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20/05/2019 at 17:48 #39009Anonymous
Man muss Cannabis nicht rauchen, sondern kann es auch verdampft inhalieren, oder essen bzw. trinken. Ansonsten ist es zu rauchen, wenn es denn sauber ist und nicht mit irgendwas gestreckt, für die Lunge ungefähr genauso gefährlich wie Tabak. Im Gegensatz zu Tabak verengt es aber keine Blutgefässe, sondern es weitet die Lungenbläschen, etwa so wie ein Astma Spray nur schwächer glaube ich. Ich habe auch schon von Kiffern gehört, die ihre Lunge zerstört haben, das lag aber glaube ich teils an ihrem exzessiven Konsum (den ganzen Tag lang Eimer Rauchen oder die Riesenbong, manche Menschen kennen ja keinerlei Maß, weder bei’m Alkohol noch bei Cannabis), und den ganzen gefährlichen Streckmitteln die auf dem Schwarzmarkt nunmal vorkommen.
Von “Hirnschäden” wird auch immer mal wieder geredet. Das ist glaube ich relativ zu sehen, und ist nur in der Jugendzeit ernsthaft kritisch. Ich glaube, neurotoxische Schäden wie Alkohol verursacht es nicht, sondern wirkt im Gegenteil eher wie ein Antioxidanz. Die Wirkung verändert aber schon noch die Hirnchemie und das Bewusstsein, so dass die Hirnverdrahtung bei Jungendlich verändert werden kann. Ich meine in Studien gesehen zu haben, dass dieser Effekt bei Erwachsenen grösstenteils reversibel ist.
Deswegen wäre ich auch dafür, dass wenn es legalisiert wird, aufgepasst wird was dann mit Jugendlichen ist. Ihnen so schwer machen wie möglich da ranzukommen, das Zeug auf legalem Weg nur für Erwachsene, wer es an Teens weitergibt sollte hart bestraft werden! Und die 10% Extremkonsumenten sollten niedrigschwellige Hilfsangebote bekommen um zu lernen ihren Konsum in den Griff zu bekommen oder einzustellen.
Eine Suchtproblematik mit Cannabis kann sehr real sein, ich hatte bei den Konsumenten, die ich kannte, immer den Eindruck, dass manche nicht süchtig waren und es gepflegt haben wie andere Alkohol (Wochenendvergnügen, oder auch mal ein Feierabendjoint), während ein kleiner Teil eine Sucht entwickeln kann und dann Probleme damit haben wird aufzuhören. Dabei ist gerade die Verträglichkeit ein Problem – körperlich ruiniert es eher nicht, aber psychisch, es fehlen Warnzeichen wann es zuviel wird, ausser dass der Betroffene durch übermässigen Konsum geistig immer kraftloser wird. Ich selbst sehe mich in meiner Jugend in der Retrospektive auch als phasenweise suchtbetroffen (ganztagsstoned), habe aber irgendwie immer wieder den Absprung schaffen können zu einem geregelten Konsum. Als ich dauerdrauf war, habe ich auch nichts im Leben schaffen können, das Zeug ist wie eine angezogene Bremse im Kopf. In den Phasen aber, wo ich die meiste Zeit des Tags nüchtern war und vor allem kein “schlechtes Zeug” hatte, habe ich es als nicht so beeinträchtigend empfunden.
Ich selbst glaube, viele Probleme rund um dieses Kraut werden hochgebauscht bzw. entstehen erst durch das Verbot. Ich weiss auch nicht, wovor die Leute überhaupt Angst haben, wenn es legalisiert würde. In Ländern wo es erlaubt wurde, haben doch eh immer nur noch die gleichen Leute gekifft, und die haben vorher auch schon gekifft. Dadurch, dass sie sich nicht mehr verstecken müssen, ändert sich für den Rest der Bevölkerung doch auch nicht viel. Die Mafia hingegen wird die Legalisierung fürchten und bekämpfen mit Pech und Schwefel, denn legales Gras heisst weniger Drogengeld für Kriminelle.
