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P.S. Die Frage nach dem “Bezug” habe ich nicht verstanden. Was meinst du damit, liebe Bernadette?
Hallo Nevermind, vielen Dank dir auch für die ausführliche Antwort. Mit Bezug meinte ich ein Gefühl für die Krankheit bekommen, oder eben wie du schreibst positive/negative Erscheinungen.
Ich habe F23.0 diagnostiziert bekommen, und vor kurzem F33.00 dazu.
Hatte mich bis jetzt vor allem weil´s so ein Schreck war auf die Positiv Symptome konzentriert, beschäftigt. Die Negativen hm ein guter Teil davon klingt eben gar nicht nach Krankheit sondern wie ein Teil von mir, z.b. Hochsensibel, höre schon gerne das Gras wachsen soweit ich zurück denken kann. Liege aber durchwegs manchmal richtig :)
Die Ärzte haben aber erst letztes Jahr beim Zusammenbruch meine Krankheit diagn. meinten das ist spät aufgetreten.
Wenn ich aber die Negativs. nicht nur als Folgewirkung von den positiven sehe, sondern eigenständig, (dann “Schreck” )habe ich das Gefühl, das da manches schon vorher viel länger war. Eine sensible Seele, am Rande des Zusammenbruchs :). Oder darauf zusteuernd.
Darum dachte ich auch, brauche die Medikamente nur um diese positiven zu hm besänftigen, ausgleichen, bis sie dann ganz weg sind.
Was dazu führte, das ich Winter bis Sommer eine kleine Dosis (von 1mg Risperdal 1/4 Früh – 0 – 1/2 Abends) hatte, die ich noch weiter runtergedrückt habe, vermutlich Babydosis (0-0-3/8 von 1mg).
Dann gings mir in Wellen Gefühle immer weiter nach unten (sehr dünnhäutig, kniselig ein bißerl, Beziehungsgedanken uff), bis meine gute Therapeutin mich zur Ambulanz gefahren hat, und die mir dort wieder die Medis wegen Präpsychotisch raufgesetzt haben. (Platz gab es keinen stationär, obwohl ich jetzt soweit war einen Platz anzunehmen, habe ich in der Krise leider nicht gemacht, zuviel Angst davor gehabt.)
Jetzt bin ich wieder Winterdosis wie gehabt, fühl mich ok.Ich wollte einfach wissen, ob ich noch Symptome habe sprich krank bin, oder gesund.
Und das komische ich bin mir jetzt auch noch unsicher. Das meine ich mit Bezug.Sorry, das war jetzt lang. Ich hab die Woche zum Glück einen Termin bei einer neuen Psychiaterin wo ich sehr hoffe Fragen stellen zu können. Der vorige war freundlich aber so zack die Bohne 2-4 min schnell abfragen und ciao. Und der hat mir überhaupt als Sicherheit auf Ausbruch die Medis verschrieben, aber auch weil meine Schwester (diagn.) und Mutter (Ferndiagnose) an Schizophrenie erkrankt waren.
Mag dieses Gefühl von Sippenhaft nicht.
Und eine Frage wage ich noch zu stellen.
Ich habe manchmal das Gefühl das mich jemand berührt obwohl niemand da ist.
Und dachte mir vor langer Zeit, das das meine verstorbene Schwester ist.
Weiss klingt spooky aber hat sich voll so immer angefühlt und mich gefreut weil ich sie ja sehr lieb habe.
Nun habe ich wo auf dieser Homepage gelesen, das so ein Gefühl von Druck oder Kribbeln zu dieser Krankheit gehören könnte.
Stimmt das?
Liebe Bernadette, dann hast du keine klassische Schizophrenie sondern eine vorübergehende psychotische Episode diagnostiziert bekommen. Das klingt doch hoffnungsvoll und danach, dass es heilbar ist. Ein Gefühl für die Krankheit habe ich zum Beispiel über Filme bekommen, die das Thema Schizophrenie behandeln. Zum Beispiel “A beautiful Mind” oder “Donnie Darko”. Man kann ja viel theoretisches Wissen ansammeln aber um es emotional zu verstehen, haben mir solche Filme geholfen. Auch “Das weiße Rauschen” oder “Der Beweis” behandeln das Thema Psychose auf nachvollziehbare und nicht stigmatisierende Art. Ich habe aber ehrlicherweise an die 7 Jahre gebraucht, um zu akzeptieren, dass ich diese Krankheit habe. Auch du wirst Zeit brauchen, um dich besser kennenzulernen und zu unterscheiden, was gesund und was evtl. psychosenah ist. Eine erhöhte Sensibilität ist ja noch keine Krankheit, es gibt ja auch das Konzept der Hochsensibilität, die ausdrücklich keinen Krankheitswert hat. Vielleicht liest du mal bei Wikipedia oder überhaupt im Netz ein paar Grundlageninfos durch. In der Klinik liegen immer ganz gute Infohefte aus, die das ganze kurz und knapp auf den Punkt erklären. Und Angst vor der Klinik ist zwar verständlich aber unnötig. Ich war bisher immer nur auf der Offenen, wo man jederzeit rauskann. So lange du nicht völlig im Wahn bist, kommst du da normalerweise auch hin. Klar ist das nicht besonders lustig aber auch nicht besonders schlimm. Du bleibst ja letztlich dein eigener Herr und wirst zu nichts gezwungen (außer zum Frühsport
). Was die Berührungen betrifft können das taktile Halluzinationen sein oder andere körperliche Erscheinungen. So lange du dich darüber freust und keine Angst hast oder dich quälst, ist alles ok. Vielleicht haben andere hier auch so etwas erlebt und können was dazu sagen. Ich selber kenne es nicht aber wie gesagt ist das Krankheitsbild Psychose sehr komplex und individuell verschieden.
