Beziehungsalltag

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  • #64670

    Hallo @Grenfell!

    Du kannst echt gut schreiben !!!

    Diese Elefanten-Geschichte finde ein gutes Beispiel für die verschiedenen Beziehungsebenen, die sich oft schwer durchschaubar in einander verweben.

    Vielleicht lag das Problem darin, daß der Elefant für Euch ein unterschiedliches Symbol war. Für Dich die Erinnerung an einen positiven, aber abgeschlossenen Lebensabschnitt, für sie ein eventuell ein permanenter Hinweis auf einen Teil Deines Lebens ohne ihr. Einen Teil, auf den sie keinen “Zugriff” hatte, der sie auf irgendeine Weise bedrohte. Vielleicht hatte sie Angst, mit Deiner vorigen Partnerin verglichen zu werden oder sowas. Ich denke, daß Du nicht anders reagieren hättest können. Sie hätte sich damit auseinandersetzen können, warum sie eine Porzellanfigur so stören kann – schließlich ist es logisch, daß ein neuer PartnerIn eine Vorgeschichte hat und daß es auch andere wichtige Menschen in seinem/ihrem Leben gegeben hat und auch noch gibt. Natürlich ist das nicht immer einfach! Einen Menschen zu lieben heißt für mich, alle seine (An-)Teile anzunehmen. Das bedeutet ja nicht, daß ich alles gut finden muß! Aber verändern kann man immer nur sich selbst, die eigenen Sichtweisen und Einstellungen und nicht das Leben und die Werte des anderen. Wahrscheinlich hat das Deine Partnerin noch nicht erkannt.

    Und auch, wenn es ziemlich hart klingt: wenn sie wirkliche Bedeutung des Elefanten für Dich nicht sehen oder akzeptieren konnte, war vielleicht damals schon klar, daß diese Beziehung für Dich nicht passend war!

    Was Du über Trennung, Trauer und Eigenverantwortung schreibst, entspricht auch sehr meiner Meinung! Die Links schaue ich mir dann gleich an. Aber ich fühle mich trotzdem zu einem Teil für ihn mitverantwortlich – weil ich weiß, daß er irgendwie mehr riskiert als ich! Ich weiß, daß ich über jede Trennung etc. wegkommen kann ohne daran zu zerbrechen, aber bei ihm bin ich mir nicht so sicher!

    #64671

    @Dre@mwalker

    ich hatte schon Beziehungen… einige sogar, aber die, die wirklich gepasst hat, hat mich in eine schwere psychose gestürzt….

    Die passende Beziehung oder deren Ende?

    mir sind gespräche und gemeinsame unternehmungen viel wichtiger… Es kann auch gern mal “philosophiert” werden

    Ja, das machen wir auch !!!

    #64672
    Anonym

      Aber ich fühle mich trotzdem zu einem Teil für ihn mitverantwortlich – weil ich weiß, daß er irgendwie mehr riskiert als ich!

      Hallo @Josefine,

      Sorry, ich glaube, das ist Dein eigentliches Problem. Du bist nicht für ihn verantwortlich und auch wenn es sich für Dich gut anfühlt, so bist Du es trotzdem nicht. Für ihn ist die Beziehung mit Dir eine Bereicherung seines Lebens und sie so sollte es auch mit ihm sein. Dann ist es richtig. Wenn Du die Beziehung als Belastung erlebst, dann hast Du ein Problem und nicht er.

      Weißt Du, die Sache ist die: Der Psychosekranke trägt sein seelisches Päckchen immer mit durch das Leben, er kann sich, so sehr er das vielleicht auch will, nicht davon lösen. Bis heute gilt die Krankheit als unheilbar und sie ist es auch. Zumindest Rücksicht muss man als Kranker auf seine Krankheit nehmen, auch wenn man im Alltag einigermaßen normal funktioniert. Der gesunde Partner hat diese Belastung nicht. Er hat vielleicht eine andere Belastung, aber diese Belastung hat er nicht. Er kann sich von dem Kranken trennen, und damit von dem, was die Krankheit mit sich bringt. Das sollte man immer bedenken. So kann ich keiner Frau es übel nehmen, wenn die mit meiner Krankheit doch lieber nichts zu tun haben will. Das muss ich so akzeptieren. Sie kann ohne die Krankheit leben. Und wer will es ihr denn verdenken? Jeder Mensch hat nur ein Leben.

      Ich kann nun leider nicht morgen sagen, dass ich die Krankheit los sein will und dann kommt der Zauberer und nimmt sie mir weg.

