Home › Foren › ALLGEMEIN (öffentlich) › Träume in der Therapie einbeziehen.
- Dieses Thema hat 33 Antworten sowie 8 Teilnehmer und wurde zuletzt vor vor 1 Jahr, 2 Monate von Ertl aktualisiert.
-
AutorBeiträge
-
06/07/2023 um 16:19 Uhr #299049
Ich gehe die letzten 2 Jahre nicht mehr zu einem Psychiater in die Therapie, sondern zu einer Psychologin (die aber unter der Supervision eines Psychiaters steht, der sich praktisch gar nicht in die Therapie einmischt, habe ihn bisher nur einmal in diesen 2 Jahren gesehen). Hat mit meinem eigentlichen Thread Thema nicht viel zu tun, ich wollte dies einfach an dieser Stelle anmerken.
Ich bin ein paar mal zu einer sehr gut ausgebildeten (in Amerika in Harvard studiert etc.) und sehr erfahrenen Psychiaterin gegangen, allerdings nur 2 Mal, da ich dann einen Rückfall hatte, der mit der Therapie überhaupt nichts zu tun hatte, sondern mit einem Wiedereingliederungsversuch bei der Arbeit.
Diese Psychiaterin wollte mit mir u.a. auch auf einer Couch liegend meine Träume besprechen (nicht im Sinne einer Traumanalyse, sondern wie schon geschrieben einfach eine Besprechung). Ich fand diesen Ansatz sehr interessant. In den Träumen geht ja einiges ab: Kindheit, Schule, Jugend, in meinem Fall Studium, Freundschaften, Familie, Arbeitsleben, aber auch spezielle Ereignisse, z.B. aus den vergangenen psychotischen Phasen. Ich habe ja schon in einem anderen Thread geschrieben, dass ich es interessant finde, dass uns im Traum Leute z.B. Fragen stellen können und wir dann antworten oder dass wir von anderen Personen angeschrien werden, manchmal akustisch wahrnehmbar. Unser Gehirn schlüpft da in verschiedene Rollen und übernimmt da auch Rollen von anderen Personen. Im Wachszustand sind wir mit unserem Gehirn (ausser in den Psychosen) immer im “Ich Modus”. Im Traum dagegen kann eine andere Person mir eine Frage stellen oder mich anschreien und das Ganze geht alleine von meinem Gehirn aus. Gibt es da zwischen Träumen und Stimmenhören in der Psychose nicht Zusammenhänge?
Was denkt ihr darüber, gehört die Traumthematik in eine Therapie? Ich finde (natürlich nur wenn erwünscht) die Besprechung von Träumen in einer Therapie doch noch interessant, weil sie doch einiges darüber sagt, was uns in unserer Biographie beschäftigt und somit wichtig für unser Leben ist. Ich finde deshalb, dass die Besprechung von Träumen ein interessanter zusätzlicher Ansatz sein könnte, auch bei Schizophrenie.
- Dieses Thema wurde geändert vor 1 Jahr, 3 Monate von Amethyst.
- Dieses Thema wurde geändert vor 1 Jahr, 3 Monate von Amethyst.
- Dieses Thema wurde geändert vor 1 Jahr, 3 Monate von Amethyst.
- Dieses Thema wurde geändert vor 1 Jahr, 3 Monate von Amethyst.
- Dieses Thema wurde geändert vor 1 Jahr, 3 Monate von Amethyst.
06/07/2023 um 18:12 Uhr #299062AnonymFür Schizophrene ist alles Tiefenpsychologische kontraindiziert !
06/07/2023 um 18:46 Uhr #299075Träume spiegeln das wider, was uns gerade beschäftigt. In ihnen verarbeiten wir Ängste, Sehnsüchte und lösen manchmal sogar aktuelle Probleme.
Warum sollten da diese Träume, nicht im Sinne einer tiefenpsychologischen Analyse sondern einfach als einer von vielen Diskussionspunkten, in einer Gesprächstherapie mitberücksichtigt und besprochen werden.
Ich finde es jedenfalls wichtig, dass alle Aspekte meines Lebens in einer Gesprächtsherapie besprochen werden, und dazu gehören auch die Träume und auch die Diskussion über Psychoseinhalte. Ich sehe nicht was daran gefährlich sein soll.
06/07/2023 um 20:05 Uhr #299093AnonymSchau @Amethyst, Du kannst machen was Du willst, nur ich rate davon ab, da kein Mensch weiß was Träume bedeuten und wie sie funktionieren. Alles was mit dem Unterbewußten zu tun hat ist für Schizophrene nicht geeignet. Wer das nicht glauben will soll es einfach ausprobieren ?
06/07/2023 um 21:48 Uhr #299125@Ludwig, ich werde in nächser Zeit keine Traumgespräche in meine Therapie integrieren, weil meine Psychologin auf diesem Gebiet nicht ausgebildet ist und ich mit ihr ansonsten zufrieden bin.
