Antwort auf: Ehrlichkeit zum Therapeuten

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#246
Anonym

    Im Krankenhaus hatte ich eine Krise. Aufgrund der hoffnungslosen Lage die Gedanken: Ich muss in meine Heimat fahren und erst mal meinen Stiefvater um die Ecke bringen – sollte ein Leichtes sein, da schwerbehindert -, um an meine Mutter ranzukommen. Die würde ich dann zu Tode foltern – grausam und langsam – und dann selbst die Polizei rufen. Dann käme ich in die Forensik und müsste mich nicht mehr um Lebensunterhalt und Obdach sorgen.
    Die Gedanken haben mich so belastet, dass ich über meinen Schatten springen musste und mich ans Pflegepersonal gewandt habe. “Was würden Sie dazu sagen”, fragte mich meine Lieblingsschwester, “wenn Sie so etwas hören würden?” “Dass ich verrückt bin?” “Nein, so einfach machen Sie es sich nicht” “Hm, dann wüsste ich wohl nix zu sagen….” “Genau” und “Ich gebe Ihnen jetzt eine Aufgabe” Dann habe ich mir aus einem Korb voll Postkarten drei heraussuchen dürfen, die mir etwas sagten. Das hat wirklich geholfen.
    Freilich kam dann auch noch der Chefarzt und so.

    Zum Abschied habe ich ein Krisenbuch mit persönlicher Widmung bekommen:

    Jeder hat mal ‘böse’ Gedanken. Kommt freilich auf den Behandler an, aber ohne Transparenz geht es wohl nicht.