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29/05/2019 at 20:07 #40949
Hat jemand damit Erfahrung?
29/05/2019 at 20:09 #40950Ich habe heute mit meinem Bezugspfleger darüber gesprochen.
Im Jahr 2007 wurde es mir schon mal angeboten, aber damals habe ich abgelehnt.
29/05/2019 at 20:24 #40954Hallo Isa – meinst du Elektrokrampftherapie?
Bei Schizophrenie hab ich davon noch nichts gehört. Meine Mutter hat es mal wegen ihrer Depressionen gemacht. Es hat zu ein wenig Gedächtnisverlust geführt – sie wusste nicht mehr wie es in ihrer Wohnung aussieht. Hat sich dann aber wieder gegeben. Ob es viel gegen die Depressionen geholfen hat kann ich rückblickend nicht mehr sagen – sie brauchte noch sehr lange um aus dem Tief rauszukommen..
Gegen welche Symptome soll es bei Schizophrenie helfen?
29/05/2019 at 20:32 #40957Danke @wachsmalbloeckchen
ja, ich meine Elektorkrampftherapie. Mir wurde gesagt, dass es bei starken Depressionen eingesetzt werden kann, aber auch bei Schizophrenie. Meine Symptome sind Handfuchteln und böser Blick. Naja und Stimmen.
Der Bezugspfleger hat mir eine Geschichte von einer Frau erzählt, bei der es sagenhaft geholfen hat. Sie hat keine Medikamente genommen, nur EKT und das zweimal in ihrem Leben. Einmal als junge Frau und dann 30 Jahre später. Es hat hervorragend geholfen. Jetzt bin ich am Überlegen, wenn das Ergebnis wäre, dass ich keine Pillen mehr schlucken muss und kein Depot mehr bekomme, wäre das eine echte Alternative für mich.
29/05/2019 at 20:38 #40961Anonymous.
29/05/2019 at 20:42 #40964EKT ist doch keine lobotomie!!!
29/05/2019 at 21:10 #40970AnonymousPuh hab dazu gegoogelt, ist sicherlich eine Möglichkeit aber scheint nicht unheftig zu sein. Das man deswegen Medis absetzen kann würde ich nicht darauf spekulieren, klang in der Beschreibung nicht, nur das es gegen Depressionen helfen soll.
http://www.psychiatrie.med.uni-goettingen.de/de/content/patienten/243.html
Vielleicht Prof. Klimke auch fragen?
Lg, Bernadette
29/05/2019 at 22:56 #40980AnonymousIch würde so etwas niemals freiwillig bei mir machen lassen. Eine Studie spricht vom Verlust des visuellen Denkvermögens als eine häufige Nebenwirkung. Ich denke fast ausschliesslich visuell – werde ich dann ein Zombie? Gedächtnisverlust usw. ist Standardnebenwirkung. Mir wurde das mal von einem Arzt angeboten, der zuvor sagenhaft hohe Dosierungen Neuroleptika bei mir angewendet hatte. Ich habe noch am selben Tag den Arzt gewechselt. Ich habe öfters Geschichten gehört, dass es für 2 Wochen gewirkt hat, und dann war die Wirkung vorbei – die Person aber eine andere. Dann höre ich lieber meine Stimmen.
30/05/2019 at 7:15 #41001Danke @Bernadette und @Hirnsehprogramm!
Ich hab mich im Netz durchgelesen und frage mich jetzt natürlich auch, ob es wirklich eine so gute Alternative ist. Gestern hörte es sich für mich noch nach der ultimativen Lösung an. Das ist sie wohl doch nicht.
Allerdings nachher ein anderer Mensch zu sein, ist vielleicht nicht das Schlechteste. Ich bin nicht glücklich mit mir, wäre gerne eine andere Person. doch stellt sich die Frage, ob ich dann nicht vom Regen in die Traufe komme.
Gedächtnisverlust soll nur zu Beginn sein, das legt sich wieder. Hab auch Leute in der Klinik gesehen, die sehr viele Behandlungen mit EKT hatten, jede Woche einige Wochen lang. Ob es was genützt hat entzieht sich allerdings meiner Kenntnis. Ist ist ja nicht mehr so, dass das ganze Gehirn unter Strom gesetzt wird wie früher, sondern nur noch gezielt einige Areale.
Meine Vermutung ist, dass es nicht häufig angewendet wird, weil es doch nicht die ultimative Lösung ist. Es werden mehr Menschen mit NL behandelt als mit EKT.
