Probleme emotionale Nähe zu spüren/zuzulassen

Home Forums Austausch (öffentlich) Probleme emotionale Nähe zu spüren/zuzulassen

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  • #240612
    Anonymous

      Hallo liebes Forum,

      Ich bin noch recht neu hier, und möchte nun mein zweites Thema aufmachen.

      Zu einem erfüllten Leben, gehören für mich, wie sicher für viele andere auch, erfüllende Beziehungen. Verbindungen die einem emotionale Nähe schenken, die einen nähren und lebendig fühlen lassen.

      Seit ich denken kann habe ich genau damit aber ein Problem, und ich würde mich dazu gern austauschen. Wer kennt das!? Hat wer eine Lösung für sich gefunden?

      Noch bevor ich an meiner Schizophrenie erkrankt bin, habe ich mich irgendwie in Gesellschaft eher Außen vor, getrennt von den anderen gefühlt. Ich konnte keine wirkliche Nähe spüren, war eher distanziert und kühl innerlich.

      Nur selten habe ich mich bisher geöffnet und jemand an mich emotional rangelassen. Aber wenn es passiert ist, denn es war nie bewusst, dann war es das beste Gefühl überhaupt. Ich habe mich in Beziehung gefühlt, nicht allein, sonder warm, interessiert, zugewandt.

      Ich habe den Eindruck, dass es eine Art Schutz ist, weil ich dann teilweise mit Angst reagiert habe auf diese Öffnung hin. Und dass ich mich nur so öffnen konnte, wenn mein Selbstwertgefühl gerade besser war.

      Nun, seit 2 Jahren, mit einer kurzen Pause, habe ich starke Negativsymptome. Unter anderem Affektverflachung, Anhedonie (Freud und Lustlosigkeit). Seit dem fühle ich mich noch isolierter und ferner von meinen Freunden und Familie. Ich spüre kaum noch etwas. Nun, manchmal ist es besser, und ich vermisse ein wenig, oder etwas macht mich traurig, oder ein Hauch Freude taucht auf.

      Soviel zu mir. Würde mich über Austausch dazu freuen. Liebe Grüße, Paula :-)

      #240624
      Anonymous

        Hallo Paula,  ja Nähe und Distanz.

        Ich kann mein Leben ganz gut mit Freunden,  sind mir auch sehr wichtig.

        Beziehungen habe ich früher sehr gewünscht und nur selten gehabt,  dann meist kurz.

        Jetzt lebe ich schon wieder endlose jahre alleine.

        Hab mich damit abgefunden zumeist.

        Ich gehe ja offen durchs Leben.  Hab aber gemerkt das mir die seltene? Aufmerksamkeit von Männern gefällt und gleichzeitig löst es einen totalen Fluchttrieb in mir aus.

        Ängste vor Nähe, auch körperlich,  seelisch mich nochmal zu öffnen und dann wieder verlassen werden….

        Ist sehr kompliziert das ganze. Und ich habe mich sehr daran gewöhnt alleine zu sein.

        LgDoris

        #240651

        Nun, seit 2 Jahren, mit einer kurzen Pause, habe ich starke Negativsymptome. Unter anderem Affektverflachung, Anhedonie (Freud und Lustlosigkeit). Seit dem fühle ich mich noch isolierter und ferner von meinen Freunden und Familie. Ich spüre kaum noch etwas. Nun, manchmal ist es besser, und ich vermisse ein wenig, oder etwas macht mich traurig, oder ein Hauch Freude taucht auf.

        Hallo Paula,

        weißt Du schon, dass Deine starken Negativsymptome durch die NLs ausgelöst werden können? “Antipsychotische Wirkung” von NLs können genau solche “Negativsymptome”, die Du auch hast, hervorrufen.

        Emotionen nicht fühlen können ist eine Sache, und sie nicht zulassen können ist ja eine andere Sache.

