Sich selbst ein guter Freund sein

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  • #12786

    Hab gerade darüber nachgedacht wie ich mit mir selbst klarkomme und ob ich mich mag.
    Ich weiß es gar nicht so genau ob ich mit mir befreundet bin – es ist zwiespältig und von meiner Stimmung abhängig.

    Äußerlich mag ich meinen Körper nicht richtig – bin aber doch recht nachsichtig mit mir selbst und quäle mich deshalb nicht.Aber viel gutes tu ich meinem Köroper nicht, weil ich etwas ungesund lebe. Falsches Essen, wenig Bewegung, Rauchen und Medikamente..

    Die Krankheit habe ich gut in meine Persöhnlichkeit integriert und akzeptiert – manchmal hab ich sogar das Gefühl das sie mich bereichert.

    Im alleinesein mit mir bin ich nicht besonders geübt – hab meistens Menschen um mich – mein Freund ist immer zuhause und in meiner Arbeit bin ich auch unter Leuten.
    Ich kann mich aber schlecht mit mir selbst beschäftigen – was mich oft unzufrieden stimmt.
    Ich bin auch ein bischen Stolz auf mich, dass ich die Arbeit auf die Reihe krieg. Ich hoffe das klingt nicht überheblich.

    Leider schaffe ich mir selten ein ordentliches, aufgeräumtes Umfeld. Aufräumen funktioniert nur auf drängen meines Freundes. So mache ich es mir selten gemütlich für mich selbst. Obwohl ich mich besser fühle, wenns ein bischen ordentlich ist.
    Aber ich bin mir deshalb nicht böse.
    Ab und zu male ich ein Bild für mich und noch seltener schreibe ich mir ein Gedicht – diese Aktivitäten haben mich mir näher gebracht und geholfen mich zu mögen.

    Wie geht es euch mit euch selbst?
    Ich bewundere Menschen die gern allein sind.
    Gerade wenn ich denke das mein Freund irgendwann nicht mehr da ist oder ich meine Arbeit verliere möchte ich doch gewappnet sein – mit mir selbst klarzukommen.

    Ich glaube im Grunde mag ich mich – zumindest jetzt im Augenblick.

    #12791
    Anonym

      Hallo wmb,

      Ich hatte auch diese Gedanken, bis ich einmal auf eine Übung stieß, in der es hieß, man solle sein inneres Kind lieben lernen. Von da an, hatte ich keine Probleme mehr damit, ob ich mich mag oder nicht.

      Bei dieser Übung sollst du dir, dein inneres Kind vorstellen. Wie alt ist es? Wie sieht es aus? Was könnte es denken, wenn es dich erwachsen sieht? Du kannst auch mit deinem inneren Kind reden und ihm sagen, dass du es magst und ob es öfter kommen möchte, weil es immer willkommen ist. Dann kannst du das Kind umarmen ( du kannst deine Arme um dich legen).
      Als ich diese Übung gemacht habe, musste ich weinen und mochte das Kind in mir und mich selbst wieder.

      #12797

      hi,

      oh an eine Übung mit innerem Kind hab ich schlechte Erinnerungen. Hab richtig geheult und war total fertig. Hab dann die kürzere Übung gemacht. Aber bin nicht dran geblieben. Ich glaub ich hab ziemlich probleme mit mir. Aber versuch es zu nehmen wie es ist….kanns ja eh nicht ändern.
      :bye:


      https://butterflys-pearl-kalina.hpage.com/willkommen.html
      https://hamasi-ben-ihmz-achthamar.hpage.com/willkommen.html

      D / 49Jahre
      Quetiapin 200 +400 , Risperidon 2mg, Doxepin 2x 50mg,
      Ofiril 2x 150mg, Bedarf Lorazepam
      L-Thyroxin

