Wie ist euer Umgang mit Negativen Emotionen?

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  • #241148

    Servus, ich mache gerade eine Schematherapie. Dabei habe ich festgestellt, das ich seid meiner Kindheit einen sehr schlechten Umgang mit Negativen Emotionen habe. Ich habe sie ständig unterdrückt und gegen mich selbst gerichtet und teilweise würde ich behaupten, dass ich sie nicht gespürt habe, obwohl sie eindeutig vorhanden waren.

    Bei mir ist es so weit, das ich einen inneren Kritiker habe, der mich ständig zurechtweist. Bei allem was ich mache. Es fängt schon morgens an, wenn ich in den Spiegel schaue und denke ,, Na du Arschloch.” Diese Gedanken nehme ich mittlerweile als meine eigenen Wahr. Das war mal anders, aber mittlerweile weiss ich, das diese ,,Stimmen” meine eigenen Gedanken sind. Auch lass ich vieles einfach was mich nervt über mich ergehen, ohne mich ordentlich Abgrenzen zu können. Das selbe mache ich mit dem Kritiker, ich denke einfach, das er zu mir gehört und ich lasse diese Gedanken über mich ergehen.

    Nein zu sagen, und mich selbst als Glücklich und Ausgeglichen zu sehen fällt mir unglaublich schwer, obwohl meine Psychose 12 Jahre her ist und ich meine Medis nebenwirkungsfrei vertrage.

    Mittlerweile, wenn mir alles zu viel wird und zum Dampf ablassen, steck ich mir die Stöpsel ins Ohr und hör meine Musik und verausgabe mich bis zur Erschöpfung. Was ich aber auch nicht erstrebenswert finde.

    Hat einer von euch ne Ahnung, wie ich diesen Inneren Kritiker, die überkompensation mit Musik und dieses ,,über mich ergehen lassen”  entmachten kann? Auch wenn es euch ähnlich geht würde mich das interessieren, oder wenn jmd. Von  euch ebenfalls Erfahrungen mit Schematherapie gemacht hat.

    Liebe Grüße Brainleech

     

     

     

    #241180

    Hallo @Brainleech!

    Es gibt ja sicher Gründe dafür, dass Du und deine Stimmen dich so sehen. Was müsstest Du an deinem Leben ändern, damit Du mehr Respekt vor dir selbst und mehr Liebe für dich selbst bekommst?

    Das ist meiner Meinung die Lösung für dein Problem.

    Mir ging es früher auch so. Ich war einfach unzufrieden mit mir und die Stimmen ließen mich das spüren.


    Ursprüngliche Medikation:400 mg Amisulprid,12,5 mg HCT,10 mg Ramipril
    Ab 04.03.2024:500 mg Amisulprid,5 mg Olanzapin,12,5 mg HCT,10 mg Ramipril
    Ab 15.03.2024: 600 mg Amisulprid,12,5 mg HCT,10 mg Ramipril,4mg Doxagamma
    Ab 22.04.2024, statt 600 mg Amisulprid, 400 und 150 mg
    Ab 02.05. 6 mg Doxagamma und 25 mg HCT, 550 mg Amisulprid und 10 mg Ramipril
    Ab 12.05. nur noch 500 mg Amisulprid

    #241196

    Ich habe auch einen inneren Kritiker, aber auch einen Schrankengeber, der sagt, dass es reicht mit ewiger Selbstkritik. Der nach Überprüfung feststellt, dass ich vielleicht etwas Kritik einfließen lassen kann, es aber nicht muss. Schon gar nicht, wenn keine Kapazitäten vorhanden sind. Der aber auch eingreift, wenn ich mich zu weit aus dem Fenster lehne, beziehungsweise mich verbohre. Ein Neutralisierer sozusagen, der meinen Normalzustand, so wie ich mich gut fühle (und ja, vielleicht auch gut ankomme), umrahmt.

    Eine Phase der Selbstkritik hatte ich bereits hinter mir und hätte ich nicht aufgepasst, wäre ich da nie wieder oder nur durch einen schlimmen Ausgang rausgekommen. Ich habe mich schließlich für gut befunden.

    Wichtig ist dabei auch das soziale Umfeld. Was bei dem einen funktioniert, funktioniert im anderen nicht.

    Wenn ich mich also für gut befinde, mein soziales Umfeld aber nicht, dann wechsle ich dieses oder aber ziehe mich in die Isolation zurück. Damit muss man dann aber umgehen können.

    Und momentan ziehe ich auch eher die Isolation aufgrund meines chronischen Wahngerüstes und gewisser Umstände vor.