        Ich denke, es kann helfen zu verstehen, warum Du etwas nicht kannst, woher das kommt und ob das wirklich so ist und bleiben muss, ob Du etwas daran ändern willst und warum usw. Und per trial & error und in kleinen Schritten herausfinden, was geändert werden kann und was für Dich am besten funktioniert.

        Für mich ist “Schizophrenie” ein Verknüpfungsproblem:

        Ein Mangel an gesunden Verknüpfungen von Informationen im eigenen Kopf und mit der Umwelt ist krankmachend, zugleich ist es erschwert, gesunde Verknüpfungen von Informationen herzustellen, wenn eine erhöhte Stress- und Psychoseanfälligkeit vorliegt und/oder die Dosis der NLs und anderen Psychopharmaka zu hoch ist.

        Vielleicht ist es bei Dir auch so, dass Du nicht nur von Deiner Umwelt isoliert bist, sondern auch von Dir selbst?

        Rückblickend kann ich über mich selbst schreiben, dass ich mich, seit meiner psychischen Erkrankung vor 12 Jahren, neu kennengelernt habe und immer noch kennenlerne, mit einer Aufmerksamkeit, Geduld und Fürsorge, die ich zuvor so nicht von mir kannte.

        Für mich war es wichtig, mich auf mich selbst einlassen zu können, mir selbst vertrauen zu können, nicht aus dem Leben zu fallen und dabei ergebnisoffen zu bleiben.

        Mit jedem Monat, den ich psychisch gesund verbringen kann, wächst in mir die Gewissheit, dass eine Heilung möglich ist. Die Narbe wird wohl bleiben, und doch können psychische Wunden auch zusammenwachsen und verheilen.

        Alles Gute für Deinen Weg.

        LG,
        Mowa

        #240671

        Ich habe auch ein Nähe /Distanz problem. Mal wünsche ich mir körperliche Nähe wie Umarmung etc Zur Zeit überfordert mich schon ein Handschlag.

        #240755
        Anonymous

          Hallo Paula, ja Nähe und Distanz. Ich kann mein Leben ganz gut mit Freunden, sind mir auch sehr wichtig. Beziehungen habe ich früher sehr gewünscht und nur selten gehabt, dann meist kurz. Jetzt lebe ich schon wieder endlose jahre alleine. Hab mich damit abgefunden zumeist. Ich gehe ja offen durchs Leben. Hab aber gemerkt das mir die seltene? Aufmerksamkeit von Männern gefällt und gleichzeitig löst es einen totalen Fluchttrieb in mir aus. Ängste vor Nähe, auch körperlich, seelisch mich nochmal zu öffnen und dann wieder verlassen werden…. Ist sehr kompliziert das ganze. Und ich habe mich sehr daran gewöhnt alleine zu sein. LgDoris

           

          Hallo liebe Doris,

          Danke für deine Antwort! Wie äußert sich dein flüchten? Kennst du das, emotional taub zu sein, und keine Wärme/Nähe zu spüren?

          Ich bin zwar noch nicht lange single, ca. 8 Monate, aber habe noch nie in meinem Leben eine erfüllende, andauernde Liebesbeziehung geführt. Wünsche mir das sehr.

          Ich wünsche Dir, dass du wenn sich die Gelegenheit bietet, lernst dich darauf einzulassen :)

          Hast du schonmal Onlinedating ausprobiert? Da könnte man ja auch erstmal länger schreiben um es ruhig anzugehen.

          Liebe Grüße

          Paula

          #240763
          Anonymous

            Hi liebe Paula,

            Nein emotionale Taubheit kenne ich zwar nicht,  aber seit ich AD nehme kann ich nur selten ?.

            Online habe ich einmal probiert das war nichts für mich. Ich bin diese Woche 53 Jahre und hatte zuletzt 2013! Sic eine Kurze Affäre und davor auch Jahre lang solo.

            Aber ich leide nicht mehr darunter.

            Dankeschön.

