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Woody.
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29/11/2018 at 20:23 #6199
Seit meiner letzten Psychose 2013 leide ich unter einer Gefühlsarmut, kann wenig Emotionen empfinden. Es ist ein Bischen besser geworden, aber vielleicht habe ich mich einfach an den Zustand gewöhnt. Ich kann fast nicht mehr weinen, nur ganz selten und nur wenn ich mich richtig reinsteigere. Lachen kann ich schon, aber meist nur mitlachen. Oft immitiere ich Mitgefühl oder Empatie, um mich besser zu integrieren. Innendrin bin ich meist abgeflacht, kalt. Meine Mutter starb vor drei Monaten, aber ich kann nicht richtig trauern.Ich frage mich ob es an den Medikamenten liegt, oder ob es Minussymptomatik ist. Es ist schade, wenn man so abgeschottet ist. Alles verläuft ohne große Höhen und Tiefen – das kann doch nicht normal sein. Ich will raus aus meinem Wattebausch.
29/11/2018 at 20:57 #6208Liebes @wachsmalbloeckchen, das was du beschreibst, kenne ich aus der Zeit, in der ich Risperdal consta (Depot) hatte. Von niedrigerer Dosis in Tablettenform und anderen Medikamenten hatte ich das nicht. Aber ich kann mich noch gut erinnern, wie unangenehm die Gefühllosigkeit war. Vor allen Dingen wenn du nicht richtig trauern kannst. Was bekommst du denn für Medis? Vielleicht kannst du wechseln?
Alles Liebe für dich!
Isa30/11/2018 at 14:32 #6320Liebe Isa,
Ich nehme Quetiapin retard, Ziprasidon und Ciatyl. Insgesamt recht hoch dosiert. Depot will ich niemals nehmen müssen, hab meine Dosierung lieber selbst in der Hand..
Ich denke mir es könnte am Ziprasidon liegen – hatte das vor meiner letzten Psychose nicht. Will aber nicht unbedingt wechseln – bin abgesehen von der Gefühlsabflachung relativ stabil. Vielleicht kann ich mit der Zeit etwas reduzieren.Aber mir hilft auch die hohe Dosis, mit dem Arbeitsstreß besser klarzukommen.
Wünsch Dir auch alles Gute..30/11/2018 at 14:33 #6321Anonymous
Sei doch froh, dass dich die Trauer um deine Mutter nicht aus der Bahn wirft @wachsmalblöckchen. Trauer und der Verlust nahestehender Personen sind häufig Auslöser für Psychosen. Wenn dich dein Medikament da auffängt, ist es doch gut.
Andererseits kann ich verstehen, dass dich die Gefühlsarmut nevt, zumal sie ja schon sehr lange anhält. Ich finde Isas Vorschlag gut, das Medikament zu wechseln.LG
30/11/2018 at 14:45 #6325Hallo Lightness,
Du hast recht, es hat auch sein Gutes das mich die Trauer nicht aus der Bahn wirft..Ich fühle mich halt einfach so isoliert. Ich werde über meine Medikamente weiter nachdenken, hat euch ein Wechsel geholfen?30/11/2018 at 14:50 #6327mein beileid zum tod deiner mama vor 3 monaten @wachsmalbloeckchen
stille grüße
erdbeere30/11/2018 at 15:36 #6338Danke Erdbeere
30/11/2018 at 18:43 #6368Bei mir haben in Bezug auf die Gefühlsarmut weder mehrere Medikamentenumstellungen noch Absetzversuche etwas gebracht.
21/01/2019 at 12:05 #15853Hallo zusammen, vielleicht kann euch ja dieser Artikel ein wenig Aufschluss geben, woher die Gefühlsarmut kommt und was man ggf. tun kann: “Negativsymptome in der Schizophrenie und ihre Differenzialdiagnose” von A.Unger. https://www.researchgate.net/publication/323642025_Negativsymptome_in_der_Schizophrenie_und_ihre_Differenzialdiagnose
Hoffnung scheint es aber v.a. für die zu geben, deren Negativsymptome nicht von einer Schizophrenie kommen, wie etwa der im Artikel vorgestellte Fall. Für einige atypische Antipsychotika gibt es aber anscheinend Hinweise, dass sie auch bei Schizophrenie helfen können.
LG
Woody -
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