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05/03/2019 at 18:23 #26061
Hallo ich bin neu im Forum und war jetzt bis Samstag das zweite mal in der Klinik wegen akuter suizidalität.
Habt ihr auch das verlangen nach dem Tod, durch die Negativ Symptome und die schweren Depressionen schaff ich es nichtmal mir regelmäßig die Zähne zu putzen, wie soll ich dann ein Leben führen mit Arbeit und Familie ?!
05/03/2019 at 19:46 #26096Hey equites, ab-so-lut! Nur leider trau ichs mich nicht, bekomme es sozusagen nicht hin… Hab am anfang nur so near-death und suicide videos geguckt usw, mich richtig gedrängt gefühlt, dass nur das der ausweg sein kann und muss, aber ich schaffs nicht und somit bin ich gefangen in der leere, angst, wut und Verzweiflung weil wieder alles tot ist, wie vor 5 jahren. Naja, die Gefühle und alles gute kamen nach einer langen zeit wieder und ich wusste immer, dass es nichts annähernd vergleichbar schlimmes gibt als diesen Zustand und ich hätte nicht gedacht, dass ich ein weiteres mal da durch muss! Mit ungewissem ende und keiner aussicht auf Irgendeine milderung oder hilfe, denn da muss sich das gehirn ganz alleine wieder sortieren und verkabeln. – immerhin habe ich mich um niemanden zu kümmern, musste aber wieder nach hause ziehen weil ich Nichts mehr hinkriege und auch Nichts mehr machen Will, wegen dieser absoluten antriebslosigkeit und desinteresse.
Hattest du es zuvor schonmal so stark und überwinden können? Wie gehst du durch die tage? Du bist auf jeden fall nicht alleine mit der todessehnsucht und ich denke das ist ein ganz zugehöriges Symptom der “negativsymptomatik”. Versuch dich nicht mit erwartungshaltungen anderer noch weiter runterzumachen, nicht so viel zu bewerten sondern aufzuatmen, dich ein wenig zu bemitleiden bzw empathisch zu sein und dann… Kleine Schritte und einfach “nur” ertragen. Es würde ziemlich sicher jeden verdammten Menschen genau so gehen, wenn er einmal durch unsere augen die momentane welt sehen müsste, män …
Lg!! Aushalten
05/03/2019 at 19:51 #26100AnonymousHallo @equites,
die sog. Negativsymptomatik ist ein echtes Problem. Man kennt noch nicht die Ursache dafür. Einige meinen, es liegt an der abklingenden Psychose, andere sehen eine hohe Medikamentendosis, oder das Medikament selbst als Grund für diese Symptomatik.
Leider schreibst du nicht, welche Medikamente und in welcher Dosierung du sie nimmst, aber wenn du frisch aus dem Krankenhaus kommst, nimmst du wahrscheinlich eine hohe Dosierung von irgendwas. Du könntest versuchen, langsam in Absprache mit deinem Arzt runter zu dosieren.
Es ist auch so, dass manche Medikamente als Nebenwirkung Suizidgedanken haben ( zB Risperdal).
Hast du mal in den Beipackzettel deines Medikaments gesehen?
Ehrlich gesagt, kann ich dir bei so einer ausgeprägten Form der Negativsymptomatik nicht viel raten, außer entweder runter zu dosieren, oder das Medikament zu wechseln.
Ich wünsche dir gute Besserung und dass sich dein Zustand bald verbessert.
Gruß Lightness
05/03/2019 at 20:03 #26105Ich habe erst Xeplion depot Spritze bekommen anschließend Risperdal , beides hat nichts an meinen Positiv Symptomen geändert(Verfolgungswahn, beziehungswahn, Größenwahn) bin jetzt seid 2 Monaten ohne Medikamente, hab die in der Klinik weggeschmissen weil es eben nichts verändert hat. Gegen die Negati9v Symptome krieg ich nun seid heute seratralin, ich hatte vorher schon selbstmordgedanken komplett ohne Medikamente deswegen bin ich auch in die Klinik gekommen und da wurde bei mir paranoide Schizophrenie und schwere depressionen diagnostiziert.
05/03/2019 at 20:03 #26106Ich finde das sehr schön das man hier mit gleich leidenden schreiben kann da ich im realen leben auch sehr schüchtern bin
05/03/2019 at 20:10 #26108Hallo Farmer , ich bin 19 Jahre und hatte ein Suizid versuch mit Paroxetin , resultat waren krampfanfälle, erbrechen und Halluzinationen(Ja davon kann man sterben Serotonin Syndrom)
Wie ich durch den Tag gehe? Naja ich hab einen schlechten Abschluss voller 6er da ich immer geschwänzt habe kriege kein Job(Ich könnte auch gar nicht arbeiten gehen wie gesagt kann mir nichtmal regelmäßig die zähne putzen) Ansonsten hocke ich nur zuhause in meinen Zimmer am Computer schreibe ein Buch oder Lese Goethe Nietzsche Schopenhauer, die meiste zeit bin ich zuhause da ich draußen angst habe.