            LgDoris :-)

            #240774
            Anonymous

              Nun, seit 2 Jahren, mit einer kurzen Pause, habe ich starke Negativsymptome. Unter anderem Affektverflachung, Anhedonie (Freud und Lustlosigkeit). Seit dem fühle ich mich noch isolierter und ferner von meinen Freunden und Familie. Ich spüre kaum noch etwas. Nun, manchmal ist es besser, und ich vermisse ein wenig, oder etwas macht mich traurig, oder ein Hauch Freude taucht auf.

              Hallo Paula, weißt Du schon, dass Deine starken Negativsymptome durch die NLs ausgelöst werden können? „Antipsychotische Wirkung“ von NLs können genau solche „Negativsymptome“, die Du auch hast, hervorrufen. Emotionen nicht fühlen können ist eine Sache, und sie nicht zulassen können ist ja eine andere Sache. Ich denke, es kann helfen zu verstehen, warum Du etwas nicht kannst, woher das kommt und ob das wirklich so ist und bleiben muss, ob Du etwas daran ändern willst und warum usw. Und per trial & error und in kleinen Schritten herausfinden, was geändert werden kann und was für Dich am besten funktioniert. Für mich ist „Schizophrenie“ ein Verknüpfungsproblem:

              Ein Mangel an gesunden Verknüpfungen von Informationen im eigenen Kopf und mit der Umwelt ist krankmachend, zugleich ist es erschwert, gesunde Verknüpfungen von Informationen herzustellen, wenn eine erhöhte Stress- und Psychoseanfälligkeit vorliegt und/oder die Dosis der NLs und anderen Psychopharmaka zu hoch ist.

              Vielleicht ist es bei Dir auch so, dass Du nicht nur von Deiner Umwelt isoliert bist, sondern auch von Dir selbst? Rückblickend kann ich über mich selbst schreiben, dass ich mich, seit meiner psychischen Erkrankung vor 12 Jahren, neu kennengelernt habe und immer noch kennenlerne, mit einer Aufmerksamkeit, Geduld und Fürsorge, die ich zuvor so nicht von mir kannte. Für mich war es wichtig, mich auf mich selbst einlassen zu können, mir selbst vertrauen zu können, nicht aus dem Leben zu fallen und dabei ergebnisoffen zu bleiben. Mit jedem Monat, den ich psychisch gesund verbringen kann, wächst in mir die Gewissheit, dass eine Heilung möglich ist. Die Narbe wird wohl bleiben, und doch können psychische Wunden auch zusammenwachsen und verheilen. Alles Gute für Deinen Weg. LG, Mowa

               

              Hallo liebe Mowa,

              merci für deine Gedanken dazu! :)

              Ja, ich weiß, dass meine NS auch sekundärer Natur sein können, also vom Antipsychotikum ausgelöst. Das wäre enorm sch**** und ich versuche bald Stationär mein Medikament zu reduzieren oder ganz umzustellen. Was dafür sprechen würde, ist, dass ich bei meiner letzten Dosisreduktion plötzlich mich für 2-3 Monate von den Negativsymptomen befreit gefühlt hatte. Also wieder Freude, Schwingungsfähigkeit, Antrieb, Lust etc.

              Hattest du denn schonmal NS? Und sind die dann durch eine Mediumstellung weggegangen?

              Ja, du hast recht, da muss man unterscheiden. Das eine ist meine Affektverflachung, pathologisch quasi, oder Mediinduziert. Das andere ist vllt. soetwas wie eine Art Schutzschild. Also keine Unfähigkeit sondern ein Ausblenden vielleicht.

              Wie meinst du das mit den Verknüpfungen? Ist das eine Theorie die man irgendwo nachlesen kann?

              Ich denke ich bin auch von mir ein wenig getrennt in diesem Modus der Beziehungslosigkeit oder Taubheit. Ja.

              Rückblickend kann ich über mich selbst schreiben, dass ich mich, seit meiner psychischen Erkrankung vor 12 Jahren, neu kennengelernt habe und immer noch kennenlerne, mit einer Aufmerksamkeit, Geduld und Fürsorge, die ich zuvor so nicht von mir kannte.

