Schadensbegrenzung nach der Psychose

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  • #355519

    Hallo ihr Lieben,

     

    ich finde es so furchtbar tragisch, wenn man sich nach einer Psychose  wieder bei Menschen entschuldigen muss für das, was man während der Psychose an unschönen Sachen zu ihnen gesagt hat. Mir geht es so mit einer Freundin. Ich habe in einer Sprachnachricht alles erklärt und mich 1000 mal entschuldigt. Dennoch, es ist so demütigend, denn,  als ich die Dinge geäußert hatte, die ihre durchaus kritikwürdige Lebenssituation angingen, bin ich ja Eingebungen und damit verbundenen Anweisungen gefolgt. Ich konnte doch nichts dafür.  Nun muss ich zu Kreuze kriechen. Es ist so furchtbar. Und einmal mehr ist man stigmatisert und in die Rolle der Kranke geschlüpft. Wie macht Ihr so etwas, die Schadensbegrenzung nach einer Psychose?  Ich habe das Gefühl, so enorm viel Würde dadurch zu verlieren. Für eure Antworten, wenn möglich, wäre ich dankbar

     

    Liebe Grüße

    Salambo :ciao: :ciao:

    #355520
    Anonym

      Ich denke in der Psychose erkennt man gut die Mängel anderer, es ist oft eine Art allumfassender Erkenntnis, als Gesunder würde man anderen jedoch nie an seinen Erkenntnissen teilhaben lassen, diese Sperre ist in der Psychose jedoch meistens aufgehoben.

      #355522

      Bei mir hat nur eine Bekannte 2017 meine Psychose mitbekommen als ich mit ihr während meines Nervenzusammenbruch telefoniert habe.  Sie war Ärztin und gerade im Dienst und versuchte mich 1h lang zu beruhigen.

      Aber ich fing zu heulen und schreien an.

      Dann legte ich auf. Sie bestellte mir eine Rettung, die mich zwar später auf der strasse fand, die ich aber ablehnte.

      Diese neue Bekanntschaft zerbrach daran. Auch wenn ich mich entschuldigte.


      Liebe Grüße Doris

      #355523

      hallo @Salambo :ciao:

      also ich musste mich wegen sowas schon unzählige male entschuldigen…iwann hat diese kein wert mehr und fällt auch nicht mehr schwer,auch wenn ich sie ernst meinte. :unsure:

      ich bettle ja nicht um entschuldigung.ich äußere sie bei wichtigen personen,die mich und meine krankheit kennen.wenn sie diese nicht beim ersten mal annehmen,dann solls so sein und einer wieder weniger in meinem kleinen kreis :scratch:

      was solls…


      lass uns fremde bleiben

      #355525

      Danke, Virgil,

      das ist wahrscheinlich die richtige Einstellung.“Dann soll es eben so sein“. Vielleicht sollte ich mir die Sache auch nicht so krass zu Herzen nehmen.  Das tut mir ohnehin nicht gut.

      Liebe Grüße

      Salambo

      :ciao:

      #355526

      Hallo Horst,

      ja, das ist ein interessanter Gedanke, das mit der allumfassenden Erkenntnis und der Sperre diese als Gesunder mitzuteilen. Und ich finde dein Gedanke arbeitet doch sehr der Würde von uns Psychotikern zu. Danke dafür!

       

      Liebe Grüße

      Salambo

      #355528

      Hallo Blaustern,

      ja, vielleicht muss man sich halt von einigem Umgang verabschieden. Wenn meine Freundin meine mich  viel zu demütigende Entschuldigung nicht annimmt, muss ich mich eben auch von ihr trennen.

      Liebe Grüße

      Salambo

       

      #355531

      Vielleicht spricht man in der Psychose ja das aus, was man immer schon mal sagen wollte. Vielleicht ist das ja dann sogar berechtigt. Ich hab mich glaube noch nie entschuldigt, in meiner Herkunftsfamilie wird sowieso alles totgeschwiegen.

      • Diese Antwort wurde vor 1 Jahr, 2 Monate von Kater geändert.
      #355532

      Ich denke in der Psychose erkennt man gut die Mängel anderer, es ist oft eine Art allumfassender Erkenntnis

      Halte ich für blanken unsinn.
      Man mag sich während der akuten Phase evtl wie „erleuchtet“ oder „auserwählt“ vorkommen, der Schein trügt hier aber ganz stark.

      Das ist wie wenn man total besoffen ist: Man fühlt total gut und beschwingt und meint total geistreiche Diskussionen führen zu können.
      Für den nüchternen Außenstehenden ist man aber nur ein sabberndes und unverstädnliches Zeugs nuschelndes Wrack.