      #12822

      Ich finde auch, das es klingt, als seist du sehr im Reinen mit dir, Wachsmalblöckchen.
      Ob ich das so auf mich selber übertragen kann? Es gibt Eigenschaften, die ich an mir selber nett und sympathisch finde, wie mein Sozialverhalten, Empathie, Gläubigkeit….aber teilweise mag ich mihc einfach nicht. Ich habe da ein richtiges Problem. Das beeinträchtigt natürlich das Alleine sein mit mir selber. Schlimmerweise sind es gar nicht irgendwelche Verhaltensweisen oder Charactereigenschaften, sondern es ist einfach das “Gefühl von mir”. Meine Therapeuten führt es immer ganz tiefenpsychologisch auf meine Kindheit zurück. Auf den Mißbrauch und dessen Konsequenzen, auf das Verhältnis zu meiner schwierigen Mutter…Sie versucht immer, mit mir zu arbeiten, damit ich “Liebe für mich selber empfinde”. Bisher bleibt es dabei, dass wir daran arbeiten. Aber zumindestens habe ich schon durchschaut, dass es seltsam ist, dass ich mich ablehne, denn eigentlich finde ich mein Verhalten, meine Gedanken und Persönlichkeitsentscheide sympathisch.
      Wie meine Psychologin schon feststellte: Würde ich auf einen fremden Menschen treffen, der sich so benimmt und so denkt, dann würde ich ihn mögen.
      Tja, die Psyche ist schon sonderbar.
      Aber ich bin ganz beeindruckt, dass ihr so ohne Weiteres euer inneres Kind mögen könnt. Ich gucke sehr skeptisch darauf. Obwohl es gar nichts böses tut…

      #12827

      Ich mag mich nicht und fände es besser gar nicht geboren worden zu sein. Wozu diese permanenten Demütigungen ertragen die das Leben einem bereitet?

      Für mich ist es aber normal, ich mag auch andere Menschen nicht. Die gehen mir immer auf die Nerven. Es kann sein, dass es daran liegt, dass ich mich nicht durchsetzen kann und konfliktvermeidend bin. Meistens beiße ich mir einfach auf die Zunge aber wenn ich jedem sagen würde, was ich denke bzw was ich fühle würde ich nur noch Streit um mich haben. Das ist es mir nicht wert. Darum versuche ich einfach meine Menschenfeindlichkeit mit mir ins Grab zu nehmen, auf dass die anderen dann mit ihrem Unsinn zurecht kommen müssen.

      Essenz: ich mag mich nicht, aber die anderen mag ich noch viel weniger. :negative:

      #12920

      Sich selbst ein guter Freund sein, halte ich für die Grundvoraussetzung in unserer schwierigen Situation.
      Das haben wir auf jeden Fall verdient.

      #12998
      Anonym

        Manchmal kann es schwer sein, sich selbst zu akzeptieren mit allem drum und dran. Ich glaube auch, das liegt teils an der modernen Medienlandschaft, wo den Menschen permanent Idealvorstellungen vom Menschen vor die Nase gesetzt werden, die ein normaler Mensch nicht erfüllen kann. Ein bisschen kann man vielleicht trotzdem ab und an versuchen, im Kleinen so zu sein. Aber es ist halt letztendlich nur Kunst, und keine Realität.

        Mir hilft die Einsicht, dass ich zwar auch nicht perfekt bin, aber mir immerhin Mühe geben kann, ab und an etwas zu erfüllen was mich stolz auf mich macht. Ich meine…man ist so oft in Situationen, wo man die Wahl hat was man tun will, einfach hinschlunzen, oder mit ein bisschen Krafteinsatz etwas tun, was sich “richtiger” anfühlt als das andere. Ich habe mir vorgenommen, immer zu versuchen, dieses richtigere dann auch zu tun. Also auch so ganz banales, wenn es darum geht, anderen Menschen etwas freundliches zu tun statt nur dumm zu kucken. Oder auch wenn es darum geht, gut zu sich selbst zu sein, etwas Mühe aufzuwenden für eine gute Umgebung (aufräumen…) oder die Pflege. Ich finde, man braucht bloss zu lernen sich immer wieder den richtigen “Ruck” zu geben trotz Unwohlsein etwas richtiges zu tun. Dafür ist man hinterher umso glücklicher, über die kleine Erfolge die so etwas bringt.

        Man muss nicht perfekt sein, dazu ist der Mensch glaube ich auch gar nicht gemacht. Es muss reichen, dass man sich immer wieder wenigstens ein bisschen Mühe geben kann – auf die kann man dann hinterher stolz sein.

