Willenschwäche

Home Foren ALLGEMEIN (öffentlich) Willenschwäche

Ansicht von 9 Beiträgen - 1 bis 9 (von insgesamt 9)
  • Autor
    Beiträge
  • #20992

    Hallo,
    Wer leidet unter euch auch an willenschwäche? Ich nehme mir Dinge immer ganz fest vor und scheitere immer und immer wieder.
    Kann man seine Willenskraft irgendwie trainieren? Wie handhabt ihr das?

    Mir gehen immer tausend Ideen durch den Kopf das macht mich total kirre und Weiss nie wo ich anfangen soll.. Und wenn ich mich für was entschieden hab, hält das nicht lange an. Das macht mich total fertig.

    #20993
    Anonym

      Hi Miina, es gibt zwei Tricks. Der eine sich auszuschreiben konkret was man sich vornimmt, und dann nur wenns mehrere Sachen sind, erstmal 1-2 vornehmen.

      Dann es zeitlich begrenzen, heißt wenn du Lernen willst, erst mal nur 15min, oder fitness vielleicht 10min, heißt nicht gleich grosse Schritte tun.

      Ev darüber bei Vorsätzen, und nicht einmaligen Dingen, ein Tagebuch schreiben. Kann auch nur eine Zeile sein. Ich hab gerade ohne Zucker dran, schreib ich mir auf ein Papier, (wo Mediseinnahme steht) einfach OZ, so sehe ich nach ein paar Tagen schon schwarz auf weiss nen kleinen Erfolg.

      Und sich mit kleinen Dingen belohnen, seis in die Sonne setzen – gehen, interessantes Youtube Video ansehen 5min oder oder, das müssen auch widerum nicht lange Dinge sein.

      Auf jeden Fall nicht gleichzeitig zuviel vornehmen, oder anfangen, das geht immer nach hinten los. Solltest du aber real ins aktive Tun gerutscht sein, bei dem was auf der Liste steht, kannst du noch ein weiteres absolvieren.

      Z.B. Lernen+ Ohne Zucker, + Geschirr abwaschen + kleinen spaziergang machen

      Lg, Bernadette

      #21068
      Anonym

        Hallo Miina,

        ich schreibe Dir hier mal einen Amazon-Link auf ein für mich sehr wichtiges Buch rein:

        Wie ich die Dinge geregelt kriege: Selbstmanagement für den Alltag

        Da habe ich gelernt, wie ich all meine Gedanken sortieren und dann auch angehen kann und wie dann auch nichts zu kurz kommt. David Allen beschreibt eine tolle Methode, wie man eben seine Dinge geregelt bekommt. Sehr zu empfehlen.

        Vielleicht gibt es das Buch auch bei Euch in der Stadtbücherei.

        Viele Grüße
        Grenfell

        #21141

        Das mit der Willensschwäche kenne ich auch und ich denke es gehört zu der Negativsymptomatik. Ich habe darin auch in dem Buch Schizophrenie von Asmus Finzen gelesen (dem ich mit gemischten Gefühlen gegenüberstehe). Er schreibt vom “nicht-wollen-können” und davon dass manche Kranke verwahrlosen.

        In dem Denken darin, dass die Willensschwäche zur Krankheit gehört, kann die Krankheit auch mal zur Ausrede werden :-/

        Ich denke der Ausweg liegt darin, Dinge zu tun, auch wenn man nicht will. Das fällt mir ziemlich schwer, aber nichts zu tun ist fatal. Ich versuche mich daher auch bei kleinen Dingen zu freuen, wenn ich sie gemacht habe.

        #21145
        Anonym

          Zitat: Er schreibt vom „nicht-wollen-können“ und davon dass manche Kranke verwahrlosen.
          In dem Denken darin, dass die Willensschwäche zur Krankheit gehört, kann die Krankheit auch mal zur Ausrede werden :-/

          Achso, das behauptet bzw. verortet der Herr Finzen auch bei den Negativsymptomen. Interessant :yes: .

