Notizen von Mowa

Viewing 15 posts - 196 through 210 (of 1131 total)
  • Author
    Posts
  • #36784

    Moin DiBa,

    danke für Deine Anteilnahme, die Schwangerschaft ist fast ein Jahr her jetzt :-)

    Ja bei meinem Mann, ich vermute, dass er einen Umgang mit seinen Symptomen gefunden hat, eine eigene Coping-Strategie entwickelt hat. Ich merke schon, dass er zwar selten aber etwas Paranoia hat, aber wahnhaft habe ich ihn noch nie erlebt, Stimmen hört er nicht, Halluzination auch nicht. Er ist auch jemand, der viel grübelt, wie wir alle(?) wohl.

    Du hattest ja auch nur alle 11 Jahre eine Psychose, nicht wahr. Toi, toi, toi, ich hoffe, dass mein Mann gar keine Psychosen mehr bekommen muss. Stress hat er genug mit mir, Herzinfarkt oder Schlaganfall könnte noch kommen :-(

    LG,
    Mowa

    #36794

    Danke, ich musste einen Screenshot von Deinem Post machen um ihn als Beweismaterial geltend zu machen:

    Na ja, so liebevoll, wie Du von ihm schreibst, wird er immer wieder auch sehr viel Freude an Dir haben.

    :yahoo:

    • This reply was modified 5 Jahre, 11 Monate ago by Mowa.
    #36803

    Titel: Idol
    Farbstifte

    Ok, also Gesicht malen kann ich noch nicht gut.

    • This reply was modified 2 Monate, 3 Wochen ago by Mowa.
    #36867

    Eine fiktive Person @DiBaDu.

    #37016

    Hallo liebe @erdbeere,

    danke dass Du nachfragst, mir geht es gut. Heute war Oberarztvisite, und ich habe ihn darum gebeten, dass ich anstatt des Ziprasidons doch das bewährte Aripiprazol bekommen kann. So gibt es keine Überraschungen später. Denn nun muss ich das Medi doch monatelang nehmen, um nicht nochmal zeitnah rückfällig zu werden.

    Inzwischen sehe ich auch ein, dass das mit dem Eifersuchtswahn doch nur mein Wahn war und nichts mit der Wirklichkeit zu tun hat. Dass es zu Handgreiflichkeit gekommen ist, bedauern wir beide sehr, vor allem mein Mann. Ich bin guter Dinge, dass es nicht nochmal dazu kommen wird. Dann müssen wir eben auch an uns selbst etwas ändern und nicht einfach so weitermachen.

    Die Tage in der Klinik gehen relativ schnell vorbei, aber ich sehne mich schon danach wieder ganz zu Hause verbringen zu können. Ab morgen kann ich auch an den Therapien teilnehmen, dass ich nicht mehr so viele freie Zeit zur Verfügung haben werde.

    Meine Zimmernachbarin ist inzwischen Rentnerin aber davor professionelle Übersetzerin gewesen. Jetzt habe ich die DVD “Die Frau mit den 5 Elefanten” mit und über Frau Swetlana Geier gekauft und möchte sie ihr schenken. Ich bin ein Fan von Frau Geier.

    Außerdem habe ich eine andere DVD “Nausicaä aus dem Tal der Winde” gekauft und möchte sie mir mit meinem Mann anschauen. Ich kenne diese Animation auch, da war ich noch eine Teenie, also über 30 Jahre oder so her. Fantastische Bilder, war ich damals schon sehr beeindruckt.

    LG @alle,
    Mowa

    #37029

    Liebe @erdbeere, kennst Du diesen Film über Frau Geier auch? Vielleicht hast Du ihre Übersetzungen schon gelesen. Ich bin begeistert, dass Du auf ihren Namen reagiert hast :yahoo:

    #37039

    Ah ok, danke für die Rückmeldung liebe @erdbeere :good:

    #37083

    Danke lieber @DiBaDu.

    #37102

    Danke @christine und @Bernadette.

    Ja christine, ich denke, ich verstehe, was Du schreibst. Ich habe mir auch fest vorgenommen, den aktuellen Schub noch mal in Ruhe zu verarbeiten. Aber in der Klinik geht das nicht so gut, ich bin ja kaum alleine, muss mich anpassen, nicht entspannt usw.