        Mit anderen Menschen nachsichtig sein kann glaube ich auch helfen, sich selbst mehr zu akzeptieren. Ich mein…Menschen sind abseits von Film&Fernsehen nun mal einfach normal, haben alle ihre Probleme und Schwächen. Man selbst halt auch. Akzeptiert man die Schwächen anderer wo es möglich ist, muss man auch mit sich selbst nicht immerzu so streng sein. Ja ich weiss, manche Menschen sind leider evtl. manchmal einfach zu schlimm dafür, aber ich hoffe es ist trotzdem verständlich wie ich das meine.

        Ich glaube auch, mit sich selbst im Reinen zu sein, ist ein möglicher Schlüssel trotz Psychose einen einigermassen festen Stand im Leben zu haben. Wo der Stand fest ist, es wenig Zweifel gibt, da kann die Psychose nicht mehr so viel dran rütteln. Daran kann man arbeiten, auch mit professioneller Hilfe, und ich glaube, das kann sich sehr lohnen.

        #13009

        Mir hat in der Selbstakzeptanz sehr geholfen, dass meine Familie nach erstem Krankheitsausbruch sich mir gegenüber komplett anders aufgestellt hat gem. Vorgaben für Angehörige.

        Mein Vater zum Beispiel hatte mich zuvor sehr hart angefasst.

        Meine Familie hat mich nach der Ersterkrankung bedingungslos unterstützt. Ich war lange in der Klinik, da verschiedenste Medikamente nicht aktzeptable Nebenwirkungen zeitigten, irgendjemand aus meiner Familie besuchte mich ausnahmslos jeden Tag.

        Da fällt es nicht schwer, sich selbst zu akzeptieren.
        Ich werde das nie vergessen. Es hilft mir heute noch, auch wenn die Ersterkrankung bereits 28 Jahre zurückliegt.

        #13023

        Das ist sehr schön Dibadu, dass du dich auf deine Familie verlassen kannst!

        #13025

        Ja, Summer.

        Mein Vater starb allerdings im gleichen Jahr der Ersterkrankung.
        Umso schöner, dass wir ein gutes Verhältnis zueinander gefunden hatten.
        Er war da so alt, wie ich jetzt.

        Meine Mutter ist seit nunmehr 7 Jahren dement und lebt in einem Pflegeheim.
        Wenn sie einen Satz anfängt, verirrt sie sich im Laufe des Satzes.
        Vieles muss erraten werden.

        Umso schöner, dass meine Schwester seit letztem Jahr eine alljährliche zweitägige Familienwanderung ins Leben gerufen hat unter uns Geschwistern.

        #13081

        Lieber @DiBaDu,

        das mit der Familienwanderung finde ich sehr, sehr schön! :)

        Und es klingt nach einem tollen Zusammenhalt trotz aller Schwernis. Denn leicht ist es sicher nicht.

        Liebe Grüße
        escargot

        #13088

        Danke, liebe Escargot, Deine Worte tun gut.

        Denn heute habe ich einen richtigen Durchhänger.

        #13089

        finde ich auch toll mit der familienwanderung, schön das du da gut eingebettet bist @dibadu
        tut mir leid das du heute so einen durchhänger hast…
        das ist ja auch alles nicht einfach bei dir in letzter zeit, seufz…
        ich finde es toll wie du das meisterst und wie du trotzdem noch deine frau in schutz nimmst und versuchst alles in frieden zu regeln…das ist echt toll und wirklich nicht selbstverständlich…

        liebe grüße
        erdbeere

        #13132

        Danke für eure Antworten..
        Ich habe auch wie dibadu das Glück, dass meine Familie hinter mir steht und mich unterstützt.
        Ich bin sehr dankbar dafür.

        #13135

        Danke liebe @erdbeere.

        hg, DiBa

        Meine ausgewogene Haltung muss an meinem Sternzeichen liegen. :wacko:

        Ich bin vom Sternzeichen Fische mit Aszendet Waage, meinem Kenntnisstand nach die gleiche Kombination wie die von George Harrison, und der hat ja seine geliebte Frau Pattie Boyd sogar Eric Clapton gegönnt, der ihr eines der schönsten Liebeslieder der Weltgeschichte geschrieben hat.

        • Diese Antwort wurde geändert vor 5 Jahre, 6 Monate von DiBaDu.
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