          Denke, ich habe und hatte ebenfalls mit Willensschwäche zu tun. Und das weit vor dem Ausbruch der allerersten Psychose.
          Auch Entschlussunfähigkeit und Entscheidungsschwäche berühren mich, wie aktuell gerade wieder, seit jeher.
          Habe dazu ferner gar unfreiwillig komische Szenen aus meiner Kindheit / frühen Jugend etwa in Kaufhäusern vor Augen, wenn ich mich beschämterweise nur daran erinnern wollte.

          Ich möchte Doppler augenzwinkernd zustimmen, dass das Wissen um diesen Umstand der sich pathologisch manifestierenden Willensschwäche auch schon mal zur Ausrede gerieren kann. Die Vertrautheit mit der eigenen Unzulänglichkeit bzw. die Tatsache, dass es vermeintlich wissenschaftlich irgendwo niedergeschrieben steht, ähnelt für mich einem mythischen Sündenfall, bei dem man sich verhalten kann, wie man möchte, ohne dass dadurch ein besseres Ende heraufbeschworen sein will. Ob Aufdecken oder Verborgenbleiben, beides hat seine Schattenseiten. Entweder man geht nach Bekanntwerden der Defizite dem Problem bewusst auf den Grund und kämpft durchs die neu hinzugewonnene Erkenntnis umso mehr dagegen an, indem man versucht, den pathologischen “inneren Schweinehund” zu überwinden. Oder man ist gelähmt von der neuen Erkenntnis, kapituliert gleichsam, so dass man sich in seinem oftmaligen bisherigen Scheitern dadurch entlastet fühlt.
          Wenn ich aber gar nicht von dieser der Krankheit innewohnenden Schwäche weiß, dann habe ich natürlich auch keine Entlastung für mich und verzweifle vielleicht sogar umso mehr über mich selbst und meine “Untaten.”

          Natürlich kenne ich das Buch von Finzen nicht, weil ichs nicht gelesen habe.

          Aber dieses Dilemma, wie krank ich sei, dass es meine, gelinde gesagt, beschissene, chaotische, nichtsnutzige Vita entschuldigen würde und nicht lediglich durch Faulheit im Charakter bedingt sei, tangiert, wenn ich mich hochtrabend ausdrücken darf, die Grundfeste meiner Selbstreflexion. In früheren Jahren hätte ich das bewusst bis auf die Spitze einer religiösen (Anti-)Prädestination getrieben, sogar meine damaligen Konfessionswechsel spielten da mit rein.

          Ich denke der Ausweg liegt darin, Dinge zu tun, auch wenn man nicht will. Das fällt mir ziemlich schwer, aber nichts zu tun ist fatal. Ich versuche mich daher auch bei kleinen Dingen zu freuen, wenn ich sie gemacht habe.

          Zustimmung.

          #21169

          Die Verortung bei der Negativsymptomatik habe ich selbst vorgenommen. Von Asmus Finzen ist das nicht-wollen-können und das verwahrlosen ;-)

          Ansonsten kann ich sagen, dass es mir ebenfalls schon lange schwergefallen ist Entscheidungen zu treffen. Man könnte jetzt spekulieren, ob das mit einer Ich-Schwäche zu tun hat, die eine Psychose begünstigt.

          #21201
          Anonym

            Ich glaube Willensschwäche ist ein Zeichen einer Depression.

            #21232

            Glaub auch das, das zur Depression gehört. Manchmal steh ich im Raum und weiss nicht was ich zuerst machen soll. Aber richtig Willenschwach bin ich nicht. Wenn ich was will, dann beiss ich die Zähne zusammen und versuch es bis es geht. Klappt aber nicht bei allem. :bye:


            https://butterflys-pearl-kalina.hpage.com/willkommen.html
            https://hamasi-ben-ihmz-achthamar.hpage.com/willkommen.html

            D / 49Jahre
            Quetiapin 200 +400 , Risperidon 2mg, Doxepin 2x 50mg,
            Ofiril 2x 150mg, Bedarf Lorazepam
            L-Thyroxin

            #21413

            Ich dachte auch eine zeitlang, dass ich eine Depression hätte. In der Tagesklinik wurde mir dann aber gesagt, dass es sich um die Negativsymptomatik meiner Erkrankung handelt.

          Ansicht von 9 Beiträgen - 1 bis 9 (von insgesamt 9)
          • Sei müssen angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.