Unwort Schizophrenie?

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  • Dieses Thema hat 4 Antworten und 3 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert vor 4 Jahre von eisfeuer.
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  • #89802

    Hallo, ich finde gelegentlich Textstellen, in denen die Bedeutung von Schizophrenie nicht als “schizo=gespalten”, sondern als “aufglockerte Seele” gedeutet wird.

    Leider sind diese Textstellen sehr rah. Das gute ist, daß die Autoren dieser Texte, eine Haltung zur Schizohrenie zwischen der rein schulmedizinischen Sicht und einer Sichtweise, die dem Phänomen Schizophrenie viel näher kommt, haben.

    Bitte um Hinweise auf solche Texte zur Schizohrenie.

    :yahoo:

     

    #89831
    #89870

    Dank an PlanB. Hatte die Vorlesung von Katschnig schon mal vor Jahren im Netz gefunden – und nicht wiedergefunden. Jetzt doch.

    :yahoo:

     

    #89881
    Anonym

      Ich empfinde Schizophrenie nicht als Auflockerung. Eher als verkrampftes Gegenteil, als schädliche unbewusste Verblendung, ein Gefesselt- und Geblendetsein, ein Fixiertsein auf ungesunde Geisteszustände ohne dass wir es merken in dem Moment, in dem wir ihnen ausgesetzt sind. Eine grosses Meer aus Täuschung und Illusion so dass wir nicht mehr beurteilen können, was wir da alles krankes denken und glauben müssen. Uns immer mehr darin verstricken müssen, uns immerzu selbst verlieren müssen, daran innerlich ersaufen müssen, qualvoll. Und als sengendes Feuer, das unserem Geist enormen Schmerz und Schaden zufügt, während es lodert.

      Ich finde das Schönreden von Psychosen nicht mehr so gut wie früher. Wir leiden doch wie die Hunde, wir haben das Recht zu sagen, dass es alles Scheisse ist und unmenschlich. Also haben wir auch das Recht, darüber zu jammern, und helfen zu lassen, es zu kommunizieren, was uns da fertig macht. Und – ein Schläger, der einen ausraubt und zum Krüppel prügelt wird auch nicht besser, wenn man ihm davor eine Nelke in’s Knopfloch steckt.

      #89890

      ich kenne aus meiner Schizophrenie sowohl Zustände von “aufgelockert”, die einer vollständigen, bedrohlichen Auflösung meines Seins nahekamen. Auf der anderen Seite der “Skala” habe ich mich auch über längere Zeit wie zu Stein erstarrt gefühlt.

      Leider hat man immer noch nicht den “therapeutischen Schlüssel” gefunden. Was m.E. auch daran liegt, daß die Wissenschaft am Schloß zu einem nicht unerheblichen Teil vorbeidoktert. Krankheit und Symptom werden einfach nicht wirklich getrennt. Eine Erkrankung ich selbstveständlich kein Sammelsurium von Symptomen

      :scratch:

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