Salo

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  • in reply to: Der Weg eines Sohnes/Vaters …. #156886

    Meiner Meinung kommt es bei jemandem, der nicht Selbst- oder Fremdgefährdend ist vor allem darauf an, wie erfolgversprechend die Behandlung ist. Dazu muss der Betroffene Ausdauer, Einsicht und Compliance zeigen, denn er muss die Medikamente ja auf Dauer regelmäßig einnehmen oder zur Spritze und Therapie gehen, wenn er dann irgendwann entlassen wird. Ansonsten wird er höchstwahrscheinlich wieder psychotisch. Das gilt natürlich auch für jemanden, der momentan Selbst- oder Fremdgefährdend ist, denn man wird einen Psychotiker nicht auf Dauer einsperren, so lange er keine Verbrechen begangen hat. Es ist immer die Frage, wie sehr der Betroffene leidet und ob er an seinem Zustand etwas ändern möchte. Ich hatte Dir dazu etwas am 05/04/2021 um 13:45 geschrieben @Salo, aber das hast Du anscheinend übersehen oder ignoriert.

    Ich habe es weder übersehen noch ignoriert. Mir war nicht klar, das eine Antwort von mir erwartet wurde?
    Ich habe oben fett markiert, woran es absolut mangelt.

    in reply to: Der Weg eines Sohnes/Vaters …. #156885

    Was ich nicht so gut fand hier von dir war die Aussage, dein anderer Sohn sei kein Held. Was erwartest du?? Sorry! ? Mein Psychiater sagte mit das Wichtigste ist zuerst, dass die Angehörigen zusammenhalten.

    Sorry, da habe ich mich vielleicht unbedacht ausgedrückt. Damit meine ich, das er vom Naturell her sehr ängstlich ist und ihn die Selbstgespräche (in verschiedenen Sprachen und Dialekten) seines älteren Bruders ängstigen, weil er, wie er sagt “die Lage überhaupt nicht einschätzen kann“. Hoffe, das ich das hiermit klären konnte.

    Zu @planB und @summer, ja, eure Meinung teile ich auch. Aber einen Realitätsbezug der Bürokraten würde ich mir schon wünschen. Wie dumm ist denn das, zu sagen: Holen Sie sich einen Termin beim Amtsarzt und dann tauchen Sie da nach 3-4 Wochen mit dem Sohn zur Begutachtung auf….

    in reply to: Der Weg eines Sohnes/Vaters …. #156828

    Naja, also wenn er eine Gefahr für sich oder andere ist, kann man ihn einweisen. Die Polizei macht dann auch was. Die haben mich mal gesucht weil meine Mom glaubte ich tue mir was an. Aber als sie sich mit mir unterhielten, meinten die eben, das man sich normal mit mir unterhalten kann und wenn es schlimmer werden sollte, sollte ich Hilfe suchen. Du sagtest aber Dein Sohn würde sehr auffallen, dann ist es viell. doch möglich. Ich würd da noch mal Kontakt zum Gericht oder wo man das beantragt aufnehmen. Es sind ja auch ein paar Jahre vergangen und die Gesetzteslagen ändern sich ja auch. Dir viel Kraft. :bye:

    Leider ist es nicht so einfach. Ich habe erstens mit Einsatzkräften der Feuerwehr (112) gesprochen. Die sind generell nicht autorisiert, jemanden gegen seinen Willen in Gewahrsam zu nehmen, das darf nur die Polizei.
    Mit der Polizei habe ich auch gesprochen, die entscheiden nach akuter Lage beim Eintreffen. Wenn mein Sohn dann verneint und nicht randaliert, ziehen die wieder ab.
    Mir bietet sich das Bild eines komplett verbürokratisierten, handlungsunfähigen Staates ….. :cry:

    in reply to: Der Weg eines Sohnes/Vaters …. #156740

    Wir sollten uns öfter fragen, was “der Wille des Betroffenen” überhaupt sein soll, wenn er knallpsychotisch ist. Das ist meine persönliche Einsicht, als Betroffene mit mehrfachen Rückfallerfahrungen :unsure:

    Das ist ja gerade das Dilemma, er hat keinen “Willen”, aber ich kann ihn auf Basis der Gesetzeslage nicht einweisen…..

    in reply to: Der Weg eines Sohnes/Vaters …. #156541

    Das klingt brutal für die Angehörigen @Salo Sie haben meine tiefste Anteilnahme!

    Danke. Noch brutaler ist jedoch das Leben des Betroffenen!
    Es vergeht kein Tag seit Jahren, an dem ich nicht den Wetterbericht für Hamburg nachsehe. Wenn da dann minus 6 Grad stehen, oder endlose Regentage. Oder jetzt, wg Corona, auch die öffentlichen Rückzugsorte geschlossen sind…. er dann abends/nachts von irgendwelchen Schlägern vermöbelt wird.

    Und immer noch nicht in eine Klinik will – ich begreife es nicht….

     

    in reply to: Der Weg eines Sohnes/Vaters …. #156536

    Natürlich wird mein älterer Sohn dann nicht gerade sein Verhalten zeigen, sondern eher stumm auf dem Sofa sitzen.

    Dies glaube ich eher nicht. Meist ist genau das Gegenteil der Fall und das gehört dann auch zu der “Dramatik” die ich erwähnte, also das die Polizei einen gewissen Grad an Gewalt anwenden muss. Sollte er sich trotzdem verstellen, helfen evtl Filmaufnahmen und die Nachbarn. (4 Stunden aus den Fenster brüllen wird ja wer mitbekommen haben)

    Im Grunde war der Besuch beim Bruder DIE Chance.
    Es war keine Chance, siehe mein Post oben GEGEN SEINEN WILLEN ist NICHTS zu machen!