    Ich denke, im Schub sind Teile von mir an die Oberfläche gelangt, die ich schon sehr lange untertdrückt habe. Muss nicht nur etwas mit der Beziehung zu meinem Mann zu tun haben, sondern schon mit früheren Beziehungen, oder meiner Jugend und Kindheit. Da kommt also jede Menge Arbeit noch auf mich zu, aber ich will sie mir annehmen. So ist mein Plan zumindest…

    • This reply was modified 5 Jahre, 11 Monate ago by Mowa.
    #37187

    Danke für deine Worte @christine. Ja mein Mann kann wohl ein bisschen Latino-Tänze, will unbedingt mitschwingen können.

    #37363

    Guten Abend @all,

    heute Abend habe ich im Gespräch mit meinem Mann ausgerechnet, dass ich 17 Male mit meinen 42 Jahren umgezogen bin. Dabei in 9 verschiedenen Städten, verteilt in Deutschland, Japan und England. Ich bin in Japan geboren, und als ich 10 war sind wir nach London umgezogen. Danach ging es hin und her zwischen den Ländern und den Städten.

    Mit Sprachen hatte ich immer große Schwierigkeiten, nicht nur der Sprung von Japanisch zu Englisch und dann ein Jahr später zu Deutsch, aber auch die Sprachen meiner größtenteils ausländischen Freunden, die ich nicht sprach. So dass ich schnell gelernt habe, nur das, was ich verstehen konnte mitzunehmen und alles andere nicht zu beachten. Dadurch bin ich sehr anpassungsfähig, das ist wohl meine Stärke. Wenn in der zwischenmenschlichen Kommunikation die Richtung stimmt, dann komme ich schon damit klar.

    Auch bin ich Physikerin geworden, nicht weil ich sonderlich begabt darin war, sondern weil die anderen Fächer zu sprachlastig waren, so auch Biologie und Chemie. Und Mathematik war mir zu abstrakt.

    Die kulturelle Entwurzelung hat bei mir also früh stattgefunden, und ich bin bis auf sehr wenige Ausnahmen immer Außenseiterin geblieben. Irgendwie habe ich in der Pubertät schon ein sehr feines Gespür dafür entwickelt, ob ich in einer Gruppe angenommen werde. Und heute kann ich nicht klar sagen, ob ich bewusst Außenseiterin bleiben wollte oder ob ich es nicht anders konnte. Ich vermute eher, dass ich eigentlich immer dazugehören wollte und es meistens doch nicht geschafft habe.

    Jedenfalls, bereits den ersten Rückfall vor einem Jahr und auch jetzt den aktuellen Schub habe ich als so eine Art Wiederentdeckung des verlorenen Ichs erlebt. Also mein inneres Wesen, das ich seit Jahrzehnten unterdrückt habe und durch die Rückfälle eine Art Wiedergelangen an die Oberfläche (Rebound oder Jojo-Effekt wie in einer Diät vielleicht) erfährt. Es ist ein schönes Gefühl, ein Gefühl des Ankommens, der Entspannung.

    Es sind so kleine Dinge wie beim Abendbrot am Tisch vermisst werden, die mich irgendwie berühren. Zu sehen, dass ich einfach nur ich bin und doch von wenigen der Mitpatienten, die ich zu schätzen gelernt habe, vermisst werde. Das verdanke ich doch sehr auch meinem Mann, bei dem ich mich nicht genieren muss, dass ich teilweise so extrem eigenartig bin. Schließlich hat er sich auch in mich verliebt und sich für mich entschieden.

    Naja, soweit ein Update über mich, mich, mich. Es tut auch mal gut, vorsichtig über mein eigenes Leben nachzudenken.

    LG,
    Mowa

    #37366

    Danke schön liebe @Bernadette :heart:

    #37421

    Hallo @sartorius und @christine, danke für Eure Posts.

