Medikamente Reduzieren? + Erfahrungsberichte

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  • #248330

    Hi Leute, die Frage oben kann wahrscheinlich jeder auf seine Weise beantworten. Wäre ich auch echt froh drum.

    Warum ich sie mir gerade jetzt stelle ist, dass ich Respekt vor einem Rückfall habe. Meine Letzten Psychosen sind nun fast 10 Jahre her. Momentan geht es mir richtig gut, also so richtig :yahoo:

    Damit meine ich, dass ich rundum zufrieden mit mir selbst bin, meinem Arbeitsplatz, meinen Sozialenkontakten, meiner Tagesstrucktur, einzig meine Wohnung könnte mal wieder Putzwasser vertragen. :wacko:

    Vor 3 Monaten habe ich, mit Ärztlicher Absprache, mein Intervall der Depotspritze von 3 Wochen auf 300mg Abilify auf 4 Wochen herabgesetzt. Heute habe ich das erste mal eine Injektion von nur 200mg für 4 Wochen bekommen. Mein Plan ist, wenn ich keine Verschlimmerung merke, weiter zu Reduzieren.

    Zu meiner Stimmung ist zu sagen, daß ich Emotional sehr gut mitschwingen kann, und keine affecktverflachung wahrnehme. Im Gegenteil, ich bin Froh, daß ich so viel Lachen kann und Spaß mit allen habe.

    Ich möchte mich aber nur vorsichtig freuen, den ich weiss, wie trügerisch unsere Erkrankung seien kann. Ich weiss, dass gerade jetzt Achtsamkeit das höchste Gebot ist und sollte ich in Emotionale Instabilität fallen, sofortiger Handlungsbedarf von Nöten ist.

    Deshalb suche ich nach Erfahrungsberichten von Personen, die eine lange Zeit, am besten min. 10 Jahre mit Medikamenten keine Psychose hatten und dann begonnen haben zu Reduzieren.

    Dabei wäre mir wichtig zu wissen, was ihr mir für Tipps geben könntet, um Gesund zu bleiben, und wie ihr trotz Stress ( Familie/ Freunde/ Kinder/ Arbeit) euren Alltag gemeistert habt.

    Zu mir, ich spüre die Medikamente kaum, und vertrage sie Nebenwirkungsfrei. Trotzdem ist es mir ein Bedürfnis zu veringern, alleine schon wegen Leber und Nierenwerten. Ich habe so paradox es klingt egal welches Medikament ich nahm eine fast schon aufopferungsfolles Vertrauen, das es mich gegen die Psychose Abschirmt, genauso wie Antidepressiva gegen meine Negativsymptomatik, aus der ich spätestens seit meiner Trennung raus bin ( 2 Jahre her)

    Vielen Dank und ich freue mich auf eure Antworten.

     

     

     

    #248346
    Anonym

      Ich hatte 2006 meine zweite und letzte Psychose, von da an nahm ich 2 mg Fluanxol und bin nach 7 Jahren auf 300 mg Solian umgestiegen. Beim Umstieg war ich ein paar Tage ohne NL und spürte sofort eine Gedankenbeschleunigung. In diesen 16 Jahren hat mir kein Therapeut eine Reduzierung vorgeschlagen, obwohl mein Zustand immer auf einer 7 (von 1 bis 10) war.

      #248347
      Leo

        es ist ein Drahtseilakt: ich habe wegen Tinnitus sehr schnell Olanzapin von 20 mg auf 2,5 mg runter dosiert. Innerhalb von 8-9 Monaten etwa. Auch alle anderen Neuroleptika kommen nicht mehr in Frage.

        Mein wichtigster Tipp: Geduld!

        dann: ein feines Gespür für die Symptome die unter der Reduktion auftreten können, man muss einfach ein Gefühl dafür entwickeln, ob man das jetzt einfach mal ein paar Wochen aushalten muss bis es sich bessert oder sich ein Rückfall ankündigt

        Dann: ganz wichtig ist ausreichend Schlaf und zwar am besten 7 Tage die Woche

        dann: Spaziergänge, Bewegung, aber nicht so, dass es zum Stress wird

        dann: starken Stress vermeiden, egal ob positiv oder negativ

        Du musst das natürlich nicht alles haargenau befolgen, aber für mich sind das die Punkte, auf die ich sehr konsequent achte.

         

        viel Glück :gut: 🍀

        #248356

        Ich hatte mal versucht, in sehr kleinen Schritten, 400mg Amisulprid runterzudosieren. Als ich dann nach einem Jahr und 2 Monaten bei 150mg angekommen war, drohte es zu kippen, ich wußte nicht mehr, ob ich Mann oder Frau bin, es war tatsächlich so. In meiner Panik hatte ich dann wieder auf 400 mg aufdosiert und hatte es ohne Psychose aufgefangen. Was ich aber nicht bedacht hatte, ich hätte auf 200mg hochgehen sollen und dabei bleiben sollen, so hätte ich es bestimmt auch abgefangen. Ich hatte in 5 Prozent weniger Schritten runterdosiert alle 6 Wochen oder so und es trotzdem nicht geschafft. Wirklich stabil war ich von Anfang an aber nicht.

        #248382
        Anonym

          2004 war ich auf 50 mg Solian und 2005 auf 25 mg Solian. Die Stimmung war super, doch ich war fast schon leicht manisch. Weihnachten 2005/06 hatte ich dann meine zweite Psychose ! (Zuvor war ich von 1994 bis 2004 auf 2 mg Fluanxol.)

          #248392

          Hi @brainleech

          Ich würde gerne meine Erfahrungen teilen aber nicht im öffenrlichen Bereich

          #248515

          Hallo, vielen Dank für die Infos. @Ludwig, mir haben meine Psychiater auch nie eine Reduktion vorgeschlagen, der Wunsch kam von meiner Seite.


          @Leo
          das mit der Stress Vermeidung sehe ich immer etwas Zwiespältig. Ich habe fast mein ganzes Leben versucht Stress aus dem Weg zu gehen, aber er ist einfach da. Ich werde versuchen mich nicht aktiv in Situationen zu bringen, die für mich keinen Sinn ergeben. Danke für deine Glückwünsche und deinen Ratschläge.


          @Kater
          ich halte sehr viel Rücksprache mit meinen Ärzten. Sie selbst sagen, dass sie es mir wünschen würden, wenn das mit der Reduktion klappt. Ich würde es nicht versuchen, wenn ich es mir nicht zutrauen würde.

          @Ludwig nochmal, ich bin soweit ich das beurteilen kann, zum Glück nicht Manisch. Mir geht es einfach nur so Gut.


          @Nichtraucher
          , ich stecke die Frage auch mal in den Privaten Bereich

          • Diese Antwort wurde geändert vor 1 Jahr, 5 Monate von Brainleech.
          • Diese Antwort wurde geändert vor 1 Jahr, 5 Monate von Brainleech.
          #248531

          • Diese Antwort wurde geändert vor 1 Jahr, 5 Monate von Kater.
          • Diese Antwort wurde geändert vor 1 Jahr, 5 Monate von Kater.
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