Ich bin halt auf der Suche nach einer Alternative zu den Medis, die ja das Gehirn auch verändern.
30/05/2019 at 10:23 #41030Ja ich habe Erfahrung damit in der Indikation Schizophrenie.
Also Gedächtnislücken hatte ich keine, sondern nur leichte Kopfschmerzen nach der EKT-Sitzung.
Die Wirkung war ordentlich. Das EKT ist aber nur eine Augmentationsstrategie, dass heißt es wird nur ergänzend zu Medikamenten eingesetzt. Ohne Medikamente alleine funktioniert halt das ganze nicht.
Ich kann dir nur raten probiere es aus! Ängste vor dieser Therapieform sind meiner Erfahrung nach unbegründet.
30/05/2019 at 13:22 #41044Liebe @isa
der Chefarzt der Klinik in der ich war hat das „ganz gern bei sehr starken Depressionen“ angewandt.
Er sagte er habe guten Erfolg damit gehabt.
Ich persönlich empfinde das als Körperverletzung und würde das wohl nie machen lassen.
Es gibt andere Ansätze, die nicht sofort und wohl auch nicht in jedem Fall wirken. Aber was erhoffst du dir von EKT? Und nein, du wirst kein anderer Mensch dadurch. Wie kommst du darauf?
Und ich kann da nur für mich sprechen und da hat zumindest der Pillenkonsum schon eine Art Zombifizierung bewirkt (was mir auch schon mehrfach rückgemeldet wurde).
Aber es hilft nichts. Machen wir das Beste draus!
Liebe Grüße
escargot
31/05/2019 at 6:30 #41129Liebe @escargot
nun, dass man eine andere Person wird hat HSP geschrieben. Und mir wäre das sehr recht. Ich bin nicht glücklich mit mir, mag mich nicht, vielleicht würde ein besserer Mensch aus mir? Aber auch nur vielleicht.
Als Körperverletzung empfinde ich auch die Medis. Ist nur halb freiwillig, dass ich die nehme. Ja, es ist eine Art Zombiefizierung, man wird verändert durch den Eingriff ins Gehirn, der Schaltzentrale unseres Denkens, unseres Seins.
Danke lieber @Sucher für deine Erfahrungsmitteilung. Wenn nach der EKT trotzdem noch Medis eingesetzt werden, dann ist das vielleicht doch nichts für mich. Wieso wurde es dir angeboten, bzw. gemacht? Wie läuft es ab? Wieviele “Sitzungen” hattest du? Würd mich freuen, wenn du nochmal dazu schreibst.
31/05/2019 at 15:55 #41202Hallo Isa,
Mir wurde das EKT angeboten, weil ich trotz Medikamenten teilweise noch Stimmen gehört habe.
Ich habe insgesamt vielleicht 12 Sitzungen gehabt.
Der Ablauf ist so, dass dir eine Elektrode an die Schläfe geklebt wirst. Dann wird dir ein Zugang für die Narkosemedikamente gelegt und eine Sauerstoffmaske aufgesetzt. Wenn du innerlich bereit bist werden auf dein “OK” die Narkosmedikamente gegeben, du also dann in Narkose versetzt wirst. Danach findet das eigentliche EKT statt, von dem du, aber nichts mitbekommst. Der Krampfanfall, der auf einem EEG aufgeteichnet wirs, dauert maximal 2Minuten. Du wirst dann mit deinem Bett in einen Aufwachraum gefahren, von wo du dann langsam wieder zu dir kommen kannst. Viele Leute schlafen dann noch eine Weile.
31/05/2019 at 17:48 #41210AnonymousHat es dir denn helfen können @Sucher ?
Ich bin immer noch sehr skeptisch. Einfach das ganze Gehirn unter Starkstrom setzen, als Heilmethode. Wo der Krampf durch Neuroleptika nicht schon genug weggekratzt hat, dann mit den harten Geschossen drauf. Für mich klingt das nach extremem Holzhammer. Und ja, ich habe Berichte gehört von Angehörigen, wo es nicht geholfen hat, oder nur für zwei Wochen, und danach die Betroffenen nur noch in sich gekehrt waren und teils enorm viel vergessen mussten.
Dann höre ich lieber meine Stimmen. Man kann sich auch mit ihnen abfinden/arrangieren, oder sonstig Methoden für einen Umgang mit ihnen finden. Mir wäre das Risiko von bleibenden Schäden zu hoch, durch diesen Holzhammer auf das wertvollste Organ was man hat.
31/05/2019 at 20:25 #41225Ja ich würde sagen es hat geholfen.
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