Home › Forums › ALLGEMEIN (öffentlich) › Besserung der Negativsymptome – wie wahrscheinlich?
- This topic has 18 replies, 10 voices, and was last updated 5 Jahre, 1 Monat ago by Metalhead666.
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12/04/2019 at 21:20 #33359
Ich leide nun seit etwa einem halben Jahr an den Negativsymptomen, seitdem ich meinen zweiten Schub hatte. Trotz Einnahme vom Aripiprazol und Olanzapin haben sich diese Symptome nicht verbessert, nur meine Konzentrationsfähigkeit ist etwas besser geworden.
Was ich gerne wissen möchte: Wie wahrscheinlich ist eine Linderung der Symptome mit der Zeit? Ist gar eine vollständige Heilung möglich?
12/04/2019 at 22:04 #33367AnonymousBei mir sind die Negativsymptome noch nach Jahren einfach langsam besser geworden. Ich bin zwar noch kraftlos, aber nicht mehr down oder so sondern meist recht zufrieden mit mir selbst. Zumindest war es einige Jahre so, seit letztem Jahr habe ich leider wieder psychotische Phase. Aber ja, die Kopfbremse kann einfach irgendwann weggehen.
Ich denke es gibt einige Dinge, die hilfreich sein können. Vielen hilft Tagesstruktur bzw sich ein wenig zu sinnvollen Beschäftigungen antreiben (lief bei mir eher chaotisch über Hobbies). Dann gesunde Ernährung, Sport, Rauschmittel (Alk…) einschränken, Medikamente vorsichtig reduzieren…
13/04/2019 at 14:43 #33497AnonymousHallo, ich nehme die gleichen Medikamente wie du. Hatte auch mit den negativsymptomen zu kämpfen. War zwischendurch mal wieder wahnhaft. Ist immer ein Tanz auf Messers Schneide. Bei mir kommt wohl noch eine leichte Bipolarität dazu. Also ups and Downs. Ich hab auch damit zu kämpfen. Tagesstruktur, soziales Umfeld und Geduld helfen bei mir. Und auch bissel Kampfgeist.
13/04/2019 at 23:06 #33587AnonymousNegativsymptome wären dann
– sozialer Rückzug
– Abnahme oder Verlust von Interessen z.B. an Freizeitaktivitäten, Hobbys etc.
– Sprachmangel
– Emotionslosigkeit
– Vernachlässigung des Äußeren?Dämpfung schirmt ja ab um zu entlasten. Insofern würde ich mir von Medikation nicht unbedingt den Wegfall der Negativsymptome versprechen, sondern eher das Nachlassen genau dieser Kontrollmechanismen mit der Bereitschaft Gegebenheiten zu akzeptieren und sich währenddessen optimal zu erholen.
Um Intensitäten trotzdem deutlicher wahrzunehmen, wäre es gut, die Qualitäten abzugrenzen, die du verändern magst – ausgehend von Empfindung …
… und Erwartung.
13/04/2019 at 23:55 #33592Anonymouspuh, die bildauflösung tut mir leid. zweiter versuch:
14/04/2019 at 8:05 #33618AnonymousDas erinnert mich ein wenig an die Big Five aus der Persönlichkeitstheorie.
Ist dann Antriebsarmut und der Interessenwegfall Teil der Persönlichkeit?
Meine/ Unsere Medikamente sollen das eigentlich Puffern. Ich fühle mich wenig sediert. Habe Lust auf Sex. Und fühle mich gut. Ich bin der Auffassung dass nicht nur das INNen eine Rolle spielt sondern auch das außen. Mit der sozialen Isolation und Einsamkeit hatte ich lange Zeit zu kämpfen. Jetzt geht es im Moment und ich fühle mich stabil.
14/04/2019 at 9:36 #33637AnonymousWikipedia listet die Big Five mit
- Offenheit für Erfahrungen (Aufgeschlossenheit),
- Gewissenhaftigkeit (Perfektionismus),
- Extraversion (Geselligkeit),
- Verträglichkeit (Rücksichtnahme, Kooperationsbereitschaft, Empathie) und
- Neurotizismus (emotionale Labilität und Verletzlichkeit).
So weit bin ich noch nicht, da Optimierungsansprüche an mich zu stellen. Ich lebe meine Soziophobie gerade aus und analysiere sie noch nicht. Das habe ich mir erst für die Tiefenpsychologische Behandlung vorgenommen, wenn ich mich emotional stabil genug fühle. Im Moment irritiert mich sogar noch, wenn sich ein Gerät innerhalb der Wohnung während eines schwellenfrei im Blaster notierten Gedankens abschaltet, ohne dass ich es mir durch den Akkuladezustand erklären kann. Wie gesagt, ich bin dabei erst mal meine Katalepsie als solche bewusster wahrzunehmen. Bisher dachte ich, wenn einer bewegungslos rumsitzt, dass das etwas sei, was mir nie passieren würde, auch wenn ich ganz Flow bin. Jetzt stehe ich dann auch mitten im Flow auf und lasse den Gedanken dahinfahren ohne ihn zu beackern. Ich hab mich blöderweise darauf eingelassen einem Wandervogel meine Whatsappnummer zu geben. Der profiliert sich inzwischen als Weckdienst, weil er das Wandern an sich mehr zu brauchen scheint als ich. Zum Glück relativiert meine Tochter solche Situationen mit einem knappen Blähen der Nasenflügel. Puuhh, ich hab schon wieder ein schlechtes Gewissen. Er erinnert mich ein bisschen an eine Mediaberaterin, die jedem ihrer Anzeigenkunden mit einem derartigen Engagement entgegenkommt, als ob sie ihn heiraten will. Er war mal Dirigent und sucht offensichtlich einen Triangelspieler. Wie gesagt, meine Soziophobie ist dank Arbeitsamtsgutachten etwas ausgeprägter als bei anderen.