      Aber mich freuen über eine gute Beziehung, das kann ich auch. Und Dein Freund sicher auch, auch wenn es eben nicht gleich für “ewig” ist.

      Liebe Grüße

      Grenfell

      #64674

      @grenfell, danke für deine passende worte, dass der an psychose erkrankte immer mit seiner erkrankung leben muss (dass kein “zauberer” kommen wird, der ihn davon befreien wird!) und der andere in keinster weise dafür verantwortlich ist und für sich selbst entscheiden soll, wie lange er mit der anderen person zusammen sein will!!


      @josefina
      du bist in keiner weise für ihn “verantwortlich”…er ist “erwachsen” und will sicher auch so behandelt werden! wenn du dich für ihn “mitverantwortlich” fühlst und dadurch dann weniger auf dich schaust, noch bevor die beziehung überhaupt “richtig angefangen” hat (wenn ich dich da richtig verstanden habe?!), dann ist das ganze meiner meinung nach nur zum “scheitern” verurteilt…es kann sein, dass ich mich täusche…wenn du dich wohl fühlst bei ihm und ein gutes gefühl bei ihm hast (jetzt abgesehen von seiner erkrankung!) kannst du dem ganzen eine “chance” geben und wenn nicht, dann lass es lieber…

      um es passender auszudrücken, als ich einmal die “passende beziehung” hatte, kam ich durch ein medikament (ich habe damals das erste mal ein psychopharmika ausprobiert!!), das ich abgesetzt habe, in eine schwere psychose. ich habe damals durch meine erkrankung die beziehung beendet! es hat danach noch sehr lange gedauert, bis ich ins krankenhaus kam. nach dem krankenhausaufenthalt wollte mir mein damaliger “exfreund” scheinbar noch eine chance geben, aber da habe ich mich viel zu “distanziert” gegeben…sehr kompliziert und eine sehr “verworrene” “geschichte”, die da stattgefunden hat…

       

      #64677

      Hallo @ Grenfell!

      Ich bin sehr dankbar, mit Dir schreiben zu können! Deine Gedanken vermitteln sowas wie Weisheit, anregend und beruhigend zugleich!

      Du hast recht, ich fühle mich manchmal für Situationen oder Personen verantwortlich, obwohl das nicht so ist! Keine Ahnung warum.

      Ich empfinde diese Beziehung nicht als Belastung, sondern auch als Bereicherung! Manches, was in anderen Partnerschaften zu nicht beachteten Selbstverständlichkeiten wurde, ist mit ihm wieder etwas Besonderes. Ein Spaziergang im Wald z.B., weil er Freude daran hat, die Bäume wirklich wahrzunehmen oder die Ameisenhügel. Oder ein Ausflug, weil es eben nicht selbstverständlich ist, etliche Stunden gemeinsam zu verbringen!

      Und ich finde es auch bereichernd, daß ich mir über manches Gedanken mache, das ich sonst vielleicht übereilt hätte – eine erste Berührung z.B. Oder daß ich durch diese Geschichte in dieses Forum gekommen bin.

      “… auch, wenn es sich für Dich gut anfühlt”, hast Du geschrieben und über das denke ich jetzt nach! Vielleicht brauche ich dieses Verantwortungsgefühl gegen irgendeine Angst oder als Bestätigung …

      #64680

      @Dre@mwalker: Du hast natürlich recht, er ist erwachsen, für sich selbst verantwortlich und kennt sich letztlich mit seiner Krankheit besser aus als sonst jemand. Und ich suche auch niemanden, den ich bemuttern, versorgen oder sonst was muß. Ich fühle mich sehr wohl bei ihm, sehr richtig. Aber natürlich mache ich mir Gedanken über seine Verletzlichkeit – ich kann nicht so tun, als ob ich das nicht wüßte! Vielleicht klingt es jetzt so, als ob das Mittelpunkt unserer Beziehung stehen würde, aber dem ist nicht so. Es war Thema in den Nachrichten und ich finde es schön, verschiedene Meinungen zu erfahren!