              Das klingt sehr schön, was du da geschrieben hast, über deine Beziehung zu dir selbst. Machst du eine Therapie? Oder was hilft Dir auf deinem Weg deinen Umgang mit Dir selbst zu verbessern?

              Danke für deine Wünsche :rose: Ich möchte auf jeden Fall lernen mehr in Kontakt zu kommen, mehr zu fühlen. Liebe Grüße, Paula

              #240776
              Anonymous

                Hi liebe Paula, Nein emotionale Taubheit kenne ich zwar nicht, aber seit ich AD nehme kann ich nur selten ?. Online habe ich einmal probiert das war nichts für mich. Ich bin diese Woche 53 Jahre und hatte zuletzt 2013! Sic eine Kurze Affäre und davor auch Jahre lang solo. Aber ich leide nicht mehr darunter. Dankeschön. LgDoris :-)

                Ach ja, das nicht mehr so gut weinen können hatte ich unter AD auch vermehrt! Jetzt wo du es sagst wird mir das klar. Seit dem Absetzen kann ich auch wieder besser weinen. Das ist schön, das wünsche ich Dir auch.

                Das freut mich, dass es Dir gut geht ohne Partner. Bei mir ist es Phasenweise so, dass ich gut oder weniger gut mit dem Singlesein zurechtkomme.

                Liebe Grüße, Paula :-)

                #240777
                Anonymous

                  Ich habe auch ein Nähe /Distanz problem. Mal wünsche ich mir körperliche Nähe wie Umarmung etc Zur Zeit überfordert mich schon ein Handschlag.

                  Hey liebes Wachsmalbloeckchen,

                  danke für deine Antwort! Das kenne ich nicht von mir. Ich kann körperliche Nähe zulassen. Genießen allerdings nur mit großem Vertrauen zu der Person. Also ONS sind nichts für mich. Bei mir ist es aber eher eine emotionales Taub sein. Bei mir kommen sozusagen die Beziehungsnährstoffe nicht an. Habe wie ein Schutzschild um mich herum.

                  Alles Liebe. Paula :-)

                   

                  #240786

                  Mmmhh, ich hatte vor meiner ersten Psychose ne ziemlich lang anhaltende depressive Phase. In dieser Phase hab ich mich innerlich leer gefühlt, also kaum bis gar keine Emotionen bei mir wahr genommen. Dies ist aber mittlerweile 12 Jahre her.

                  Tatsächlich habe ich letztes Jahr, um diese Zeit mein Antidep abgesetzt. Ging 3 Monate gut, bis ich um die Weihnachtszeit wieder eine ziemlich starke Depression entwickelte. Aber während dieser Zeit konnte ich wenigstens richtig heulen und meine Gefühle wahrnehmen. Da ich aus dem Strudel aber nicht raus kam, entschied ich mich für eine Tagesklinische Behandlung.

                  In der Tat, so mein Eindruck, unterdrücken wohl Antideps bestimmte Gefühle. Dazu gehören Traurigkeit, Antriebsmangel und gegen was man die sonst so nimmt.

                  In dieser Depression wo, ich mich selbst diesen Emotionen hingeben konnte, wusste ich auf jeden Fall WARUM ich so traurig bin. Eine Frage, die ich mir in der Zeit davor gar nicht gestellt hatte, den ich war ja nicht traurig.

                  Da ich aber selbst wieder so depressiv war, habe ich mich entschlossen die Tabletten wieder zu nehmen. ( Und ich hasse Tabletten)

                  Denoch ist das Gefühl der Traurigkeit sehr wichtig, da es uns ja mitteilt, wenn etwas nicht in Ordnung ist. Aber die Entscheidung wie du damit umgehst musst du selber wissen und kann dir auch keiner Abnehmen.

                  • This reply was modified 2 Jahre, 2 Monate ago by Brainleech.
                  #240802

                  Liebe Paula,

                  erstmal danke für Deine Fragen und dass Du Dir die Posts so aufmerksam durchliest.