Ansonsten hätte ich kein Problem mit einem Therapeuten meine Träume zu thematisieren, zumal Träume doch sehr interessant sind und eine eigentliche Gefahr diese in einer Therapie zu integrieren sehe ich nicht, auch nicht für Schizophreniebetroffene.
Vielleicht gibt es noch andere Foris, die sich für das Thema Träume interessieren?
06/07/2023 um 22:06 Uhr #299128Ich habe privat mit Traumdeutungen so schlechte Erfahrungen gemacht, dass ich auch in einer Therapie seeehr vorsichtig damit wäre. Dabei sehe ich auch die Gefahr, dass sich die Therapierenden überschätzen und in guter Absicht zu viel oder falsch interpretieren.
Träume können eben sehr wild sein. Manche legt man vielleicht lieber einfach ab und kümmert sich um die reale Welt, bei anderen (er)findet man vielleicht selbst eine passende Bedeutung mit der man klar kommt.
07/07/2023 um 10:40 Uhr #299165Ich dachte eher, dass es in einer Therapie eine zusätzliches Thema sein könnte, das noch interessant für die Gesamtbeurteilung eines Patienten sein könnte.
Wegen Gefahren einer solchen Besprechung in der Therapie, denke ich eher, dass z.B. das Auslösen einer erneuten Psychose eher begrenzt ist. Da machen viele Psychotiker gefährlichere Sachen, z.B. Rauchen: Es sterben allein in Deutschland über 127’000 jährlich an den Folgen des Rauchens, darunter natürlich auch viele psychisch kranke Menschen. Im Vergleich zum Rauchen ist das Besprechen von Träumen in einer Therapie ein vernachlässigbares Risiko, immer natürlich mit einem kompetenten Gesprächspartner.
07/07/2023 um 15:21 Uhr #299184AnonymÄpfel mit Birnen zu vergleichen hat noch niemanden etwas gebracht ! Rauchen ist sicher schädlich, aber psychotisch zu werden kann das Leben viel schneller beenden, nämlich indem man aus dem Fenster im 10. Stock springt, weil man denkt man könne fliegen !?
Die Beschäftigung mit Träumen hat mit Wissenschaft wenig zu tun und ich würde dies sogar dem esoterischen Bereich zuordnen und dieser Bereich ist für Psychotiker strengstens verboten, da könnte man genau so gut LSD zu sich nehmen !
07/07/2023 um 15:57 Uhr #299189@Ludwig: Psychiaterkapazitäten wie Sigmund Freud oder C.G. Jung haben sich intensivst mit Träumen beschäftigt. Es gibt auch heute noch Psychiater, die sich mit Träumen beschäftigen. Mit Esoterik hat das eigentlich nicht viel zu tun.
- Diese Antwort wurde geändert vor 1 Jahr, 3 Monate von Amethyst.
07/07/2023 um 16:14 Uhr #299193AnonymFast alles was Sigmund Freud glaubte zu wissen ist heute schon widerlegt, wie sollte es auch anders sein, wenn man bedenkt, dass seine Theorien über 100 Jahre alt sind !
07/07/2023 um 16:31 Uhr #299194@Ludwig, möglich, dass Freud überholt ist. Fakt ist jedoch, dass sich heute noch seriöse Psychiater mit Täumen beschäftigen, z.T. auch hochqualifizerte, an Eliteuniversitäten in diesem Gebiet ausgebildeten. Das sind keine Esoteriker, sondern Wissenschaftler.
- Diese Antwort wurde geändert vor 1 Jahr, 3 Monate von Amethyst.
07/07/2023 um 16:31 Uhr #299195Jesus Christus ist auch schon 1000 mal wiederlegt worden und trotzdem glaubt ein großer Teil der Menschheit an ihn.
alles was man in die Psychose an Energie reinsteckt bekommt man zurück – Alter Spruch von Psychotikern.
Das Leben ist schön, von einfach war nie die Rede
07/07/2023 um 18:12 Uhr #299205Anonym@Ertl, auch der Weihnachtsmann wurde 1000 mal widerlegt und trotzdem glaubt ein Großteil der Menschheit an ihn !
Im Übrigen würde ich Traumdeutungen folgenden Personen überlassen:
07/07/2023 um 22:52 Uhr #299235@amethyst Ich wäre da eben sehr vorsichtig oder würde es gleich ganz lassen meine Träume interpretieren zu lassen. Das Traumdeuten kann eben tatsächlich schiefgehen. Die Vergleiche von Ludwig finde ich trotzdem unpassend bzw. krass überzeichnet. Am Ende musst du da deine eigene Entscheidung treffen. Du hast eine Eigenverantwortung. Die behandelnde Person ist sich ihrer Verantwortung dir gegenüber aber hoffentlich auch bewusst und ist auch vorsichtig.
08/07/2023 um 0:03 Uhr #299237@Dopplerefekt: danke für den konstruktiven Beitrag, und kommt im Tonfall auch besser rüber als die Beiträge von Ludwig.
-
AutorBeiträge
- Sie müssen angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.