      #64693

      @josefina das ist gut, wenn du die beziehung auch als “bereicherung” empfindest! so sollte es sein …

      ansonsten kann ich nur sagen,  dass meiner ansicht nach gemeinsame gespräche, zusammen was “erleben”, versuchen sich hilfestellungen zu geben, das für mich wichtigste in einer beziehung sind!

      mir persönlich würde es auch nichts ausmachen, wenn mich jemand direkt fragen würde, wie ich mit meiner erkrankung, der psychose, zurecht komme,  inwieweit sich das auf den alltag im allgemeinen und auf meine beziehung auswirkt und was mein partner tun kann, wenn ich aktuell einen “schub” habe.. aber da ist jede /r “individuell” anders…

       

      • Diese Antwort wurde geändert vor 4 Jahre, 6 Monate von Dre@mwalker.
      #64841

      @ Dre@mwalker ja, ich bin sehr froh, daß auch er über die Psychose-Problematik reden kann und will, sonst wäre es für mich schwierig – so aber sind wir auf einem guten Weg! Und bei unseren anderen Gesprächen und Unternehmungen sehe ich kaum Unterschiede zu anderen Partnern! Danke für Deine Unterstützung!

       

      #65604

      und schon wieder ist es bei mir soweit: ich habe wen kennengelernt  der mir gefällt, verhalte mich zu sehr “distanziert” und der andere hat mir direkt (und das war neu für mich!!!) gesagt, dass ich das anders machen soll, wenn ich ihn weiterhin sehen will oder zumindest angedeutet, dass er mich nicht so oft sehen will, wenn da nicht die chance einer möglichen beziehung besteht ..

      ich weiss nicht,  wie oft mir das noch passieren soll .. und ich weiß auch nicht genau,  wie ich mich auf das zuletzt geschehene verhalten soll. es ist schade, dass das bei mir immer so ablaufen muss… da muss jemand  sehr aufdringlich sein, damit es anders ist .. also bei leuten, die okay sind und nicht so extrem aufdringlich, habe ich mir sicher schon genug chancen vertan, was schade ist ..

      #65613
      Anonym

        dass ich das anders machen soll, wenn ich ihn weiterhin sehen will

        wie soll dann erst der sex auf augenhöhe funktionieren? raser gibt es überall. du musst dem nicht als widerlager seiner erwartungen fungieren. ritalinritter sind zum kotzen. nicht nur wegen dem priapismus mit dem sie zum ferngesteuerten pyjama werden

        #65618

        @Christine da geht es noch nicht einmal um das thema und so war es jetzt auch gar nicht gemeint !! aber danke für deine worte!!!!

        #65619

        es ist eher so, dass ich mich im allgemeinen “schwer” tue wenn mir jemand “nahe” kommt.. sebst wenn ich nichts dagegen habe!!

        ich tue mir sehr schwer mit “nähe”, aber dann auch mit”distanz”…und das ist mir durchaus selbst bewusst.

        und dann stellt sich natürlich noch die frage, wie ich mit meiner erkrankung umgehen soll.. inwieweit und ob ich das der anderen person mitteilen soll..

        #65818

        Wem hast du es bisher mitgeteilt, deiner familie?

        Wem zb noch, bekannte..

        Ich habe auch zu lernen mit distsnz umzugehen, trainiere das regelrecht.

        lieben gruß yv.

         

        #65826

        Hallo @Yvonneee von meiner familie wissen alle von meiner erkrankung! meine eltern haben mich im krankenhausaufenthalt begleitet und bei uns hat sich auch nie die frage aufgetan, wem aus der weiteren verwandtschaft wir davon erzählen wollen ..

        meine engeren guten freunde und freundinnen, die leute aus der gruppe für konzentrations- und aufmerksamkeitsprobleme wissen es und im “tageszentrum”, das ich einmal wöchentlich besuche, habe ich es gleich von anfang an gesagt.

        teilweise wissen es “exfreunde”.

        nur in der arbeit habe ich von “depressionen” gesprochen… und das auch nur zu wenigen leuten!

        wer weiss es in deinem umfeld und wie es mit deiner problematik mit der distanz?

        auch die meinung anderer mitglieder würde mich sehr interessieren!!!

        lg

        #65835

        Seit meinem Sprung aus dem Fenster bin ich hier bekannt wie ein bunter Hund und werde teils kritisch beäugt. Aber bei den meisten empfinde ich Mitgefühl. Über den Sprung habe ich mit den Nachbarn nie geredet.

        Meine Familie wusste von der Erkrankung. Sogar eine ehemalige Schulfreundin, die ich vor drei Jahren zufällig auf der Straße traf, wusste bescheid.

        Ich ging eigentlich immer sehr offen mit der Erkrankung um.

        • Diese Antwort wurde geändert vor 4 Jahre, 6 Monate von Lightness.
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