                  Hattest du denn schonmal NS? Und sind die dann durch eine Mediumstellung weggegangen?

                  Ich hatte bis jetzt drei Psychosen, 2010, 2018 und 2019. Unmittelbar nach den akuten Phasen, die jeweils in der Klinik mit starken Neuroleptika und weiteren Psychopharmaka behandelt wurden, war ich in einem Erschöpfungszustand und hatte sicher auch Symptome, die unter “Negativsymptome” fallen würden.

                  In den folgenden Monaten hat sich mein Kopf jedes Mal gut erholt, und wann immer ich weiterhin bleibende “Negativsymptome” hatte, waren sie durch die Neuroleptika bedingt, davon bin ich heute überzeugt.

                  Zu dieser Überzeugung bin ich erst gelangt, nachdem ich die ersten 6 Jahre mit 15 mg Aripiprazol überdosiert behandelt wurde und erst dann angefangen habe, auf eigene Initiative und gegen den ärztlichen Rat die Dosis von Aripiprazol immer weiter zu reduzieren.

                  Zuerst habe ich drei Male versucht abrupt und ganz abzusetzen und hatte zwei Rückfälle.

                  Beim dritten Absetzversuch habe ich gemerkt, dass ich doch eine geringe NL-Dosis benötigte um stabil zu bleiben. Seit fast 3 Jahren nehme ich jetzt täglich 1 mg Aripiprazol ein, mit vorübergehenden Abweichungen zwischen 0,5 und 2 mg, und werde psychisch immer stabiler, so, dass ich inwzischen sogar von einer Heilung sprechen würde.

                  Wie meinst du das mit den Verknüpfungen? Ist das eine Theorie die man irgendwo nachlesen kann?

                  Vielleicht gibt es schon fachliche Begriffe dafür, nur sehe ich, wie wir im Zuge des Lebens versuchen, Informationen zu selektieren, umzuwandeln und zu vervielfältigen, sowohl physisch als auch psychisch.

                  Das mache ich z.B. im eigenen Kopf mental, wenn ich bereits gespeicherte Informationen in sich wandelnden Mustern miteinander verknüpfe und in mir Gedanken und Gefühle entstehen. Wenn ich mit meinem Mann kommuniziere, dann tauschen wir Informationen aus und beeinflussen uns gegenseitig, d.h. wie wir in unseren Köpfen die Informationen miteinander verknüpfen, was wir denken, wie wir uns fühlen und was wir daraus machen.

                  Menschen sind soziale Wesen, und für mich heißt das, dass wir gerne Informationen selektieren, miteinander verknüpfen und vervielfältigen. Wir benötigen diesen Prozess um gesund zu sein. Zu wenig (oder zu viel) davon macht uns krank.

                  Und ich beobachte, dass sowohl eine erhöhte Stress- und Psychoseanfälligkeit als auch Neuroleptika und andere Psychopharmaka genau diesen Prozess des Selektierens, Verknüpfens und Vervielfältigens von Informationen stören können. Das kann sich darin äußern, dass wir nur beeinträchtigt wahrnehmen, denken, fühlen, verstehen und handeln können, dass wir nur beeinträchtigt sozialen Kontakt knüpfen und pflegen können usw.

                  Das Tückische ist, finde ich, dass mir selbst diese Beeinträchtigungen in den ersten 6 Jahren der Überdosierung mit 15 mg Aripiprazol nicht bewusst war. Immerhin hatte ich damals auch schon die gleiche Vollzeitstelle wie heute, und meine damaligen Ärzte waren der Menung, dass ich gesund war.

                  Es ärgert mich sehr, wenn ich daran denke, weil ich heute genau weiß, wie seelisch und geistig verkümmert ich in diesen Jahren war…

                  Und ich will mich dafür einsetzen, dass Kliniken und Arztpraxen sich für optionale Reduktions- und Absetzversuche öffnen, nichtmedikamentöse Therapien verstärkt integrieren und den Einsatz der Neuroleptika und andere Psychopharmaka insgesamt reduzieren.