      #355546

      as ist wie wenn man total besoffen ist: Man fühlt total gut und beschwingt und meint total geistreiche Diskussionen führen zu können. Für den nüchternen Außenstehenden ist man aber nur ein sabberndes und unverstädnliches Zeugs nuschelndes Wrack.

      Nicht jeder ist so! Ich war immer sehr zurückhaltend und eher still. Depressiv halt! Hab auch noch keinen so erlebt, wie du es beschreibst, PlanB…


      @Salambo
      , wenn es doch aber so ist, wie du ihr gesagt hast, musst du dich höchstens dafür entschuldigen, dass du deine Grenzen nicht gewahrt hast, denn in ihrem Leben stimmt ja anscheinend wirklich etwas nicht und das kann dann auch Kritikwürdig sein. Das müsste auch sie selbst erkennen können. Vielleicht kann sie dir dann verzeihen.

       

       


      -400 mg Amisulprid, 4 mg Doxazosin, 25 mg HCT und 5 mg Ramipril morgens, Abends 5 mg Ramipril
      -Zusätzlich alle zwei Tage eine Kaliumbrausetablette
      -Ab und zu A-Z Vitamine und Mineralstoffe ab 50

      #355552

      Nicht jeder ist so! Ich war immer sehr zurückhaltend und eher still. Depressiv halt! Hab auch noch keinen so erlebt, wie du es beschreibst, PlanB…

      Mein Beispiel bezog sich auch mehr darauf, das die Eigenwahrnehmung und das was man während einer Psychose glaubt zu wissen, nicht unbedingt der Realtität entpricht.
      Die „allumfassende Erkenntnis“ entspringt also eher der eigenen Phantasie und hat nix mit der Wirklichkeit zu tun.

      #355557

      Ich bekam damals auch eher die Rückmeldung, dass ich in meiner schlimmen Zeit fast nur noch die Worte „Ja“ und „Nein“ und „Das geht doch nicht“ verwendet habe, PlanB!


      -400 mg Amisulprid, 4 mg Doxazosin, 25 mg HCT und 5 mg Ramipril morgens, Abends 5 mg Ramipril
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      #355561

      Ich denke in der Psychose erkennt man gut die Mängel anderer, es ist oft eine Art allumfassender Erkenntnis, als Gesunder würde man anderen jedoch nie an seinen Erkenntnissen teilhaben lassen, diese Sperre ist in der Psychose jedoch meistens aufgehoben.

      <hr />

      Hauptmedikation: Solian 200 mg

      Das halte ich für kompletten Quatsch, bei mir war das jedenfalls überhaupt nicht so und ich kenne auch kein einziges Beispiel wo das so war.

      #355566

      Ich hab mich auch bei meinen engsten Verwandten, zu denen ich eigentlich immer guten Kontakt hatte, für  das Abschotten und beschuldigen, entschuldigt. War nicht so einfach, ich konnte es nicht richtig erklären, ausser das ich ihre Stimmen gehört hatte und dachte sie würden mich überwachen. Bei meiner Mom hab ich einen Scheibenwische abgebrochen und Verräter auf den Briefkasten geritzt…..da hab ich mich auch ganz kleinlaut entschuldigt, auch wenn sie es mit Humor nahm und mich fast jeden Tag in der Klinik besuchte, war mir das super unangenehm.

      Sie stand immer zu mir und hat damals ich ich mit den Worten: ich kann so nicht mehr. , ging die Polizei gerufen. Dann hat es ja nur noch ein paar Wochen gedauert bis ich es einsah. Waren echt harte 9  monate die ich in weiteren 9Mon. in der Klinik verarbeitete und erholte. Im Nachhinein, war es das beste was mir passieren konnte. Weil sich daraus die Therapie 8Jahre ergab, die mir wieder im Nachhinhein als gut herausstellte. Auch wenn ich nicht mehr so belastbar bin. Seelisch hat es total viel gebracht und jetzt nach weiteren 14 Jahren, hat es glaub ich richtig bei meiner Mom angekommen….also so richtig.


      https://butterflys-pearl-kalina.hpage.com/willkommen.html
      https://hamasi-ben-ihmz-achthamar.hpage.com/willkommen.html

      D / 50Jahre
      Ziprasidon 2x 40mg, Risperidon 2mg, Doxepin 2x 50mg,
      Ofiril 2x 150mg, Bedarf Lorazepam
      L-Thyroxin

      #355569
      Isa

        Hallo Blumenduft, war das deine einzige Psychose?

        Schönen Abend dir :ciao:

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