05/03/2019 at 20:11 #26109AnonymousIch finde das sehr schön das man hier mit gleich leidenden schreiben kann da ich im realen leben auch sehr schüchtern bin
Das ist nett von dir. Ich empfinde es auch so.
Sertralin ist ein Antidepressivum, dass wahrscheinlich erst nach zwei Wochen seine Wirkung entfaltet. Darum musst du Geduld haben und abwarten. Manchmal wirken die auch nicht, dann kannst du aber ein anderes AD probieren. Du wirst sicher eines finden, dass dir hilft.
Sei froh, dass die schizophrenen Anteile abgeklungen sind. Eine Depression ist zwar auch kein Zuckerschlecken, aber ganz gut behandelbar.
05/03/2019 at 20:12 #26111AnonymousHallo equites und Farmer,
ich kann Euch nicht besonders gut helfen. Ich habe vor vielen Jahren auch schon mal einen Suizidversuch gemacht, den ich glücklicherweise überlebt habe. Danach ging es mir auch mehrere Jahre richtig schlecht und ich habe mich oft mit Suizidgedanken getragen. Das passiert mir heute noch manchmal, aber ich weiß heute, dass die nicht ernst zu nehmen sind.
Solche Gedanken darf man haben, aber bevor man sie umsetzt, dann muss man sich überlegen, dass dieses eine Leben unsere einzige Chance ist, das Universum zu schauen. Und da gibt es verdammt viele tolle Sachen zu entdecken, selbst wenn man mal gar nicht mehr weiß, wie es weiter gehen soll. Deshalb lohnt es sich, weiter zu leben, auch wenn es einem nicht gut geht. Vielleicht sind wir nur deshalb auf der Welt, weil wir die einzige Möglichkeit des Universums sind, sich selbst zu schauen.
Es sind nun schon 30 Jahre seit meiner ersten Psychose, so ungefähr, und ich kann Euch nur sagen, dass auch wieder bessere Zeiten kommen.
Mir hat ein Spruch von meiner Mutter geholfen, den sie mir mal gesagt hat, als es mir total schlecht ging:
“Du brauchst Dir keine Sorgen machen. Es geht immer weiter.”
Das stimmt wirklich. Eben solange, bis man mal irgendwann gezwungen wird, hier Abschied zu nehmen. Dann ist es aber auch ok.
Viele Grüße
Grenfell
05/03/2019 at 20:13 #26112Lebe vom Kindergeld also absolutes Minimum sehe nur einen ausweg da mir die krankheit ein normales leben nimmt
05/03/2019 at 20:23 #26120Hallo Equites!
Wie Lightness schon schrieb, braucht es einige Wochen, bis die Medikamente einen Spiegel aufgebaut haben und wirken. Versuche es wenigstens!
Dein Leben scheint zwar ziemlich kaputt zu sein, aber wenn es dir emotional besser geht, kannst du immer noch etwas aus dir machen. Gib nicht auf!
Lebst Du nicht mehr bei Deinen Eltern?
LG, Molly
Ursprüngliche Medikation:400 mg Amisulprid,12,5 mg HCT,10 mg Ramipril
Ab 04.03.2024:500 mg Amisulprid,5 mg Olanzapin,12,5 mg HCT,10 mg Ramipril
Ab 15.03.2024: 600 mg Amisulprid,12,5 mg HCT,10 mg Ramipril,4mg Doxagamma
Ab 22.04.2024, statt 600 mg Amisulprid, 400 und 150 mg
Ab 02.05. 6 mg Doxagamma und 25 mg HCT, 550 mg Amisulprid und 10 mg Ramipril
Ab 12.05. noch 500 mg Amisulprid + HCT+Doxa+Rami siehe oben!
Seit 16.07.24 zusätzlich eine Kaliumbrausetablette tgl.
Ab 02.11. 450mg, ab 09.11. 400 mg A.05/03/2019 at 20:23 #26121Anonymousdu bist noch jung und hast dein ganzes Leben vor dir. Du solltest nicht verzweifeln.
Offenbar bist du belesen und hast sicher noch andere Sachen auf dem Kasten. Um an deiner Schüchternheit zu arbeiten, könntest du eine Selbsthilfegruppe besuchen. Es gibt bestimmt auch eine Gruppe in deiner Gegend. Die sind kostenlos und es gibt sie mit vielen verschiedenen Themen, wie zB Depressionen oder eben Schüchternheit.
Aber erst einmal muss deine Antriebsschwäche weg sein und dafür brauchst du das richtige Medikament und ein wenig Geduld.