    Ja, ich meinte eher nicht meine Manien und den psychotischen Rauschzustand, sondern vor allem das, was nach deren Abklingen übrig bleibt. Und es bleibt zum Glück recht viel übrg, und das gibt mir das Gefühl, mein lange unterdrücktes Ich wiederzuerlangen. Nur darf die Medikamentendosis sicher nicht so hoch sein, damit dieses Übrigbleibsel nicht noch künstlich verschüttet wird. Wie christine in einem ihrer vorigen Posts ja auch angedeutet hat, kann ich diesen Ausnahmezustand nicht überwinden, wenn ich nicht dazu bereit bin mich mit ihm auseinanderzusetzen.

    #37448

    Liebe Aqua,

    danke für deinen Post. Deine Schilderung über Dein persönliches Erleben, wenn Du z.B. vor einem Exponat im Museum stehst, das kann ich sehr gut verstehen, denn es geht mir glaube ich sehr ähnlich. Dass Du inzwischen im Reinen mit Dir bist, das klingt wirklich schön und freut mich für Dich.

    Das Wiedererlangen des eigenen Ichs erlebe ich i.a. so, dass ich mich darauf verlassen kann, dass ich auf externe Reize reagiere und mit ihnen interagiere, und zwar nicht nach einem beliebigen oder allgemeingültigen Algorithmus wie bei Maschinen, sondern ganz individuell menschlich, was nur ich kann, weil ich als Mensch einzigartig bin. Es ist wie ein Versuch, sich selbst erneut kennen zu lernen. Dabei empfinde ich ich eine Art Gewissheit und Vertrauen, dass meine Gefühle und Gedanken vollkommen in Ordnung sind und von mir selbst erstmal zugelassen und angenommen werden dürfen.

    Eigentlich bin ich auch extrovertiert und exzentrisch, glaube ich, aber dieser Teil von mir wurde wohl früh in der Kindheit stummgeschaltet. Nach außen hin wirkte ich mit zunehmendem Alter immer introvertierter und angepasster.

    Als meine Mutter letztes Jahr nach meinem ersten Rückfall die Bilder sah, die ich ein Jahr nach meiner ersten Psychose in 2010 gemalt hatte, hat sie so kommentiert, sie sei froh, dass ich solche Bilder malen kann, die nicht krampfhaft versuchten angepasst zu wirken. Ich lege viel Wert auf dieses Urteil von ihr und beziehe es nicht nur auf die Zeit seit meiner ersten Psychose in 2010, sondern auch auf meine gesamte Jugend und Kindheit.

    Ich war als Kind ein sehr schwieriges Kind, das gelogen, geklaut und getötet hat. Und meinen ersten Klavierunterricht bekam ich mit 9 Jahren, d.h. erst nach 5 Jahren Überzeugungsarbeit bei meinen Eltern, dass ich wirklich Klavier lernen wollte. Ein knappes Jahr später sind wir dann nach London umgezogen, und der Unterricht wurde nicht fortgesetzt, denn das Leben zum ersten Mal in einem fremden Land fernab von Japan wurde auch für mich damals zu sehr spannend.

    Na ja, kritisieren will ich meine Eltern nicht, dafür dass ich nicht in der frühen Kindheit gefördert wurde. Erstens bringt das heute nichts und zweitens hätte ich als Eltern ganz sicher die Kinder nicht besser erziehen können. Drittens bin ich später doch sehr gefördert worden, vor allem als ich mit 16 Jahren aus dem Elternhaus ausziehen konnte und mit voller finanzieller Unterstützung alleine nach Deutschland zurückkehren durfte. Ich wette, dass Jugendliche mehrheitlich von einer solchen Gelegenheit träumen…

    Vor allem fehlt mir heute an nichts. Wie gesagt, meine Psychosen bringen Seiten von mir ans Tageslicht, mein nach außen hin gewandtes Wesen, das gerne mit Menschen zusammen ist und das Leben genießt. Das ist erst durch das Zusammenleben mit meinem Mann möglich geworden, da ich ihm gegenüber kein besserer Mensch oder sowas sein brauche sondern einfach nur ich selbst. Scheinbar und auf den ersten Blick vielleicht anspruchlos, und doch für mich sehr anspruchsvoll!

    LG,
    Mowa

    #37515

    Liebe @Aqua,

    danke für Deine Rückmeldung. Wenn Du Dana bist, dann hatte ich mich gewundert, warum Du nicht mehr geschrieben hast. Schön, dass Du doch hier bist.