16/04/2019 at 5:55 #33927AnonymousLass dir Zeit Christine. Es kommt eh alles wie es kommen soll. Hattest du die Sozialphobie schon vorher? Wie macht sich das bemerkbar bei dir?
Entschuldige die aufdringlichen Fragen:-)
Ich habe mit Erschöpfung zu kämpfen, fühle mich oft platt und wenig belastbar. Das nervt mich. Schlafe ich doch gut 8 Stunden nachts es dürften auch mehr sein. Oft schaffe ich mein Tageswerk nicht und schiebe auf, weil ich so ermüdet bin. Leider passieren mir auch Fehler auf Arbeit. Aber dann ist es wohl so. Habe manchmal Angst meinen Job zu verlieren und dann bin ich gestresst. Habe noch kein Ventil für Stress gefunden.
16/04/2019 at 8:00 #33937AnonymousIch würde es eher Soziophobie nennen. So richtig begann sie beim Jobben in der Centrumgalerie rund um den 13. Februar. Ich schätze Versammlungsfreiheit sehr, aber … Wenn dann Teenies sehnsüchtig auf unsere Dresden-Bilder schauten und überlegten wie sie ihre zehn Kölner WG-Quadratmeter mit den mannshohen Fotografien pflastern, deren Auflösung nicht mal Sibylleniveau hatte, bin ich fast explodiert. Fakt ist, dass es mich immer mehr Überwindung kostet, mehr als drei untereinander verfeindete Parteien an einem gemeinsamen Geburtstagstisch zu erleben. Ich gehe seltener ans Telefon, seltener zu Konzerten. Ich mache es mir einfach gemütlich.
16/04/2019 at 8:20 #33946AnonymousIch muss ergänzen, dass ich selbst beim Basketball den Fanblock vermeide um in Ruhe schreien zu können, wenn es mir selbst grad passt.
16/04/2019 at 8:31 #33949Hallo @Zaphod – Hattest Du den Rückfall vor einem halben Jahr, oder leidest Du seit einem halben Jahr unter den Symptomen? Könnte es sein, dass Du an einer postpsychotischen Depression leidest, oder sind es mit Sicherheit Negativsymptome?
16/04/2019 at 8:47 #33951Anonymousbei mir war nach der ersten Psychose eine Zeit, die ging bestimmt ein bis zwei Jahre und ich war so depressiv, konnte nicht sprechen, nicht lachen.. da hat die Ärztin ein Antidepressivum bis zum Anschlag gegeben und es kommt ja nicht selten vor, dass bei Psychosen zwei, oder bei affektiven Sachen sogar drei Medikamente gegeben werden, wobei dann Neuroleptikum und Antidepressiva mit einem Stimmungsstabilisator gegeben werden..
ist halt so schwer einzuschätzen, wie sich das Erleben verändert nach einem akuten Schub, wenn, wie Christine die Negativsymptome, voll greifen, so hat das ja auch seinen Sinn, weil nach soviel ich nenn es mal Energie, ja der Körper sogar eine Erholung braucht und es gleicht dann einem BurnOut.. so hab ich das auf jeden Fall erlebt und erlebt..
Überhaupt, was schreib ich hier.. ich würde das im Vertrauen mit dem Arzt besprechen, der kann ja mit Dir gucken, ob Du was zur Unterstützung brauchen könntest..
Schwer, ist das.
16/04/2019 at 9:59 #33958Anonymous@mallory Symptome sind Außenansichten. Wer das begreift, hört auf Rampensau zu bleiben, sondern schützt sich bewusst vor zerstörerischer Nähe. Obhut ist nicht immer Fürsorge.
18/04/2019 at 18:47 #3426818/04/2019 at 19:27 #34278AnonymousHallo Zaphod, bei mir war es so dass ich von einer Verliebtheit (Up) in den Kummer (Down) gerutscht bin. Gehört aber bei mir dazu. Geht schon 4 Jahre so. Dass das normaler Liebeskummer und Verliebtheit sein soll, das glaub ich nicht. Ich versuche mich von der Liebe etwas fernzuhalten damit es mir nicht mehr so geht. Das hilft. Bis jetzt. Wie ist es bei dir?
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