vorkommen könnten! Deshalb ich das richtig gestellt!
24/09/2022 at 18:04 #240484Anonymous
Peter Lehmann ist einfach indiskutabel ! Weiters denke ich, dass man eine Psychose von vorn herein abfangen muß, so wie beim Open Dialog !? Einmal in der NL-Falle drinnen kommt man da nur mehr schwer raus !
Sicher wäre es super ohne NL zu leben, wenn ich dann aber in einer psychotischen Dauerschleife bin bevorzuge ich doch das “Gift” zu schlucken !?
24/09/2022 at 18:21 #240487Anonymous
Auch von mir danke für die links und die ausführlichen Antworten.
Ich habe vor einigen Jahren ein paar Artikel von ihm gelesen, an die ich mich nicht gut erinnern kann. Ansonsten habe ich noch das Buch von Lehmann & Aderhold “Neue Antidepressiva, atypische Neuroleptika – Risiken, Placebo-Effekte, Niedrigdosierung & Alternativen” gelesen, welches ich für mich nicht sehr hilfreich fand, da es kaum neue Informationen für mich enthielt und die Vorschläge für Alternativen irgendwie nicht konkret genug oder für mich persönlich nicht umsetzbar waren.
Als Einstiegslektüre für eine kritische Auseinandersetzung mit Neuroleptika (Antidepressiva kamen meiner Erinnerung nach zu kurz) fand ich es aber geeignet.
Zum Thema Psychiatrie – Antipsychiatrie habe ich eine immer wieder schwankende Meinung. Ich habe momentan nicht den Eindruck, dass sie (die Psychiatrie) vielen Menschen hilft (außer natürlich denen, die damit Geld verdienen und denen, die an der Macht sind)
Suizide werden versucht zu verhindern, aber man braucht ja die Patienten noch, um Geld zu verdienen.
24/09/2022 at 18:26 #240488Es kommt halt drauf an! Ich bin sehr “verwöhnt” was Psychiatrie angeht, da wir in meiner Heimatstadt nicht nur Psychologie an der Universität haben, sondern auch ein Fachkrankenhaus mit einer sehr langen Geschichte und es gibt insgesamt drei Stationen, die Sozialstationen sind! Richtig “klassische” Stationen sind eigentlich nur die Akutstationen!
24/09/2022 at 21:31 #240500Also mir hat die Psychiatrie Wunstorf sehr geholfen, klar Medis, aber alles in Augenhöhe. Ich war sehr zurückgezogen, ängstlich und die haben sich richtig Mühe gemacht und das wieder ins tief rutschen sofort erkannt und geholfen. Die Stations Psychiaterin hat nach den 9Mon. Klinik, meine Therapie übernommen, 1Jahr auf Überweisung und 7Jahre ohne Bezahlung. Das rechne ich denen und ihr sehr hoch an. Mir wurde damit die Angst vor der Klinik genommen und ich bin einigermassen selbstständig.
https://butterflys-pearl-kalina.hpage.com/willkommen.html
https://hamasi-ben-ihmz-achthamar.hpage.com/willkommen.htmlD / 50Jahre
Quetiapin 200 +400 , Risperidon 2mg, Doxepin 2x 50mg,
Ofiril 2x 150mg, Bedarf Lorazepam
L-Thyroxin25/09/2022 at 9:12 #240517Anonymous
Ich habe mal, vor über 10 Jahren und noch vor meiner ersten Psychose, an Dysmorphophobie gelitten und mich dagegen in einer Privatklinik behandeln lassen. Die haben eine sehr intensive und spezifische Therapie gemacht, die mir recht gut geholfen hat. Das ist mir noch eingefallen – insofern habe ich doch auch positive Erfahrung mit Psychiatrie.
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