05/03/2019 at 20:26 #26125AnonymousP.S. @equites du solltest in deinem Zustand nicht Nietzsche lesen. Das zieht nur runter.
05/03/2019 at 20:27 #26126Hallo equites,
wie lange hast du die Medikamente in der Klinik eingenommen? Bis Neuroleptika wirken, dauert es eine Weile. Es gäbe da noch eine Reihe weiterer Medikamente, die man verabreichen könnte, z. B. Amisulprid (meist weniger Negativsymptome bei niedriger Dosierung), Quetiapin (wirkt meines Erachtens nicht so gut bei einer akuten Psychose, stabilisiert aber die Stimmung und hilft bei Einschlafschwierigkeiten), Zyprexa (hilft sehr gut bei akuter Psychose, man hat aber heftige Negativsymptome) oder Abilify (habe ich noch nicht bekommen, bei niedriger Dosierung soll man aber weniger Negativsymptome haben).
Ich habe die gleiche Diagnose bekommen wie du (paranoide Schizophrenie), dazu kommt bei mir noch eine Winterdepression, die ich regelmäßig in der dunklen Jahreszeit habe. Bei mir wirkt Risperdal allerdings recht gut. Daneben bekomme ich noch Quetiapin. Jeder reagiert anders auf Neuroleptika, daher muß man am Anfang bei den Medikamenten oft ein wenig herumprobieren. Für die Patienten bedeutet das natürlich eine Verlängerung der Leidensgeschichte, aber ist am Anfang unvermeidbar. Ich hoffe, dir geht es bald besser.
05/03/2019 at 20:29 #26130Anonymouswenn Du nur vom Kindergeld lebst, dann solltest Du das schleunigst mal ändern. Das ist natürlich viel zu wenig.
ALG2 oder Grundsicherung steht Dir mindestens zu.
Wirst sehen, wenn Deine finanzielle Lage sich verbessert hat, dann sieht es gleich besser aus.
05/03/2019 at 20:41 #26138Hey equites, oh man was ich mir echt nicht vorstellen kann ist, wie diese positiv und negativsymptome Nebeneinander hergehen können, denn während der psychose hatte ich auch den leichten größenwahn/beziehungswahn und nun sind ohne Medikamente nurnoch die negativsymptome übrig Aber was ich erstaunlich finde ist, dass du immernoch nietzsche und andere philosophen lesen kannst? Ich fühl mich derzeit auch so verdummt ( hab ein normales abi und auch mal studiert, ist also nicht der normalfall ) weil ich aus keinerlei lehren gerade Irgendwas ziehen kann, was mich weiterbrächte. Ich schlage nur zeit tot. Zwinge mich zu den nötigsten dingen ( darunter auch zähne putzen, denn man muss sich das zukünftige Leben ja nicht noch schwerer machen) und ich lebe nur vom krankengeld und eben bei meinen eltern und ich bin 29!! Weil ich es noch nicht mal schaffe oder “lust habe” mich fürs arbeitsamt aufzuraffen. Daher frage ich mich immer was ich machen würde/werde, wenn diese elternhaus Option irgendwann wegfällt. Also solltest du dich echt noch für Philosophie interessieren ( was übrigens mal ein studienfach von mir war (; ) dann wärst du mir meilen voraus.. Ich kann dir such nur sagen, dass du hier sehr sehr geduldig sein musst und das aushalten musst, bis es sich wieder zurückzieht und nach meiner ersten Erfahrung wird es das auch! Ob du nun einen guten oder schlechten Abschluss hast ist in dem Zustand sowieso egal. Suizid ist halt erstmal nicht also ertrag es einfach und glaube nicht du müsstest etwas erfüllen. Alleine das Ertragen der Situation ist schon genug erstmal!
Hey Grenfell und Lightness, danke für den Beistand. Tatsächlich muss ich darauf bauen, dass es von alleine wieder heilen wird, das hirnchen. Ich kann nur gesunde ernährung und eben pflichtspaziergänge beitragen und mehr geht nicht. Ich hassssse das ganz arg, dass ich überhaupt keine lust hab Irgendwas zu machen und wohlbemerkt; normalerweise liebe ich es zu arbeiten und rumzutüfteln und habe viele interessen. Es ist so surreal dieser leere zustand… Man wacht morgens auf und ist sich verängstigt und traurig schon gewiss, dass man auf nichts lust hat und ans bett gefesselt bleibt *seufz… Grenfell, weißt du… Wenn der lebensabend wenigstens voraussehbar angenehm würde bzw das abtreten, aber nicht mal das denn ich persönlich fürchte ja wegen meines Langeweile rauchens (derzeit) auch noch recht qualvoll an krebs zu sterben Aber lieber das , als dieser psychische status quo todeszustand … Liebe Grüße!
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