    Je länger jemand in seinem Wahn lebt, umso schwieriger wird es aus meiner Sicht denjenigen da wieder raus zu helfen. Der Wahn wird irgendwann die neue Realität. Was stand denn in der gemeinsam aufgesetzten verjährten Verfügung drin? Warum wurde so lange gewartet, bis die Verfügung nicht mehr zu gebrauchen ist? Wieso werden Chancen wie beim kleinen Bruder nicht genutzt? Sorry das ich so knallhart nachfragen muss und will nicht auch nicht Herzlos erscheinen, aber irgendwie verstehe ich das nicht. Vor allem das “Jahre zu warten”

    Ohne hier eine Riesendiskussion über den § 1896 BGB loszutreten, es beisst sich die Katze (auch da) wieder in den Schwanz. § 1896 BGB, (1a) Gegen den freien Willen des Volljährigen darf ein Betreuer nicht bestellt werden.

    Was das “Jahre warten” angeht, nach dem Abi kam ein Studium als Betriebswirt, auch abgeschlossen, Suche nach Beruf und Platz im Leben, Freundin, Umzüge etc. bis dann schlagartig “die Bombe platzte” er die Freundin verliess, dann 2 Jahre eine Wohnung, aber keine Arbeit/Sinn hatte. Dann 3 Jahre umherirren, von Hamburg in den Moloch Berlin, ein Jahr Indien mit einer unglaublichen Rückholaktion (wir hatten keinen Kontakt) dann 2012 Klinik und dann haben wir die Betreuungsvollmacht aufgesetzt.
    Natürlich habe ich in der Zeit immer wieder den Kontakt gesucht, nur der extrem hohe Adrenalinpegel (Cannabis) führte ausnahmslos zu äusserst lautstarken, verbalen Äusserungen – kurz und schlecht – es war keinerlei herankommen.
    Die Merkfähigkeit und logische Verknüpfung ist komplett gestört. Was man 10 Minuten vorher be- und anspricht, wird dann komplett wieder neu gefragt.
    Ich habe sogar per Anwalt versucht, einen gerichtlich bestellten Betreuer zu beantragen – komplett erfolglos.
    Glauben Sie mir, ich habe seit über 10 Jahren alles was ich nur ansatzweise tun konnte, auch getan, es endet ALLES immer wieder beim “freien Willen”.

    Wenn der Sohn dann sagt, er ist total in Ordnung, die Umgebung ist es, die nicht in Ordnung ist – dann legen Amtsgericht, Ordnungsamt, psychatrische Stationen etc sofort die Hände in den Schoss, weil es unmöglich ist, seine Geschäftsunfähigkeit testiert zu bekommen. In Hamburg ist er aus der geschlossenen Abteilung in Eppendorf über 4,5 mtr. hohe Mauern getürmt – es interessiert keinen….

    in reply to: Der Weg eines Sohnes/Vaters …. #156469

    Vielen Dank für die Tips und Anteilnahme. Seit Ostern ist er bei seinem jüngeren Bruder aufgetaucht. Mein jüngerer Sohn ist da total überfordert, sein Bruder redet wirres Zeug, sitzt 4 Stunden am offenen Fenster und ruft laut zusammenhangsloses Zeug heraus. Er (der Ältere) wollte sich eine Suppe kochen und stand 1,5 Stunden vor dem Kochtopf bis alles verkocht war.
    Nachts lacht er 4 Stunden am Stück …. mein jüngerer Sohn ist nicht gerade ein Held, hat richtig Angst, das die Situation eskaliert…
    Ich habe daraufhin die psychiatrische Notfallambulanz in Hamburg angerufen, ein sehr geduldiger netter Herr am Telefon, er hätte solche Gespräche ca. 3-4x am Tag …..:

    Eine Einweisung gegen den Willen des Betroffenen ist nicht möglich. Alternative wäre, Polizei rufen, Selbst/Fremdgefährdung>Vorstellen beim Amtsarzt, wenn der dann entscheidet, dann Psychiatrie
    Wenn jedoch die Polizei beim eintreffen den Eindruck gewinnt, alles sei halbwegs im Lot, dann rückt sie wieder ab. Natürlich wird mein älterer Sohn dann nicht gerade sein Verhalten zeigen, sondern eher stumm auf dem Sofa sitzen.

    Ich habe noch eine ältere Betreuungsverfügung, die wir (Sohn+ich) nach seinem ersten Klinikaufenthalt aufsetzen konnten. Sinnlos, diese Verfügung ist zu alt… Eine neue aufzusetzen ist aufgrund der Verwirrung derzeitig unmöglich.
    Da diese Erkrankung schon seit vielen Jahren besteht, habe ich natürlich auch sondiert.
    Es gibt den Merjehop, ein tolles Konzept:  https://merjehop.de/
    Oder, im Norden Deutschlands, die Schleswiger Werkstätten: https://www.schleswiger-werkstaetten.de/
    Oder die Christop-Dornier-Fachklinik https://www.christoph-dornier-klinik.de/de/startseite.html
    Ich schreibe dies, weil eventuell ein anderer Besucher des Forums damit etwas anfangen kann.

    Denn allen Dingen gemeinsam ist, ohne Einverständnis des Verwirrten geht nichts …
    Es ist alles sehr grausam….

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