                  Das hatte ich auch neulich gepostet:

                  Die große Herausforderung ist, dass dieser Fakt nicht einfach mit kollektivem abruptem Absetzen der NLs aufgelöst werden kann.

                  Mowa wrote:
                  Und genau hier beginnt meiner Meinung nach die gesamtgesellschaftliche Überforderung in der „Ersten Welt“.

                  Weniger NLs bedeuten nämlich mehr nichtmedikamentöses Auffangen der Stress- und Psychoseanfälligkeit, mit Herangehensweisen wie z.B. dem Open Dialogue, der nachweislich erfolgreich ist.

                  Ich hoffe, ich konnte mich jetzt etwas verständlicher machen.

                  LG,
                  Mowa

                  #240804
                  Anonymous

                    Die Kunst des Psychiaters ist einen genau auf der Kippe zwischen zu wenig und zu viel NL zu halten. Denn eines ist klar mit NL ist man wie schaumgebremst und das ist in jeder Hinsicht hinderlich. Doch viele von uns werden NL bist zu unserem Lebensende einnehmen müssen. Das sollte man akzeptieren !

                    Ich nehme jetzt 300 mg Solian und meine Blutspiegelauswertung ist noch immer unter dem Wirkungsbereich. Dabei nahm ich schon einmal 2 Jahre 25 mg Solian ! Mein Antrieb war super, meine Ideen sprudelten nur so und ich konnte meine Uni abschließen. Doch das bittere Ende ließ nicht lange auf sich warten: 2. Schub, 9 Wochen Klinikaufenthalt in einem halben Jahr und hernach noch einmal 1,5 Jahre um wieder in Schwung zu kommen !

                    #240807

                    Die Kunst des Psychiaters ist einen genau auf der Kippe zwischen zu wenig und zu viel NL zu halten.

                    Ich weiß nicht, ob ich Dich richtig verstehe, Ludwig.

                    Warum soll das die Kunst des Psychiaters sein? Es ist doch unsere eigene Kunst, unser eigenes Leben zu leben.

                    #240812

                    Da geb ich Dir Recht @Mowa :) Gute Besserung Dir, hoffentlich seid Ihr beide wohlauf.

                    Mit der Medizin, da ich sie schon zwanzig Jahre mehr oder weniger nehme und gut möglich, eine andere Konstitution als “manche” innehabe.

                    Passt schon.

                    Schwierig mein ich, wird s eben mit der Nähe, weil Da gehören Zwei oder oder mehr dazu, um die Balance zu finden.

                    Merkte ich bisher an jeder Arbeitsstelle, Schule, Uni.. ganz gleich. Gut ist, wenn ein Arzt, auch spontan ein Ohr für mich hatte.

                    Hier vor Ort. Oho.

                    Aber es pendelt sich ein.

                    Und wenn ich “etwas” Abstand von allem nehme, so fluch ich bis ich vorhin bis halb neun die letzten Äpfel für Most machen pflückte und mich eher schäbig fühle, weil ich fluche, obwohl ich in solch einem “Paradies” sitze und..

                    LG

                    #240816
                    Anonymous

                      @Mowa, möchte Dir ja nicht zu Nahe treten, aber Selbstexperimente gehen meistens in die Hose !? Außerdem kann keiner von uns die Erfahrungswerte eines alteingesessenen (mind. 20 Jahre Praxis) Psychiaters haben !? Wieviel und was von dem “Dreck” einzunehmen ist und welcher “Dreck” mit einem zweiten “Dreck” zusammen paßt ist nämlich genau das was in keinen Lehrbüchern steht und das man nur durch den Umgang mit dem “Zeugs” lernt. Genau für dieses Wissen brauche “ich” einen Psychiater und nicht für seine guten Lebensratschläge !

                      PS: Eines ist Dir hoffentlich klar: Jeder Schub stößt uns eine Stufe die Treppe hinunter ! D.h. je mehr Schübe, desto irreperabler wird der Schaden !

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