    Waypoint reached … Autopilot disabled

    • Diese Antwort wurde geändert vor 1 Jahr, 7 Monate von rebus.
    #241271

    Hi ihr 2, danke für eure Antworten. Ich denke dass mir Liebe, Vertrauen und Zuneigung früher nicht richtig vermittelt wurden. Wenn sich an meinem Leben etwas ändern sollte, dann dies. Mir selbst fällt es schwer jetzt diese Selbsführsorge zu betreiben. Ich habe nebenbei bemerkt echt ne sehr gute Sozialkompetenz und hab viele Leute die mich akzeptieren und mögen und von der Erkrankung wissen. Doch selbst mein bester Freund sein, fällt mir unglaublich schwer. Und ich habe immer das Gefühl, dass das was ich tue nicht ausreichend ist.

    #241272

    Hallo @Brainleech!

    Suche dir etwas was du gut kannst, oder wovon du denkst, dass du gut darin werden könntest als Hobby und beschäftige dich damit. Dann wirst du merken, dass dein Selbstbewusstsein wächst und es dir mit der Zeit besser geht.


    Ursprüngliche Medikation:400 mg Amisulprid,12,5 mg HCT,10 mg Ramipril
    Ab 04.03.2024:500 mg Amisulprid,5 mg Olanzapin,12,5 mg HCT,10 mg Ramipril
    Ab 15.03.2024: 600 mg Amisulprid,12,5 mg HCT,10 mg Ramipril,4mg Doxagamma
    Ab 22.04.2024, statt 600 mg Amisulprid, 400 und 150 mg
    Ab 02.05. 6 mg Doxagamma und 25 mg HCT, 550 mg Amisulprid und 10 mg Ramipril
    Ab 12.05. nur noch 500 mg Amisulprid

    #241380

    Hi @Molly,

    mit Hobbys hab ich kein Problem, ich Male gerne Plastik Miniaturen an und zocke gerne alles mögliche an Gesellschaftsspielen. Auch hab ich mich vor kurzem noch als 1. Vorsitzender eines Vereins engagiert. Bis mir die Arbeit zu viel wurde. Zusätzlich hab ich noch 2 Kinder.

    Womit ich aber Probleme habe, ist mein innerer Gefühlshaushalt. Der mich in meinem Leben ständig in die Predulie bringt. Ich kann mich nur schlecht von Menschen Abgrenzen, auch wenn diese Personen mir nicht gut tun. Sei es, weil ich sie mag und sie sich selbst zerstören, oder wenn sie mir bewusst schaden möchten und ich die Schuld dann trotzdem bei mir suche. Wut, Angst, Traurigkeit all diese Gefühle werden von mir Automatisch unterdrückt. Oder sagen wir mal ich lasse sie nicht dort raus, wo ich es lassen sollte. Die Überkompensation habe ich ja beschrieben. Aber mein Umfeld merkt nichts davon.  Ich selbst würde mich aber trotzdem als sehr Reflektiert betrachten, nur fällt es mir manchmal echt schwer welches Gefühl ich zu einer bestimmten Situation haben ,,soll”. Für mich selbst hört sich das bescheuert an, aber es ist nun mal so. Auch kommt es bei mir Zeitverzögert an, wenn es mir Schlecht geht aus diesen Gründen. Ich merke es so nicht sofort, ausser die Musik nimmt mich mit. Aber dann fällt es mir trotzdem manchmal schwer den Auslöser zu identifizieren. Z.b. ein Telefonat mit meiner Mutter, welches mich ,,irgendwie” belastet. Aber ich merke erst ne Woche Später, dass ich sauer auf sie war, mir geht es ne Woche dann aber Schlecht.

    • Diese Antwort wurde geändert vor 1 Jahr, 7 Monate von Brainleech.
    #241406

    Vielleicht hat dich das mit der Aufgabe des Postens in dem Verein irgendwie deprimiert, @Brainleech?


    Ursprüngliche Medikation:400 mg Amisulprid,12,5 mg HCT,10 mg Ramipril
    Ab 04.03.2024:500 mg Amisulprid,5 mg Olanzapin,12,5 mg HCT,10 mg Ramipril
    Ab 15.03.2024: 600 mg Amisulprid,12,5 mg HCT,10 mg Ramipril,4mg Doxagamma
    Ab 22.04.2024, statt 600 mg Amisulprid, 400 und 150 mg
    Ab 02.05. 6 mg Doxagamma und 25 mg HCT, 550 mg Amisulprid und 10 mg Ramipril
    Ab 12.05. nur noch 500 mg Amisulprid

    #242093

    Das kann ich klar verneinen. Der Befreiungsschlag tat gut. War einfach zu viel Arbeit für mich. Jedoch sagt mir meine innerer Kritiker, das ich meine Freunde im Stich lassen, würde. Ich hab mich nun über das Wochenende mit verschiedenen Videos, auf YouTube, mit dem Thema chronische Unterdrückung von negativen Emotionen beschäftigt. Und bin zu dem Schluss gekommen, dass die Depression, in der ich mich gerade befinde, wohl durch die Therapie ausgelöst wurde. Einfach, weil dort so viel aufgewirbelt wurde. Naja, da das Teil einer Therapie ist, werde ich sie weiter verfolgen.

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