Achso, und die medizinischen Sorten für Schmerzpatienten usw…..das ist kein rauschloses Zeug, im Gegenteil, das ist hochpotente Ware, besser als das meiste auf dem Schwarzmarkt. Bestimmte Wirkungen wurden bei der Zucht durch Selektion abgeschwächt, etwa die Neigung zu bunten Halluzinationen oder Lachanfällen oder so. Habe aber gehört, dass Bedrocan und co mit um die 20% thc und kaum cbd, ein ganzschöner Dampfhammer ist der selbst erfahrene Kiffer die Knie weich machen kann. Es sorgt durch diese Wirkung halt dafür, dass man die Schmerzen auch mal einfach so vergessen kann. Der Unterschied ist auch, dass diese Schmerzpatienten das von morgens bis abends nehmen, und dann die Beeinträchtigende Wirkung nach und nach durch Gewöhnung nachlässt. Die hälfte der Patienten bricht wohl aber die Behandlung ab, da die Wirkung je nach Veranlagung bei manchen zu stark und unangenehm empfunden werden kann.
20/05/2019 at 18:44 #39023Bei einer bestehenden Schizophrenie ist Cannabiskonsum absolut unangebracht und schädlich.
Im Falle einer Arbeitsunfähigkeit sogar asozial.
20/05/2019 at 18:51 #39024Ich kiffe gar nicht mehr – wurde davon oft schon schnell psychotisch. Obwohl ich nie viel konsumiert habe. Glaube aber auch das es daran liegt das ich die entsprechende Disposition habe. Passiv kiffen beeinträchtigt mich nicht.
20/05/2019 at 19:54 #39039Anonymous20/05/2019 at 20:17 #39042@Hirnsehprogramm
3 von 4 Patienten! Das ist viel zu wenig und absolut unseriös.
Die ergiebigste Studie, die ich zu dem Thema kenne ist die Dunedin Studie und auch die schwedische Studie.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC135493/
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12446534
und als besonderes Zuckerl (ein follow-up der Dunedin Studie):
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22927402
- This reply was modified 5 Jahre, 7 Monate ago by Nichtraucher.
20/05/2019 at 20:26 #39044hier: http://www.dfps.de/DFPS___Tagungen___Fruhjahrstagung_2016_files/Schizophrenie_Cannabis.pdf
wird auf den manchmal eingegangen “vermeintlichen” neuroprotektiven Effekt von Cannabis bei Schizophrenie eingegangen. Es wird dort argumentiert dass die Leute, die unter Cannabis Psychotisch werden, einfach generell eine geringere Vulnerabilität haben, doch nur durch das Cannabis ausgelöst wurden.
20/05/2019 at 23:00 #39051AnonymousJa, diese Studien befassen sich damit, ob jemand Cannabis geraucht hat, ob er später psychotisch oder anders krank wurde, und ob statistische Zusammenhänge sichtbar gemacht werden können. Modernere Studien geben sich viel Mühe damit, Cofaktoren wie soziales Umfeld, Herkunft etc. herauszurechnen und kommen meist dann irgendwie zu einer Verdoppelung des Risikos, psychotisch zu werden, wenn Cannabis in der Jugend konsumiert wird.
Mir ist klar, dass mein verlinkter Report nur Einzefallstudien beinhaltet und keine statistische Erhebung. Und dass bevor man irgendwie vorher feststellen könnte, ob jemand darauf positiv oder negativ anspricht, zurecht niemand eine offizielle Studie mit vielen Patienten anfangen wollen würde. Wo doch bekannt ist, dass eine Nebenwirkung bei vielen Patienten das genaue Gegenteil zur erwünschten Wirkung sein kann, und auch noch auf gefährliche Weise… Ich habe diesen Bericht nur mal ausgegraben, weil er zeigt, dass Cannabis auch teils wiedersprüchlich wirken kann. Ich meine, diese Leute waren alle behandlungsresistent, haben THC in sehr moderater Dosis in Tablettenform bekommen, und es ging ihnen dann besser, und es waren wohl alles schwere stationäre Fälle, einer konnte nach Hause aufgrund der Wirkung.
Ich würde niemals jemandem erzählen, er sollte das ausprobieren. Schon gar nicht mit dem Zeug, was so auf der Strasse unterwegs ist – aber trotzdem. Es gibt viele Geschichten von Betroffenen, die in den Tag rein kiffen und deren Zustand sich dadurch nur immer weiter verschlechtert. So kenne ich Cannabis aber auch: es kann total paradox wirken von Person zu Person unterschiedlich. Und so wie ich selbst die Wirkung niedriger Dosierungen milder Sorten kenne, kann ich mir sehr gut vorstellen, dass es einzelnen Betroffenen helfen kann, besser mit ihren Symptomen umzugehen.