Selbsthilfegruppen können übrigens auch hilfreich sein, wenn man der Typ dafür ist. Du wirst letztlich deinen ganz eigenen Weg finden, dich besser zu verstehen. Auf jeden Fall bist du nicht allein damit, man sagt, dass Schizophrenie mit 1% der Bevölkerung so häufig ist wie Diabetes.
Hi liebe Nevermind,
danke für deine Antwort.
Ich merke das es mir echt hilft darüber mal reden zu können mit Menschen mit ähnlichen Erfahrungen. Natürlich ist es in der Theraphie auch Thema.
Anfänglich hab ich nur versucht über den Schock hinwegzukommen, und zu versuchen mein Alltagsleben auf die Reihe zu bekommen.
Seit Sommer wo ich gemerkt habe das es doch eine längere Geschichte sein könnte, hab ich einiges darüber gelesen.
Bis das gelesene aber innerlich ankommt, dauert es eine ganze Weile.
Ich glaub das Annehmen ist der Punkt.Taktile Halluzinationen da könnte was dran sein. Merke gebe aber ungern die Vorstellung auf das mich mein Schwesterlein lieb von oben grüßt. Nur die ersten Male war es spooky. Es ist wie wenn mich jemand an der Schulter anfaßt und freundlich drückt. Damit kann ich definitiv leben.
Hi Bernadette,
ich wollte Dir sagen, dass Positiv- und Negativsymptome nichts mit gut oder schlecht zu tun hat. Wenn man akut ist, hat man Positivsymptome (Wahn, Halluzinationen, Schlafmangel, Antriebssteigerung…) und wenn diese Phase vorbei ist hat man Negativsymptome (Konzentrationsschwächen, Antriebsarmut, Depression…).
Hi Yuri,
ja nicht bewerten ist sicherlich gut.
Mir fallen aber immer mehr Sachene ein die vor der akuten Psychose waren, sind das dann auch NS, oder gibt es die immer nur nachher?
Meine Therapeutin denkt das ich ev. schon mal in jungen Jahren in einer Psychose war. Das war eine heftige Geschichte.
Mh, will niemand hier erschrecken, es war ein Suizidversuch.
Ich hab den nicht willentlich gemacht, er ist “passiert” und hätte mich echt fast das Leben gekostet.
Diese Art von totalem Kontrollverlust hatte ich nun nur ganz anders letztes Jahr in Psy.Darum frage ich mich schon auch ob das bei mir wirklich “nur” akute P. ist? Gespräch mit Psychiaterin steht ja an. Möchte schon gern wissen woran ich mit mir bin.
Nee, die Symptome sind einfach alle ziemlich schlecht, verstehst Du? HIV positiv bedeutet ja nicht, dass es gut ist, sondern nach oben ausschlägt praktisch.
Ja, das ist normal. Die präpsychotische Phase ist oft beherrscht von Angst und den Negativsymptomen. Das ist sehr oft so.Auf Diagnosen kann man nicht viel geben. Man bekommt im Laufe der Zeit verschiedene Diagnosen, so absurd das auch klingt.
Danke Yuri, wieder ein Puzzlestein klarer.
Ich bin echt froh dieses Forum hier gefunden zu haben!
Hallo ich bin Ladybird und 2015 an einer schizophrenen Psychose erkrankt. Ich bin zur Zeit in der Tagesklinik. Habe keinen Partner und leide sehr darunter. Auch beruflich läuft es gerade nicht so gut. Alles unangenehm im Moment und wenig hoffnungsvoll.
hallo und herzlich willkommen @ladybird
dann wünsche ich dir, dass dir der austausch hier vielleicht ein bisschen hilft und wieder etwas hoffnung geben kann…liebe grüße :bye:
erdbeere
Hallo Ladybird, willkommen im Forum! Ich bin seit 2010 erkrankt (F20) und mir hat das Schreiben und Lesen in Foren viel gebracht. Ich hoffe, auch du kannst etwas für dich herausziehen!
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