    Ja, es ist immer so tragisch, wenn wir Talente nicht ausleben und ausreifen können. Im Gegensatz zu Dir bin ich mir nicht sicher, inwiefern ich wirklich musikalisch talentiert war und bin, aber es war auf jeden Fall mein Kindheitstraum. Ein E-Piano habe ich mir auch zugelegt, einmal als ich studiert habe und einmal nach meiner ersten Psychose. Das neuere haben wir immer noch zu Hause und vor allem mein Mann experimentiert damit, was mich sehr freut.

    Da fällt mir ein, bei Musik geht es mir genauso wie in Deinem Beispiel mit Museumsexponat. Inzwischen ist mir klar, was ich mag, und Musikhören ist ein solches sinnesintensives Erlebnis. Kennst Du den Film “Hello, I am David!” über und mit David Helfgott? Jetzt im Schub war mein Erleben seines Klaviers so intensiv, und ich habe über FB seinen Manager angeschrieben und gesagt, es sei mein surrealer Traum, sein Rach 3 zu vokalisieren. Der Manager war sehr freundlich und hat mir auch tatsächlich hilfreiche Rückmeldungen gegeben :-)

    Ja, und diesen Satz von mir wollte ich noch gerne etwas erklären:

    Ich war als Kind ein sehr schwieriges Kind, das gelogen, geklaut und getötet hat.

    Als ich im Kindergartenalter war (vielleicht schon in der 1. Klasse), habe ich von der Mutter einer Freundin 2 Küken geschenkt bekommen. Zu Hause angekommen, sagte mir meine Mutter, nein wir könnten die Tiere auf keinen Fall behalten und ich müsse die Küken zurückbringen. Und irgendwie habe ich es nicht geschafft, zum Haus der Freundin zurückzukehren und die Küken zurückzugeben. Stattdessen habe ich unterwegs an einer Müllsammelstelle eine Buddhafigur gesehen, die viel wog (vielleicht aus Messing oder so). Und ich habe die Küken mit dieser Buddhafigur zerquetscht, “Es tut mir leid aber es geht nicht anders” murmelnd.

    Natürlich wurden die toten Küken bald darauf entdeckt, und meine Mutter hat davon sehr schnell erfahren. Zur Strafe habe ich unseren Spaten in die Hand gedrückt bekommen und musste die Küken etwa 10 m entfernt von der Müllsammelstelle begraben, in aller Öffentlichkeit sozusagen. Ich habe mich sehr geschämt und habe die Küken wie versteinert bestattet.

    Ja, dieses Erlebnis war derart mit Schuld- und Schamgefühlen besetzt, so dass ich 20 Jahre lang oder so es nicht verbalisieren konnte. Und als ich es tat, zu Hause bei meiner Familie (vielleicht war nur meine Mutter anwesend), kamen mir sofort die Tränen ins Auge. Heute ist immer noch ein großes Bedauern, und es ist mir noch etwas rätselhaft, warum ich die Küken damals nicht einfach bei der Freundin zurückgebracht hatte.

    Letztes Jahr in der Klinik habe ich u.a. dieses Bild gemalt:

    Das Bild enthielt zuerst nur die Buddafigur und die beiden Küken im Blutbad. Als ich dann immer weiter gemalt habe, hatte ich plötzlich noch das Riesenküken hinter der Buddhafigur. Das fand ich so faszinierend, und das Bild gefällt mir immer noch ziemlich gut… :-)

    Diese Geschichte von den Küken habe ich auch schon im KNS-Forum gepostet, und wenn das Forum jetzt zur Verfügung stehen würde (tut es leider seit einer Weile nicht mehr), hätte ich die Geschichte einfach verlinkt, naja. Es ist also nicht, dass ich als Kind dauernd etwas mit Absicht getötet hätte, und abgesehen von den Küken war ich auch eher so, dass ich keiner Fliege etwas antun wollte. Zumindest wurde das von einer uralten Schulfreudin aus meiner Bonner Zeit neulich bestätigt (“uralt” d.h. die Freundschaft haben wir seit über 30 Jahren).

    LG,
    Mowa

Viewing 15 posts - 196 through 210 (of 1131 total)
  • You must be logged in to reply to this topic.