Ich glaube aber, mit irgendwelchen neuroprotektiven Wirkungen hat das nichts zu tun. Sondern einfach nur direkt mit der Wirkung von THC auf die Hirnchemie. Eingenommen wirksam verstärkt es vielleicht die Symptome bei vielen Betroffenen, bei manchen anderen jedoch nicht. Aber bei Dauereinnahme entsteht eine Toleranzbildung, das heisst der Hirnstoffwechsel passt sich an die Wirkung an. In den Berichten ist auch die Rede davon, dass die Wirkung erst nach einigen Tagen stattfand. Eine Hypothese von mir ist, dass bei manchen Betroffenen die Toleranzentwicklung THC gegenüber irgendeinen Einfluss auf den Hirnstoffwechsel haben kann, der dafür sorgt, dass die Symptome nachlassen könnten oder zumindest nicht mehr so stark psychisch fesselnd sind.
CBD als Substanz, die sicherlich auch auf die beteiligten Systeme wirkt und vielleicht dadurch auch einen Teil seiner Wirkung entfaltet, halte ich aber als sehr viel interessanter in diesem Zusammenhang. Ich warte immer noch darauf, dass mein Arzt mir irgendwann Arvisol verschreiben darf.
21/05/2019 at 15:21 #39149Studien hin oder her….das kann man endlos weiterführen. Meine Erfahrung als Mensch ist das sich charaktere negativ verändert haben. Das reicht für mich um zu sagen mistzeugs.
https://butterflys-pearl-kalina.hpage.com/willkommen.html
https://hamasi-ben-ihmz-achthamar.hpage.com/willkommen.htmlD / 49Jahre
Quetiapin 200 +400 , Risperidon 2mg, Doxepin 2x 50mg,
Ofiril 2x 150mg, Bedarf Lorazepam
L-Thyroxin21/05/2019 at 18:37 #39177AnonymousDeine Meinung sei dir vergönnt. Es stimmt ja auch, finde ich auch, – Menschen, die dauerkiffen, verändern oft ihren Charakter zu ihrem Nachteil und dem anderer. Viele werden verschroben bis schizoid, manche werden auch total gleichgültig im Umgang mit anderen.
Die Frage ist aber doch: ob das wirklich ein Verbot rechtfertigt. Ich finde – nicht. Es ist meines Erachtens so, wie zu sagen, dass bei Autorennen regelmässig Unfälle passieren, und deswegen Autorennen generell verboten sein sollten. Mit Alkohol ruinieren sich auch sehr viele Menschen ihren Charakter und ihre Gesundheit, und zwar wie ich finde schlimmer als mit Cannabis. Deswegen will ich doch aber nicht allen ihren Alkohol verbieten bzw. mit Gewalt wegnehmen. Stattdessen sollte man den unglücklichen, die Schaden dadurch erleiden, helfen ihre Gesundheit durch Verzicht und ein aktives Leben wieder in den Griff zu bekommen. Und ja: es gibt sehr viele Menschen, die sich Zugang zu dieser “weiteren Droge Cannabis” sehr wünschen, unter anderem weil sie Alkohol wegen seiner höheren Schädlichkeit und der stumpfmachenden Wirkung ablehnen, und sich etwas entspannenderes wünschen.
Es gab grade mal wieder eine Studie mit Cannabis und Jugendlichen, Ort ist diesmal Spanien. In Spanien kiffen wohl seh viele Jungendliche. Fazit der Studie nach einem Resumee war wohl, dass Cannabis wohl nicht ursächlich für Psychosen sein kann, sehr wohl aber bei Missbrauch regelmässig zu Persönlichkeitsstörungen führt. Das Resumee war aber in einem Hanfmagazin (ich recherchiere täglich via Google zu dem Thema, unter anderem auch in solchen Medien), und da ich kein Spanisch kann, bin ich mal gespannt auf bestimmt noch folgende Auswertungen der Studie auf deutsch oder englisch. Ich glaube nämlich nach wie vor, dass ein Grossteil der Probleme nicht direkt vom Hanf kommt, sondern vom Umfeld in dem er als Droge kursiert.
21/05/2019 at 18:52 #39182AnonymousP.S.: Irgenwann, wenn nicht sogar recht bald, wird man durch Gentests ziemlich sicher sagen können, für wen Cannabis problematisch sein wird, noch vor dem ersten Konsum.
Die hier probieren es jetzt schon, es gibt aber Kritik daran, dass der Wissensstand noch nicht auf einem ausreichenden Level für sichere Aussagen ist:
https://www.leafly.de/gentest-wie-reagiert-der-koerper-auf-thc/
22/05/2019 at 15:41 #39291Ja, aber ist Alkoholmissbrauch nicht schon schlimm genug? Brauchen wir wirklich noch mehr von dem? Wie weit will man das ausweiten…..? Was ist mit Heroin? Meth? LSD? u.s.w.
Ich versuche solche Leute im groben zu umgehen. Deshalb sind mir schon mehrere Beziehungen zerrüttet und Freundschaften versandet. Aber mir war klar das so auf mein denken reagiert wird. Die gleichen Diskussionen hat ich auch in den Beziehungen.
Die große Ausnahme sehe ich bei Schmerz- und Krebspatienten…..aber die wollen nicht wirklich kiffen sondern CBD.
https://butterflys-pearl-kalina.hpage.com/willkommen.html
https://hamasi-ben-ihmz-achthamar.hpage.com/willkommen.htmlD / 49Jahre
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L-Thyroxin- This reply was modified 5 Jahre, 7 Monate ago by Blumenduft.
23/05/2019 at 0:00 #39372AnonymousDie große Ausnahme sehe ich bei Schmerz- und Krebspatienten…..aber die wollen nicht wirklich kiffen sondern CBD.
Naja, was heisst “kiffen”. Klar ist medizinische Anwendung anders, es wird ein Grundspiegel aufgebaut und immer aufrecht erhalten, und dadurch wird die Wirkung nicht mehr so stark psychisch beeinträchtigend.
Aber CBD klar, wenn Entzündungshemmung erwünscht wird, aber Schmerzen bei Krebs etc. die Leute nehmen THC. Entweder rein, oder als Kraut.
Hier, das sind die Sorten, die in den Apotheken per BTM Rezept erhältlich sind. “Bedrocan” 22% THC…
https://www.leafly.de/cannabissorten-in-apotheken/
Na klar wirkt das in etwa wie “kiffen”. Ich habe gelesen die Hälfte der Schmerzpatienten bricht ab, entweder weil die Wirkung gegen den Schmerz unbefriedigend war, oder weil die psychische Wirkung als zu unangenehm empfunden wurde.
23/05/2019 at 15:44 #39447Hier auch mal eine Seite,die nicht nur negativ über Hanf berichtet,
23/05/2019 at 17:50 #39466Anonymous@Lewis Ja natürlich, die Hanfbefürworterszene ist in den letzten Jahrzehnten immer freier und offener geworden. Magazine wie das von dir verlinkte gehören dazu. Manche dieser Magazine finde ich aber zu tendenziös bis hin zu richtiggehend unseriös. Cannabis ist immer noch eine Droge mit starker Wirkung auf die Psyche, und so und auch mit genügend Respekt sollte sie auch behandelt werden, und nicht über Gebühr verherrlicht.
Ich möchte allerdings noch mal sagen, wenn du Kiffst und davon psychotisch wirst, dann solltest du das vielleicht besser nicht machen, oder zumindest nicht in dem Umfang. Das ist ja sonst genau so wie jemand mit Leberschaden, der trotzdem immer weiter saufen machen will, da schüttelst du doch hoffentlich auch den Kopf. Und andere werden ihn auch zurecht über dich schütteln, wenn du dich regelmässig in die Klinik kiffst, denn dein Aufenthalt dort wird von ihren Steuergeldern bezahlt.
Bei mir war es, als ich langsam krank wurde, so dass ich mit der Zeit als sich die Erkrankung eingeschlichen hat immer weniger vertragen habe ohne unangenehme Zustände und später auch Symptome zu bekommen. Die fetten Tüten mit 0.4g Skunk, die in der Szene üblich waren, haben mich irgendwann nur noch schlecht bis hin zu psychotisch fühlen lassen, also habe ich damit aufgehört.
23/05/2019 at 18:00 #39468AnonymousStimme ich voll zu. Der Druck macht Leute krank. Dann sollen die auch die Konsequenzen dafür tragen. Wo wir wieder beim Thema reiche und mächtige Leute wären.
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